nach Beendigung der Streitigkeiten auf und davon gemacht, wurde aber bei Nürtingen eingeholt.

Weilheim bei Balingen. 26. Juli. (Korr.) G'stern Nackmittag stürzte beim Kirschenpflücken der verheiratete 56 Jahre alt« Landwirt Ludwig Stengel von hier aus be­trächtlicher Höhe von einem Baume ab, so daß er schwer verletzt mit einem Fuhrwerk nach Hause verbracht werden mußte. Der sofort herbeigerufene Arzt konstatierte einen Rippenbruch, sowie Verletzungen an den Füßen, der Brust und den Armen.

Ebingen, 27. Juli. (Korr.) In Winterlingen OA. Balingen nahm der dortige Polizeidiener einen Bettler fest. Als er ihn in den Arrest abführen wollte, ging dieser durch, wurde aber verfolgt und eingeholt. Ais der Festgenommene sah. daß er nicht mehr sortkommen könne, schlug er mit seinem Stock dem ihn ergreifenden Polizeidiener derart auf den Fuß, daß sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. Der Widerspenstige wurde darauf durch herbeigeeilte Bürger in nicht gerade sanfter Weise in den Arrest verbracht und ist nun wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung dem Kgl. Amtsgericht Balingen eingeliefert worden.

Biberach. 27. Juli. In der Nacht vom 30. Sep­tember auf 1. Oktober vorigen Jahrs wurden der Witwe Walburga Rau, während sie sich mit ihrer Tochter auf dem Turnerball befand, mittels Einbruchs und Einstrigens in ihre Wohnung und mittelst Erbrechens eines Kastens rin Sparkassenschein über 5000 vier Schuldverschrei­bungen des Württ. Kreditvereins über zusammen 1200 ^ und die Zinsbögen zu einer weiteren Obligation des Kreditvereins über 500 sowie zu einem Pfandbrief der Württ. Hypothekenbank gleichfalls über 500 ^ ent­wendet. Gestern gelang eS, den Thäter in der Person des 36 Jahre alten, verheirateten Schlossers Max Ruffeis hier, gebürtig von Flein, OA. Heilbronn, zu ermitteln und zu verhaften. Derselbe hat unter dem Namen Installa­teur Max Müller aus München in Zürich einzelne der entwendeten Coupons veräußert. Dies wurde dem hiesigen Amtsgericht durch ein Ausschreiben im Züricher Polizei­anzeiger bekannt; es nahm deshalb eine Haussuchung bei Ruffeis vor und fand daselbst wohl versteckt den Spar­kaffenschein, die vier Schuldverschreibungen des Kreditvereins, sowie 280 ^ bares Geld vor. welches von der Veräußerung der Zinsscheine herrühren dürfte.

Jsny, 28. Juli. (Korr.) In schwere Trauer wurde die Familie des Zieglers Zeh in dem benachbarten bayri­schen Grenzorte Biesen versetzt. Die erst in den 30er Jahren stehende Frau des Genannten, Mutter mehrerer Kinder, fiel vorgestern beim Kirschenpflücken infolge Brechens eines Astes so unglücklich vom Baume, daß sie nach wenigen

Stunden ihren schweren äußerlichen und innerlichen Ver­letzungen erlag.

Hanau, 26. Juli. In der hiesigen Gegend, wie im ganzen südlichen Kurheffen, in dem Rhönqebiet hat ein furchtbares Unwetter, verbunden mit Gewittersturm und strichweise mit Hagel und wolkenbruchartigen Niederschlägen großen Schaden vorgestern avgerichtet. Besonders bei Vacha hat ein Orkan schrecklich gehaust. Dächer und Schorn­steine abgedeckt, eine große Anzahl Bäume entwurzelt, un­zählige Fenster zertrümmert rc. und in den Obstplantagen, Gärten, Feldern rc. kolossalen Schaden verursacht. Durch Blitzschläge wurden mehrfache Feuersbrünste verursacht. In Reinhards bet Schlüchtern wurde der Gutsbesitzer Andreas Berthold vom Blitz getroffen und auf der Stelle getötet. Derselbe hatte sich unvorsichtigerweise unter einen Baum gestellt, um vor dem Regen Schutz zu haben; sein Bruder, der mit ihm auf dem Felde war, trug Bedenken dies zu thun, er blieb einige Schritte entfernt und kam unversehrt davon.

Paris, 26. Juli. Eine ganze Bande jugendlicher Verbrecher, fünf an der Zahl, von denen noch keiner das 20. Lebensjahr erreicht hat, während der jüngste kaum 15 Jahre zählt und die beschäftigungslos herumoagobundieren, ist in Dijon wegen Ermordung des Kunstgättners Frey ding­fest gemacht worden. Sie haben ihre Frevellhat bereits, ohne die geringste Reue zu bezeugen, eingestanden. Zwei waren über die Gartenmauer geklettert und hatten den andern die Thüre geöffnet. Sie hatten sich in der Küche zu einem Schmause aus der Speisekammer und dem Weinkeller Freys niedergelassen, als der von ihrem Lärm aus dem Schlaf geweckte Greis mit feiner Hose in der Hand an der Thür erschien. Sie warfen sich auf ihn und suchten ihn zu er­sticken. da es aber nicht schnell genug ging, drehten sie ihm den Hals herum. Sie erbrachen darauf alle Schränke und bemächtigten sich einer Summe von 300 Francs, die sie un­tereinander verteilten, und entfernten sich ruhig, um das Geld dann in wenigen Tagen zu vergeuden.

Vermischtes.

China. (Fortsetzung.)

Bodenproduktion und Industrie. China ist ein Agri­kulturland. Gartenbau wird sehr begünstigt und Baumfrüchte giebt es in den verschiedensten Gattungen. Gerste, Weizen, Mais. Hirse und andere Getreidearten mit Erbsen und Bohnen werden haupt­sächlich im Norden gebaut; ReiS, Zucker, Indigo und Baumwolle im Süden. Opium ist von zunehmender Wichtigkeit. Thee wird ausschließlich im Westen und im Süden gebaut. Die Seivenkultur ist großartig wie die des Thees. Der Maulbeerbaum wächst zwar überall, aber dir beste und die meiste Seide kommt von Kuang-tung, Sze-tschuen, Tsche-kiang und Kiang-fu. Wichtig für die Eröffnung der chinesischen Industrie ist die Errichtung von Baumwollmühlen in Ehang-hai und von Maschinen zur Abwicklung der Seide von den Cocons. In Shang-hai beträgt die Anzahl der Spindeln

SIS MO. In allen Provinzen giebt es Kohle und China kann als eines der kohlenreichsten Länder betrachtet werden. Die Kohlen­gruben zu Kai-ping, Nord-Pe-tschili, Kansu sind sehr ergiebig; in der Provinz Echan-tung ist das Kohlenfeld von Po-schan das er­giebigste, aver auch in Tschun-king, J-schou und J-sien giebt es vielversprechende Kohlengebiete, ebenjo hat Schan-si und Südost- u-nan mächtige Kohlenflöze und ausgedehnte Anthracit-Felder. old sinder sich im oberen Jang-tse-kmg bei Umrutschi, auch in anderen Flüssen Aün-nans, Eisenerze in Schan-fi, wo die Eisenin­dustrie sehr alt ist, und in der Mandschurei, Kupfer in Aün-uan. In der Nähe der Stadt Meng-tsen wird Zinn, Blei unv Silber gefunden. In allen diesen Gebieten haben sich englische, französi­sche, belgische, deutsche rc. Gesellschaften um Konzessionen zur Aus­beutung erworben und dieselben auch erhalten.

Auswärtiger Handel. Den größten Anteil am chinesischen Handel haben England und die britische» Kolonien. Die Einfuhr in den Freihandelshäfen betrug 1898: 209 SSO 900 Haikuan Tasls. Davon entfällt auf England S3, Hongkong 97, Indien 19, dir Bereinigten Staaten von Amerika 17, das kontinentale Europa (ohne Rußland) 9, Japan 27 und Rußland 2 Mill. H T; die Ausfuhr belief sich auf 189 037 OM Haikuan Taöls; davon entfällt auf England II, Hongkong 62, Indien 1, die Bereinigten Staaten von Amerika 12, Europa (ohne Rußland und England) 26, Japan 16 und Rußland 18 Mill. H. T. Der Handel durch Hongkong bezieht sich hauptsächlich auf England, Deutschland, Frankreich, Amerika, Australien, Indien und andere Länder. Gingeführt wer­den: Opium (29 Mill. H. T.), Bauwwollwaren (78), Oel, Metalle, Schafwollwaren; ausgeführt: Thee (29 Mill. H. T), Seide (86), Zucker, Stroh, Häute und Felle, Papier, Porzellan und anderes.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Stuttgart, 26. Juli. Kartoffelmarkt. Zufuhr 300 Ztr. Preis per Zentner 4M4.80 ^

Stuttgart, 26. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Zugetrieben wurden: 43 Ochsen, 88Farrrn, 79 Kalbeln und Kühe, 333 Kälber, 3S9 Schweine. Unverkauft blieben: 8 Ochsen, 23 Fairen, 84 Kalbeln und Kühe, Kälber, 15 Schweine. Erlös aus '/, Icx Schlacht­gewicht: für Ochsen 6S70 für Fairen 5054 für Kalbeln

und Kühe 5062 für Kälber 6676 für Schweine 4454 Verlauf des Marktes: Verkauf langsam.

Auswärtige Gsst-rberie.

Karl Sautter, Elementarlehrer a. D., 73 I. a.; Fanny Arm- bruft er, geb. Münster; Gottlob Haller, Freudenstadt. Karl Seitz, Hafner, Calw. Wilhelm Krafft, Oelmüller und Mecha­niker, Hirsau. Kath. Beßey, geb. Mühleisen; Rosa Schneider, Böblingen. Elise Raufer, geb. Hennenhofer, W«r., Tübingen.

Albert Weber, Präzeptor, Altenfteig. Albert Probst, Forst­

meister a. D, Stuttgart. Louise Levi, geb. Einhorn, 35 I. a.. Stuttgart-München. Johannes Bruckner, Hilfswagenwärter, Ostheim._

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Druck und Verlag der G. W. Zaise r'schrn Buchhandlung (Emt l Zaiser) Nagold. Für di« Redaktion verantwortlich: tt. Vaur.

Oberjettingen,

Amtsgerichtsbezirks Herrenberg.

Zwangsversteigerung.

Die

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen nachstehende zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks im Güterbuche bezw. Grund­buche auf den Namen des Johann Georg Re«z, Balthas Enkel Sohn, Bauern, beim Adler in Oberjettingen, eingetragene Grundstücke

am Montag den 6. Augnst 1SVV, nachm. 2 Uhr,

auf dem Rathause in Oberjettingen erstmals öffentlich versteigert werden und zwar:

Markung Oberjettingen und Markung Nagold.

(Güterbuch Bd. 27 der Ausw. S. 4)

13 u 53 gm Acker zu Henschingen

Schätzungswert ^(150 29 g. 02 gm Acker allda ^ 200

13 a 21 gm Acker allda

Amtliche Md Privat-Bekanntmachungen. Ebinger Fohlenweide- Lotterie

wurde mit Genehmigung des Kgl.

Ministeriums endgiltig auf

SS . September d. I.

IM- verlegt. -Wl

I- 08 V »Ll.1l. empfiehlt noch so lange Vorrat die Generalagentur:

GrbrüLer Schuttes. Mm.

P.-Nr. 2716

2700

2729

ISO

Gesamtanschlag 500

Der Versteigerungsoermerk ist in Nagold am 17. Juni 1900 in das Grundbuch eingetragen worden.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe »on Geboten anzumeldrn und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Auf­hebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, wid­rigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des ver­steigerten Gegenstandes tritt.

Kaufsliebhaber auswärtige mit obrigkeitlichen Bermögenszeug- niffen versehen werden eingeladen.

Oberjettingen, den 18. Juni 1900.

Der Kommissär:

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