Vermischtes.
LH»»«. (Fortsetzung)
RrgierungSsvrm. Die Reichsgesetze sind in den gesammelten Verordnungen der Tsing-Dynastie niedergelegt. D e oberste Leitung besteht in dem „Chün-Chi-Chu', dem Geheimen Rate oder Großen Rate; die Verwaltung unter dem ,Nei-ko' oder Kabinet zählt 4 Mitglieder. 2 Mandschu und 2 Chinesen, außerdem 2 Abgeordnete des „Han-Iin" (Großes Kollegium), welche zu achten haben, daß die bürgerlichen und die Religions-Gesetze durch neue Abmachungen nicht verletzt werden. Die Mitglieder deS »Nei-ko* «erden Staatsminister genannt, denen die 7 Ministerien .Lhi-pu' unterstehen, dir wieder von einem Mandschu und einem Chinesen geleitet werden. Die Ressorts der 7 Ministerien find: 1. Ziviloerwaltung, 2. Finanzen, 3. Kultus und Zeremonien, 4. Kriegswesen, 5. Oeffent- liche Arbeiten, «. Justiz, 7. Marine. Das Zensorenamt, „Tu-tscha- juen' ist von der Regierung unabhängig. Für Angelegenheiten mit fremden Staaten besteht das Auswärtige Amt „Tsungli-Damen'. Jede der 18 Provinzen steht unter der Verwaltung eines Gouverneurs und ist in Departements und diese wieder in Distrikte ein- geteilt. Das ganze chinesische Reich hat bei einer Größe von 11081100 Lm' eine Bevölkerung von 370 Millionen, wovon auf
Quadratkilometer Bevölkerung
das eigentliche China. 3970180 357000000
die Mandschurei. 942000 8 000000
die Mongolei. 3543000 2 000000
Libet. die Dfchungarei u. Ost-Turkestan 2 625 920 3 000 000
entfallen. Die Bevölkerung Chinas gehört der mongolischen Raffe an und, mit Ausnahme der Mandschu, den Völker» mit einsilbigen Sprachen. Dir Mandschu, welche später erst als Eroberer von Norden in das Land kamen, bewohnen heute in den größeren Städten die sog. Tatarenstadt. In den BertragShäfen von China wohnten Ende 1898 13421 Fremde, und zwar 5148 Engländer, 5056 Amerikaner, 1694 Japaner, 1082 Portugiese«, 1043 Deutsche. 920 Franzosen, 392 Spanier, 200 Schweden und Norweger, 169 Belgier, 165 Russen, 162 Dänen, 141 Italiener. 92 Oesterrercher, 67 Niederländer und 67 Andere. Ueber die Einwohnerzahl der Städte bestehen bloß Schätzungen. Man nimmt an für: Canton 2 Millionen, Peking, Sian-su, Tschangt-schou je 1 Million. Tientsin 950 000, Hang-tschou und Han-kou je 800000, Au-tschou 650000, Wu-tschang und Nan-king je 500000, Ehang-hai 460000, Ning-po 260 000, Mukdea 170 000 Einwohner. (Fortsetz, folgt.)
Giengen a. d. Br. in französischen Zeitungen. Um de» Franzosen vor die Augen zu führen, wie sehr man in Deutschland bestrebt sei, die französisch» Sprache zu pflegen, führt das„1ouriml äs/; Instiluteurs" einen Artikel der „k'rcmäe" an, die ihrerseits wieder auS dem „Schwab. Merk.' geschöpft haben will. Dort heißt es, daß in Giengen die Schülerinnen einer Mädchenschule „Lrdalie" von Racine in französischer Sprache aufgeführt haben. „Das Städtchen Giengen zählt kaum 3000 Einwohner und liegt in Württemberg. Daß man in einer Stadt von so geringer Bedeutung Schüler findet, die fähig sind, einen so schweren Versuch auszuführen, und zugleich rin Publikum, das sich dafür interessiert, verdient sehr bemerkt zu werden.' '
Eine Schande. Der britische Minister in Caracas teilt in seinem Bericht für 1899 mit, daß der gesamte Export von „Aigretten' für Damenhüte dieses Jahr 2 839 Kilogramm betrug Um rin Kilogramm zu gewinnen, müssen 870 Vögel getötet werden (das find kleinere Aigretten.) Etwa 270 Vögel müssen sterben, um 1 Kilogramm der größeren Federn zu liefern. Nimmt man den Durchschnitt, so betrug die Zahl der getöteten Vögel im »origen Jahr 1538 73» Stück, bei Zugrundelegung der höchsten Zahl wären es 2469930 Stück in einem einzigen Jahr. Das ist aber noch nicht das Schlimmste. Die Vögel tragen nur zur Brutzeit die Aigrette. Sterben also die Eltern, so müssen alle jungen Vögel in den Nestern elendiglich an Hunger zu Grund gehen. Ihr Modedamen, die Ihr keinen Peitschenhieb mit ansehen könnt, kau fr t keine Hüte mit Aigretten!
Joseph Kürschners „Lexikon des deutsche« Rechts" ist soeben bei Hermann Hillger Verlag in Berlin erschienen: zwei prächtige Bände in gediegenster Ausstattung, überraschend durch Anlage und Vielseitigkeit, empfehlenswert für jeden erwachsenen Deutschen ohne jede Ausnahme. Professor Kürschner ging davon aus, daß die Kenntnis der Gesetze für Jeden unerläßlich sei, daß aber diese Kenntnis auf Grund der einzelnen zahlreichen Gesetze rc. zu erwerben dem Laien unmöglich sei, da dieser sich unmöglich alle Einzelausgaben anschaffen könne, die Sammelwerke aber doch wieder dir Suchemühe dem Benutzer nicht sparen und ihn auch durchaus nicht auf allen Gebieten orientieren. Kürschner hat nun unter Mitwirkung zahlreicher Juristen u. a. Mitarbeiter in alphabetischer Reihenfolge, je unter dem entsprechenden Gchlaawort, alles an einer Stelle zusammengetragen, was sich auf einen Gegenstand oder Begriff bezieht, und es zugleich wieder so gegliedert,
daß der Suchende das Gewünschte sicher findet. Eine ganz vortreffliche Idee Kürschners war es, die Stichworte des ganzen BucheS in sogenannten „Schlüsseln' nochmals nach Gesetzen und Gesetzgrup- pen anzuordnen, so daß auch der, der über daS zu suchende Stichwort im Unklaren ist, sich auf einen Blick die gesamte Materie vergegenwärtigen kann. Wie an praktischer Nutzbarkeit übertrifft das Werk auch an Reichhaltigkeit alles Aehnlichr. Es berücksichtigt das Bürgerliche-, Straf-, Handels-, Wechsel-, Gewerbe- und Staats- bürgerrecht, ebenso wie die Verfassung, die sozialpolitische, Zoll-, Steuer- und Stempelgesetzgebung, Maße, Münzen, Gewicht. Bank und Börse, Patente, Marken, Gebrauchsmuster, Viehseuchen, Verkehrswesen, Verfälschungen, Seerecht rc. rc, aber auch in besonderer Breite und Vielseitigkeit Militär und Marine (Dienstpflicht, Freiwilligendienst, KriegSartikel, Pensionen, HeiratSkaution, Formation rc. rc. rc.) Reichsbeamtengefetzgebung, Organisation der Reichs- behörden rc. rc. Ein reichhaltiges Formularmagazin (548 Formulare rc.)erhöht den Wert des Rechtslexikon noch besonders. Alles in Allem ist Kürschners neueste Schöpsung eines jener Bücher, das wett mehr enthält, als der schlichte Titel verspricht und in Wahrheit: „das ingeniös eingerichtete, jedermann verständliche Archiv der deutschen Reichsgesetzgebung.' Der Preis ist im Verhältnis zu dem Gebotenen gering und beträgt je »ach dem Einband 20 oder 24 ^ für beide über 2000 Seiten starke Bände. Daß die Erwerbung auch auf Abzahlung ersolgen kann, — wobei der Abnehmer trotzdem sofort daS komplette Werk erhält — ermöglicht auch dem Manne von bescheidenen Mittel« die Anschaffung. Möge Profrffor Joseph Kürschners „Lexikon des deutschen ReMs' die weiteste Verbreitung finden, es hat sie ehrlich verdient! *
rk»nknr--EGrSfk«»»8e».
K. Amtsgericht Ehingen. Julie Reischle, ledig von Ehingen. — K. Amtsgericht Heilbronn. Nachlaß der -f Auguste Luise Hohl, Wwe. des Schneiders Christian Hohl in Abstatt. _ '
Auswärtige Gestorbene.
Rosine Hermann, geb. Schroth, Calw. — Schultheiß Eh nis, Oberkollwangen. — Eugen Dillenz, Bautechniker, 23 J.a.; Eduard Schinkel srn., 64 I. a.; Dr. Emil Siegle, Hofrat, 67 I. a.; Albert Schund, 19 I. a., Stuttgart. — Pauline Pfundt, geb. Dieterle, Wwe., 76 I. a., Stuttgart-Eßlingen. _
Druck und Verlag der G. W. Zaise r'schen Buchhandlung (E-ui l Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
Amtliche und Privat-Lekamltmachungen.
Bedarf a« forcheue« Brücken Hölzer« und forcheue«
Brückendiele«.
Die Lieferung nachstehend verzeichnet« Brückenschwellen und -Dielen ist im Submisfionswege zu vergeben:
1) Bergforchene Brückenschwellen: 77 Sick, mit 12 obm
Meßgehalt,
2) Bergforchene Dielen, 7 und 9 vm stark: 207 Stück
mit 160 <M Meßgehalt.
Genaues Verzeichnis und Lieferungsbedingungen find bei Unterzeichneter Stelle zur Einficht aufgelegt.
Angebote auf diese Lieferung find spätestens bis
Samstag den 28. Juli, vormittags 11V 2 Uhr
unter Bezeichnung der Lieferstalion mit der Aufschrift „Holzlieferung" versehen, portofrei bei der Unterzeichneten Stelle einzureichen, bei welcher zur festgesetzten Zeit die Submiffionsverhandlung stattfinden wird. Calw, den 18. Juli 1900
K. Gifenöahnvauinfpeklion:
Wetzel, A.-V.
Stadtgemeinde Nagold.
Holz-Zahlung und -Abfuhr betreffend.
Sämtliches Holz, für welches der Zahlungs- und Abfuhr- Termin abgelaufen ist, muß
spätestens bis letzte« Juli -s. Js. U" bezahlt und abgeführt "Mk
sein, widrigenfalls dir Säumigen die in den Holzverkaufsbe- dingungen angedrohten Folgen zu gewärtigen hätten.
Gemeiuderat.
Stadtgemeinde Nagold.
Verkauf von Stockholz im Boden und von Putzreishaufen.
Es kommen am
Freitag den 27. Juli ds. Js.
zum Ausstrerch in den Distrikten Bühl Abt. WäSle und Gtadtacker und Mittlerbergle Abt. Kapf und Hrerstraß-Ebene:
15 Lose Nadelholz-Etockholz i« Bode« zur Gelbstaufbereitung durch die Käufer und 13 Haufen ungebundenes Laub- und Nadel-Putz- reis aus den Abteilungen Staareneck, Lettenlöcher. Heerstroß-Ebrne, Kienlesäckrr, Vollmaringer Steige, hint. Eisberg und Horn.
Zusammenkunft für alle Ka ufsliebhaber morgens 8 Uhr im Stadtwald Bühl Abt. Gtadtacker bei der Pfianzfchule.
Gemeinderat.
Revier Altensteig.
Am DieuStag de« 24. J«U nachmittags 6 Uhr werden im Hirsch zu Böstngen 105 Rm.
Schichtderbholz,
worunter
Kübler-u. Schindel- Holz
verkauft.
Nagold.
Beste
Gtadtgemrinde Nagold.
erkauf von Stockholz im Boden.
Im Distrikt Lemberg Abt Lemberghang, oberer Teichelwald und Bielach kommen am
Freitag den 2V. Juli
17'Lose Nadelholz-Skockholz im Boden zur Gelbstaufbereitung durch die Käufer zu« Aufstreich. Zusammenkunft für alle Kaufsliebhaber nachmittags 2 Uhr unten am Lemberg bei den Bierkellern.
Gemeinderat.
Coriuthen
zur Moftbereitung
kann trotz großem Aufschlag noch billig abgeben
Hermann Knödel.
Jselshausen.
200 Säcke
Spreuer
hat billig zu verkaufen
Holder, zur unt. Mühle.
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mit besonderer Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Gebäude von Baurat Fiudeise«.
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' Rohrdorf Oberamts Nagold.
Bekanntmachung.
Mufikauffuhrungen auf den Straßen, das Vorzeize» fremder Tiere, die Abhaltung von Schauspiele« und Theatern, der Getrieb von Carrouffels wird von jetzt an
LW" nicht mehr gestattet. "WL
Schuttheißenarnt:
_ Killinger.
Kuppingen.
Aus Anlaß einer Korrekten der Mcinalstraße von hier nach Sulz ist dieselbe vom 25. ds. Mts. an bis 31. Juli einschließlich für alle Fuhrwerke
gesperrt.
Schultheißenamt:
Weil.
Nagold.
Fahrnis-Auktion.
Wegen Wegzug verkauft der Unterzeichnete Mittwoch d. 25. Juli (Zakobifeiertag) vorm, vou S Uhr ab gegen Barzahlung im Gasth. z. „Schiff" folgende Gegenstände: Zwei vollständige gute Betten samt Bettlade und Brttrosch; ein doppelter, bereits neuer Kleiderkasten, ein Küchekasten samt SlaSauf- satz, eine Nähmaschine und sonstige Gegenstände, wozu Liebhaber > einladet
W. Müller, früh. Schiffwirt.
1>opon ksb «len -Mnssiaclien ttäffrvertti von rieiscb.
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l'roponv/erNe ^üikeim - kkvin.