wurden nur soviele Anmeldungen angenommen, daß gerade eine kriegsstarke Kompagnie gebildet werden konnte. Die Leut« aus den einzelnen Garnisonen des Landes werden wiederum in Stuttgart gesammelt, um von hier aus ge­meinschaftlich die Abreise antreten zu können.

Kirchheim u. T., 10. Juli. (Korr.) Im Schoße des dies. Volksvereins hielt gestern Abend Herr Kommerzienrat Ehni aus Stuttgart einen sehr interessanten Vortrag über seine Reise um die Erde. Redner schilderte zunächst die Bequemlichkeiten, mit welchen heutzutage infolge der kom­fortablen Einrichtungen des Dampfers eine solch weite Reise gemacht werden könne, gab sodann Einzelheiten über Aegyp­ten, Java, Singopore mit seinem bedeutenden Hafen, be­rührte die Verhältnisse deS Suezkanals mit den dortigen englischen Stationen und kam schließlich auf das Hauptthema, die Schilderung von China und Japan zu sprechen. Zu- nächst entrollte der Redner hierbei ein Bild über die Stadt Nanking, den Sitz Li-hung-tschangs, schilderte die Lebens­weise und Gebräuche der Einwohner und der Produktions­weise und führte sodann dem gespannt lauschenden Audito­rium seine ihm von China und Japan gewordenen Eindrücke vor Augen. Speziell rühmte er die kulturellen Errungen­schaften der Japaner, welche ihr von Natur gesegnetes Land durch rechtzeitige Einführung von Reformen und ihre Thätigkeit auf den gegenwärtig hohen Stand gebracht haben. Rauschender Beifall wurde dem Redner am Schluffe seines fesselnden Vortrages zu Teil.

Eßlingen, 10. Juli. (Korresp.) Die in diesem Jahr mehr als ausgiebige Kirschrnrrnte dürfte jetzt doch auf ihrem Höhepunkt angelangt sei». Tagtäglich wunderten seither, hauptsächlich von hier und den umliegenden Filialorten hun­dert von Körben dem Marktplatz zu, wo ein großer Teil an Händler verkauft und per Bahn versendet wird, während außerdem eine ganze Menge Kirschen nach Cannstatt und Stuttgart verkauft wird. Die Ortschaften oberhalb Eßlingen, die diesseits des Neckars liegen, setzen ihre Produkte haupt­sächlich nach Deizisau. Plochingen und Denkendorf im Hausier. Handel zu etwas erhöhtem Preise ab. Die naßkalte Witterung setzt den Kirschen jetzt stark zu, so daß dieselben, um sie vor Verderbnis zu bewahren, rasch abgepflückt und teilweise zu billigerem Preise abgesetzt werden müssen. Auch das im Freien liegende Heu ist verdorben, dasselbe zeigt eine braune Farbe und ist von ganz geringem Nährwert. Auch für die m Blüte stehenden Kartoffel- und Fruchtfelder, sowie für die Weinberge ist eine gute Witterung nötig, da bei ersteren sonst das Faulen bald befürchtet wird. Für die Futtergewächse ist das Wetter insoweit gut, als die Erde durchfeuchtet und der GraSnachwuchs dadurch gefördert wurde.

Mehrstetten, 10. Juli. (Korr.) Gestern Vormittag '/,10 Uhr ist Se. Maj. der König von Münsingen kom­mend hier eingetroffen, um sofort den Schießübungen der Artillerie zuerst auf dem Gänseweg und dann auf dem Mönchs­berg beizuwohnen. Trotz des trüben regnerischen Wetters strömten viele Zuschauer herbei, um den geliebten Landes­herrn zu sehen. Die Kanonade war großartig, ein Unfall ereignete sich nicht.

Uhingen, 9. Juli. (Korresp.) Das längst im Interesse unserer verkehrsreichen Gemeinde geplante Postgebäude pird nun noch in diesem Jahre als Anbau an das Stations­gebäude aufgrführt werden. Die Arbeiten hierzu sollen in den nächsten Wochen vergeben werden und beträgt der Gesamtkostenvoranschlag 7600

Vom Bodensee, 9. Juli. Die Kälte während der letzten Tage macht sich auch im Bodenseegebiet in recht empfindlicher Weise bemerkbar. Im Gebirge hat es tüch- lig geschneit; mit Ausnahme des Pfänders und des Ror- schacher Berges erscheinen sämtliche Vorberge im Glanze deS Neuschnees. Der See soll bis Johanni steigen und dann wieder zurückgehen, so lautet io der Erwartung auf ein gutes Jahr die Bauernregel. Er ist aber seit Johanni bedeutend gestiegen und die hoffentlich bald wieder eintre- tendenden warmen Tage werden weitere reiche Wasserzu­fuhr bewirken. Die Traubenblüte war vor Eintritt der naßkalten Witterung so vielversprechend wie kaum je zuvor. Ohne Zweifel haben die sttzten schlimmen Tage nicht vor­teilhaft auf dieselbe eingewukt.

München, 9. Juli. Die Deutsche Zentrale für Be­strebungen zur Beendigung des Burenkcieges in München, an deren Spitze Prof. Franz v. Defregger steht, hat einen Aufruf zur Wahrung der Unabhängigkeit der Burenstaaten erlassen. In demselben heißt es u. a.:Die tiefbeschämende, immer wiederkehrende Behauptung der englischen Presse, es komme in der Burenfrage überhaupt nicht auf Meinung und Willen des deutschen Volkes an, zeigt deutlich, wie sehr es geboten ist, daß das deutsche Volk laut, und ein­dringlicher als es bisher geschehen ist, namentlich auch in öffentlichen Versammlungen, das ausspreche, was es so tief empfindet: seine Einmütigkeit in der Verurteilung dieses Krieges, in der Sympathie für die Buren und in dem Verlangen, daß den Burenstaaten zu einem dauernden ihre Unabhängigkeit sichernden Frieden verholfen werde." Der Aufruf schließt mit dem Wunsche, es möchten sich zu diesem Zwecke überall Komites bilden.

Berlin, 9. Juli. Wie dirNordd. Mg. Ztg." ver­nimmt. ist eine Sitzung des Bundesratsausschusses für auswärtige Angelegenheiten auf den 11. ds. anberaumt.

Bremerhaven, 11. Juli. Der LloyddampferKaiser Wilhelm der Große" traf heute Nacht hirr ein und landete 371 Gerettete von der Brandkatastroph? in Hoboken. Trotz der Nachtzeit wurden die Ankommenden von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge empfangen.

Kiel, 10. Juli. Der Kaiser nahm gestern die Vor­träge des Generalmajors im Kriegsministerium, v. Einem, des Chefs des Mililärkabinets, v. Hahnke, und deS heute Früh eingetroffenen Grafen v. Bülow, sowie des Chefs des Marinekabinetts, v. Senden-Bibran, entgegen. An der Frühstückstafel auf demKaiser Wilhelm II." nahmen Teil Prinzessin Heinrich, Prinz Adalbert von Schleswig- Holstein, Graf Bülow, General v. Hahnke, General v. Einem. Nachmittags erledigte der Kaiser Regierungsge­schäfte. Zur Abendtafel war Kriegsminister von Goßler geladen.

Ausland.

Gmunden, 10. Juli. Heute Vormittag 10 Uhr fand im Schlosse Cumberland die Ziviltrauung des Prinzen Max von Baden mit der Prinzessin Marie Luise von Bruunschweig und Lüneburg im Beisein des Großher­zogspaares von Baden, des Herzogspaares von Cumberland und der Prinzessin Wilhelm von Baden statt. Die Trau­ung vollzog der badische Minister des Großherzoglichen Hauses v. Brauer. Um 11 Uhr traf der Kaiser Franz Joseph in Begleitung des Erzherzogs Franz Salvator und der Erzherzoginnen Marie Valerie und Elisabeth zur Ver­mählungsfeier hier ein.

Budapest. 10. Juli. Im Ackerbauministerium treffen fast aus allen Landesteilen Nachrichten über Verheerungen der Saaten ein, verursacht durch Hagel, Regen und Stürmen in den Tagen 5. bis 8. Juli. Große Gebiete sind überschwemmt. Menschen sind ertrunken. Von den in der vorigen Woche vom Sonnenstich betroffenen Personen sind 36 gestorben.

Brüssel, 10. Juli. Gegen den Attentäter Sipido, welcher bekanntlich vom Schwurgericht sreigesprochen ist. hat die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erlassen. Der Staatsanwalt glaubt, daß Sipido Belgien nicht verlassen hat.

Sofia, 10. Juli. Der Kommandeur des 2. Infante­rieregiments wurde mit 64 Unteroffizieren und Soldaten wegen seines bauernfreundlichen Verhaltens bei den Unru­hen in Trestenik vor ein Kriegsgericht gestellt.

London, 10. Juli. Eine Depesche des Gouverneurs in Bombay meldet, daß 10,320 Cholera-Fälle, von denen 6502 tätlich verliefen, in den von der Hungersnot be­troffenen Gebieten während der mit dem 30. Juni endi­genden Woche vorgeksmmen sind. Ern Telegramm des Vicekönigs besagt, daß sich die Not und der Hunger gegen jede Erwartung ausdehne und daß die Aussichten in Raj- zutana und in Central Indien trübe seien.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Prätoria, 9. Juli.- General Buller ist nach einer Besprechung mit Lord Roberts wieder obgereist.

Kapstadt. 9. Juli. Lord Roberts hat den Minenge­sellschaften mitgetcilt, daß ihre Angestellten frühestens im September nach Johannesburg zurückkehren können.

London. 10. Juli. Dem Reuterschen Bureau wird aus Genekal (Oranjefreistaat) vom 9. ds. gemeldet: Gene- ral Rundle hat heute eine Rekognoszierung ausgesührt und gefunden, daß die Buren die Stellungen rings um Senekal Äiddulphsberg und Tafelberg einbegriffen, geräumt haben. Es scheint, daß viele feindliche Truppen sich nach Ficksburg, die übrigen nach Retissnek bei Bethlehem begeben haben.

London, 11. Juli. Eine Depesche Lord Roberts aus Prätoria v. 10. d. Mts. besagt: Die englischen Gtreit- kräft« unter Clement und Paget sind am 7. d. Mts. in Bethlehem eingetroffen. Da Dewet sich weigerte, sich zu ergeben, nahm ein irländisches Regiment die feindliche Stellung im Sturm und eroberte eine bei Stromberg ver­lorene Kanone wieder. Der Feind ist in vollem Rückzuge. Die englischen Verluste sind noch nicht vollständig festgestellt, jedoch unbedeutend.

London, 10. Juli. Die fortwährenden Kämpfe der englischen Truppen mit den Buren überraschen hier unan- genehm, da man dis öffentliche Meinung bereits daran ge­wöhnt hatte, den Krieg als vollkommen beendet zu be­trachten.

Die Krisis in China.

Der Berichterstatter derDaily Mail" in Shanghai hat nach persönlicher Ausfragung des eingeborenen Boten, der die Meldung aus Peking vom 3. Juli überbrachte, folgendes nachzutragen: Als der Angriff gegen die Aus­länder begann, besetzten, schlossen und hielten die Deutschen die Tschienmienthore, während Prinz Ching, Gegner der Boxer und Anhänger der Kaiserin, die drei übrigen Thore angriff und bes.tztr und dadurch weiteren Zuzug für die Empörer in die Stadt abschmtt. Wilde Kämpfe folgten und brachten den Angreifern schwere Verluste bei, da jeder Schuß in die dichten Massen traf. Mehr als 2000 Mann der chinesischen Truppen und wohl 5000 Boxer fielen. Die Straßen waren »ul Toten bedeckt. Die Deutschen besonders richteten mit zwei schweren Thorgeschützen in den Straßen ein furchtbares Blutvergießen an; abgesehen von General TungfuhsianS Truppen, die sich hauptsächlich durch Plündern auszeichneten, nahmen keine kaiserlichen Truppen am Kamps teil. Schließlich trat eine Art Stillstand ein, da die Boxer, die gewaUige Verluste gehabt, aber nicht geplündert hatten, die Truppen aufsorderten, den Vortritt im Kampf zu nehmen, während diese erklärten, das sei Sache der Boxer. Der Bote berichtet, neben diesen wilden Ereignissen sei das tägliche Leben in Peking seinen Gang gegangen. Die Ladengeschäfte und Theater blieben geöffnet und die Nebenstraßen waren mit Menschen belebt. Der Bote versichert sogar, die Gesandtschaften hätten Lebens­mittel erhalten. General Auanschinkai, der Gouverneur von Schantung, der sich gegen den Prinzen Tuan erklärt hat, kündigt an, bis zum 11. Juli würden die Boxer sich aufgelöst haben und Friedensverhandlungen beginnen.

Petersburg. 8. Juli. Nach einem Telegramm, das eine hiesige Bank aus China erhielt, wurden die Mitglieder der russischen Gesandtschaft in Peking auf die grausamste Weise gemartert, ehe sie getötet wurden. So wurden einige zuerst mit kochendem Wasser begossen und dann wurden die Köpfe abgeschlagen. (Infolge der neueren, günstiger lautenden Meldungen aus Peking erscheint diese Mitteilung über die russische Gesandtschaft vorerst wenig glaubwürdig.)

Kiel, 9. Juli. Wie dieVoss. Ztg." meldet, soll die Panzer-Division die Reise nach China in 45 Tagen zu- rücklegcn. Die Abfahrt der nach China bestimmten Torpe- doboots-Flotille erfolgt am 16. dss. Für die Truppen- Expedilion nach China wird das Brandenburgische Train- Bataillon in Spandau eine Sanitätskolonne stellen. Stabs­arzt Dr. Langfeld,, der mehrere Jahre in Afrika gewesen ist, hat auf seine freiwillige Meldung Ordre erhalten, sich dem Ganitätsdetachement nach China anzuschließen. In­folge der Mobilmachung für China war gestern die Sonn-

zehn schilling fünfferwehrung, sonsten Zinsfrej ledig, unnd Inn allweg unversatzt. Die auch benanttem Herrn Kheüffer, seinen erben und Nachkommen, recht verschriben gülltgutt unnd underPfanndt Haifsen unnd sein, unnd von mir, meinen erben unnd Nachkommen, Inn guotten wesenlichen brüwen (Briefen) und ehrn gehalten werden sollen, alles bei den Pöenen (Strafen) unnd Buoßen, follicher unnd dergleichen gülltten halb, mit Angriffen, Nöthen, Pfenden, verleihen, versetzen, verkhauffen, unnd an sich ziehen des gülltgutts, unnd wa daran abgieng an allen andern meinen ligenden unnd vahrenden Haab unnd güettern, mit oder Ohne recht, geistlichem oder weltlichem, wie Inen allerbasst füegt, zue- nöthen, zue Pfenden, zu vergantten, Die Pfanndt zu ver­setzen, zu verkhauffen, oder selbs zu behalltcn, darmit zuthon unnd zuelassen, als mit anndern Iren aigentlichen güettern, unverhindert, von mir, meinen erben, unnd menig- lichs Jnnallweg. So lanng unnd vil, biß sie umb alles das, darumb sie angegriffen hatten, sambt allen Tasten unnd schaden, wie der durch Angriff, nachraissen, gerichtbrieven, Pottenlohn, verligen, verzeren, oder Inn annder Redlich weg darauf) geloffen, Darumb Jhrn schlechten wortten Ohn vern- nere (fernere) Beweißung zu glauben sein soll, Ußrichtung unnd benüegen beschehen ist, Ohne Jrn schaden, Darvor allßdann mich, meine erben unnd Nachkommen, noch das berüertt güllt- guth, noch kein annder guth, Ligendt unnd varendt (fahrend), gar nicht freyen (befreien) noch schirmmen soll, Kain Gaist- lich noch welltlich recht, gnad, freyhait, gebot, verboth, Camer: Hof: noch Lanndtgericht, Absonderung, Weißung, noch sonst kein annder fach, List, Untreu, noch geverdt (Gefahr) Die

Ich meine erben und Nachkommen, Hierwider zuschirm oder Behelf) fürziehen oder erdenkhen kündten (könnten) oder mechten. Dann Ich für mich und all meine erben aller Ußzug, Hilf) unnd schirms der rechten mit sambt dem rechten, das gemeiner verzeyhung widerspricht, dißer auch annderer Hilff, Ußzüg, fund, List, untreuer fach und gruenden sambt den Freyhaiten, darmit durch VsUvianuw, unnd anndere Ksnutas 6vr>8u1tj, *) dem weiblichen gefchlecht, von deßen Blödigkheit wegen, Im rechten sonnderlich bedacht und versehen, sambt dem rechten gemeiner Verzeyhung widersprechende, gentzlich Verzügen (ver­zichtet) unnd begeben Hab, unnd thue das Hiemit wißendtlich Inn Crafft dis Brieffs, Ohne geverdt. Doch so hat mer- gesagter Herr Kheüffer, für sich seine erben unnd Nachkommen, mir meinen erben und Nachkommen, Hier Inn guottwilliglich zugelassen, das (daß) wir Nun fürohin die Jetzt Hernach- volgenden drei oder vier Jaren, In waß Zeit wir wellen, solliche Sibendthalben gülden Zinß unnd gelltz (Gelds), sa- menthafft (zusammen) mit ein hundert unnd dreißig gülden Obgemellter wehrnng Hauptguotts, oder aber thailsamlich, Namblich die dreißig guld mit gebürendem Zinß nach Anzal der Zeit, Nachgöndtz (nachgehends, nachher) die ein hundert gülden Hauptgut mit fünff gülden Zinß, auch allen anndern verfallnen unentrichten Zinßen, sambt Costen unnd schaden,

*) Tag VsIIsi»vs.m SovLtvs Oovsultl im römischen Recht be­stimmte, daß das Versprechen einer Frau, für einen andern mit einem Teil ihres Vermögens einzutreten, ungültig war und wider­rufen werden konnte, wenn sie nicht vor dem Gericht oder dem Gemeinderat auf die möglichen Folgen ihres Eintretens für den andern aufmerlsam gemacht worden war. Auf diese Einrede ver­zichtet also die Hetzels Witwe.

ob ainicher (nämlich Kosten und Schaden) darumban ufge- loffen, unnd dannzumal unbezallt were, wol wider khauffen unnd ablössen mözen, unnd Jedesmals die Ablösung zue Mm m der Statt zuerstatten, wann dann solches gentzlich beschehen, Da soll diser Briefs fürtter Krafftloß, Todt unnd absein. Alles getreulich und ungewährlich. Unnd wir Bür­germeister unnd Gericht zue Nagolt. Bekhennen auch fonnder- lich Inn disem Briefs. Das (daß) Offtermetter Herr Kheüffer, mit dem Obbestimpten unnder Pfandt umb gemelt Haupt- guott unnd güllt, zue discn Zeiten nach gemeiner Achtung so genuogsam versichert Ist, wo das unnser aigen fach were, So hetten wir bej unnsern ayden (Eiden) daran ein guott vernüegen. Ohn all geverde (Gefahr). Unnd deß alles zue wahrem und bestem Uhrkhundt, So Hab Ich, die Verkheüfferin, mit fleyß unnd ernst erpetten, Die Ernveste, fürnemme, Er- samme, unnd weise, Herrn Unndervogt, Bürgermeister unnd Gericht zue Nagoldt, daß sie von uf den erfolgten Fürstlichen bevelch (Befehl), auch Jrer erkhanndtnus (Erkenntnis) wegen, gemeiner Statt Nagoldt aigen Jnnsigel fdoch der Statt, Inen unnd Jrn Nachkommen, Inn allweg ohne schaden^ zu Gezeugnis Öffentlich hangen haben lassen an disen Briefs. Der geben Ist uff den zwelfften Novembris, von der geburth Christj, alls man zallt (zählt), Ein Thaußendt fünffhundert achtzig unnd Neün Jarr."

Zum Trost für etwaige Erben und Nachkommen der obbe- meldten Margaretha Hetzles Wittib sei mitgeteilt, daß auf der Rückseite des Pfandscheins, zu dem leider das Siegel nicht mehr vorhanden ist, die Bemerkung steht:Diß Haubtgut unnd Zinns istvondenVerwandnetenPflegern erledigt unnd abgelöst worden."