Gaildorf, SO. Juni. Vorgestern Abend ereignete sich in Ottrndorf ein schwerer Unglück, indem der 9 Jahre alte Sohn de- Ziegeleibesitzerr Hüfftlein von da unter einen schwer beladenen Wagen kam, wobei dem Knaben die Räder der Wagens über den Kopf gingen. Derselbe wird wahrscheinlich seinen schweren Verletzungen erliegen.

Ulm, 30. Juni. (Korr.) Vorgestern früh erschoß sich bei dem Blockhaus hinter der Wilhelmshöhr mit seinem Dienstgrwehr der Soldat des Jnf.-Regts. G. Schiele von Gerstetten. Furcht vor Strafe soll den Mann zu dem un­seligen Schritt getrieben haben.

Ellwangen, 28. Juni. In vergangener Nacht wurde in dem Haufe des Malermeisters S. Weber dahier ein Gin- bruchSdiebstahl versucht. Der Dieb gelangte durch eine Leiter in daS Innere der Hauses, wurde aber durch ein Geräusch verscheucht und floh. Man vermutet einen mit den Lokal- Verhältnissen kundigen und schon längere Zeit steckbrief­lich verfolgten Malergesellen.

Die gefährlichsten Feinde der Brieftauben find Raubvögel. Man darf annehmen, daß die überwiegende Mehrzahl aller abhanden gekommenen Brieftauben diesen Räubern zur Beute fällt. Als Beweis dafür kann eine That- sache gelten, die dieser Tage am Siebengebirge beobachtet worden ist. Ein Herr aus Rhöndorf ließ sich etwa 30 Fuß tief an einem hohen Felsen herab und entnahm auS dem im Felsen befindlichen Neste eines Taubenhabichtpasres drei junge Habichte. Darauf bot sich dem Besucher ein unerwarteter Anblick: In dem Neste lagen etwa fünfundsiebzig bis achtzig Brieftaubensüße mit Fußringen versehen und Flügel mit Vereinsstempeln bedruckt!

Große rote, weiße oder gelbe Blumen leuchten jetzt durch die Fenster: Die farbenprächtigen ?KMoe8ettz6n(BlatlkaktuS) vergelten wiederum alle Pflege und Aufmerksamkeit, die ihnen zu teil wurden, mit einer Fülle herrlichster Blüten. Daß die Kultur dieser dankbaren Zimmerpflanze keine großen Schwierigkeiten bereitet, ist den meisten Blumen­freunden ja bekannt, fie wissen, daß die Pflanze viel Licht verlangt, daß sie vor und während der Blütezeit ruhig an einem Platze stehen muß und daß das Gießen mit einiger Ueberlegung zu geschehen hat. Den jungen Kakteenfreunden

aber, die vielleicht jetzt enttäuscht vor ihrem vorher ver­sprechenden Phpllokaktus stehen, weil die anfänglichen Blütenknospen sich zu Blättern umgebildet haben oder ganz abaefallen find, allen Anfängern in der Pflege dieser inte­ressanten, borstigen Gewächse ruft der praktische Rat­geber im Obst- und Gartenbau in seiner neuesten Nummer zu:Erst wenn die Knospen so groß geworden find, daß sich an ihnen Kopf und Hals unterscheiden läßt, darfst Du an dem Tage gießen, an welchem die Pflanze trocken zu sein scheint. Und auch dann sei mit der Menge deS ge­spendeten Wassers noch recht sparsam!" Wer an seinen Blattkakreen Knospen bemerkt und in der Pflege und Be­handlung seiner Lieblinge nicht ganz sicher ist, bestelle sich beim GeschästSamte in Frankfurt a. Oder die betreffende interefsante Nummer des Ratgebers, fie wird umsonst und portofrei zugestellt._

M»irk«rs-Mröffrm«qe«.

K Amtsgericht Marbach. Friedrich Wagner, Wattfabrikant in Höpfigheim; Christian Zeltwange r, Bauer m Höpfigheim.

K. Amtsgericht Ellwangen. AloiS HaaS, Bauer in Halden, Bde.

Bühlerthann. K. Amtsgericht Rottweil. Gevrg Mink, Bauer in Lackendorf._

Auswärtige Gestorbene.

Christian ckle, Schmied, Herrenberg. I. Wisch»ewsky. kois. rufs. Titularrat, 82 I. a.; Julie Köllreutter, Stuttgart.

L. Elwerl, Regierungsrat a. D.. 74 I. a., Tübingen-Reutlingen.

Felix Breuninger. Kommerzienrat, 83 I. a., München. Jofe- phine ckle, geb. Speid el, Bondorf. _

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

» Bericht der ZentralvermittlungSftelle für Obst­verwertung in Stuttgart, Eßlingerstraße 1511. Ausgegebe» den 30. Juni 1900. Neuerdings gingen bei uns ein: a) Angebote: In Kirschen auS: Korb im Remsthal, 26. Juni. In den nächsten 8 Tagen können ca. 200 Ztr. sehr schöne Strähleskirschen geliefert werden, täglich 2030 Ztr. Tagespreis pro Ztr. 811 ^ enxros.

Frühzeitiger Bezug von Kalisalzen und Thomasmehl. Bekanntermaßen ist die Eisenbahnverwaltung fortwährend bestrebt, durch Vergrößerung des Wagenparkes den Anforderungen, welche Industrie und Landwirtschaft an die Waggongestellung stellen, ge­recht zu werden. Trotzdem ist ihr dies in den Herbstmonaten, wie die Erfahrungen der früheren Jahre bestätigt haben, nicht möglich, so daß schon infolge deS Wagenmangels Lieferungsverzögerungen eintreten werden. Diese Lieferungskalawität nimmt jedoch für die Landwirte noch einen größeren Umfang an, insofern die Lieferwerke

der Düngemittel im Herbst derartig mit Aufträgen überhäuft sind, daß eine prompte Erledigung derselben nicht zu erwarten ist. Der Landwirt setzt sich daher bei spater Erteilung von Aufträgen der Gefahr aus, daß er die Düngung seiner Herbstsaaten nicht zur ge­wünschten Zeit vornehmen kann, vielfach sogar aus diesem Grunde unterlassen muß, will er die Bestellung seiner Felder nicht zu weit hinausschieben. Da aber gerade die rechtzeitige Düngung der Saa­ten mit ThoumSmehl und den Kalisalzen, namentlich mit Kainit und 40'/,igem Kalidüngesalz, dem Landwirt die Gewähr für gute Ernten giebt, so kann nicht genug empfohlen werden, mit dem Be­züge dieser Düngemittel sofort zu beginnen. Dt« ThomaSmehlfabri- ken unterstützen diesen frühzeitigen Bezug, indem sie für Thomasmehl- lirferungen im Monat Juni, sofern die Bestellung bis zum 2S. Juni beim Werk einläuft, einen Extrarabatt von 8 ^ pro Waggon gewähren. Ferner spricht für den frühzeitigen Bezug der Umstand, daß vom 1. Juli ab der Preis für Thomasmehl sich um eine Klei- _

Der PostdampferKenfin-ton" derRed Star Linie- in Antwerpen ist laut Telegramm am 27. Juni wohlbehalten in New-Dork angekommen.

Wenn wir bislang unsere Fußböden streichen ließen oder selbst strichen, war es seither stets, namentlich einer penibel» Hausfrau, mit Schwierigkeiten und Umständlichkeiten verbunden, die gewünschte Nüance herauszufinden. Worin lag der Grund? Es lag eben daran, daß man stets versuchte, die Nüancen in Nummern umzusetzen, welches Verfahren indes nur als ein Notbehelf gegen chas Nach­stehende angesehen werden konnte. Diesem Uebelstand abzuhelfen, ist nun die Englisch-Amerikau. Lackfabrik Fulda auf den Ge­danken gekommen, die Büchse mit dem Anstrich, mit dem die Büchse gefüllt ist, von außen zu versehen, was allgemeines Aufsehen erregte. Dem Publikum ist hierdurch eine rasche, richtige Wahl, sowie gleich­zeitig «ine Ansicht geboten und eine Probe deS Lackes gezeigt. Der Lack, unter der Marke .Blücherlack- geschützt, erfreut sich, namentlich durch die außerordentlich übersichtliche und handliche Verpackung, einer allgemeinen Beliebtheit des Publikums und ist zu erwarten, daß, gestützt aufBorstehendes, der Lack allen Konkurrenzfabrikaten die Spitze bieten wird.

IM» Offene veinschäden, Krampfadergeschwüre, Haut- kraukheite« und Lupus gehören zu den hartnäckigsten, langwie­rigsten Krankheiten. Alle die daran leiden, machen wir an dieser Stelle nochmals ganz besonders auf den unserer heutigen Gesamt­auflage beiliegenden Prospekt deS Herrn Jürgens««-Herisau (Schweiz) aufmerksam. Selbst gänzlich veraltete Fälle werden, wie der Prospekt aufweist, völlig geheilt. Man wende sich zunächst also schriftlich an Herrn Jürgenseu-Herisau (Schweiz). Briefe nach der Schweiz kosten 2V ^ Porto.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

K. Amtsgericht Nagold.

Aufgebot.

Das Aufgebot zugelaffen gegen:

1. " '

zum Zweck der Toderklärung ist beantragt und geboren den 1. März 1833 in Utttcr-

8. Andreas Häußler fchtvaudorf.

b. Immanuel Häntzler, geboren den 28. Juli 1839 daselbst, Söhne deS j- Hilarius Häußler, Taglöhners, beide nach Amerika ausgewandert, im Jahre 1857 bezw. 1866, seit 1870 verschollen. 2. Jakob Friedrich Werk, geb. den 3. Juni 1852 in Ebers­hardt, Sohn des -j- Schuhmachers Friedrich Weik, 1878 nach Amerika gereist und seither verschollen.

Für sämtliche Verschollene wird im Bezirk Vermögen verwaltet, bezw. kommen fie als Erbsirteressenten in Betracht und es ergeht nun an alle die Aufforderung, sich spätestens in dem aus

Freitag de« 22. März 1901, vorm. 9 Uhr,

vor dem K. Amtsgericht Nagold anberaumten Aufgrbotstermine zu mel­den, andernfalls ihre Toderklärung erfolgt.

Sämtliche Personen, welche Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen zu erteilen vermögen, werden aufgeforderl, längstens im Aufgebotstermine dem Gerichte Anzeige zu machen.

Den 16 . Juni 1900. Oberamtsrichter:

Sigel.

Amtliche Md Mmt-Bekanntmachungen.

K. Amtsgericht Nagold.

In dem Konkursverfahren gegen Joh. Pfeifer, Kaufmann von Gültlmge», ist Termin zur Prü fung der nachträglich angemeldeten Forderungen auf Montag de» IS.

Juli ds. Js., vorm. 11 Uhr vor dem K. Amtsgerichte hier bestimmt.

Den 30. Juni 1900.

Gerichtsfchreiber:

B r e h m.

st

Stadtgemeinde Nagold.

verkauf von Beugholz u. Reifich.

Vom Scheidholz kommen am

Freitag de« 6. Juli

auf hiesigem Rathause zum Aufstreich:

1) aus der Waldachhut (Abt. Lemberg­ebene, Lemberghang und oberer Teichelwald): ^

31 Rm. Nadelholzscheitrr, 90 Nm. Nadelholzprügel, 7 Rm. buchene Scheiter und Prügel; Reifich: 100 buchene, 1100 Nedelreis aus Abt. Lemberg, Lache und Stellesbuckel;

2) aus der Nagoldhut (Distrikt Killberg, Abt. Buch, Linsenweg und Stubenkämmerle): 8 Rm. Nadelholzscheiter, 47 Rm. NaLelholz- prügel und Anbruch, 1 Rm. eichene und 1 Rm. linden« Prügel, 900 Büschel Nadelreis.

Begiu« «achmittags 1 Uhr.

Gemeinderat.

6ÜÜ0 Mk.

werden binnen eines Vier teljahrs zu möglichst bil> ligem Zinsfuß aufzunehmen gesucht. Nagold, den 28. Juni 1900. Stadlpflege: Lenz.

K/SiNigUNgSMlttD!

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Bindfaden

Zaiser.

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lür e. pr»lll. I«dr»uch.

Fünfbronn.

Liegenschafts-Versteigerung.

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Die im Grundbuch ans den Namen des Bauern Joh an» Georg Theurer von Fünfbronn und seiner Ehefrau, Christine, geb. Günthner, eingetragenen, hienach beschriebenen Grundstücke kommen auf den Antrag der Erben am

Freitag, -en 6. Juli ds. Js.,

vormittags 9 Uhr

auf dem Rathaus in Fünfbronn im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf und zwar:

a. Markung Fünfbronn:

Gebäude Nr. 2 1 8 83 gm Wohnhaus und

Scheuer unt.i. Dorf,

2» 80 gm Wagenhütte beim

Haus. WWVll

, 2b 14 gm Backofen,

3 8 63 gm Hofraum zu vorste­henden Gebäulichkeiten,

13 L 39 gm Gras- und Baumgarten beim Haus

Anschlag 5 500 ^

11m 13 8 81 gm Acker in MooSäckern

Anschlag 1500 ^

Acker,

P.-Nr. 9 » 146

181

23

8

99

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Acker.

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Anschlag 1000 ^

1 600 ^

2 500 ^

1800 ^ 1000 1000 ^

vorderen Priemen,

Der 42igste Teil an:

Geb. Nr. 29. der sogen. WolfSsägmühle in Schnait- bachthäle,

b. Markung Hochdorf:

P.-Nr. 362 1 Im 76 8 76 gm Wald im obern KriegSwald

1200 ^

500 ^

60 ^

Kaufsliebhaber auswärtige mit VermögenSzeugniffen Datums versehen find hiezu eingeladen.

Alkensteig. den 19. Juni 1900. BezirksNotltt :

Beck.

1500 ^ neuesten