Tuttlingen Harmonie, 7. Haigrrloch Sängerbund, 8. Hail. fingen Liederkranz, 9. Schramberg Lyra, 10. Schramberg Frohsinn, 11. Rottenburg Liederkranz, 12. Tuttlingen Eon« cordia, 13. Nagold Liederkranz, 14. Sulgen Frohsinn, 15. Kiebingen Liederkranz, 16. Freudenstadt Männerchor, 17. Horb Liederkranz. 18. Schwenningen Liederkranz, 19. Schwenningen Frohsinn, 20. Mühlen a. N. Frohsinn, 21. Weiden Liederkranz, 22. Hausen o. R. Miinnergesangverein, 23. Trossingen Harmonie, 24. Tuttlingen kath. Männer­verein, 25. Aldingen Frohsinn, 26. Tuttlingen Frohsinn, 27. Hechingen Musikverein, 28. Konstanz Badenia, 29. Tuttlingen Liederkranz.

Stuttgart, 22. Juni. Der im Jahre 1890 auf der Rottweiler Wanderversammlung der Württ. Gewerbevereine von dem BerbandSvorstand Prof. Gießler gehaltene Vor­traglieber französisches Ei ziehungswesen auf der Pariser Weltausstellung vom Jahre 1889 und den Besuch einer Pariser Lehrlingsschule" ist im Hinblick auf die derzeitige Weltausstellung in dritter Auflage neu herausgegeben wor­den. Der Vortrag kann für diejenigen, welche sich einen Einblick in den Geist der neuen gewerblichen Schulgesetz- gebung Frankreichs verschaffen wollen, heute noch wegweisend sein. Die jetzige Weltausstellung kann zeigen, in wie weit sich die 1889 noch neuen, zum Teil versuchsweisen Einrich­tungen bewährt haben. Dem Gewerbewesen nahestehende deutsche Besucher der Weltausstellung werden sich zur kri­tischen Prüfung herauSgrfordert fühlen und dabei in dem Vortrag von Prof. Gießler einen dienlichen Führer finden.

Stuttgart, 22. Juni. Die Firma N. Gaucher, Obst­und Gartenbauschule hier, wurde auf der Pariser Weltaus­stellung für die von ihr zur Schau gebrachten F«rm-Obstbäume (einen vollständigen Obstgarten darstellend) mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Es find nunmehr nicht weniger als 154 erste Preise und Haupt-Ehrenpreise, welche diese Firma im Jn- und Ausland« von 1874 an errungen hat.

Stuttgart, 22. Juni. (Korr.) Sicherem Vernehmen zufolge haben sich von dem 13. Kgl. würltemb. Armeekorps insgesamt gegen 700 Freiwillige zum Eintritt in das mo- biltsirte Seebataillon und zum sofortigen Abgang nach China gemeldet, darunter auch 4 Einjährige. Von dem 8. Jnf.-Reg. Großherzog Friedrich von Baden in Straßburg haben sich allein über 120 Soldaten und Unterojfiziere freiwillig gemeldet.

Göppingen, 21. Juni. (Korr.) Gegenwärtig werden in unserer Stadt Leitungen für Uebertragung elektrischen Starkstroms gelegt. An den Ausbau unseres Elektrizitäts­werkes wird auch die letzte Hand gelegt, und soll dasselbe bis Ende nächsten Monats in Betrieb kommen. Da der städtische Gasvertrag erst im Jahre 1906 ablauft, kann die Kraft vorerst nur für gewerbliche und industrielle Zwecke, nicht aber für Beleuchtung dienstbar gemacht werden.

Kiel, 21. Juni. Der Kaiser hielt bei der Enthüllung der vor der Garnisonskirche ausgestellten ChristuS-Figur eine Ansprache, in der er etwa folgendes aussührte: Meine lieben Kameraden, Offiziere und Mannschaften, Gattinnen und Verwandte! Als das alte Jahrhundert zu Neige ging und das neue emporstieg, regte sich in mir der Gedanke, für die gesamte Marine ein einheitliches Erinnerungszeichen zu schaffen, welches dieselbe in dieser Weise noch nicht be­sitzt und welches die Traditionen und Ueberlieferungen fest- h alten soll. Tie leben zwar in Herz und Mund, in Wort und Sinn fort, aber alles dies genügt nicht. Und ich er­wog lange bei mir den Gedanken, in welcher Form ein solches Erinnerungszeichen zu geben sei. Jährlich durch­wanderte ich die Schlachtfelder, doch alle jene Denkmäler und schlichten Tafeln dünkten mir nicht geeignet. Es galt, die ganze eigentümliche Schwere der Aufgabe, die in der Marine liegt und die in Offizieren und Mannschaften ver­körpert ist, richtig darzustellen. Der Zufall, oder lieber gesagt, Gottes Fügung hat es gewollt, daß ich bei dem Besuche eines Künstler-Ateliers diese packende, einen über­raschenden Eindruck machende gewaltige Schöpfung sah. Wie zuckendes Feuer durchfuhr es mein Herz, daß dies das Richtige sei. Jede Gefahr im Berufe führt die Ge­müter zu Gott, wie viel mehr der Beruf in der Marine und die Ausgaben, die er stellt. Dieses Denkmal mit der zu Christi Füßen liegenden Frau soll auch für Sie, meine verehrten Damm, eine Erleichterung bedeuten. Der Kaiser wies dann auf den großen Unterschied hinsichtlich der Be- rufSgefahr zwischen dem Dienst auf dem Lande und dem zur See hin und schloß:Und wenn das Denkmal für Eie ein solches trostbringendes Erinnerungszeichen fein kann, dann ist mein Wunsch erfüllt. So übergebe ich dieses Denkmal meiner Marine, mit der Hoffnung, daß es in Ehren gehalten werden möge." Es siet dann die Hülle. Im Namen der Marine dankte Admiral Köster. Der Kaiser kehrte bald daraus an Bord derHohenzollern" zurück.

Kiel, 22. Juni. Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Graf Bülow begab sich sofort nach seiner Ankunft hier an Bord derHohenzollern".

/A»sla»d.

In Italien herrscht unter den Opposition?- und Ob- struklionsparteien großer Jubel, ob ihr« Freude aber lange dauern wird, ist sehr die Frage. Neuerdings wurde in Italien wieder viel von CriSpi als kommendem Manu geredet und sollte das Kabtnet Pellovx wirklich abtreten, sollte in der Thal der greise Staatsmann CriSpi, der sich gegenwärtig der besten Grsundheit erfreut, noch einmal zur Regierung kommen, so würde er dem Uebermut des Sozialismus und Radikalismus, der heillosen Zerfahrenheit de- ParlamentariuS in Italien bald ein Ende machen. BiS j-tzt ist über eine Lösung der Krisis nichts bekannt. In politischen Kreisen

wird stark bezweifelt, daß es Saracco gelingen wird, ein dauerhaftes Kabinet zu bilden.

In den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist die Agitation für die im November bevorstehende Wahl eines neuen Präsidenten in vollem Gang. In den Staaten New- Aork, Michigan, Wisconsin und Illinois werden die Deutsch- Amerikaner bei der künftigen Präsidentenwahl ausschlaggebend sein. Von den beiden in Nrw-Aork erscheinenden deutschen Zeitungen nimmt die eine, dieN.-A. Handelszeitung", den republikanischen, d. h. der Wiederwahl Mac Kinleys günstigen Standpunkt ein. während die andere, dieN.-U. Staats­zeitung", die Wahl des demokratischen Kandidaten Bryan befürwortet, vorausgesetzt, daß dieser sich zu gewissen Kon­zessionen bereit finden läßt. In den Vereinigten Staaten findet augenblicklich eine Volkszählung statt, welche am 30. Juni beendet sein muß. Aus einigen großen Städten werden schon j-tzt einige Ergebnisse, die allerdings nicht genau sein können, mitgeteilt. So wird Rew-Aork einschließlich Brook­lyn auf 3655000 Einwohner gescyätzt, während Chicago 2008000 und Philadelphia über 1 Million Einwohner hat. Die Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten ausschließ­lich Alaskas und der Kolonien soll seit dem letzten Census (1890) um 26 pCt. auf 78964472 gestiegen sein.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Berlin, 22. Juni. DerVosstschrn Zeitung" geht astS London ein Telegramm zu, welches besagt, daß bei Prätoria eine zweitägige Schlacht stattgesunden hat. Nachdem die fünftägige Waffenruhe abgelanfen war, machte die Armee Roberts am Montag einen allgemeine» Vorstoß, um General Botho, der sich mit 6000 Buren auf einem Höhenzug befand, anzugreifen. Die Schlacht dauerte bis Mittwoch. Die Buren leisteten verzweifelten Widerstand, aber die englischen Truppen drangen unauf­haltsam vor. Stellung um Stellung wurde genommen. Die Buren wurden mit erheblichen Verlusten geschlagen. Am Mittwoch fand auch bei Kronkohrst-Spruit ein Gefecht statt. Auch bet Donkerbrook würde gekämpft, wobei die Buren von starken englischen Streitkräften aus ihren ver­schanzten Stellungen vertrieben wurden. Eine Anzahl Führer wurden gefangen genommen. Die englischen Ver­luste werden auf 120 Tote und Verwundete angegeben. Die Buren zogen sich in der Richtung auf Middelberg zurück.

General Baden-Powell meldet aus Rustenbourg, daß Kommandant Steijn und 2 Feldkornets gefangen genommen seien. Bei dem Verwalter des Rustenbourg- Distriktes sind 3000 Gewehre abgeliefert worden.

Die Krisis in China.

Washington, 22. Juni. Admiral Kemps telegra­phiert vlu Tschif« vom 21. Juni: Die Chinese» bom­bardiere» Tientsin. Das amerikanische Konsulat und ein großer Teil der Fremdeuuiederlassungen sind teilweise zer­stört. Eine Hilfstruppe, darunter 130 amerikanische Sol­daten, begab sich »ach Tientsin.

Shanghai. 22. Juni.Daily Expreß" meldet vom 15., daß Tientsin von 2 Seiten von Boxerbanden ange­griffen wurde. Dieselben beschossen zunächst die Einge- borenen-Stadt an 12 Stellen und rückten dann gegen die Fremdenniederlofsungen vor. Die Eisenbahnstation war von 2000 Russen mit 10 Geschützen besetzt. Die Raffen gaben auf die vorrückenden Boxer hintereinander 50 Salven ab. Diese Salven richteten unter dm Boxern eia großes Blutbad an, etwa 300 Boxer wurden gelötet und 20 verwundet. DieTimes" melden aus Shanghai vom 21. Juni: In der Nacht des 15. Juni richteten die Boxer in Tientsin urd der Eingsbornenstadt große Ver­heerungen an. Die fremden Truppen erwiesen sich als stark genug, die Fremdenniedsrlaffung zu schützen.

London, 22. Juni. Heber den Angriff der Boxer auf Tientsin wird demDaily Expreß" noch weiter aus Shanghai gemeldet: Die europäischen Frauen und Kinder befanden sich die ganze Nacht hindurch in der Gordonhall. Die fürchteten, der Angriff würde erneuert werden, da man sah. daß große Scharen heranrückten. Es ist ein gepanzerter Zug nach Tientsin geschickt worden, aber man hat keine weiteren Nachrichten und glaubt, die Partei des Prinzen Tung habe die Eisenbahn zerstört, um zu verhindern, daß Truppen ankommen. Alle englischen Damen begaben sich am Samstag mit dem letzten Zug nach Taku. Sie hatten einige aufregende Erlebnisse und wären ohne Schutz der Truppen nie durchgekommen. Ein Edikt war erlassen wor­den, welches befahl, alle Ausländer zu töten. Die Boxer machten eine Anzahl verzweifelter Versuche, um den ankom- menden Zug anzugreifen.

Wien, 22. Juni. In einem Interview behauptete der japanische Militärattache?, Oberst Fudij, Japan habe bisher nur 1000 Mann in China gelandet. Er vertritt die Ansicht, daß Admiral Srymour in Folge von Proviant- und Wassermangel und schlechten Straßen Peking nicht er­reichen kann und zum Rückzug gezwungen sein wird. Der Kampf vor Taku sei nicht auf Befehl der Kaiserin, sondern vom chinesischen Kommandanten auf eigene Faust erfolgt, wodurch dir Affaire viel von ihrer ernsten Bedeutung verliert.

Tschifu, 22. Juni. Wie hieher gemeldet wird, wurde Tientsin 2 Tage lang beschaffen. Die Verluste betragen angeblich 100 Mann.

London, 21. Juni, lieber die Eroberung der Taku- Forts erfährt dieDaily Mail": Das Blutbad inner­halb der Forts war furchtbar. Das nördliche Fort wurde zuerst vvn den Japanern genommen, welche unter Hurrah- rufen ihre Flagge hißten. Die Engländer folgten und hißten ihre Flagge auf dem äußeren Nvrdfvrt. Die Deutschen und Raffen erstürmten alsdann gemeinsam daS südliche Fort.

«Z London, 22. Juni. DerCentral News" zu Folg; wurden beim Kampf vor Taku an Bord des Iltis ver­schiedene Leute durch eine Keffelexploston getötet. Die Forts von Taku werden als eine Ruinenmaffe geschildert, in der man knietief im Blut watet. (?) Dis ausländischen Ma­trosen schichteten die chinesischen Leichen auf Haufen und verbrannten sie. (?)

Shanghai, 22. Juni. Die Marinemannschaften, welche in Wusung zum Schutze der Telegraphenstation an Land gegangen waren, sind hieher zurückgekehrt. Die Lage in Shanghai ist nicht gefahrdrohend. Die Missionare von Touaschau sind wohlbehalten in Weihaiwei. Der Aufruhr in Sctschwan ist, wie man glaubt, durch den Vice« könig niedergeschlagen worden.

Washington, 21. Juni. Der amerikanische Admiral Kempff meldet die Landung von 3000 Amerikanern und von 3000 Russen in Taku. Der amerikanische Gesandte in Japan berichtet die Landung von 600 Japanern vor Taku. wo sich zur Zeit fünf japanische Kriegsschiffe befinden.

Petersburg, 21. Juni. Bei dem blutigen Zusammen­stoß zwischen einer russischen Eisenbahnschutztruppr und chinesischen Militär an der Mandschurischen Bahn wurden, wie jetzt aus Wladiwostok berichtet wird, zwei Kosaken und ein russischer Offizier getötet. Die Chinesen verloren einen Osfizier und neun Soldaten. Der Generalgouverneur in Wladiwostok verlangte von den chinesischen Behörden die sofortige Vollstreckung der Todesstrafe an den Schuldigen.

London, 21. Juni. Die von Kalkuta nach China be­stimmte indische Truppenabteilung, eine gemischte Brigade unter Sir Alfred Gaselee, zählt zwischen 6000 und 7000 Mann. Wertere Nachschübe sollen vorbereitet werden.

London, 22. Juni. Aus Shanghai wird berichtet, daß ein Oberst mit 200 Mann von Wai-Hai-Wai nach Taku aufgebrochen ist.

ch Auch Oesterreich-Ungarn schickt sich zu einer thst- kräsligen Wahrung seiner Interessen in China an. Es ist Beseht ergangen, sie erst« österreichisch ungarische Kreuzer» division, bestehend aus den TorpedorammschiffenKarl VI.", Kaiserin und Königin Maria Theresia" undKaiserin Elisabeth" zur Abfahrt nach China bereüzustellen. Augen- llickiich befindet sich vor Taku von österreichischen Kriegs­schiffen nur das KanonenbotZsuta". Die gleichzeitige Entsendung einer österreichisch-ungarischen Landtrvppenab- teilung nach China soll indessen nicht beabsichtigt sein.

Ein« Meldung aus Washington besagt: Hier traf ein Kabeltelegramm des Admirals Kemps ein, welches mittsilt, daß in Tientsin der amerikanische Konsul, 40 Missionare und eine größere Zahl von Privat­personen ermordet worden seien. Die Nachricht wurde dem General Mac Arthur nach Manila mit der Anfrage übermittelt, ob er Truppen entbehren könne, damit diese nach China entsandt würden.

Nach einer Meldung des Bureau Dalziel sollrn 1500 Ausländer in Tientsin niedergemetzelt worden sein.

Wesel, 22. Juni. DieWeseler Zeitung" meldet: Hiesige Verwandte des Kommandanten desIltis", Lans, erhielten heute folgende Depesche:Tschifu, den 21. Juni 7 Uhr 10 Min. Nachm.: Befinden gut. Wilhelm."

Berlin, 23. Juni. Der hiesige Chinesische Gesandte teilte heute dem Auswärtigen Amte mit, daß der deutsche Gesandte in Peking sich iu Sicherheit «ud wohl befindet.

Berlin, 23. Juni. Das Wolsfsch; Bureau meldet, dem ReichSmarineamt ging eine Wiederholung der Depesche des Chefs des Kreuzergcschwaders über das Gefecht vorr Taku zu, welche lautet: Um 12 Uhr 50 Min. nachts er- öffneten die chinesischen Forts das Feuer auf die 7 Kanonen­boote im Flusse. Die Forts wurden nach 6stündigsm, hartem Kampfe besiegt und besetzt. Der Kommandant des Iltis" war die Seels des ganzen Unternehmens. Er hat hervorragend und glänzend gekämpft. Aus demIltis" sind die Maschine, der Kessel, der Schiffskörper und die 8,8 Centimetergeschütze unbeschädigt, die 3,7 Centimetrrge» schütze und der Aufbau des Schiffes würben stark beschädigt. Gefallen stad: Oberleutnant Hellmann. Büchsenmacher Maat Bästlein, die Obermatrosen Sokopf, Rothe, der Maat Johannes, der Matrose Lehnhoff und der Oberheizer Holm. Schwer verwundet sind: der Kommandant Korvetten­kapitän Lan«, der Obermatrose Splinter, der Matrose Schoppengerd und der Berichterstatter desOstasiatischen Lloyd" Herrings. Leicht verwundet wurden 10 Mann. Während der letzten Stund« des Kampfes war Oberleutnant Hoffmann Kommandant des Schiffes. Die Haltung der Mannschaft war glänzend.

Meirrere Mitteilungen.

Tübingen, 22.Juni. (Schwurgericht.) Im Liebenzeller Eatteumordprozeß wurde gestern vormittag 9 Uhr die Zeugen­vernehmung fortgesetzt. 26 Zeugen, darunter die Hauptzeugen, standen auf der Liste. Als erster Zeuge wurde gehört der zur Zeit der That bei Faas bedienstet gewesene Bäckergeselle Schmitter. Er ist vom 4. Gept.,bis 2. Okt. 1893 bei FaaS in Diensten gestanden. Er gab über die gegenseitigen Uneinigkeiten der Faas'schen Eheleute, wie auch die früheren Zeugen, Auskunft und erzählte dann aus der Mordnacht: Er sei kurz nach 10 Uhr erwacht, habe sich allmählich zum Aufstehen gerichtet und fei dann etwa um 12*/« Uhr von feiner Dachkammer heruntergekommen, um sich in die Backstube zu bearben. Als er mit dem Licht auf der unteren Treppe im Haus- öhnl angekommen sei, habe er im Gang einen Menschen liegen sehen, der geröchelt habe. Erschrocken über diesen Fund sei er nicht ganz Himmler, sondern auf ber zweituntersten Treppenstufe stehen geblieben. dem Daliegenderl habe er feinen Meister erkannt und d-?h»l 'fort hinaufgerufen: Frau FaaS, Frau Faas! Diese habe von ihrer Echlafkammer auS sofort geantwortet: Ich komme gleich, mein Mann ist noch nicht da! Er habe nun ge­wartet, bis sie die Treppe heruntergekommen sei, was nicht lang angestanden habe; sie sei mit Bettjacke und blauem Unterrock bekleidet gewesen. Beim Anblick des so in seinem Blute Daliegenden habe sie gerufen: Ach, daS ist mein Karl! und sei dann gleich-