Erscheint
Montag, Mittwoch, Donnerstag und SeunStag.
Auflage 1950 Preis vietteljährl. hier mit TrSgerlohn SV^.im Bezirk 1 außerhalb d. Bezirks 1 ^20
MonatSabonnementS nach Verhältnis.
Der GchlWstkl.
Amts- und Anzeige-Matt snr den Oberamts-Bezirk Nagotd.
74. Sahr-an-.
JnsertiouS-Sbeith, f.d.einspaltigrZiil, auö gewöhnl. Schrift oder deren Raum be» einmalig. Einrückung S bet «ehrmaltg. je «
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DaSPlauderstübchr»
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Schwäb. Landwirt.
^ 97.
Nagotd, Montag den 25. Änni
1S00.
Einladung zum Abonnement.
Mit dem 1. Juli 1900 beginnt wieder ein neue* Abonnement auf den wöchentlich 4 Mal erscheinenden
„Gesellschafter"
Amt«- nnb Anreigebiatt sämtlicher staatlicher «nb städtischer Behörde« de* Oberamt« N«S*td.
sowie verschiedener Behörden, namentlich der Forstämter in den Oberämtern Calw, Frendrnstadt, Neuenbürg, Herrenberg, Horb, wozu wir freundlichst einladen.
Die „Mirren in China" und der leider immer noch dauernde „Krieg! in Südafrika" sorgen dafür, daß der Lesestoff auch in der sogen. Sauregurkenzeit ein spannender bleibt; auch werden wir darauf bedacht sein, den unterhaltenden Teil stet- zu einer, wahre Erholung bietenden Lektüre, zu gestalten und demnächst mit einer kleine«, hnmo- ristische« Skizze im Hanptblatt besinne«.
„Der Gesellschafter" ^^.
und dem „Schwäbischen Ka«dmirt" vierteljährlich in Nagold mit TrSgerlohn 90 iZ, im Bezirk 1 außerhalb deS Bezirks 1 ^ 20 zZ. Alle Postanstclten und Postboten nehmen Bestellungen entgegen.
find bet der dichten Verbreitung im Ober- 4«llzkll)kll omt, speziell in der Stadt, und in den Grenzorte« der anstoßende« Obrrämter besonders wirksam. Dieselben werden sehr billig berechnet, bei Wiederholungen und größeren Aufträgen entsprechend hoher Rabatt gewährt. Hochachtungsvoll
die Redaktion -es „Gesellschafter".
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Amtlicher.
Bekanntmachung.
Kiel, den 14. April 1900. Wilhelmshaven, den 20. April 1900. B. Nr. 1814. B. Nr. S608.
Im Herbst 1901 wird eine größere Anzahl tropen- dienstfähiger Dreijahrig.Freiwilliger für die Besatzung von Kiantscho« zur Einstellung gelangen.
Ausreise: Frühjahr 1902 . — Heimreise: Frühjahr
1904 .
Bauhandwerker (Maurer. Zimmerleute, Dachdecker, Tischler, Glaser, Töpfer, Maler, Klempner u. s. w.) und andere Handwerker (Schuhmacher, Schneider u. s. w.) werden bei der Einstellung bevorzugt.
Die Mannschaften erhalten in Kiautschou neben der Löhnung und Verpflegung eine Teuerungszulage.
Bewerber, von kräftigem und mindestens 1,67 m großem Körperbau, welche vor dem 1. Oktober 1882 geboren sind, haben ihr EinstrllungSgesuch mit einem auf dreijährigen Dienst lautenden Meldeschein entweder:
dem 1. Seebataillo« in Kiel: zum Diensteintritt für daS III. Seebataillon, oder dem H Seebataillou in Wilhelmshaven: zum Dienfieintritt für daS III. Srebataillon und die Ma- rineseldbatterie, oder
der III. Matrosenartillerie-Abteilnng in Lehe:
zum Dirnsteintntt für daS Matrosenartillerie-Detachement in Kiautschou (Küstenartillerie) bis spätestens Ende Februar 1901 einzusenden.
Kaiserliche Inspektion Kaiserliche Inspektion
der Marine-Infanterie. der Marineartillerie.
Bekanntmachung.
DaS diesjährige Jnvaliden-PrüfungSgeschäft findet im Oberamt Nagold am 28. Juni d. IS. Vormittags 8 Uhr statt.
Bei demselben haben sämtliche Invaliden pp., deren Pensionen mit dem 31. Oktober d. IS. ablaufen, zur Vorstellung zu gelangen.
Die betreffenden Mannschaften haben sich daher am 28. Juni er. Vormittag! 7'/, Uhr auf dem Rathause in Nagold einzufinden.
Sollt« einer der vorstehend bezeichneten Invaliden die
sem Befehl nicht Folge leisten, so wird er nicht weiter als penfionSberechtigter Invalide betrachtet; eine weitere Prüfung seiner Ansprüche kann außerdem erst bei der nächstjährigen Aushebung stattfinden und bleiben dieselben bis dahin unberücksichtigt.
Talw, de» 9. Juni 1900.
König!. BezirkSkommando.
Bekanntmachung.
In Warth ist die Maul- und Klauenseuche ausge- krochen.
Nagold, den 23. Juni 1900.
K. Oberamt. Schöller, Amtm.
Hages-Weuigkeiten.
Deutscher Leich.
Nagold, den 2S. Juni.
* Theater. Am 23. Juni 1800 ist in Stuttgart geboren, als Tochter de- Hof- u. Domänenrats Pfeiffer (früheren Ober- amtmannS in Tübingen). Tharlotte, nachmal. Schauspielerin und Schauspieldichterin Birch-Pfeiffer, -j- Berlin 1868." Ihre darstellerische Lhätigkeit war von großem Erfolg begleitet und gab ihr die Anregung zu ihrer Schriststrllerei. Von den vielen Theaterstücken, die sie geschrieben hat und die mit Vorliebe gegeben und gesehen werden, wollen wir nur einige anführen wie: „Die Grille", „Der Goldbauer", „Die Waise von Lowood", „Dorf und Stadt", „Mutter und Sohn", „Hinko", „Pfeffer: ösel", „Der Glöckner von Notre- Dame" u. s. w. Als Schauspielerin hatte sie den rechten Blick für da- Bühnenmäßige, Wirkungsvolle, daS ihren Stücken heute noch zu starken Erfolgen verhilft. Von die- ser gefrierten Frau, die sich den Namen „Die schwäbische Heroin" erobert hat, kommt morgen Dienstag den 26. dS. MtS., abends 8 Uhr, am hiesigen Theater eine- ihrer besten Stücke „Die Grille" zugleich zum Benefiz für Hrn. Duschl zur Ausführung; ,S wäre zu wünschen, daß diese Börstel- lung gut besucht würde, schon zum Gedächtnis der berühmten schwäbischen Landsmännin und im Interesse deS Benefizianten und der übrigen Theotergesellschast. —
Gegenwärtig findet am hies. K. Seminar, der K. Präpa- randenanstalt u. der Seminarübungsschule eine Visitation durch di« Oberkonfistorialräte Frohnmayer und Binz statt. —
In Nr». 90 unsere» Blatte» brachten wir im AuSzug einen der „ReichSpost" eingesendeten Artikel über „die Waren- hauSfrage und die Selbsthilfe"; wir machten dazu einige ablehnende Bemerkungen. Gerne kommen wir nun einem Wunsche der Redaktion der „ReichSpost" nach, mitzuteilen, daß auch sie zu betreffendem Artikel eine Einschränkung machte mit den Worten: „Wir geben obigen Ausführungen Raum, ohne uns mit ihnen zu indentifiziren." klebrigen- war unsere ablehnende Bemerkung ohne Zeichnung, sodaß sie ev. auch als diejenige der Redaktion der Reichs- post gelten konnte, zudem sie denselben Standpunkt vertrat. —
In diesen Tagen hat der Geschäftsführer deS „Deutschen Verein- gegen den Mißbrauch geistiger Getränke" eine VortragSrrise durch Württemberg ««getreten; jedenfalls wird er auch hierher kommen. Einem Artikel über „Alkoholnot und ihre Bekämpfung", welchen der „Schw. Merkur" dazu veröffentlicht, entnehmen wir nur nachstehendes:
„Der besagte Verein .gegen den Mißbrauch geistiger Setränke" kämpft nur gegen den Mißbrauch der alkoholischen Getränke, seine Ursachen und Folgen. Zu diesem Behufe will er zunächst nur die Augen öffnen über den Notstand, durch Aufklärung in Schrift und Wort — hiefür find bestimmt die monatlichen „Mäßigkeitsblätter" und die „Blätter zum Weiler-eben", die eine Fülle des interessantesten Materials enthalten, sowie die reiche Vroschürenliteratur, die im Verlag des Verein? erscheint. Sodann erstrebt er auch eine Einwirkung auf die Gesetzgebung und endlich ist er bestrebt, allerhand gemeinnützige Wohlfahrtseinrichtungen zu stiften oder zu unterstützen, die der Alkoholgefahr Vorbeugen, ein reiches Feld praktischer Bethätigung, welches gerade bei unS noch viel mehr an- grbaut werden muß. Man kann ja wohl sagen: den Deutschen müßten nachgerade genug Stimmen und Zeugen in dieser Sache aus dem Schlafe aufrüttrln: Stimmen der Vergangenheit und der Gegenwart, Stimmen der Großen und der Kleinen: Aus der Vergangenheit nicht etwa das (dem Denkenden freilich noch viel sagende) Wort: „Die alten Deutschen tranken immer noch eins", was die Modernen in „Z 11" abgekürzt haben, sondern eine eigentümliche Auslegung zu diesem geflügelten Worte: ein Geographirbüchlein von 1755 unterrichtet recht drollig über den Charakter der verschiedenen Nationen. ES heißt darin: „wie seynd die Europäer beschaffen in der Kost? Der Deutsche ist dem Trunk ergeben, der Franzoß delicat, der Welsche mäßig, der Spanier gesparsam, der Engelländer gefräßig. — Mit was bringen die Europäer die Zeit zu? Der Deutsche mit trinken, der Franzoß mit spazieren gehen, der Welsche mit schwätzen, der Spanier nnt Spielen, der Engel- länder mit arbeiten. — Wie vertreiben die Europäer die Melan- choley? Der Deutsche reesaufft sie, der Franzoß verfingt sie, der Welsche »erschlafft sie. der Spanier verweint sie, der Enpelländer verlacht sie. — Wo finden die Europäer ihren Tod? Der Deutsche im Lrink-Glaß, der Franzoß im Krieg, der Welsche im Erdbeben, der Spanier im Beth, der Engclländer im Meer." — Stimmen
auS der Gegenwart brauchen wir nicht anzuführen. Der Leser wolle nur die Gerichtsverhandlungen aufmerksam durchgehen und die Rolle beherzigen, die darin der Sonntag und Montag und das Wirtshaus spielt. Aber man könnte ja daraus ironisch fragen: warum hat sich doch daS deutsche Volk nicht zu tot getrunken? Wir leben und gedeihen, wir find im Aufschwung begriffen, gerade neben und gegenüber anderen Nationen! Aber waS könnte unser Voll erst leisten, wenn rS mäßiger wäre! Und diesem frommen Wunsch geht zur Seite, ihn übertönend, dir bittere Klage, ja der Schmerzensschrei, der aus der Tiefe dringt, aus der Brust der Mütter, der Gattinnen, der Kinder. Wenn wir dir Ohren nicht »erschließen — und das Herz — so sagen uns diese Stimmen: wer sein Volk lieb hat, der wache auf und lege mit Hand an, trete ein in dir Reihen derer, die dem alten Dämon zu Leibe gehen, der an unseres Volkes Heil und Wohlfahrt frißt. Dazu möge dir Arbeit des „Deutschen Vereins gegen Mißbrauch geistiger Getränke" in unserem engeren Vaterland« mithelfen!" —
Zur Bewältigung dcS im heurigen Herbst zu erwartenden starken Verkehrs werden von der Elsenbahnverwaltung umfassende Bork.hrungen getroffen, wegen der im Laufe diese- J«hreS schon eingetretenen Steigerung deS Verkehr» in Kohlen, KoakS, BriketS, Bau- und sonstigen Rohmaterialien ist ein außergewöhnlich starker Bedarf von Güterwagen in Aussicht zu nehmen. Die Bestrebungen der Eisenbahnverwaltung nach thunlichst ungestörter und rascher Abwicklung deS Verkehrs werden aber wesentlich gefördert, wenn die Empfänger und Versender von Rohmaterialien, insbesondere von Kohlen und KoakS, die Ausführung dieser Transporte in früherer Zeit, als erst in den Herbstmonaten veranlassen. Im allgemeinen Verkehrsintereffe wird sodann den Versendern und Empfängern von WagenladungSgütern empfohlen, Vorbereitungen zu treffen, daß sie auch die Beladung und die Entlastung der Güterwagen im Herbst in kürzerer Zeit als sonst bewerkstelligen können, um daS Wagenmaterial nicht länger al» unbedingt nötig ist, in Anspruch zu nehmen.
(*) Wildberg, 21. Juni. Vor wenigen Tagen verließen uns Gäste, welche sich rasch die allgemein« Gunst erwarben. Prof. Treidler von der K. Technischen Hochschule in Stuttgart weilte 10 Tage mit ca. 30 Studierenden in unseren Mauern, um architektonische u. Malstudiea zu machen. Einige abendliche Veranstaltungen brachten die hiesigen Kreise in nähere Berührung mit den Gästen, welche durch ungezwungenes, frische» Treiben allgemeine Freude machten. Beim Abschied wurde der Wunsch laut, daß sich die AuS- flügler bei Gelegenheit wieder in Wildberg einfinden möchten.
Talw. Am 16. und 17. Juli tagt hier der Württ. Forstoerein. Montag, den 16. Juli si,det eine Exkursion-- fahrt in da- Revier Llebrnzell statt, mit AuSganq im Hirsauer Revier. Abends S Uhr gemeinschaftliches Esten im Bad. Hof und gesellige Vereinigung daselbst. Am Dienstag, den 17. Juli Beginn der Verhandlungen hier morgens 8 Uhr; Tagesordnung: Vereinsangelegenheiten, Abänderung bezw. Ergänzung der Bereinsfhituten, Beschlußfassung über Zeit und Ort der nächsten Versammlung. Vorträge: Rationell« Düngung der Forstgärten. Die wichtigsten Bestimmungen deS bürgerl. Gesetzbuchs in Hinsicht auf Forst- und Jagdverwaltung. Mitteilungen über beachtenswerte Vorkommn ffe im Forstbetrieb. Mittags 1'/» Uhr gemeinschastl. Mittagessen im „Waldhorn" hier.
Tübingen. 22. Juni. (Korr.) DaS hier und in Gmünd garnisouierende Infanterieregiment wird aufs neue auf den Truppenübungsplatz Münsingen verlegt und vom 11. bis 20. August dort Uebungen abhalten. Am 21. Aag. wird daS Regiment direkt in daS Manövergelände bei Crailsheim zum Regiments- und Brigade-Ex zieren abrück-n.
Rottweil, 15. Juni. Zum Sängersest. Bei der heute abend vom Festausschuß durchs LoS bestimmten Reihenfolgen der im Wettgesang und b.im Nachmittagskonzert austretenden Vereine hat sich folgende Ordnung ergeben:
Wettgesang im Gau. I. Volksgesang: 1. Mühlen
а. N. Frohsinn, 2. Trosstngen Germania, 3. Hailfingen Ltederkranz, 4. Sulgen Frohsinn, 5. K>ebmgen Llederk>anz,
б. Lauterbach Frohsinn, 7. Wehingen Gesangverein, 8. Ergen- zingen Liederkrarz. 9. Schwenningen Eintracht, 10. Aldingen Frohsinn. II. Höherer VolkSgesang: 1. Tuttlingen Harmonie, 2. Schramberg Frohsinn, 3. Tuttlingen Concor- dia, 4. Sulz Liederkranz, 5. Schramberg Ly-v. 6. Tuttlingen Frohsinn, 7. Trosstngen Harmonie, 8. Horb Lieder- kranz, 9. Ebingen Eintracht, 10. Oberndorf Frohsinn, 11. Tuttlingen kath. Männervrrein. 12. Freudenstadt Männerchor, 13. Nagold Ltederkranz. III. Kunstgesang: 1. Tuttlingen Ltederkranz, 2. Schwenningen Frohsinn, 3. Schwenningen Liederkranz. 4. Oberndorf Liederkranz. L. Wettgesang außer Gau. I. Volksgesang: Haigerloch Lieder- kranz. II. Höherer VolkSgesong: 1. Villingen Sängerkceis. 2. Gailingen Eintracht, 3. Konstanz Badenia. III. Kunstgesang: 1. Hechingen Musikoerein, 2. Haigerloch Sängerbund. 6. NachmittagSkonzert. 1. Lauterbach Frohsinn, 2. Trossingen Germania, 3. Ecgenzingrn Liederkranz. 4. Wehingen Gesangverein, 5. Schwenningen Eintracht, 6.