Berlin, 14. Juni. Abschaffung des Röaumur-Thermo- meterS. DerReichSanzriger" meldet: Da nach einer Mit­teilung de» Reichskanzlers alle mit Röaumur-Tkalen ver­sehenen Thermometer vom 1. Januar 1901 ab von der Prüfung ausgeschlossen find, ordnete der Kultusminister an, daß in allen öffentlichen Kranken« und Irrenanstalten, sowie öffentlichen Badeanstalten und höheren Schulen die vorhan­denen RHaumur-Thermometer durch lOOteilige Instrumente nach CrlfiuS zu ersetzen find.

Berlin, 16. Juni. WolffS Bureau meldet aus Tient­sin vom 15. di.: Die hiesigen fremden Niederlassungen sind ausreichend geschützt. In der Chinesenstadt treten Boxer- banden auf. Die 3 Kapellen find niedergebrannt. Unter der eingebornen Bevölkerung ist Schrecken verbreitet. Zwi­schen hier und Langfang wurden 2 Eisenbahnbrücken von den Boxern unfahrbar gemacht. Ein Arbeitszug ist zur Wieder­herstellung der Brücken abgegangen. Die Zerstörung der Eisenbahn hinter Langfang hat den Bormarsch der Entsatz­truppen unterbrochen. Inzwischen ist eine deutsche Abtei­lung auf dem Landwege nach Peking weiter marschiert. Der Einmarsch der fremden Truppe» soll vom Tsung-li-Iamen in Stärke von 1200 Mann genehmigt worden sein.

Berlin, 18. Juni. Bom kaiserlichen Konsul in Tschifu ging heute morgen folgendes Telegramm ein: Ein japanisches Torpedoboot meldet, daß die Gesandt­schaften in Peking genommen seien.

Berlin, 18. Juni. Wie die Berl. MontagSztg. von verläßlicher Seite erfahren haben will, wird in sehr maß- gebenden Kreisen daS Projekt einer Berliner Meltaus- stellung ernsthaft erörtert. ES seien bereits nach dieser Richtung Informationen bei den Oberbürgermeistern größerer Gemeinwesen eingeholt worden. Als AuSstellungSterrain wäre rin Teil der Tempelhofer Feldes und als AuSstellungS- jahr daS Jahr 1905 in Aussicht genommen. Eine Bestä­tigung dieser Nachricht bleibt abzuwarten.

-j- DaS neue Flottengesetz ist vom Kaiser in Hamburg vollzogen worden. Der bisherige deutsche Ge­sandte bei der chilenischen Regierung, Dr. Stübel, ist be­kanntlich an Stelle deS zurückgetretenen Herrn v. Buchka zum Direktor des KolontalamteS ernannt worden. Sehr rasch hat aber Dr. Stübel seinen Nachfolger auf dem Ge­sandtenposten in Santiago erhalten, denn aus denselben wurde der seitherig« deutsche Gesandte in Guatemala, Dr. v. Boigt-Rhetz, berufen; darüber, wer letzteren ersetzen soll, verlautet noch nichts Zuverlässiges.

Die VolkSschulkommission hat ihren Antrag zu den Lehrerringoben wegen Einrechnung früherer Jahre in die zulagrbrrechtigte Dienstzeit dahin sestgestellt, daß sie dem Ple­num empfiehlt, die Eingaben in dem Umfang der Regierung zur Berücksichtigung zu übergeben, wie sie sich unter die Bestim­mungen «inbeziehen lassen, die in den der Kommission mit- grteilten einschlägigen Erlaffen des Kultministeriums getroffen find. _

Äuslav-.

-j- DaS Ministerium Körber sollte nach einem von jungcechischer Seite in Umlauf gesetzten Gerücht dem Sechen- klud durch ein Mitglied der Regierung das Anerbieten der Aushebung deS deutschfreundlichen Sprachenerlaffes des Justi»ministers Kindinger für den Verzicht der Cechen auf ihre Obstruktion gemacht haben. Diesem Gerücht, das augenscheinlich den Zweck verfolgen sollte, die Körber'sche Regierung durch ein solches angeblichesCompromiffeln" möglichst zu diskredieren, ist indessen das Wiener Fremden­blatt sehr rasch mit der hochosfiziösen Erklärung entgegen- getrrten, daß an dem ganzen Gerücht kein wahres Wort sei, die cechische Presse wird sich also das Vergnügen ver­sagen müssen, mit dieser Geschichte krebsen zu gehen. Zwischen dem österreichischen Ministerpräsidenten v. Körber und dem ungarischen Ministerpräsidenten v. Szell ist eine Vereinbarung^» Stande gekommen, welche die Verlängerung der gegenwärtigen Beitragsquote Oesterreichs und Ungarns aus «in Jahr betrifft. Die kaiserliche Entscheidung wird am 30. Juni bekanntgegeben werden.

Paris, 16. Juni. DieAgence Nationale" meldet auS Peking, alle Gesandtschaften seien zerstört und der deutsche Gesandte ermordet worden. Eine ander­weitige Bestätigung dieser Nachricht liegt nicht vor.

Paris, 18. Juni. Die französische Regierung entsen­det 20000 Mann Kolonialtruppen nach China.

Paris, 18 Juni. Wie dasKleine Journal" auS Paris meldet, stimmten die amtlichen Berichte deS franzö­sischen Gesandten und der in Chin« ernannten Konsuln da­rin überein, dcß der Boxer-Aufstand hauptsächlich dem Auftreten der katholischen Missionare zuzuschreiben ist, welche gewaltsam Bekehrungen vornehmen. Allenthalben herrscht gewaltige Gährung gegen die Missionare.

Paris, 18 Juni.Libre Parole" meldet: Oberst Bertrand sei offiziell mit einer Truppenabteilung in Jgli (Afrika) eingerückt und hat das Land im Namen Frankreichs besetzt.

AuS Paris wird dem Kl. Journ. gemeldet: In maß­gebenden Kreisen wird die politische Lage als sehr bedenk­lich bezeichnet. Ministerpräsident Wal deck-Rousseau kün­digte seinen Rücktritt an, falls die Amnestie aus die v«m Staatsgerichthos Verurteilten ausgedehnt würde. Nach der Prtite Röpublique droht auch Präsident Loubet für diesen Fall mit seinem Rücktritt.

-j- Die französische Deputiertenkammer genehmigte am Donnerstag den Gesetzentwurf, welcher einen Kredit von 60 Millionen Francs zur Verteidigung der Kolonien fördert.

-j- Der Schah von Persien ist im Verlaufe seiner gegenwärtigen Europafahrt in dem französischen Scebade Contrex^viue eirgetroffen, wo er einige Wochen zur Kur

zu weilen gedenkt. Natürlich wird der Schah auch der Pariser Weltausstellung seinen Besuch abstatten.

London. 18. Juni. Der Morninppost wird aus Pe­king vom 13 Juni via Tientsin 15. Juni gemeldet: Die chinesische Regierung ist bestürzt und kann nicht entscheiden, ob sie die Boxer gewaltsam unterdrücken oder der Welt Trotz bieten soll. Die Entscheidung liegt bei der Kaiserin. Einige wenige Boxer marschieren durch Peking. Der deut­sche Gesandte ist gefangen. Ein Haufen Boxer hat die Ge­sandtschaftsstraße besetzt und schneidet den Verkehr zwischen den Gebäuden ab. Den Amerikanern im Innern der bei­den benachbarten Provinzen ist verboten worden, abzureisen. 3 Züge von Entsatztruppen find unterwegs. Eine große chinesische Armee versucht ihnen Widerstand zu leisten.

London, 18. Juni. Das Reutersche Bureau meldet auS Hongkong vom 16. dS.: Eine Depesche aus Wutschu, Provinz Kwangfi, berichtet: Am Westflusse, nach Tüdwesten zu. drohen Unruhen auSzubrechen. In Buntschon kamen Kämpfe vor. Ueber 100 Flüchtlinge von dort find am 12. d. in Wutschu eingetroffen. 5000 Aufrührer ver­sammelten sich in Kweishin. Mehrere Abteilungen von Truppen auS Canton passierten am 11. d. Wutschu auf dem Wege nach Kweishien. DaS Reutersche Bureau meldet auS Schanghai vom 17. ds.: Die telegraphische Verbindung mit Tientsin ist immer noch unterbrochen. Jetzt find olle Telegraphenlinien nach Peking und Tientsin unter­brochen. Das Konsularkorps von Shanghai beriet heute über die zum Schutze der Fremdenniederlassungen zu tref­fenden Maßregeln. Die Spitzen der französischen und der allgemeinen Fremdenniederlaffungen, sowie der Zollkommiffar waren zugegen. Da festgestellt wurde, daß keine Gefahr bestehe und der Vizekönig den Fremden Schutz verbürge, wurden keine Schutzmaßregeln getroffen.

London, 18. Juni. Der Central-NewS wird aus Shanghai vom Montag gemeldet: Ein Telegramm aus Tschifu berichtet, daß ein japanisches Kanonenboot heute morgen dort angekommen ist und meldet: Die Forts von Taku seien von der europäischen Marine besetzt worden. Nachdem dem chinesischen Kommandanten ein Ultimatum gestellt worden war, eröffnet«« 17 Forts daS Feuer auf die Kriegsschiffe. Die Flotte antwortete und brachte das Feuer der chinesischen Kanonen zum Schweigen. Die Forts wurden dann besetzt. Das Telegramm giebt kein Datum an, wann der Kampf stattfand, wahrscheinlich am Sonnrag. .

Shanghai. 14. Juni. Nach einem Telegramm der Norlh-China Daily News" aus Tschungking in der Pro­vinz Sztschwan vom 13. Juni brachen in Daennaufu Un­ruhen aus. Das Missionsgebäude der China-Jnlandmisfion wurde teilweise zerstört, jene der britischen Bibelgesellschaft, der christlichen MissionSgesrllschaft und der römisch-katholischen Mission völlig vernichtet. Die Missionare sind im Damen in Sicherheit.

Shanghai, 16. Juni. Es heißt hier, daß alle auf dm Hügeln westlich von Peking liegenden Sommerresidenzen der Gesandtschaften zerstört worden sind. Die Gesandtschaften, Zollgebäude, die französischen, amerikanischen und englischen Häuser sind verbarrikadiert. Die russisch-chinesische Telegra­phenlinie arbeitet wieder, jedoch lehnen es die Bureaus ab, englische Meldungen zu befördern.

Nagold, 18. Juni. (P:io.-T«legr. des Gesellschafter.) Tschifu. Die Forts von Taku wurde« am 17. Juni nachts (Sonntag nacht) während sieben Stunde« durch deutsche, russische, englische, französische, japanische Schiffe beschossen, nachdem ein den Chinesen gestelltes Ultimatum mit Feuer aus den Forts beantwortet worden war. Es heißt, 2 Briten­schiffe seien zwischen den Forts von Taku im Fluß gesunken.

Das Wolff'sche Bureau meldet aus Tschifu: Nach dem kombinierten Angriffe der fremden Kriegsschiffe wurden die Forts von Taku genommen. Bei der Erstürmung fielen von dem deutschen Kriegsschiffe Iltis" 3 Mann und 7 wurden verwundet. Die fremden Niederlassungen in Tientsin werden von den Chi­nesen beschossen. Von den nach Peking entsandten Deta­chements, sowie von den dortigen Gesandtschaften liegen keine Nachrichten vor.

London, 19. Juni. Zu der Einnahme der Forts von Taku meldet daS Reutersche Bureau von gestern aus Tschifu: Infolge der Beschießung flog ein chinesisches Pulvermagazin in die Luft. Das britische KriegsschiffAlgerine" wurde bischädigt, 2 Offiziere und 4 Mann verwundet.

New - Nork, 18. Juni. (Kabellelegramm derParis Nouvelles".) In den Staaten Nnv-Do:k, Michigan, Wis­consin und Jllionois werden die D-utsch-Amerikaner bei der künftigen Präsidentenwabl ausschlaggebend sein. Die Volks­zähluna der Stadt New-Dort, die noch unregulielt ist, weist aus 3 707 541 Einwohner, also 1818029 mehr als 1890. Chicago zäklt 2 000 000 Einwohner.

New-Aork, 17. Juni. (Kabeltelegramm derParis Nouvelles".) General Mac Arthur zeigt die erfolgreiche Waffsnstreckung dcs letzten und bedeutendsten Jnsurgenten- Generals der MucabuloS mit 8 Ojfizirren und 124 Mann an, die sich dem Obersten Lisum übergaben.

Bom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

London, 15 Juni. Eine Depesche Lord Roberts aus Prätoria vom 14. ds. besagt: Der Burenführrr Cronjr in Klerksdorf hat sich, wie ein Bote berichtet, der am 9. ds. von General Hunter entsandten Truppenabteilung ergeben. Ec beschloß die Uebergrbe, als er von der Besitzergreifung Prä- torias erfahren halte. Viele folgten in der Umgebung dem Beispiele Cronje's. Dis Grrichtsgebäude in KierkZdocf soll voll eingelieferter W ff.n sein.

LaingSneck, 16. Juni. Eine Anzahl Buren im Di­strikte Volksrust haben sich ergeben; man nimmt an, daß General Botha beim Pardekog, aber nur mit geringer Truvpenmacht, Widerstand leisten wird.

London. 18. Juni. DieTimes" melden aus Lou» renzo Marques vom 17.: Präsident Krüger verlegte sein Hauptquartier nach Alkmaar bei Nelspruit.

Kleinere Mitteilungen.

Horb, 18. Juni. Zu dem Selbsdnord des Pächters der Bahnhosrestauration in Eutingen, Bacher, wird uns von beteiligter Seite mitgeteilt, daß der Verstorbene vor kurzem von einem Schlaganfall getroffen wurde und seitdem geistesgestört war.

Rottenburg, 18. Juni. Bei einem heute Vormittag niederqegangenen Gewitter schlug der Blitz in Hemmendorf, hies. Oberamts, in daS Wohn- und Oekonomiegebäude deS Adolf Eberle, alt. und zündete, während beide Ehegatten ortSabwesend waren. Wohnhaus und Scheuer brannte vollständig nieder. Das Vieh konnte gerettet werden.

Cannstatt, 16. Juni. Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich heute vormittag 11 Uhr laut Neckardoten in einer Beamtenwohnung auf der Prag. Die Frau eines Lokomotivführers Namens Kaufmann wollte auf einem SpirituSapparat Milch wärmen und goß auf den defekten^ scheinbar verlöschten Apparat Spiritus zu. Plötzlich ent­zündete sich der Spiritus in der Flasche, zerschlug dieselbe und ergoß sich über die Kleider eines daneben stehenden KindeS. Mutter und Kind, lichterloh brennend, eilten auf die Küchenveranda, dort Hilfe suchend. Das Kind sprang, von den Schmerzen getrieben, drei Stock hoch hinunter und blieb auf dem Pflaster mit zerschmetternden Gliedern, aber noch lebend, liegen. Die Mutter eilte, immer noch brennend, zurück und sank auf der Treppe bewußtlos zusammen. Sämtliche Kleider waren vom Leibe weggebrannt und dieser förmlich geröstet. Die Unglücklichen wurden inS Spital gebracht, eine Rettung scheint aber ausgeschloffen.

Heilbronn, 16. Juni. Gestern kam der verheiratete Bauer Müller von Nordheim nach Vorhof bei Löwen­stein, OA. Weinsberg, zu dem Lindenwirt Kurz, der erst seit 3 Wochen von Nordheim her aufgezogen war. Dieser überraschte seine Ehefrau bei dem Gaste, er entfernte sich von ihnen mit der Drohung, das werde seine Frau büßen müssen. Abends wurde gemeinschaftlich getrunken, Müller ging um 11 Uhr zu Bett. Nachts 1 Uhr bekam Kurz mit seiner Frau in der Küche Streit und schlug sie; von da ging er mit einem großen Küchenmeffer in der einen, eine Laterne in der andern Hand in die Schlafstelle des Müller und stach dem Schlafenden das Messer in die Achsel­höhle und das Herz, daß derselbe sofort tot war. Nachher stellte sich der Thäter dem Landjäger.

Vom Lenninger Thal, 17. Juni. Unsere Kirsch­bäume haben zu den schönsten Hoffnungen berechtigt; seit einigen Tagen aber werden die Blätter vielfach welk und fallen samt den unreifen Früchten ab. Man schreibt diese Blatlkrankheit den vielen starken Nebeln zu.

Dresden, 13. Juni. Eine interessante Entscheidung hat das kgl. sächs. Landesvrrficherungsamt gefällt. Ein mit Pflasterm beiten am Elbdam bei Königstein beschäftigter Maurer hatte beim Ausbruch eines Gewitters unter einer hohen Pappel Schutz gesucht und war dabei vom Blitz ge- tölet worden. Die Wafferbaudirektion verweigerte die An­erkennung der Unfallverstcherungsansprüche der Witwe und deren 5 Kinder, weil kein Betriebsunfall vorlieg?. Unfälle durch Blitzschlag seien nur dann Betriebsunfälle, wenn der Getroffene durch seine Thätigteit im Betrieb der Blitzge- fahr in erhöhtem Maße ausgesetzt sei, was in diesem Falle nicht zutrrffe. Auch treffe den Getöteten insofern ein Selbstoerschulden, als er einen sehr gefährlichen Standpunkt (unter einem hohen Baum) eingenommen habe. Eine Unterkunft bereit zu stellen sei bei kleineren Bauten nicht immer möglich. Die Hinterbliebenen erhoben Berufung beim Schiedsgericht, welches sich auf den Standpunkt der Wafferbaudirektion stellte. Anders indessen urteilte auf weiter erhobenen Rekurs daS LandesoerfiLrrungsamt. Als der Verunalückte, so heißi eS in dem Erkenntnis, Schutz vor dem Regen, wenn auch unvorsichtiger Weise unter einer Pappel, suchte, geschah es mitten in der Arbeit, und zwar mit der Absicht, diese nach dem Aufhören des Regens wieder aufzunehmen. Die Beziehungen des Arbeiters zum Betrieb waren also nicht aufgehoben und es kann auch nicht verkannt werden, daß der Verunglückte bei seiner Be­schäftigung (Arbeit im Freien) einer erhöhten Blitzgefahr ausgesetzt war. Für Fälle solcher Art aber muß das Vorliegen eines Betriebsunfalls bei Verletzungen durch Blitzschlag eingeräumt werden. Das Landesvrrficherungs- aml hob daher das Urteil des Schiedsgerichts aus und verurteilte den StaatsfiSkuS zur Zahlung einer jährlichen Rente von 566 sowie des Begräbnisgeldes an die Hinterbliebenen.

-j- Im Städtchen Könitz herrscht seit der militärischen Besetzung dieses Ortes Ruhe, so daß die dorthin entsandien Truppen vielleicht nächstens schon wieder zurückgezogen werden können. Das wäre allerdings auch schon im Inte­resse des Konitzer Stadtsäckels zu wünschen, denn demselben kostet die Anwesenheit des Militärs täglich etwa 3300 Mark, was einen Betrag von nahezu 100 000 Mark er­geben würde, falls die Truppen einen Monat in Konitz bleiben sollten. Di« städtischen Finanzen in Konitz sind aber, wie es heißt, keine besonders guten, so daß die Auf­bringung einer Summe von 100 000 Mark eine schwere Belastung für sie zu bedeuten hätte.

Paris, 17. Juni. General Rozet stürzte gestern wäh­rend deS Manövers vom Pferde und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er in seine Wohnung geschafft werde«

> mußte. Sein Leben soll jedoch nicht gefährdet sein.