gemacht wird, sondern an den Förster, der in der Regel im Walde ist, und die Folge wird die sein, daß er zuerst auf dem Brandplatze erscheint, er ist für die Löscharbeiten auch der geeignetste Mann. Kommt nun noch der OrtSvor- steher dazu, so glaube ich nicht, daß sich ein Streit ent­spinnen wird, denn der Gemeindeförster wird den Ortsoor- steher alt seinen direkten Vorgesetzten anerkennen, und eS wird bei solchen Anlässen nicht zu Auftritten kommen: mir wenigstens find keine derartigen Fälle bekannt. Ich bitte deshalb daS hohe HauS, dem Beschlüsse deS andern Hauset zu Art. 9 Abs. 3 beizutretrn und diesen Absatz folgender­maßen zu fassen:Demselben steht alsdann die Leitung der Löscharbeiten im Benehme» mit dem Ortsvorstehrr zu." Wenn nachher der staatliche Forstbramte rintrifft, so ist die Sache von selbst geregelt."

Der Verband deutscher Müller tagt gegenwärtig in Frankfurta.M.; derfelbevertrat ursprünglich mehr dieJntereffen der Groß- oder Exportmühlen, hat aber eine bemerkenswerte Schwankung zum Mittelstandsinteresse gemacht. Kunst- müllrr Blank-Kanzach berichtete über die seitens der Tarif- kommisfion und der preußischen LandeSeisenbahnrates erfolgte Ablehnung der höheren Tarifierung von Mehl und über die Frachtoerhällniffe der Binnenschiffahrt. Die Ausfüh­rungen deS Referenten gipfelten in folgendem Antrag, der zum Beschluß erhoben wurde:

Die heute in Frankfurt tagende Generalversammlung deS Ver­bunds deutscher Müller beauftragt seinen Vorstand, bei sämtlichen Mitgliedern eine Umfrage über nachstehende Punkte auzustellen:

1. Halten Eie im Interesse der deutschen Müller es für unbe­dingt erforderlich, daß Getreide und Mehl auf den deutschen Bahnen zu verschiedenen Frachtsätzen verfrachtet wird? 2. Sind Sie für Versetzung deS Getreides auS dem Spezialtarif I in den niedereren Eprzialtarif IH oder II. (Anmerkung: Nach den Verhandlungen in der Konferenz der ständigen Larifkommissien in KöniaSwinter ist eine Erhöhung der Mehlfrachten von Epezialtarif I nach oer höheren Waaenladungsklaffe L alS ausgeschloffen zu betrachten, dafür wird die deutsche Landwirtschaft durch die zukünftige Zollerhöhung aus Getreide und Mehl bei Abschluß der neuen Handelsverträge Ent­schädigung finden.) 3. Halte» Eie die unentgeltliche Uebrrlaffung der Wasserstraßen an die Echiffahrttintereffenten und daS heutige Frachtverhältnis der Binnenschiffahrt gegenüber den deutschen Ei­senbahnen für verwerflich und unvereinbar? 4. Sind Eie für Er­hebung von SchiffahrtSabgaben auf den natürlichen Wasserstraßen; find Eie ferner für Verstaatlichung der Binnenschiffahrt und Rege­lung der Tarifsätze im Sinne deutscher StaatSeifenbahnen und unter Berücksichtigung einer gefunden nationalen Zoll- und Wirtschafts­politik?"

Nach Ausfall dieser Umfrage soll dann eine Delegiertenvrrsamm- lung weitere Schritte thun.

Gleichzeitig beschloß der deutsche Müllerverband, Ver- treter der Interessen der kleinen und mittleren Mühlen, in seiner Hauptversammlung in Leipzig folgender:

1. Die wirtschaftliche Gesetzgebung der letzten Jahrzehnte hat dir Großbetriebe durch Gewährung besonderer Zoll- und Steuer­vergünstigungen bevorzugt, auf die Bedürfnisse der Kleinbetriebe dagegen fast keine Rücksicht genommen. Diese wünschen deshalb, um der Konkurrenz der Großbetriebe wirksam begegnen zu können, den Wegfall dieser Sondervergünstigungen bezw. einen entsprechen­den Ausgleich. 2. Es ist dringend notwendig, daß die Müller zu Innungen zusammeutreten, weil dadurch dos Mühlengewerbe die Möglichkeit erlangt, auch Vertreter in die Handwerkerkammern zu entsenden. Das Ziel der letzteren muß es sein, in allen Fragen deS Kleingewerbes den Regierungen beratend zur Seite zu stehen. 3. Um die Einführung einer staffelförmigen Umsatzsteuer für Groß­betriebe ist bei den Landtagen der einzelnen Bundesstaaten zu peti­tionieren. Diese könnte bei »en größten Betrieben bis 2 ^ pro Tonne gesteigert werden. 4. Da die bisherigen außer allem Ver­hältnis stehenden geringfügigen Mahllöhne kaum die Betriebskosten decken, erscheint es als dringend notwendig, daß die bereits seit Jahresfrist von dem deutschen Müllerbunde angeregte Regelung der Mahllöhne für Kundenmühlen nunmehr in allen Bezirken, wo es noch nicht geschehen, durchgesührt wird.

r. Altenstrig, 17. Jnni. Heute wurde hier das Bezirksmissionsfest in der Kirche abgehalten. Der Be­such desselben war insbesondere von der Landbevölkerung ein sehr zahlreicher, «in sprechender Beweis von dem großen Interesse, daS in unserer Gegend für die Mission-fache lebt. AIS Redner dabei traten auf außer dem Ortsgeisllichen H. Stadtpf. Breuninger: H. Missionar Siegle, H. Misstons, aizt Dr. Liebendörfer und H. Pf. Heinrich von Tpiel- berg. Dem erhebenden Fest in der Kirche folgte eine schöne Nachfeier in der Turnhalle, «oder Kirchenchor entsprechende Chöre vortrug und noch manches Wort für das große Werk der Heidenmisfio» gesprochen wurde.

Stuttgart, 14.Juni. Der frühere demokratische Reichs- tagSabgeordnete Freiherr von Münch hat sich mehrfach mit Eingaben an die Abgeordneten-Kammer gewindet. Erst kürz, lich ging die Kammer über eine seiner Beschwerden zur Tages­ordnung über. Nun beantragt die Petitionlkommission (Berichterstatter Eckard) auch über seine Eingabe vom 9. Drz. 1899 um Verwendung gegenüber einem Bescheid deS Justiz­ministeriums, betreffend das gegen ihn anhängige Ttrafver- fahren wegen Beleidigung u. s. w. und seine Strafanzeige gegen richterliche Beamte, zur Tagesordnung überzugehen und dasselbe Schicksal trifft auch seine Eingabe vom 10./20. Mai 1900 uw Würdigung dieser Eingabe und um Verwen­dung gegenüber der wider ihn verfügten Verbringung und Beobachtung in einer Irrenanstalt.

Stuttgart, 16. Juni. (Korr.) Dis fünfhundertjährige Jubelfeier der Geburt Johann Gurenbergs wurde heute nachmittag um 3 Uhr durch ein von der Prem'schrn Kapelle ausgeführtes Festkonzert im Festsaale der Liedrrhalle eröffnet, an dem sich u. a. auch Kammerpräs. Pcyrr, Land- tagSabg. Schmidt-Maulbronn und Reichs- und LandtaWabg. Kloß beteiligten. Besonders herooczuheben ist die Mitwir- kung der K. Hosopernsä'igerin Anna Reinisch und des H. Otto Staigrr, sowie des SingchorS des GutenbergvereinS unter Leitung von Prof. Schwab. Buchdruckcrelbesitzer Felix KraiS-Ttuttgart hielt namens » - Prinzipale eine Begrüßungsrede. Namens der Gei-ften ,p rach Buchdrucker Knie-Stuttgart. Während dirses Festkonzerte- fand im Garten ein von der Dragonerkopellc ausgeführtes Konzert mit besonderem Programm, Belustigung und Beschenkung der Kinder statt. Abends um 8 Uhr fand in dem über-

füllten Festsaal die Aufführung des FestspielsEin Johannis- träum" (von H. Schöttge und I. Huober, Musik von An­ton Eichhorn) statt, die durch di« Mitwirkung des Hofschau- spielerS Schrumpf und Frl. Else Klant vom K. Hoftheater, sowie der Damen Frln. Koch, Essig und Gindorfer von der Stuttgarter Theaterschule und der Mitglieder deS Theater- Ensembles der Buchdruckergesellschaft Klopfholz zu einer voll­endeten sich gestaltete. DaS Stück führt einen Traum deS jungen Buchdrucker- HanS Freimuth vor, der in daS Thal der Seligen entrückt wird, wo ihm Gutenbergs Gestalt erscheint und seine LebenSschicksale vorträgt. Im Schlußbild kam ein glänzend arrangierter Tanz der fünfundzwanzig Buchstaben und der Zahlen vor, die unter riesigem Beifall der Zuhörer sich zu der Gruppe vereinigten:Hoch Gutenßerg 1400 1900." Nach Schluß deS Fest'piels fand ein Promenade- konzert im illuminierten Garten und hierauf ein Ball im Festsaal und ein Bankett im Konzertsaal statt. Am Sonn­tag. den 17. Juni vormittags 11 Uhr fand der Festakt in der König-Karl-Halle deS LandeSgewerbemuseums statt. Nach einem durch die Kapelle Prem auSgesührten Einlei- tungsmarsch und einem vom Singchor des Gutenbergoereins vorgetragenen Festgesang an die Künstler trug die kgl. Hof- schauspieleri« Frau Olga Doppler einen von I. Huober gedichteten Prolog vor. Professor Dr. Schanzrnbach, Biblio­thekar der Kgl. Hofbibliothek, hielt die formell und «inhalt­lich meisterhafte Festrede, in welcher er auf die große Be­deutung der Erfindung Gutrnbergs hinwies. Mit einem Gesang und einem Musikstück wurde der Festakt geschloffen. Mittags um 3 Uhr wurde in sämtlichen Räumen der Lie­derhalle ein Allgemeiner Schwabentag abgehattrn, zu welchem die Buchdruckergehilfen auS ganz Württemberg geladen waren.

Hamburg, 1k. Juni. Wie gemeldet wird, meuterte die Mannschaft deS Dampfers Eschano ans der Fahrt von Malitbog (Philippinen) nach Pintuan. Sie ermordeten den Eigentümer, dessen Schwiegersohn, den Kapitän und zwei Offiziere und versenkten da- Schiff, nachdem sie 30- bis 40 000 Dollar geraubt hatten. Der Dampfer liegt in tiefem Wasser. Er hatte c». 100 Tonnen Reis an Bord.

Berlin, 14. Juni. DieNordd. Allg. Ztg. meldet: Auf Befehl deS Kaisers wird der deutsche Ablösungstrans­port in Tfintau zurückgehalten.

Berlin, 14. Juni. DerLok.-Anz." meldet auS Dien: Orsterreich-Ungarn entsendet ein zweites Schiff nach China, das auch Londungstruppen «itbringt.

Berlin, 14. Juni. Infolge der Unruhen in Tschifu kehrte das deutsche Flaggschiff sowie daS englische Kriegsschiff Phönix" zurück.

Berlin, IS. Juni. DerBrrl. Lok.-Anz." meldet aus Kassel: Eine Gruppe junger Mädchen wurde in Arolsen vom Gewitter überrascht und vom Blitze getroffen. Eines derselben wurde getötet, 2 gelähmt.

Staatssekretär Tirpitz wurde in den erblichen Adels­stand versetzt. DaS ist eine glänzende Würdigung der Ver­dienste, die sich Tirpitz um daS Zustandekommen der Flotten­vorlage erworben hat. Der BundeSrat hat in seiner ge­strigen Sitzung die Flottenvorlage, sowie die Novelle zum Reichsstempel- und Zolltarifgesetz in der Fassung der Reichs- tagSbeschlüsse angenommen.

Ausland.

Paris, 14. Juni. DerAgrncr HavaS" wird auS Peking gemeldet: Die Kaiserin hat mehrere Mitglieder des Tsungli-N.men beauftragt, auf den G-sandschasten zu er­klären, daß sich die chinesischen Truppen dem Einrücken der fremden Detachements in Peking nicht widersetzen kann.

Rom, 15. Juni. Wie in Krisen des Vatikans ver­lautet, hegl der Papst die Absicht, den österreichischen Kaiser zu ersuchen, daß er als katholischer Monarch sich an die Spitze der katholischen Souveräne stelle, um die Initiative zu Regressio-Maß regeln gegen die chinesische Regierung zu ergreifen.

London. 15. Juni. Die heutigen Morgenblätter besprechen die Lage in China und erklären, daß nicht nur die Boxer, sondern auch die Palastbrhörden in Peking zur Rechenschaft gezogen werden müßten. Sie drücken die Hoff­nung aus, daß der stotns guo weiter bestehen werde und geben zu, daß England augenblicklich nicht in der Lage ist, aus einer Austeilung Chinas Nutzen zu ziehen.

London, 16. Juni. Reuter meldet aus Tientsin von gestern: Es geht das Gerücht, daß die Truppen der fremden Mächte Abends versuchen werden, sich der Forts von Taku zu bemächtigen. General Nie rückt mit 2500 Mann von Lutai nach Chungtiangcheng vor, welches auf dem halben Wege von Tientsin nach Taku liegt. General Tang rückt mit den Truppen von Schanghaikwang nach Peking zu.

Manila, 14. Juni. Eine amerikanische Truppenab­teilung ist nach Tientsin abgefahren. Weitere amerikanische Truppen sollen folgen, ebenso Dampfer mit Munition und Lebensmitteln.

Washington, 16. Juni. Das Kabinet beriet die Frage, ob es sich nicht empfehle, die amerikanischen Streit- krtfte in China zu verstärken. Der amerikanische Konsul in Tientsin telegraphierte, daß Pöbelhaufen die Herren in der Stadt sind. Die Behörden scheinen nicht im Stande zu sein, etwas gegen diese zu unternehmen; doch seien die Ausländer in Tientsin wohlbehalten.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

London, 15. Juni.Daily Expreß" meldet auS Lourenzo Marquez vom 12: Gerüchtweise verlautet, die englische Regieru.g b den Buren-Grnrrälen Botha und Delarey auf indirektem Wege eine Pension von 12,500 Pfd. Sterling angeboten, wenn dieselben dt« Waffen nieder­legen würden. (!) In Regierungskreisen versichert man, von diesem Vorschläge keine Kenntnis zu haben.

London, 15. Juni. Ueber 3000 Frauen hielten gestern in Queenshall eine große Versammlung ab, worin sie gegen den Krieg protestirten und eine Beendigung de» Konfliktes forderten. Es wurden 4 Tagesordnungen ange­nommen. In der ersten verurteilten sie den Krieg und die schlechte Politik der Regierung, in der zweite« protestiren fie gegen den Versuch, die Freiheit des Volkes zu beein- trächtigen, die dritte spricht sich für die Erhaltung der beiden Burenrepubliken auS und die vierte spendet den Burenfranen den Ausdruck der Sympathie ihrer englischen Schwestern.

London, 16. Juni. Von Lord Roberts ging heute eine ausführliche Depesche über die Kämpfe vom 12. dS. Mts. ein. Die Buren waren so eifrig auf die Sicherung ihrer Flanken bedacht, daß sie daS Zentrum vernachlässigten, daS Hamilton mit dem Derbyshireregiment und den City Vo- lunterS mit Unterstützung der Garden in glänzender Weise nahm. Die Briten verloren weniger als 100 Mann. Die berittenen Korps waren gestern mit der Verfolgung der Buren beschäftigt. Hamilton erlitt durch eine Shrapnelkugel einejleichte Verletzung an der Schulter, doch ist er nicht dienst­unfähig. Oberst Baden-Powell sandte auS seinem Lager 40 Meilen südwestlich von Rüstenburg eine Depesche, worin eS heißt, er habe über 100 Aufständische festgenommen und sei mit 800 Mann in Transvaal eingerückt. Er stelle jetzt planmäßig die Ordnung wieder her, indem er Waffen und Vorräte einsammlr. 600 Buren ergaben sich. Auch wurden 230 Gefangene gemacht.

Kleinere Mitteilungen.

Horb, 15. Juni. Heute vormittag hat sich der Pächter der Bahnhofrrstauration in Eutingen, Bacher, mit einem Re­volver erschossen.

Liebenzell, IS. Juni. In dem nahen Unterreichenbach fuhr gestern Nacht ein Radfahrer aus Pforzheim mit solcher Wucht gegen einen Prellstein, daß ihm die Hirnschale zer­schmettert wurde und er in Lebensgefahr schwebt.

Rottweil, 11. Juni. Im Untersuchungsgefängnis fand man, wie der Schw. Bürgerfr. berichtet, heute früh den Bauern Josef Weinmann von Weilen u. d. R., der bekanntlich auf offenem Felde seinen eigenen Sohn erschaffen hat, erhängt vor. Weinmann hatte schon gleich nach seiner Festnahme einen Selbstmordversuch gemacht.

Aalen, 13. Juni. Gestern Abend ertrank im Hammer­schmiedweiher bei PommertSweiler (Ursprung der Bühler, etwa 12 da. groß) der 25jähr. Vikar Metzger aus AdelmannS- seiden, ein gebpcner Stuttgarter. Ec nahm daselbst in Begleitung von 3 Lehrern und einem Arzt ein B«d und verwickelte sich dabet in die Wasserpflanzen. Lehrer Schnitzer von PommertSweiler, der ihm Hilfe bringen wollte, kam kaum noch mit dem Leben davon.

Dessau, 15. Juni. Das Schwurgericht verurteilte den Uhrmacher Klotzsch auS Jeßnitz wegen Münzvergehens zu 5 Jahren Zuchthaus. Der Verurteilte hatte an 10000 falsche Markstück« in den Verkehr gebracht.

Zürich. 14. Juni. Zwei Züricher Polytechniker Sal- linger und Koppelhuber wurden am Mürtschenstock von einer Lawine in die Tiefe gerissen. Beide sind tot.

Rom, 15. Juni. Zwischen Rocca di Papa und Fras­cati wurde gestern früh eine Kutsche mit Insassen von drei maskierten Strolchen angehaltrn und ausgeraubt. Einer der herbrtgeeilten Carabineri wurde erschossen. Die Angreifer entflohen; viele Verhaftungen wurden vorgenommen.

Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.

«Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung in Stuttgart, Eßlingerstraße IS II. Ausgegeben den 13. Juni 1900. Kirschenernte: Weitere Berichte liegen uns vor aus: Korb im Remsthal, 1l. Juni. Erträgnis etwa 400 Ztr. Reifezeit: Ende dieser Woche ca. 120 Ztr.; Ende nächster Woche ca. 140 Ztr.; Ende Juni und Anfang Juli ca. 140 Ztr. Schnaith im RemSthal, 12. Jnni. Die Ernte hat in den letzten Tagen begonnen. Dieselbe ist Heuer sehr reichlich (es können hier etwa ISO Ztr. täglich zam Versand kommen) und wird 4 Wochen dauern. In etwa 1012 Tagen kommen die bekanntenSträyleskirschen" zur Reife. Preis gegenwärtig für Frühkirschen 15 Neuhausen a. d. Erms.

Erträgnis ziemlich bedeutend. Die allgemeine Reise tritt vor Ende dieses Monats nicht ein.

Der Tetreidemarkt. (Berichtswochs vom 8.15. Juni.) Nordamerika hat in letzter Woche wiederholt höhere Weizenpreise infolge ungünstiger Ernteaussichten gemeldet, aber man traut in Europa solchen amerikanischen Berichten niemals, deshalb blieben auch auf den deutschen Märkten die Weizen- und Roggenprrise nur vorübergehend günstig beeinflußt, mußten aber infolge der guten einheimischen Ernteausfichten schließlich um 2 pro Tonne für Weizen und 1 ^ für Roggen weichen. Hafer fest.

Der PostdampferSouthwark" derRed Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 12. Juni wohlbehalten in New-Iork angekommen.

Ko«r«rSEvösV»N«ge»».

K. Amtsgericht Stuttgart-Stadt. Albert Schwab, Bäckermstr. in Gablenberg, Hauptstr. 23; Wilhelm Hermanns, Schneidermstr. hier, Kernerstr. 42 H.. K. Amtsgericht Neuenbürg. Joseph Jm- hoff, Wirtschaftpächter zu den drei Raben i« Birkenfeld. K. Amtsgericht Ulm. Georg Horlacher, Schuhmacher in Söflingen.

Auswärtige Gestorbene.

Karl Mohr, Privatier; Paul Laißle, Kgl. Kellermeister; Eva Weller, geb. Wallenmaier, Stuttgart. Louis Reichenberger, Kgl. bayr. Kommerzienrat, München-Stuttgart. Wilhelm- linger, Friedhofaufseher, KarlSvorftadt.

Der Norddeutsche Lloyd errichtete auf der Insel Borkum eine Station für drahtlose Telegraphie, die erste in Deutschland, nach dem Marconi'schen System. Die ersten Telegramme wurden zwi­schen dem Schnelldampfer des Norddeutschen LloydKaiser Wilhelm der Große" und der Station auf eine Entfernung von 35 Seemeilen ausgewechselt. Die Verständigung gelang vollkommen. Der Lloyd läßt eine gleiche Anlage auch auf dem Borkum-Feuerschiff Herstellen, wodurch alsdann den sämtlichen das Feuerschiff passierenden Schiffen Gelegenheit geboten ist, mit der Station durch Flaggensignale in Verbindung zu treten und sich von dort auS weiter melden zu lassen.

Druck und Verlag der S. W. Zaiser'scheu Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.