Langholzwagen selbst wurde durch diese letzteren aufgehalten. Als ein Rätsel erscheint eS, daß die Pferde an beiden Fuhr­werken nicht zu Grunde gerichtet wurden.

Ehingen. 12. Juni. (Korr.) Aussehen erregt hier daS Verschwinden des MetzzermeisterS Seih, welcher seit 8 Tagen von zu Hause abwesend ist mit unbekanntem Auf­enthalt.

Ulm. 11. Juni. Der Ulm er Brieftaubenverein „Co­lumba" hatte gestern ein Preisstiegen: Metz—Ulm. 312 km. Um 8°° vormittags wurden in Metz 59 Stück Ulmer Brief­tauben ausgelassen. Die erste Taube kam nachmittags 3" hier an, was kein besonders gutes Resultat ist, da bei der schnellsten Fliegerin nur etwa 780 m auf die Minute kommen. Die zweite Taub« tras um 3" ein. Bis gestern Abend waren erst verhältnismäßig wenige angekommen. Das zu späte Auflassen, namentlich aber der starke Gegenwind und die dunstige Last scheint die Ursache der Verzögerung zu sein. Hier in Ulm wurden gestern früh 5^/. Uhr nicht weniger als 500 Stück des Münchener Brirstaubenklubs ausgelassen und um 5 Uhr 100 Tauben der Bneftaubensektion Passau. Der Ulmer Verein Columba hat am 15. Juli sein PreiS- wettfliegen Hamburg—Ulm.

Ulm. 13. Juni. (Korr.) Gestern Abend */»9 Uhr forderte die Donau das erste Opfer der diesjährigen Bade­saison. Der 25 Jahre alte verheiratete Schreiner Hinter­mayer fuhr als Ruderer mit mehreren Booten des Ruder­klubs die Donau hinauf, bis oberhalb der Jllermündung. Dort wollte er ein Bad nehmen und schwamm eine kurze Strecke in den Fluß hinein, als er plötzlich untersank, »er- mutlich von einem Herzschlag betroffen. Man ruderte so­fort an die Stelle heran, konnte aber keine Hilfe bringen, da der Grsunkene nicht mehr an die Oberfläche kam. Seine Leiche wurde erst heute früh an der Wilhelmshöhe gelandet. Der Verunglückte hintrrläßt eine Witwe mit 2 unmündigen Kindern.

Ravensburg, 13. Juni. (Korr.) Schwer geschädigt wurde ein hiesiger Kaufmannsehepaar. Es wurde neulich das Gerücht verbreitet, sie hätten ihr 3 Jahre altes Kind schon längere Zeit in einer Kiste in einer dunkeln Kammer verborgen und geben ihm nur notdürftig zu essen. Nun ist daS Kind allerdings an einem Geschwür schwer erkrankt, ist aber in Behandlung von 2 Aerzten und genießt der besten Pflege.

Pforzheim, 12. Juni. (Korresp.) Heute vormittag wurde am Hauptportal des hiesigen Friedhofs der etwa 50 Jahre alte verwitwete Bijoutier Michael Flohr mit durch­schossenem Schädel tot aufgefunden. Eine gewisse Frauens­person aus einem benachbarten Ort soll bei dem Selbstmord eine zweifelhafte Rolle spielen.

Aus Baselland, 11. Juni. Einen interessanten Rechtfall hat das Obsrgericht entschieden. In einer Bürg- schasksurkunde waren drei Bürgen genannt, einer derselben Unterzeichnete aber nicht. Als nun eiver der beiden, die

unterzeichnet hatten, nach Art. 595 des ObligationenrechtrS für die ganze Summe belangt wurde, vrrweigerts er die Zahlung, da er sich nur bedingt, d. h für den Fall, daß alle drei Bürgen unterzeichnen, verpflichtet habe; da duS nicht geschehen, betrachtet« er sich jeder Verpflichtung ledig. Das Obergerichl trat dieser Anschauung bei und wies, wie schon das Bezirksgericht, die Klage des Gläubigers ab.

Pfirfichzucht bei Paris. Im praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau fahren die Herren Böitner und Kleindienst fort, das, was sie auf ihrer Studienreise nach Paris gesehen haben, zum Nutzen des deutschen Gartenbaus in Wort und Bild zu schildern. In der neuesten Nummer finden wir die Pfirfichzucht in Montreuil und Bagnolet be­schrieben, die mehrere hundert Hektare umfaßt und vor 40 Jahren unter Napoleon III. von Alexis Lepöre begründet wurde. Die Montreuil« Pfirsichzucht ist Kleinbetrieb — höchstens 1—2 Hektare befinden sich in einer Hand. Die Pfirsiche werden meist am Spalier gezogen an Steinmauern, die oft von den Besitzern selbst in einfachster Weise errichtet find. Interessant ist, daß die Züchter heute vielfach mit Pftrfichmüdigkeit des Bodens zu kämpfen haben und an­fangen, die Pfirsiche durch Aepfel- und Birnspaliere zu er­setzen. Trotzdem beträgt die Ernte heute noch 7 Millionen Früchte, die in besonders schönen Exemplaren mit einem Franc und darüber bezahlt werden. Höchst anschaulich wird die Schilderung durch die Bilder, die, non Kleindienst flott hingeworfen, em lebendiges Bild der Pfirsichzucht in Mon- treuil geben. Wer sich des näheren dafür interessiert, lasse sich die Nummer des praktischen Ratgebers kommen; sie wird aus Wunsch gern umsonst zugeschickt von dem Geschäfts­akt in Frankfurt «. Oder.

Au die Brite».

O laßt es genug sein deS grausamen Spiel?

Genug sein »ergossenen Blutes,

Gebt auch einmal Proben deS Menschengefühls Nach Proben des trieg'rische» Mutes.

Bon schlimmeren Proben sage ich nichts Zu Eurer höheren Glorie,

Das laß ich dem Urteil des Weltgerichts,

Dem Urteil der Welthistorie.

Ihr Spruch wird gerecht fein, verlaßt Euch darauf! Drum sucht, waS ihr könnt, noch zu retten!

Ein Greis fleht um Frieden! So bebet ihn auf Und spart ihm Exil oder Ketten.

Aus daß man in Schlaf nicht die Kinderchen lull'

Mit dem Märchen vom Gold und den Erzen Und dem tapferen Bur und dem harten John Bull,

Dem Mann mit dem ödesten Herzen.

Landwirtschaft, Handel Md Berkehr.

Stuttgart, 11. Juni. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart: Weizen, württ. ^ 17.— bis 17.25, fränk. 17.25 biS 17.80, Ulka 17.S0 bis 18.25, Saxonska I». —.— bis —, Walla-Walla 18.— bis 18.25, La- plata 17.75 bis 18.25, Amerikaner 17.75 bis 18.—; Kernen, Ober­

länder 17.25 bis 17.50, Unterländer —bis —; Dinkel neu ll.— bis 12.20; Roggen, württ. 16.— bis —; ruff. 16.— bis 16.50; Gerste, württ. —.— biS —, Pfälzer —.— bis —, Tauber —.— bis —, ungarische —bis —; Hafer, Ober­länder 14.75 bis 15.25, Unterländer 14.25 biS 14.75, amerik. — bis —; Mais, Mixed 12.25 bis 12.50, Laplata gesund 12.50 bis 12.75; Donau —biS —. — Mehlpreise pro 100 Kilo­gramm inkl. Sack: Mehl Nr. 0 .^23.— bis 28.50 Mehl Nr. 1:26.— bis 26.50. Mehl Rr. 2: 24.50 bis 25.—. Mehl Nr. S: 23.— bis 23.50 Mehl Nr. 4:21.— biS 21.50.Suppengries 28.— bis 28.50. Kleie 9.80.

»Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung in Stuttgart, Tßlingerstraße 15 II. Ausgegeben den 12. Juni 1900. Die Kirschenernte in Württemberg hat begonnen. Es liegen bei uns folgende Berichte vor: Strümpfelbach im Remsthal, 11. Juni. Erträgnis geschätzt aus 3000 Ztr. Ware in jeder Beziehung preis- würdig ; darunter sehr viele Strähleskirschen. Die Hauptreffe tritt Ende dieser Woche ein. — Geradstetten im RemSthal, 11. Juni. Die Kirschenernte liefert einen reichlichen und schönen Ertrag nament­lich in Frühsorten. Quantum etwa 2000 Ztr. — Deizisau: Reife­zeit etwa 20. Juni. Quantum 2 Ztr. — Obertürkheim: Die Ernte beginnt jetzt mit den Frühkirschen und dauert 3—4 Wochen. Quantum etwa 200 Ztr. Ferner liegen bei uns Angebote vor in Stachelbeeren und Prestlingen.

Eßlingen, 12. Juni. Die Heuernte hat nunmehr ihren Anfang genommen. Die Qualität deS Futters ist sehr gut, dagegen steht dasselbe quantitatw gegen die vorhergehenden Jahre etwas zurück.

Cannstatt, 12. Juni. Nachdem einheimische Frühkirsche» auf den Markt kommen, ist drr Preis für ein Pfund Kirschen v»n 35—40 in voriger Woche, auf 18—25 in dieser Woche ge­fallen. Mit Beginn der allgemeinen Kirschenernte wird unzweifel­haft ein weiteres Sinken der Preise verbunden sein.

Kirchheim u. T., 12. Juni. Zu dem vom 21.—24. dS. hier stattfindenden Wollmarkt sind bererts 3000 Ztr. Gchäferwolle auf Lager gebracht, während noch zahlreiche Anmeldungen vorliegen.

Niederstetten, ll. Juni. (Korr.) Im Laufe der ver­gangenen Woche wurde mit der Ablieferung der Eichen-, Grob- und Glanzrinden begonnen. Die Preise stellten sich etwa? niedriger gegen­über dem Vorjahr und wurde je nach Qualitäten 3.20 -4.20 ^ pro Ztr. bezahlt.

Konknrks-GrSsfnnntz«».

K. Amtsgericht Marbach. Ludwig Kiefer, Weingärtner in Höpfigheim. — K. Amtsgericht Rottweil. Chr. Banholzer, Kauf - mann in Rottweil.

Answärtiqe Gestorbene.

Luise Klein, geb. tzaier, 61 I. a., Altensteig. — Maria Eva Hahn, geb. Weiß, Rottenburg. — Wilhelm Adolf Knall, Kauf­mann, 24 I. a.: Charlotte Müller, geb, Hau-isen, Wwe., 72 I. a.; Marie Abele, geb.Schaller, Stuttgart. — Marie Keller, geb. Strähle, 30 I. a., Niederlenz, Kanton Aargau, KarlSvorftadt Stutt­gart. — Friedrich Müller, Stadtpfarrer, Großbottwar.

Rene» RechtSbnch in Sicht? Unser neulich unter dem Schlagworte .Rechtshilfe nötig" ausgesprochener Wunsch nach einem populären Rechtsbuch praktischer und umfassender Art scheint rascher in Erfüllung gehen zu sollen, als wir voraussehen durften. Wie wir hören, arbeitet Pros. Joseph Kürschner, dessen Begabung für die Abfassung praktischer Bücher sich so oft bewährt hat. an der Herausgabe eines Rechlsbuches, das nahezu allumfassend sein und allen Wünschen entsprechen soll. Hoffentlich bewahrheitet sich das Gerücht, wenn das Publikum auch freilich in Geduld sich wird üben müssen, denn — gut Ding will Weile haben.

Druck und Berlag der G. W. Zaisrr'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion veraraw örtlich: K. Paur.

Nagold.

Fahrnrs-Berkauf. !

Aus der Konkursmasse des Kaufmanns Paul Finckh, Inhabers ! der Firma LH. Geigle, hi«, bringe ich am i

Samstag, 16. Juni d. I., vo« vorm. 9 Uhr <m ^

in dem Finckh'schen Anwesen gegen sosorüge Barzahlung im öffentlichen ^ Ausstriche zum Verkauf: !

I?/, Ztr. Hornmrhl, 4 Ztr. Kaimt, 5 Ballen Torfstreu, 3 Ztr. i Weizen, 40 Ztr. Hafer, 1 Baumschutz-Gestell. I Rolle verzinktes ! Drahtgeflecht, 1 Wurfgitter, 1 Hühnerhaus und 1 Brutapparat, 10bst-! Dörr-Apparat (Patent Ryder), 1 Fatterschneidmafchine. 1 Wagen- ^ winde, 1 Haitdskunspritze, I Gartenwalze, 1 eisernen Schubkarren,! 1 Partie Bretter, 1 Partie Woschpfosten, 1 größere Partie Flaschen, > 1 Landauer, 1 Sandläufer, 1 vierfitzigen Schlitten, 1 zweisitzigen- Schlitten, 1 Fuhrschlittrn, 1 Pritschenwagen, 1 Leiterwagen, 1^ Handwägele, 1 Gchlauchkarren; !

ferner 1 Paar neue silberplattierte Kummet-Chaisengrschirre, 1' Paar Dihlrngeschirre, 4 Arbeitsgeschirre, 2 Rollengeschirre, Chai- j senloterven, Wagendecken, Pferds decken, Gaumzeug und sonstiges Fuhrge schirr, 1 Kuifcher-Livröe mit Mantel, 1 Partie Mauzen, Feld- und Handgeschirr, worunter 1 eiserne Egge, eine größere Partie Kisten, sowie ca. 50 Ztr. Eis.

Den 7. Juni 1900. Konkursverwalter:

GrrichtSnotar Saupp.

Nagold. Behufs Berechnung der Geld-Entschädigung der Schullehrer für ihre nicht in natura. Alterrstrlg-Dorf. biogene Fruchtbesoldung wird, soweit dieselben diese Fruchtbesoldunq nach dem neuen Volksschuloesetz in bisheriger Weise fortgereicht wünschen, gemäß Konsistorialerlasses vom 16. Oktober 1860 (Amtsblatt Nr. 70 von 1860) der Preis der nachbenannten Früchte, wie er sich an dem entscheidenden Markttag gestellt hat, hiemit bekannt gemacht.

Markttag

Roggen.

Dinkel.

) a b e r.

Schranne:

des I. Quartals

Mittel-

Mittel-

Nittel-

pro 1900/1901.

Gervrcht

Preis p.

50 Kg.

Gewicht

Preis p. 50 Kg.

Gewicht

Preis p

50 Kg.

pr. Schffl.

Mk.

Pfg.

pr. Schffl.

Mk.

PfS-

pr. Schffl.

Mk.

Psß-

Kg.

Kg.

Kg.

Nagold

2. Juni I960.

129

8

40

77

5

85

90

7

46

Altensteig

,, „

130

9

—

77

6

32

87

8

—

Den 12. Juni 1900.

K. gemeinschaftl. Oberamt in Schulsachen: Rlttvr. I. V.: LrsuuiuAsr.

Oderschwandorf, Gerichtsbez. Nagold.

Grun-stücks-Berkauf.

Die Erben der Johannes Walz, ZeugmacherS Witwe, in Ober­schwandorf bringen am

Dienstag, 19. -s. Mts., vorm. 9 Uhr

auf dem Rathause in Obrrschwandors im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:

*/,rtel an Gebäude Nr. 9

1 a 70 gm Wohnhaus

ganz

30 gm Acker mitten im Dorf,

Anschlag 300

P.-Nr. 1662/1 13 a 73 gm Acker auf Bergach 460 ^

„ 913/2 14 a 07 gm Acker im oberen Sohl 250

„ 1826/1u. 2 17 L 74 gm Wiese in Stegwiesen 600

KausSlirbhaber werden eingeladen. Nagold, 13. Juni 1900.

Gesamtanschlag i6io -a

Gerichtsnotar:

G a u p p.

K. Amtsgerrchck Nagold.

Der Buchbinder Karl Josef Herrmann in Frankfurt a. M. hat den Antrag gestellt, dem von ihm mit der ledigen Dirnstmogd Anna Maria Sturm von Enzthal unehrlich erzeugten Kinde, Wilhelm Eugen „Sturm", geb. am 3. Sep­tember 1897 zu Frankfurt a. M.. seine» Familiennamen „Herrmann" beilegen zu dürfen.

Etwaige Einwendungen geg. dieses Gesuch sind binnen der Frist von einem Monat bei dem hiesigen Ge­richte geltend zu machen.

Den 12 Juni 1900.

Amtsrichter: Tchmid.

Effringen, den 9. Juni 1900.

Abbitte.

Die von mir in der Wirtschaft von Bäcker Johannes Roller hier gegen AmtSdienrr Friedrich Schund, Philippine Röhm, Hirschwirts Ehe­frau. gemachten, verleumderischen Ausdrücke und Bezichtigungen nehme ich als unwahr zurück und leiste hiemt öffentliche Abbitte.

Johannes Stängle, Maurer.

Z. B. Echriltheitzeuamt:

Höhn.

Nagold.

Das Mähen

Von Wiesen rmd Kleefeldern

besorge ich mit meiner Mähmaschine im Akkord und bitte um Aufträge

Gutekunft z. Löwen.

H o f st e t t.

Brennholz-

Berkarrf.

Am Montaz de« 18 . Juni

1SOO Mittags 1 Uhr verkaufen die Lehenbauern c r. 38 Rm. Nadel- holzscheiter und 20 Rm. dto Prgl. in der Krone in Hofstett.

Bemerkt wird, daß das Holz am Weg ist. Liebhaber find eingeladen. A. A. Anwalt Mast.

Nagold.

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in sehr großer Auswahl bei billigst gestellten Preisen empfiehlt k'r. LMstlivr, Uhrmacher.

Nagold.

De« Heu- «nd Öhmd-Ertrag

meiner Wiese im Hammelrain mit 26 s, 77 gm, sowie der Wiese auf Neuwiese 28 a 31 gm, verpachte nächsten SamStag Abend 7 Uhr; auch kann ein Verkauf dieser Grund­stücke abgeschlossen werden.

Zusammenkunft bei der Sägmühle von Gottlieb Benz.

PH. Kranß, Witwe.

Nagold.

Blumenvafen

in großer Auswahl empfiehlt bei billigsten Preisen

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