gericht, dar am 30. Rai in letzter Instanz sich mit der Sache zu beschäftigen hatte, bestätigte das Erkenntnis des Landgr- richtt Ulm nach de« der Beklagte zur Zahlung der Konven­tionalstrafe an die Gebr. Köpsf verurteilt worden war. Außer­dem hat derselbe die nicht unbeträchtlichen Kosten zu zahlen.

Dossenheim, b. Heidelberg, 5. Juni. DaS Opfer seines Edelmutes ist gestern Abend der in Karlsruhe in Garnison stehende Artillerist, Karl Bettinger. z. Z. hier auf Urlaub, geworden. Bettinger wollte mit einem Kameraden ein auf dem Geleise der Nebenbahn befindlicher Kind im letzten Augenblicke vor einer heransausenden Lokomotive retten, büßte aber sein Unternehmen mit dem Tode. Er wurde von der Maschine erfaßt und ihm Kopf und Füße vollständig vom Rumpf getrennt. Das Kind ist gerettet. Ergänzend wird noch mitgeteilt, daß ein Radfahrer in Folge Unachtsamkeit den Soldaten, als er das Kind retten wollte, anstieß, wobei der Soldat stürzte und unmittelbar darauf von der Maschine überfahren wurde.

Vermischtes.

Jeder Obstzüchter und Weinbauer wriß, daß er seine Ostbäume und Wemstöcke mit Kupferkalkbrühe abspritzen so ll als Mittel gegen Pilzbefall, der Obst und Wein vernichtet oder doch unansehnlich und schwer verkäuflich macht. In mehreren Kreisen giebt es bereits Polizei-Verordnungen, die das Spritzen mit Kupserkalkbrühe unter Androhung von Geld- strafen zur Pflicht machen. Besteht sonach kaum noch ein Zweifel über die Notwendigkeit des Spritzens, so ist die Un­sicherheit desto größer über die Zusammensetzung der Brühe und über die richtige Zeit des Spritzens. Wie die neueste Nummer des praktischen Ratgebers lehrt, ist die Zusammen­setzung der Brühe eine verschiedene, je nachdem man im ersten Frühjahr auf zartes Blattgrün oder später auf derbere Blätter spritzt: während jetzt Zusatz von Kupfervitriol genügt, nimmt man später 3, ja auch 3°/». Als Zeitpunkt wird an­gegeben: sobald als möglich und öfters, zunächst vor oder gleich nach der Blüte! Wir können allen Odstzüchtern und Wein­bauern nur raten, sich die auch sonst recht lehrreiche Nummer des praktischen Ratgebers kommen zu lassen sie wird auf Wunsch umsonst zugeschickt von dem Geschäftsamt des prak­tischen Ratgebers in Frankfurt a. Oder.

Gin« scharfe Kritik an den Einrichtungen und der Verwal­tung der Pariser Weltausstellung übte der kgl. KreiSbauinspektor und Etadtrat Jaff« in Berlin, welcher als Kommissar des ReichS- verstcherun-SamlS aus der Weltausstellung lhälig gewesen ist, in einem öffentlichen Peojektionsoortrag, den er in einer vom Schöne­berger Haus- und Grundbesitzeroerein veranstalteten, stark besuchten Versammlung hielt. Gr beleuchtete gebührend die Großartigkeit der Ausstellung und den imposanten Eindruck, den sie in ihrer Gesamtheit, wie in vielen Einzelheiten mache, wenn auch die Ar­chitektur der Baulichkeiten im allgemeinen hinter derjenigen der Pariser Ausstellung von 188S erheblich zurückstehe. Desgleichen betonte er, daß durch die unvergleichlich günstige Lage deS Ausstel- lungsgelLndeS an beiden Ufern der Seine die Ausstellung ein Ge­samtbild darbiete, das in vielen Beziehungen einzig dastehe und wohl kaum zu überlrrffen sei. Was dagegen die Verwaltung und die inneren Einrichtungen der Weltausstellung anbetreffe, so herrschen hier Zustände, wie er st« bisher auf noch keiner der wohl 20 Aus­stellungen, auf denen er mitgewirkt, auch nur annähernd kennen gelernt habe. Bezeichnend für den Geist, aus welchem diese Welt­ausstellung geboren, sei eS vor allem schon, daß Frankreich selbst davon für sich allein 60°/, deS Platzes in Anspruch genommen und den gesamten übrigen Nationen (etwa 40) nur 40°/, zugestanden habe, und dies auch noch an den ungünstigsten Stellen, in dunklen Winkeln, auf Galerien u. s. w., sodaß z. B. die deutschen Ausstellungen meistrnS nur an Plätzen zu finden seien, wo man st« nicht suche. Mithin laufe die ganze Weltausstellung auf nichts weiter hinaus, als auf die Glorifizierung Frankreichs gegenüber allen anderen Nationen. Dem entspreche aber keineswegs der Geist, der in der Verwaltung herrsche, und welcher es auch verschuldet habe, daß die Ausstellung in vollkommen unfertigem Zustand habe eröffnet werden müssen. Außerdem aber hätte auch der Eifenbahngülertransport zur Ausstellung und daS Speditionswesrn so unglaubliche Verhält­nisse gezeigt, wie man sie sich hier in Deutschland gar nicht vor­stellen könne, und er scheue sich nicht, es öffentlich auszusprechen, daß wenn Frankreich über kurz oder lang wieder in einen größeren Krieg verwickelt weiden sollte, dies für das Land zum Unheil wer­den müsse, weil in den Bureaus eine Disziplinlosigkeit herrsche, die geradezu beispiellos sei und eine vollständige Zersetzung deS ganzen VerwaltungsapparateS Frankreichs herbeiführe. Dagegen habe man es verstanden, von den fremden Ausstellern zu den Kosten des Unternehmens sich Beiträge leisten zu lassen, wie es auch noch nicht dagewesen sei, denn es seien z. B. von den deutschen Slaaten allein für Fußböden, die sonst niemals bezahlt wurden, gegen SOOOOO Mk. zu entrichten. Ueb», Haupt heiße es für den fremden Aussteller, wie nicht minder auch für die Besucher: .Thu Geld und nochmals Geld in Deinen Beutel", denn man müsse jetzt in Paris für alles, Logis, Essen, Droschken, Vergnügungen u, s. w. ganz enorme Preise zahlen. Wer aber aus Deutschland hingehe, werde die Freude haben, zu sehen, daß unsere Ausstellungen unter denen aller Nationen mit an allererster Stelle stehen, denn die deutschen Aussteller hätten wirklich ganz außerordentliches geleistet.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Stuttgart, 2. Juni. (Schlachtviehmarkt.) Zugetriebrn wurden: 2S Ochsen, 70 Farreu, 103 Kalbrln und Kühe, 33V Kälber, 421 Schweine. Unverkauft blieben: 2 Ochsen, 19 Fairen, 68 Kalbrln und Kühe, Kälber, 24 Schweine. Erlös aus */, irx Schlacht­gewicht: für Ochsen 6870 für Farren VO56 für Kalbeln und Kühe 40-62 für Kälber 7V-85 für Schweine 42VO -f. Verlauf des Markte-: lebhaft.

Stuttgart, 5. Juni. (LandeSproduktenbörse.) Wir notieren per 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart: Weizen, württ. ^ 16.50 bis 17.25, kränk. 17.25 bis 17.50, Ulka 17.60 bis 18.-, Saxonska I».bis, Walla-Walla 17.75 bis, La- plata 17.50 bis 17.75, Amerikaner 17.75 bis 18.; Kernen, Ober­länder 17.25 biS 17.50, UnterländerbisDinkel neu 11. biS 12.20; Roggen, württ. 16. bis; ruff. 16. bis 16.50; Gerste, württ.biS . Pfälzer. bis , Tauber. bis., ungarische. biS; Hafer, Ober­länder 14.75 bis 15.25, Unterländer 14.25 bis 14.75, amerik.. bis ; Mais, Mixed 12.- bis 12.15, Laplata gesund 12.20 bis 12.40; Donau. bis Mehlpreise pro 100 Kil»- gramm inkl. Sack: Mehl Nr. 0 ^ 28. bis 23.50 Mehl Nr. 1:26. bis 26.50. Mehl Nr. 2: 24.50 bis 25.. Mehl Nr. 3: 23. bis 23.50 Mehl Nr. 4:21. bis 21.50.Suppengries 28. bis 28.50. Kleie S.80.

Der PostdampferFriesland" der »Red Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 4. Juni wohlbehalten in New-Aork angekommen.

Der PostdampferNederland" derRed Star Linie" in Antwerpen, ist laut Telegramm am 31. Mai wohlbehalten in Philadelphia angekommen. _

Skonkurs-Evöffnnngeu.

K. Amtsgericht Eßlingen. Friedrich Huttenlocher, Kaufmann in Plochingen; Nachlaß des -j-Paul Maier, Gärtners in Köngen.

«. Amtsgericht Heilbronn. Ernst Psleiderer, Inh. der Firma Ernst Psleiderer, Kolonialwarenhdlg. in Heilbronn, Gartenftr. 22.

K. Amtsgericht Nürtingen. Jakebine v. Au, Ehefrau deS Chri­stian v. Au, alt Waldhornwirts in NruenhauS. K. Amtsgericht Ravensburg. Karl Zwik, Schreinermstr. in KrummrnSbach, Gde. Wolpertswende. K. Amtsgericht Cannstatt. Nachlaß des f WirtS Karl Aldinger in Cannstatt. K. Amtsgericht Rottenburg. Nach- laßmafs e des Ans el m Ma y er, FischwafferauffeherS i» Hirschau.

Auswärtige Gestorbene.

Friedrich Schmid, Holz- und Kohlenhändler; Jakebine Mat» thaeS, geb. Reyher, Wwe., 84 I. a.; Marie Zuber, geb. Kayser, Stuttgart._

Hitzu die BeilageSchwäbischer Landwirt" Nr. 11.

Druck und Verlag der G. W. Zaise r'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur

Amtliche Md Prrvat-Lekanntmachnnqen.

Revier Hofstet t.

Stammholz-, Stangen- und Bengholz-Verkanf

am Freitag be» IS. Juni, vorm. 10 Uhr imLamm" in Agenbach aus I. Frohnwald, 33 Tmfelsberg. 37 Hirschbrunnen, 48 Hardt. 49 Baurenriß, 55 Ludwigslann. 59 Fuchsweg, 62 Eichwald, 63 Schulzen, teich: Rm.: eichen 1 Prügel und Klotzholz; buchen 1 Prügel und Klotz- Holz, 1 Anbruch; Erlen 1 Prügel und Klotzhslz. Nadelholz 89 Schtr., 94 Prgl., 306 Anbruch und 368 tann. Prügel. Roller (PapierHolz); ferner aus I. 55 Fm: 6 Langholz, tann IIIV. Kl.

Am Samstag den I«. Juni, vorm. 10 Uhr in derSonne" in Aichelberg aus II. Bergwald Abt. 26 ChristophSriß. 35 Schimpfen- grund, 44 Vord. Sommerberg, 50 WolfSäckerle. 59 Fuchshalde, 60 Bad­wald, 67 Jägerwegle, 68 Hasenthörle, 71 Probsthalde; III. Gchindelhardr. 5 Lachter, 7 Rehplatte, 8 Schindelkopf, 9 Mühlloch, 10 Steigacker, 11 Kohlacker: Rm.: buchen 21 Ausschuß; Nadelholz; 21 Scheiter; 70 Prgl., 222 Anbruch und 164 tann. (mit Fich.) Prügel-Roller; ferner Stangen (meist Frch.) aus II. 26 und 35. Baust.: 665 I., 125 II., Hagst: 125 I., 155 II., 60 III. Kl.

Auszüge sind vom Kameralamt Altensteig erhältlich.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll mit dem auf Markung Oberthalheim belegenen, im Grundbuche von Oberthalheim Heft 1, Ab­teilung I. zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der Marti« Sinz, Maurers Eheleute in Oberthalheim, ein­getragene Grundstück,

Gebäude Nr. 128, 2 a 68 gm Wohnhaus, Scheuer, Schuppen

und Hofraum am Unterthalheimer Weg, Anschlag 1800 auch das auf Markung Oberthalheim gelegene und im Grundbuchheft 1 Nr. 2 aus den Namen der Sinz'schen Eheleute eingetragene Grundstück,

Parc. Nr. 495, 11 u 11 gm Land im unteren Thal, Anschlag 400 ^ versteigert werden, weshalb unter Aufhebung des Versteigerungstermins vom Dienstag 8. Mai d. I., vorm. 11 Uhr, zur Versteigerung dieser beiden Grundstücke Termin auf

Montag den 11 . Jurri 1 SVV, vorm. 11 Uhr

auf dem Rathouse zu Oberthalheim bestimmt wird.

Der Versteigerungsoermerk ist am 24. April 1900 in das Grund­buch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Ein­tragung des Versteigerungsoermerkes aus dem Grundbuchs nicht ersicht­lich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Verfteigerungser- löses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nach­gesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgeqenstehendrs Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Auf­hebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbrizuführen, wid­rigenfalls für das Recht der VersteizerungSerlös an die Stelle des ver­steigerten Gegenstandes tritt.

Nagold, den 25. April 1900. KvMMiffär:

Gerichtsnolar Gaupp.

Nagold.

Verkauf alter Grabsteine.

Am nächste« Samstag den 9. ds. Mts. nachm. 1 Uhr, kommt auf hiesigem Friedhof eine große Anzahl

alter Grabsteine u. einige Grabemfaffungsstücke

im Ausstreich gegen Barzahlung zum Verkauf, wozu Liebhaber hiemit ein­geladen werden.

Den 6. Jnni 1900.

Ttadtpflege: Lenz.

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