Mai von den Engländern gefangen genommen. Die Engländer besetzten am 17. Mai Clerksdorf ohne Kampf.
London, 21. Mai. „Daily Expreß" glaubt, konsta- liren zu können, in den letzten 24 Stunden sei im auswärtigen Amt ein an Salisbury persönlich gerichtetes Telegramm Krügers mit Friedensvorschlägen eingegangen.
New-Jork, 20. Mai. „New-Aork Herald" meldet aus Lourenzo-Marquez vom 19. ds.: Die TranSvaalregie- rung hat gestern beschlossen. Roberts eine amtliche Mitteilung zu senden, worin di« Beendigung der Feindseligkeiten und Sicherheit dafür verlangt wird, daß die Existenz der an Seiten der Buren kämpfenden Leute aus der Kapkoloni« und Natal geschont werde. Sollte die Forderungen nicht bewilligt werden, so sollen die Minen durch Sprengstoff zerstört und Johannesburg vernichtet werden.
Kleinere Mitteilungen.
Tübingen, 19. Mai. (Korr.) Ein ganzes Stadtviertel hat gestern Abend ein Bösewicht in Aufregung gebracht. Der zugereiste Schlosser Mundwill er auS Lermo hat in betrunkenem Zustand in der Wilhrlmstraße mehrere Damen und Mädchen mit unsittlichen Anträgen belästigt und sprang sogar denselben nach, um sie einzuholen. Inzwischen entstand nun ein kolossaler Auflauf von Menschen. Als nun auch Schutzleute hinzukamen, wollte der Stromer die Flucht ergreifen, er wurde jedoch bald eingeholt und zum Stehen gebracht; aber von diesem Moment an legte er sich auf den Boden und war nicht mehr weiter zu bringen. Nur mit Hilfe mehrerer Schutzleute und eines Schubkarrens, auf welchen derselbe oufgeladen wurde, war es möglich, dieses Untier auf die Wache zu verbringen, wo er nun für sein ärgerniSrrregendeS Benehmen eine gebührende Strafe erhalten wird.
Stuttgart, 18. Mei. (Korr.) Eine für die Landwirte und Bienenzüchter gleichmäßig interessante Streitfrage wurde vor einigen Monaten von dem K. Oberlandesgericht Stuttgart durch ein nunmehr rechtskräftiges Urteil entschieden. Ja Uvterstelmingen AmtSoberamts Stuttgart hatte der Bauer I. F. A. hinter seinem Hause in 2 Ständen etwa 40 Bienenvölker angefiedelt, die ihren Flug nur über benachbarte, im Eigentum anderer Personen stehende Grundstücke, darunter über den Gemüse- und Baumgarten des GemeinderatS K. O. B. nehmen konnten und nahmen. In früheren Jahren hatte A. nur etwa 8 Bienenvölker gehabt, wodurch die Nachbarn sich wenig belästigt fühlten. Anders
wurde es, als A. feine Bienenhaltung bedeutend vergrößerte. Verschiedene Nachbarn, worunter speziell Grmeinderat B., fühlten sich dadurch erheblich belästigt und geschädigt, daß die Bienen die Wäsche und die Bleichstücke beschmutzten und sich in großer Anzahl im Salat und in Gemüsepflanzen sestsetzten, so daß ohne Gefahr, gestochen zu werden, diese Pflanzen nicht gepflückt werden konnten, daß ferner die Bienenschwärme sich an den Bäumen im Garten sestsetzten und daß auch sonst Personen, die im Garten sich aufhielten, gestochen wurden. Es erhob deshalb Gemeinderat B. gegen A. im Jahre 1898 Klage auf Unterlassung dieser Eigentumsstörungen bei dem Landgericht Stuttgart. Dieses Gericht erkannte, nachdem Zeugen gehört worden waren, im Dez. 1898 vollständig im Ginne der Klage. Auf die von dem Bienenzüchter A. hiegegen eingelegte Berufung ordnete das kgl. OberlandeSgericht wiederholt Vernehmung von Zeugen, wie auch von Sachverständigen an. Entgegen der Behauptung deS einen Sachverständigen, der jede erhebliche Belästigung der Nachbarn durch die Bienenhaltung verneinte, sprach das Oberlandeszericht aus, daß zwar eine erhebliche Belästigung der Nachbarn durch das Schwärmen der Bienen nicht vorliege, daß aber eine solche in der Beschmutzung der Wäsche und der Bleichstücke, sowie in dem geschilderten Aufenthalt der Bienen im Salat und den sonstigen Pflanzen zu finden sei, weshalb dem Bienenzüchter bei Vermeidung einer Strafe für den ZnwidrrhandlungSfall jede derartige Belästigung und Schädigung deS Klägers untersagt wurde. Dir Kosten des Rechtsstreits wurden gegenseitig aufgehoben.
Vom Bodensee, 19. Mai. (Korr.) In Hagenschwendi bei St. Gallen erschoß ein junger, arbeitsscheuer Mann namens Gchildknecht nach kurzem Wortwechsel wegen Wohnungsauskündigung seinen Hausherrn Nef und gab sodann noch mehrere Revolverschüffe auf die Frau de- Nef und auf 2 ander« Frauenspersonen ab. Letztere flüchteten durch das Fenster des 2. Stocks, wobei die eine, die bereits eine Schußwunde hatte, einen Schädelbruch erlitt und starb, die andere ist ebenfalls schwer verletzt. Frau Nef ist nur leicht verletzt. Der Thäter ist verhaftet.
München, 19. Mai. Eine gewaltige Feuersbrunst hat gestern Abend nach 8 Uhr die gewaltigen Fabrikanlagen in Puchheim, wo der gesamte HauSunrat Münchens zu Dünger u. dgl. verarbeitet wird, zum größeren Teil vernichtet. DaSTortirhauS.dieHadernreinigungsanlaae. di« Dinger- fabrik liegen in Asche; Lager-, Kessel- und Maschinenhaus und Dtrektionsgebäude liegen in Asche. Das Feuer brach
zugleich an drei verschiedenen Stellen aus. man vernahm während des Beginnen» deS Feuers verschiedene kanonenschußartige Schläge; es war wohl sicher gelegt. Schaden 3—400 000
Könitz, 21. Mai. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurden gestern Nachmittag die Leichenteile des Gymnasiasten Winter bestattet. Auf dem Kirchhof«war auch ein Kriminal-Polizri-Kommissar sowie zahlreiche Polizeibeamte in Eivis erschienen. Man gab sich der Hoffnung hin, daß der wirkliche Thäter sich auf dem Kirchhofe ein- finden würde, um der Beerdigung beimwohnen und sich hierbei durch sein Verhalten verraten würde. Die Hoffnung der Polizei wurde aber nicht erfüllt. — DaS Justizministerium sandte eine Kommission hierher, bestehend aus dem Ministerial-Direktor Lukas und dem Geh. Obe.-Justizminister Przeweloka zwecks Orientirung in der Mordsache.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Stuttgart, 2t. Mai. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart: Weizen, württ. ^ 16.50 bis 17.25, fränk. 17.25 bis 17.50, Ulka 17.75 bis 18.-, Eaxonska la. —bis —, Walla-Walla 18.— bis —, La- plata 17.50 bis 17.75, Amerikaner 17.75 bis —; Kernen, Oberländer 17.25 bis 17.50, Unterländer —.— bis —; Dinkel neu 11.— bis 12.20; Roggen, württ. 16.— bis —; rufs. 16.— bis 16.50; Berste, württ. —.— bis —, Pfälzer —bis —, Tauber —,— bis —, ungarische —.— bis —; Hafer. Oberländer 14.75 bis 15.25, Unterländer 14.25 bis 14.75, amerik. —.— bis —; Mais, Mixed 12.— bis 1225, Laplata gesund 12.25 biS 12.50; Donau —bis —. — Mehlpreise pro 100 Kilogramm inkl. Sack: Mehl Nr. 0 ^(28.— bis 28.50 Mehl Nr. 1:26.— bis 26.50. Mehl Nr. 2:24.50 bis 25.—. Mehl Nr. 3:23.— bis 23.50 Mehl Nr. 4:21.— bis 21.50. Suppengries 23.—bis 28.50. Kleie 9.80.
Ko»kars-Eröffu««geu.
K. Amtsgericht Bmünd. Offene Handelsgesellschaft G. Nagel L Löhne in Liquidation in Bmünd; Georg Nagel, der Aeltere, Brauereibesitzer und Wirt in Gmünd; Georg Nagel, der Jüngere, Bierbrauer und Wirtschaftsführer in Gmünd; Josepha Abele, geb. Funk,. Zieglers Wwe. in Leinzell. — K Amtsgericht Rottweil. Katharine Müll er, geb. Schneider, Ehefrau d-S Schuhmachers Georg Müller von Deißlingen. — K. Amtsgericht Welzheim. Nachlaß des t Matthäus Schützte, gew. Orts-Tde.-Pfleger in Weitmars, Gde. Waldhausen. _
Auswärtige Gestorbe«e.
Johann Georg Beck, Kuppingeo. — Wilhelm Wörner, 18 I. a„ Böblingen. — Wilhelm Häring, Metzger, Eindelfingen.
Hiezu die Beilage „Schwäbischer Landwirt" Nr. 10.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'scheu Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagvld. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
Amtliche und Primt-Lekanntwachnngell.
Frtedhof-SchlWel.
Unter Hinweisung auf 8 10 der neuen Friedhof-Ordnung werden diejenigen Personen, welche schon bisher mit Erlaubnis einen Friedhof-Schlüssel besitzen, veranlaßt, diesen alsbald bei Unterzeichneter Stelle mit der vorgeschriebenen Kontrollmarke gegen Entrichtung von SS Pfg. versehen zu lassen.
Für Erlaubnis zum Halten eines Friedhof-Schlüssels find inskünftig neben diesen 25 S Mk. (8 18 lit. ä der Friedh.-Ordg.) und für den Schlüssel selbst I Mk., zusammen also 4 Mk. SS Pfg. zu bezahlen.
Wer fernerhin einen Friedhof-Schlüssel verwendet, ohne daß dieser mit einer Kontrollmarke versehen ist, kann nach 8 20 der neuen Friedhof-Ordnung vom Stadtschultheißenamt mit einer Strafe bis zu 12 ^ bezw. dis zu 3 Tagen Haft belegt werden.
Den 22. Mai 1900. SlMpflegt:
Lenz.
Gtadtgemeinde Nagold.
erkauf von Beugholz u. Reifich.
Im Distrikt Killberg Abt. Sommerhalde kommen am
Freitag den 25. Mai
zum Aufstreich: 21 Rm. buchene und sonsti; 'Laubholz-Gcheiter und -Prügel, bloß 2 Rv rottannene Werkholz-Scheiter und 38 R» Nadelholz-Prügel, 500 Büschel meist buchenes LaubreiS und 3000 Stc Nadelreis. Zusammenkunft nachmittags 1*/, Uhr ans der Haiterbachr Thalstraße beim Dchafhaus; Verkaufsbeginn um 2 Uhr unten im Schlaf
Gemeinderat.
H a i t e r b a ch.
ntschasts-Berkauf.
Familienverhältnisse halber bin ich gesonnen, mein
Gasthaus z. Ochsen
mit dinglichem Recht zu verkaufen oder zu verpachten. Das Anwesen ist inmitten deS gewerbreichen Städtchens an der Hauptstraße gelegen; befindet sich in gutem, baulichen Zustande und enthält außer den geräumigen Wirtschafts- und Oekonomiegelaffen 3 gute, gewölbte Keller, ferner Metzgerei- und Brennereieinrichtung und einen Waschkeffel mit laufendem Wasser. Der Verkauf findet am
Samstag de« 26. ds. Mts. vorm. 11 Uhr
statt. Die Verkaufsbedingungen können günstig gestellt werden. Unbekannte Liebhaber sind gebeten, Vermögenszeugniffe neuesten Datums vorzuweisen.
Haiterbach. 14. Mai 1900. I. Gkg.
). Ochsen.
Revier Altensteig.
Brennholz-, Wulzenstöcke «. Reis-Verkauf.
Am Freitag den 25. Mai vormittags 11 Uhr werden aus dem Staatswald Buhler Abt. 2 Buhlerstich und Gcheidholz aus Buhler. Rm.: 130 Pcügel und Anbruch, 25 unausbereitete Wulzenstöcke, 28 LoS unaufbereitetes Nadelreis verkauft.
Zusammenkunft in der „Linde" in Gchönbronn.
Revier GimmerSseld.
Jagd-Verpachtung.
Am Montag den 28. Mai isav, uachür. S Uhr wird auf der Revieramtskanzlei die Jagd in den nachgenannten Dtaatswalddi- strikten auf 6 Jahre in öffentlichem Aufstreich verpachtet.
1) Distrikt I Kohnhalde, Markung Oberwciler, mit einem Flächen- gehakt von 40,1 da,
2) Distirikt VII Gchloßberg. Markung Hornberg mit einem Flächen- gehalt von 42,8 du.
Nähere Auskunft erteilt das Rc- vieraml.
Nagold.
Große Auswahl
in Strohhüten
j Gemeinde Wenden Oberamts Nagold.
! Vergebung von Banarbeiten.
Nachstehende bei Verbesserung der Etterstroßrn vorkommenden Arbeiten sollen vergeben werden und zwar:
Grabarbeiten im Betrag von 81 Mk. 74 Pfg.
Maurerarbeit „ „ „ 61 „ 70 „
Pflasterarbeit „ „ „ 188 „ - „
Cementröhren „ „ „ 272 „ 70 „
604 Mk. 14 Pfg.
Voranschlag und Bedingungen liegen auf dem Rathaus« zu Wen- ^den auf. woselbst auch die Offerte bis Samstag den 2«. Mai, abends S Uhr einzureichen sind.
N a g o l d, 20 . Mai 1900. A.A. Oberamtswegmeister:
Schleicher.
G p i e l b e r g.
ald-Berkauf.
Die Erben der -j- Witwe Theurer verkaufen am
Samstag den 26. -s. Mts. nachm. 1 Uhr
auf hiesigem Rathaus gegen bare Bezahlung ihren auf hiesiger Markung gelegenen Nadelwald im Meßgehalt von 42 a 68 gru, P.-Nr. 1307 4. Kaufsliebhaber hiezu sind eingeladen. Im Auftrag
Ratsschreiber:
Keller.
Ratten
werden unfehlbar vertilgt durch D. R. M.
S. 25233. Ohne Gefahr für Menschen und Bieh. Biele Anerkennungen. Herr Oberleutnant a. D. H., Charlottenhof, schreibt unS unterm 18./7. 1899: „DaS Rattengift ist ganz vorzüglich, in der ersten Nacht 4, in der zweiten Nacht 3 Ratten auf der Strecke." Man versuche die kleine Ausgabe bei dem enormen Schaden des Ungeziefers. Würste in Größe von 200, 100, 60 und 30 allein zu haben in Nagold und Altenfteig in den Apotheken. Alleinige Fabrikanten: »»dort ^
für Herren, Knaben und Kinder, empfehle zu billigsten Preisen. Zugleich werden eine Partie
Feldhüte, sowie Kinderhüte
zu 50 abgegeben.
Ovrlsl. b. Hirsch.
bei 6.
lldeemmlet alles, nui- nickt äen Zelimutr. ven Udervvinclet spielsnä leicht
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Linst Sissliu, vüsssläork.