2 m hohe Mauer hinunter. Zum Glücke kam der Reiter mit dem Schrecken davon und auch daS Pferd erlitt keinerlei Schade«.
Hord a. N., 9. Mai. (Korr.) Gestern Morgen verun- glückte «in junger Holzfuhrmann dadurch, daß die Pferde durch eine« einfahrenden Eisenbahnzug scheuten und derselbe durch das schnelle Anziehen an einen Wagen geschleudert wurde, wobei ihm der letzter- über die Füße ging und ihm einer abgebrochen wurde. Der Verunglückte wurde mittels EisenbahntragkorbS in daS hies. Krankenhaus verbracht.
Tübingen, 8. Mai. (Korr.) Zwischen Entringen und Herrenberg wurde der Postbote Grirb auf seinem Botengänge von einem Handwerksburschen in der Absicht, diesen z» berauben, überfallen. Grieb konnte sich jedoch des Angreifers erwehren, wurde aber verletzt. Der Thäter ist bis jetzt nicht ermittelt.
Eßlingen, 7. Mai. Verhaftet wurde am vergangenen SamStag eine Frau in Obereßlingen. Dieselbe steht dringend im Verdacht, das HauS ihres seitherigen MietSherren in Brand zu stecken versucht zu haben, da ihr di« Wohnung gekündigt worden war. Zu ihrem Vorhaben hatte sie, wie die Untersuchung ergab, eine Anzahl Lumpen mit Erdöl getränkt und angezündet. Nur dem Umstand, daß das Feuer rechtzeitig entdeckt und alsbald gelöscht werden konnte, ist eS zu verdanken, daß daS HauS, obwohl schon verschiedene Dachbalken angebrannt waren, gerettet werden konnte.
Eßlingen, 8. Mai. (Korr.) In dem Filialort Wäl- denbronn ist gestern Nachmittag ein 2 Jahre alter Kind in einem unbewachten Augenblick in einen mit Wasser gefüllten Zuber gestürzt und darin ertrunken. Sofort vor- genommene Wiederbelebungsversuche erwiesen sich als vergeblich.
LadwigSburg, 8. Mai. (Korr.) Gestern vormittag 11'/, Uhr ist in dem Heuboden de- Pferdestalls deS Güterbeförderers Kautter in Zuffenhausen Feuer auSgebrochen, welche- auch nach kurzer Heit Dachstock deS Gebäudes zerstört hat. Der Abgebrannte ist versichert. Die Entste- hungSursache ist noch unbekannt.
AuS der Seegegend, 8. Mai. Dieser Tage trat eine 89jährige Frau, aus der Schweiz gebürtig, ganz allein über Friedrichshofen die Reise nach Amerika an, um bei ihrer Tochter fernerhin zu leben und „weil sie jetzt auch noch mehrere Jahre ein lustigeres Leben als in dem traurigen Europa genießen wolle." (Ob der doch nicht mehr jungen Dame ihr Wunsch in Erfüllung gehen wird?)
Saig bei Lenzkirch, 9. Mai. Am Montag Mittag brach im Mahler'schen Hause, daS mit Schindeln gedeckt ist, Feuer auS, daS sich sehr rasch, die mit Ziegeln gedeckten Häuser überspringend auf daS Pfarrhaus und 4 andere Wohnhäuser auSbreitete. Größerer Wassermangel zwang zur Benützung von Süllen in die Spritzen. Verbrannt sind im ganzen 6 Wohnhäuser, ferner die Friedhoskapelle. Auch die Kirche war schon im Brennen, konnte aber noch mit äußerster Mühe gerettet werden, doch ist das Inner« durch Wasser rc. schrecklich verwüstet. Im Pfarrhaus, dar ebenfalls Schindeldach hatte, war letzren Donnerstag der neue. Pfarrer eingezogen und war eben erst mit der Einrichtung fertig. Am Dienstag sollte die Investitur stattfinden. Von den Abgebrannten ist einer mit dem Mobiliar nicht versichert. Unter anderen war auch die Neustadter Feuerwehr zu Hilfe
gerufen und bereit- alarmirt und angetreten. Da brach dortselbst Feuer auS in der Struereinnehmerei und so mußte die dortige Feuerwehr absagen. Der Mangel einer Wasserleitung machte sich bei den Löscharbeiten recht fühlbar.
Furtwangen, 9. Mai. Äorgestern Mittag ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Der »erheiratete 34jährige Elekkrizitätsarbeiter Adolf Eschl« von Schönwald war an der elektrischen Leitung beschäftigt und erfaßte, auS Versehen wahrscheinlich den Draht der Hauptleitung. Erkannte erst nachdem die Hauptleitung abgestellt war, befreit werden. Der Unglückliche war sofort tot, seine Hände waren vollständig verbrannt.
Feldkirch, 9. Mai. (Korr.) Vorgestern wurde in Mähder bei Feldkirch rin Zfacher Raubmord verübt. Im Verdacht steht ein gewisser Zechschwindler auS Oberreitnau (Bayern), 35—40 Jahre alt, nach welchem eifrig gefahn- det wird.
Mannheim, 7. Mai. Uebrr den Brand in der Maschinenfabrik Heinrich Lanz wird noch berichtet: DaS Feuer brach in dem gegenüber der Eilguthalle, Ecke BahnhofSplatz und FriedrichSfelderstraße gelegenen Heu- und Strohmagazin aus, in welchem auch ein großes Quantum Holz und Kohlen lagerten. Da- Feuer griff mit rasender Geschwindigkeit um sich und hatte auch bald die angrenzende Berladehalle er- griffen, in der eine Anzahl von Maschinenteilen fertiger und zum Verladen bestimmter Lokomobilen lagerte. DaS Feuer fand auch hier reichliche Nahrung. ES konnte nur sehr wenig gerettet werden. Eine Lokomobile, die sich auf einem vor der Berladehalle auf dem dortigen Schirnengeleise stehenden Eisenbahnwagen befand, wurde von den Flammen arg beschädigt. ES gelang schließlich, den Eisenbahnwagen mit der Lokomobile zurückzuschieben, sie auS dem Bereich der Flammen zu bringen und sie dadurch zu schützen. Auch der Eisenbahnwagen wurde ziemlich stark beschädigt. Sehr bedroht war von der mächtigen Feuersäule auch die gegenüberliegende Eilguthalle, deren Dach gleichfalls Feuer gefangen hatte, da- aber rasch unterdrückt werden konnte. Zur Vorsicht war die Eilguthalle auSgeräumt worden. Der Brandherd ist ISO Meter lang und 20 Meter breit. DaS Feuer bot einen prachtvollen Anblick und hatte naturgemäß Tausende von Schaulustigen angelockt. Der Schaden beträgt etwa 80 bis 100000 der Gebäudeschaden beläuft sich auf mehrere Tausende. Die EntstehungSursache ist unbekannt. In dem Magazin lagerten circa 400 Zentner Heu und Stroh. Auch die obersten Stockwerke deS Hotels „Zähringer Löwe" haben nicht unbeträchtlich gelitten.
Heidelberg, 9. Mai. (Korr.) Vorgestern Nachmittag 4 Uhr geriet der Streckenarbeiter Kübler »on St. Ilgen, als er auf dem Hauptbahnhof einem Güterzug auSweichen wollte, unter einen Personenzug. Kübler wurde bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt und ihm der Kopf nahezu vollständig vom Rumpfe getrennt.
Antwerpen, 9. Mat. Gestern Abend ist die Forcit- Dynamttfabrik »on Herrenthal in die Luft geflogen. Sämtliche umliegende Gebäude find vom Erdboden verschwunden. Die Explosion wurde mehrere Meilen weit gehört. Die Zahl der Opfer ist noch nicht festgestellt. Kurz nach der Explosion wurden 4 Leichen ausgefunbrn. Die Ursache der K atastrophe ist noch unbekannt. _
AonknrS-Gröffnnngev.
K Amtsgericht Stuttgart-Stadt. Emma Rapp, Schreiners
Ehefrau, Inh. eine» Sp«»rreigeschLftS hier, Schillerstr. 31. — K. Amtsgericht Hall. Gottfried Hildenbrand, Inh. eines Spezerei» Warengeschä fts in Hall._
Auswärtige Gestorbene.
S. Schi bei, Direktor der Blinden- und Taubstummenanstalt, Zürich. — Gottlieb Keller, Stadtschultheiß a. D., 49 I. a., Blau- deuren. — I. G. Beißwenge r, Kaufmann, 77 I. a , Stuttgart. — Johannes Junger, res. Gemeinderat, Haslach. — Paulin« Palm, grb. Wagner, Wwe., Ealw.
Hinaus in die Fern« ist jetzt der Wahlspruch aller Welt, denn daS Frühjahr ist ins Land gezogen und das Reisebüudrl, welches »ährend des Winters in der staubigen Ecke lag, wird hervorgefucht, neu in Stand gesetzt, und frisch hinaus zieht der Wanderlustige, sich von den Strapazen des WinterS zu erholen und um neue Kräfte zu sammeln. Bei Arm, bei Reich, bei Hoch wie bei Niedrig macht stch der gleiche Drang „in die Ferne" geltend. Und wie bequem und billig kann man jetzt die entferntesten Orte aufsuchen und neben der Erholung Land und Leute kennen lernen. Bor IVO Jahren war dies weit schwieriger, kostspieliger, denn derjenige, welcher nicht zu jenen Glücklichen gehörte, Fuhrwerk zu besitzen, mußte langsam per pecles seines Weges ziehen, doch war diese Art des Manderns, bei welcher man stch fortwährend in frischer, kreier Luft bewegt«, eine angenehme und stärkende, und der im klapprigen OmniduS vorzuziehen, wenn sie auch den Nachteil hatte, daß man mitunter Wochen, ja Monate gebrauchte, um endlich daS Ziel der Wünsche, sei es Thüringen, sei es der Harz, sei es die See, zu erreichen. Alsdann kam die Zeit des Dampfrosses, welches uns pfeilschnell dem Ziele zuführte, doch ach, von den schönen Gegenden, welche »ir durchstreifen, bekommen wir nur wenig zu sehen, mit Windeseile geht es auf dem Schieuenstrang über blühende Felder und durch die uns einladenden Auen. Zwar winkt uns von der Ferne manch schöner Punkt, welchen wir gern besichtigt hätten, doch ist uns dies nicht möglich, denn es g'ebt kein Rasten und kein Halten, bis wir am Ziel find. Welchen Vorteil bietet uns jetzt für Touren die am häufigsten vorkommende Art des Manderns, das Radfahren. Wir verbinden bei demselben die Annehmlichkeit der Fußwanderungen mit denen der Bahnfahrt, bequem können »ir alles unS Interessante besichtigen, ohne dabei stundenlang auf den nächsten Zug warten zu müssen, oder in Angst und Sorge zu sein, den Anschluß zu verpassen. Ungebunden an Weg und Zeit fahre« wir dahin, den köstlichen Odem der Natur einsaugend, und unsere Lungen stärkend, und wie vollkommen find jetzt die Fahrräder, welch Hervorragendes hat die Fahrradtechnik in den letzten Jahren geleistet. Sehen wir unS z. B. den Katalog des weltbekannten Fahrrad-Bersandhaufes der Deutschen Fahrradindustrie, »tvNwrck
welcher einem jeden auf verlangen gratis und franko zugesandt wird, an. Wir finden hier alles, was daS Herz eines Radfahrers wünscht. Schon dir Abbildungen zeigen uns die geschmackvollen Formen der Räder und dir elegante stabile Bauart. Daß diese Räder trotz der billigen Preise in der That gut und in jeder Weise erstklassig find, geht aus den im Borwort gemachten Bemerkungen hervor, daß nicht Entsprechende gegen Rückerstattung des Betrage» zurückgenomme» werden. Jedoch nicht nur Räder, sondern alle AuS- fiattungSgegenstände für den Radfahrer, als Laternen, Glocken, Schraubenschlüssel, Ketten, Pedale, ja sogar SweaterS und Radfahrerschmucksachen findet man hier in überraschend reicher Ausstattung, bei im Berhältnis zu der vorzüglichen Qualität erstaunend billigen Preisen. Wir können deshalb jedem Radfahrer empfehlen, sich einen Katalog zuschicken zu lassen. Er wird denselben mit größtem Interesse durchblättern.
Avsvnrln« Oarbolineuw gehört nicht mehr zu oen Neuheiten auf dem Gebiete der Holzkonservterung. Es ist seit mehr als 20 Jahren in weitenKreisen bekannt u. beliebt geworden u. wird von maßgebenden Seiten vielfach benützt. Wer Lardolineam verwenden will, beachte nicht nur den Preis, sondern überzeuge sich durch eigene «ersuche oder durch Einsicht in die Gutachten, welche die Firma R. AvenariuS L Eo., Stuttgart, Hamburg, Berlin, Köln a. Rh. kostenfrei versendet, daß d«S originale Avsnsrm» Oarbolinsuin da» beste ist, was an holzerhaltenden Anstrichmitteln angeboten wird, Avens,riu8 Larbolineum ist erhältlich bei den Herren Ariedr. Schund in Nagold und Paul Beck in Altensteig.
Druck und «erlag der «. W. Zaiser'fchen Buchhandlung (Emil Zatser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
Amtliche
Fahrnis-Verkauf.
AuS der Konkursmasse deS Paul Fiuckh, Kaufmanns hier, bringe ich am
Montag, 14. VS. MtS. nachm. 6 Uhr
in dem Finckh'schen Anwesen im öffentlichen Aufstreich gegen Barzahlung zum Verkauf:
40 Hühner, worunter 7 Hahnen, 6 Enten und 1 Sack Kleie (Hühnerfutter), sowie 1 Schäferhund.
Kaufsliebhaber werden hiezu eingeladen.
Den 9. Mai 1900. Konkursverwalter:
_ SerichtSnatar Saupp.
Stadtgemeinde Nagold.
Verkauf von Beugholz und Reis.
Im Distrikt Badwald, Abt. Sulzeröschle- hang kommen am
Montag de« 14. Mai
325 Rm. Nadelholz — bloß 2 Rm. Scheiter, -daS übrige Prügel- und Anbruchholz. — 200 Büschel Laub- und 2000 Büschel NadelreiS nebst 8 Schlagraumlosen zum Aufstreich. Zusammenkunft nachmittag- 2 Uhr beim Bad Röthenbach.
Gememderat.
Ban-Akkord.
Die bei dem Neubau deS I. M. Walz, Maurermeister hier »orkommende Schreinerarbeit im Betrag von 2250 Mk. soll im SubmisfionSwege vergeben werden. Lufttragende Unternehmer wollen ihre Offerte spätestens bis Gam-tag de« 12. Mai, abends 6 Uhr bei dem Unterzeichneten einreichen, woselbst auch Pläne, Kostenvoranschlag und Bedingungen zur Einsicht aufgelegt find.
Altenst eig. den 8. Mai 1900. A. A.
Stadtbaumeister Henßler.
and Privat-Lekanntmachungen.
K. Amtsgericht Nagold. !
In daS Handelsregister für Einzelfirmen wurde heute unter der Firma CH. Geigle, Waldsamenhandlung in Nagold, Inhaber: Paul Finckh,
Kaufmann in Nagold, eingetragen:
Urber daS Vermögen der Firma ist durch Beschluß »om 3. Mai 1900 daS Konkursverfahren eröffnet worden.
Den 4. Mai 1900.
M ö tz i n g e n.
Amtsrichter:
Schmid.
Aoksi'on kpfolg
bringen die allgemein bewährten
Pfefferrnünz-
Cararnellen
gegen Appetitlosigkeit, Ma- genweh n. schlechtem verdorbenem Mage« ächt in Paketen L 25 iZ bei:
Fr. Kchmid in Nagold, Gi.Snteimnst in Katterbach, Mich. Widman« in Unter- fettinge».
Verl»ngvn Si» u. tr»nko weinen iUnslr. ÜLNplicatal. über
u k'nLrrntlnrlilcHl n giesi tidekieuo.. «Las« ick d. dort»? yu»llüii, nnt. l^Lkr.O»r»v1.,Lin dMigri bin — ^Vieäervsrd:. xes
veÄrcbe kabrrrä InSnetri«,
Kiednrä Vriessev, Hannover. Urnäerstr 4.
Bieh- und Fahrmis- Berkailf.
In der Nachlaßsache de- -j- Georg Friede. Knßmanl, gewes. Bauers hier, kommt in dessen Behausung gegen Barzahlung zum Verkauf. I. Am Mittwoch de« 16. d. M., von vorm. 8 Uhr an:
2 Pferde (Braunwallachr),
20 und 7 Jahre alt, 4 junge Kühe, worunter 1 großträchtig und 1 neumrlkig, 1 Farren und 3 kl. Rindl«, 1 Mutterschwein und 3 Mastschweine, ca. 60 Ltr.
Heu und ca. «0 Ltr. Stroh, etwa 15 Etr. Kartoffeln u. 2100 Ltr.
Obstmost, große u. Nein« Fässer und Standen, 1 Mostpreffe u.
1 Obstmahlmühle.
Bo» nachm. 2 Uhr an:
2 große und 3 kleine Wäge«,
1 eiserner und 3 holzene Pflüge, 1 eiserne und 2 holzene Eggen, 2 Futterschneidmaschinen, 1 Renn- und 1 Fuhrschlitten, Pferde- und Viehgeschirre, Feld- und Handgeschirr und 130 St. Hopfenrahmen.
H. Am Donnerstag de« 17. d. M. von vorm. 8 Uhr an:
Bücher, Mannskleider, 200 Ellen gebleichtes Tuch, viele Frucht- und Mehlsäcke, Küchengeschirr, Schreinwerk, wornnter 1 Kommode, 1 Sopha und mehrere Kleiderkästen.
Bo« nachm. 2 Uhr an:
La. 70 St. große und kleine Stroh- und WiedleSzeine und sonst noch sehr viel allgemeiner Hausrat.
Ratsschreiber:
Müller.