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Der GchlMttt.

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vchwäb. Landwirt.

73.

Nagotd, Donnerstag den 10. Mar

1S00.

Gn neuer Sieg der Goldwähmng.

-j- Im wirtschaftlichen Leben mehrerer hervorragender Culturstaaten, zumal in Deutschland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika, ist der Kampf um die Gold- und Eilberwährung oder vielmehr um die Einführung einer Doppelwährung mit großer Leidenschaft geführt worden, indem zumal geltend gemacht wurde, daß die Goldwährung in einseiriger Weise die Wareneinfuhr begünstig« und auch die Ursache zu einer Knappheit der baren Geldmittel werden könnte. Wir «ollen jetzt den alten Streit nicht wieder aufrühren, aber in der gesamten WirtschastSwrlt muß mit der Thatsache gerechnet werden, daß die Goldwährung einen neuen gewaltigen Fortschritt gemacht hat und irr dem riesig entwickelten Wirtschaftsgebiete der Vereinigten Staaten von Nordamerika nach langen erbitterten Kämpfen der Parteien und Schwankungen in der amerikanische» Regierung-Politik eingeführt worden ist. Durch Gesetz vom 24. März I960 ist in den Bereinigten Staaten die Goldwährung die einzige Geldwährung geworden, nachdem die WährungSfrsge in Amerika seit dem SkcesfionSknege nicht zur Ruhe gelangen konnte und die politischen Leidenschaften zu Zeiten mächtig aufgeregt hat. Man nimmt gewöhnlich au, daß dir Ver­einigten Staaten auch bisher schon in der Fmanzproxis Goldwährung gehabt hätten, und faktisch ist dirt auch seit der Zeit der Fall, wo es dem Gchotzsekretär gelungen ist, die Entwertung des Papiergeldes (der GrrenbackS) aus der Welt zu schaffen, und auf dem internationalen Markte der amerikanische Dollar seinen Nominalwert von etwa 4.20 »4k behauptet. Aber diese Währungspolitik beruhte thatsächlich nicht auf einem Gesetze, sondern war ausschließlich eine Folge der Handhabungen des Schotzftkretariats, das jeden Augenblick falls die Silberwährm-gspartei die Oberhand bekommen hätte. werden konnte, seine Goldwährung?- Politik zu ändern, also z. B. wenn die Kammern die Goltz«, änlehen zur Verstärkung des GoldvvrratS nicht genehmigt hätten. Da« neue Gesetz, welches nun die Zustimmung des Repräsentantenhauses, des Senats und deS Präsidenten der Republik gefunden hat, bestimmt aber jetzt ausdrücklich in tz t, daß der Golvdollar von 25,8 Grains Gewicht und einen Feingehalt von 900 Tausendleilen künftig die Grund­lage der Währung sei, und daß der Schatzsekretär die Pflicht habe, alle Münzen der Vereinigten Staaten mit der Parität dts Golddollars in Uebereinstimwung zu halten. Um die EinIöSlichkeir deS Papiergeldes, der KrcenbackS und Schatzbillets, stets möglich zu machen, soll ein Goldschatz gehalten werden, der nicht höher als 150 Millionen and nicht niedriger als 100 Millionen Dollars sein soll. Mit diesem neuen großen Fortschritte in der Anerkennung der Vorteile der Goldwährung ist aber die Aussicht, daß die Eilberwährung neben der Goldwährung in vielen Ländern wieder eingeführt werden könnte, so gut wie verschwunden, denn einer der größten Staaten der Welt scheidet damit aus den Kreisen der Silberwähl unßöanhänger aus.

Mürttemdergischer Landtag.

(11V. Sitzung.)

Stuttgart, 8. Mai. Präs. Payer eröffnet die Sitzung um 3'/« Uhr. Am Min.-Tisch: Finanzmin. v. Zeyer mit Min.-Rat Dr. Haffner. Unter den Einläufen befindet sich auch eine Anfechtung der Wahl des ReichStagsnbg. Dr. Lieber in Welzheim, welche der Legitimationskomm, überwiesen wird. Die Kammer fährt mit der Beratung des Wirtschaftsabgabengesetzes bei Art. 2 Ziff. 8 fort. Ber.- Erst. Maurer beantragt für Ziff. 8 und S Zustimmung, womit daS Haus einverstanden ist. Art. 3 handelt von der Thätigkeit der zu wählenden Bezirkskomm. und wird nach dem Komm.«Antrag ange­nommen. Der Ber.-Erst. führt aus, daß diese Bezirkskomm, sehr wohlthätig wirken werde, indem sie die Differenzen zwischen der Steuerbehörde und den Wirten aukgleichen helfen werde. Die Komm, wird ähnlich zusammengesetzt wie diejenige, welche bei der Beratung des Einkommensteuergesetzes genehmigt wurde. Art. 4 enthält die Strafbestimmungen, welche ziemlich genau mit denjenigen des Bier­steuergesetzes üdereinstimmen. Ber.-Erst. Rembold beantragt Ge­nehmigung des Art., welche die Kammer nach einer kurzen Bemer­kung deS Finanzmin. v. Zeyer beschließt. Art S, wofür wieder der Abg. Maurer Ber.-Erst. ist, regelt die Verjährung, die llebergangs- und Schlußbestimmungen und wird debaltelos angenommen. Gegen Eingang, Ueberschrift und Schluß wird keine Einwendung erhoben. Finanzmin. v. Zeyer stellt in Aussicht, daß die Ausfüh­rungsbestimmungen biS zum 1. Olt. fertiggestellt werden können. Schließlich wird noch der Komm.-Antrag angenommen, die Eingabe der Wirte Württembergs zu diesem Gesetzentwurf für erledigt zu erklären. Die Sesamlabstimmung für das ganze Gesetz wird auf morgen vertagt, biS wohin die in der Einzelberatung gefaßten Be­schlüsse dem Haus im Druck vorgelegt »erden können. Es folgt di« Beratung des Antrags der Abp. Rembold und Genoffen betr. die Einschränkung der Steuerbefreiung des Staatseigentums von der Gemeindesteuer. Frhr. ». Gaisberg berichtet über die diesbe­züglichen Komm.-Verhandlungen welche den Antrag Rembold und Genossen ablehnen, dagegen selbst den Antrag stellt, die K. Staats­regierung zu ersuchen, einen Gesetzentwurf einzubringen, durch wel­chen die Befreiung der auf Staatsrechnung betriebenen Salinen und Hüttenwerke von der Ge»erbestruer der Gemeinden und AmtS- körperschasten aufgehoben wird. Abg. v. Teß wünscht, daß nicht nur Hüttenwerke und Salinen, sondern überhaupt alle EtoatSge- «erbe zur Gemeindesteuer herangezogen werden. Der Komm.-Antrag

würde ein Spezialgesetz, ein Stückwerk, schaffen. In Eßlingen habe

die Erweiterung der Maschinenwerkstätte die Erbauung eines neuen Echulhauses und die Anstellung weiterer Lehrer zur Folge gehabt, wozu noch eine Erhöhung der Armenlast kommen werde. Privat­betriebe müssen Steuer zahlen, der Staat aber lass« sich Steuer zahlen. (Heiterkeit.) Abg. Rembold ist gegen den Antrag Geß, «eil dieser nur in Verbindung mit einer Steuerreform durchgeführt wer­den könnte. In der Theorie sei der Antrag Geß wünschenswert. Abg. Schnaidt unterstützt den Antrag Geß und «eist aus die Schä­digung der Gewerbetreibenden durch die Grfängnisarbeit hin, welche den Gewerbetreibenden schwere Konkurrenzmache, ohne Gemeindesteuer zu zahlen. Vizepräs. Dr. Kiene: Im gegenwärtigen Augenblick könne man noch nicht soweit gehen, wie der Antrag Geß es wünsche, aber bezüglich der Hüttenwerke bestehe ein steuerliches Unrecht, das man sofort beseitigen sollte. Der Antrag könne erst bei der Steuerreform zur Verhandlung kommen. Abg. Schach bespricht die Schädigung der Gewerbetreibenden durch die Gefängvisarbeit und unterstützt den Antrag Seß, welcher folgendermaßen lautet: »An die Kgl. Staatsregierung die Bitte zu richten, einen Gesetzentwurf einzu- bringen, in welchem die Befreiung der auf die Rechnung des Staat» betriebenen Gewerbe von der Semeindege-verbesteuer auf­gehoben werde mit Ausnahme derjenigen gewerblichen Einrichtungen, welche zum Betrieb der staatlichen Verkehrsanstalten unmittelbar erforderlich find." Abg. Lang spricht für den Kommisstonsantrag, ebenso Rembold, welcher bittet, den letzteren durch die Annahme deS Antrags Geß nicht kaput zu machen. Min. v. Pischek bekämpft den Antrag Seß, welcher überdies unklar sei, da er nicht sage, welche gesetzlichen Bestimmungen aufgehoben werden sollen. Abgg. Rembold und Hähnle haben einen Antrag eingebracht, dem Kom­missionsantrag einen Zusatz anzufüge», lautend: »Außerdem «inen weiteren Gesetzentwurf einzubringen, durch welchen u. s. rv." (ent­sprechend dem Antrag Geß). Finanzmin. v. Zeyer führt aus, daß die Wünsche des Abg. v. Seß zur Zeit mit der allgemeinen Steuer­reform schon bearbeitet werden, aber dem gegenwärtigen Landtag noch einen besonderen Gesetzentwurf vorzulegen, könne er und wahrscheinlich auch der Minister deS Innern nicht versprechen. Ein solches Notgesrtz wäre auch nicht dringlich. Der Staat ent­ziehe sich seiner Steuerpflicht nicht und zahle für die Badanstalt in Wildbad, für die Bodenseeschiffahrt und die Reichsbankneden- stellen durchweg Gewerbesteuern; überdies müsse doch bloß für solche Betriebe eine Gewerbesteuer bezahlt werden, die einen Ge­winn erzielen wollen und daS sei durchaus nicht bei allen Staats­anstalten der Fall. Bon den Salinen und Hüttenwerken hätten die vom Staat beschäftigten Gemeindeangehörigen unleugbare» Nutzen. Zwischen HäUßmann-Baliugen einerseits und dem Minister des Innern und einigen Kammermitgliedern andererseits entspinnt sich wegen der Steurreform eine erregte Kontroverse. Dann schreitet man zur Abstimmung. Der Antrag Geß-Schnaidt wird abgelehnt, der Kommissionsanlrag mit 74 gegen 7 Stimmen ange­nommen, der erste Zusatzantrag Rembold-Hätmle abgelehnt, der zweite Zusahantrag Rembold angenommen. Nächste Setzung Mitt­woch S Uhr. T -O. : SÄlußabstimmung über daS Umgeld. An­trag Deutler und Gröber betr. Einführung einer auf Freiwilligkeit gegründeten Viehverstcherung mit Staatsunterstützung. Schluß 7 Uhr.

Hages-Werügketten.

Deutsches

Nagold, 9. Mai.

Gestern abend wurde uns rin musikalischer Genuß ersten Ranges dargebotcn. Die von fünf Jahren her bei unS in gutem Andenken stehenden Geschwister Boucher konzertierten im Gafih. z. Husch. F-ln. Ernestine Boucher zeigte sich als Violinvirtuosta im besten Sinne. Wir be­wundern an ihr die bei ihren Kollegen oft wünschenswerte beschei­dene Ruhe ihres Auftretens, ihre verblüffende Sicherheit selbst in den schwierigsten Passagen, die auf der Violine denkbar find, und nicht am wenigsten die absolute Reinheit, die selbst dem zartesten Flageolöl-Ton wie auch den schwie­rigsten Doppelgriffpaffsgen eigen war. Ihre Schwester, Frln. Elmire Boucher, verdient gleiche Anerkennung als Klavirroirtuosin, sowohl im Ensemble, wie als Solistin. Bezüglich des Programms fanden wir es in Anbetracht solch eminenter Technik natürlich, daß auf ihm nur Namen erster Größe (Mendelssohn, Saint-S« öns, L Szr, Barasate. Rubin­stein, Pagariini) glänzten. Wir sind äußerst dankbar für den uns zu teil gewordenen hohen Genuß und wünschen demharmonischen" Schwester«paar für seine weitere Künst- lerreife alles Gute. Auf baldiges Wiedersehen! 8.

Württembergischer Kriegerbund. Dem soeben rrschienenen Jahresberichte des Präsidiums entnehmen wir, daß daS Jahr 1899 weiter eine sehr befriedigende Weiter­entwicklung de» Bunde» sowohl nach äußerem Wachstum wir nach innerem Werte gebracht hat. Der Bundestag in Gmünd, welcher von über 12000 Kameraden besucht war, beschloß unter manchem anderem, bei Beteiligung von wenigstens 20000 Mitgliedern eine Bundessterhekuffe zu gründen. Zur Kaiserparade bri Cannstatt waren gegen 10000 Kame­raden he, beigeeilt. In den Bund neu eingelreten und größtenteils auch neu gegründet find 63 Vereine, deren Mit­glieder einen jährlichen Beitrag von 30 entrichten und schon nach Verfiuß eines JahreS nach Bezahlung des 2. Jahresbeitrages unterstützungSberechtigt find; ferner 16 ak­tive Einzrlmitglieder mrt Jahresbeiträgen von 10 »4k, ein passives mit 5 ^ Der Gcsamtzuwachs beträgt 4364 Ka­meraden und die Stärke de» Bundes 5 Ehre. mttglteder, 194 aklive und 26 passiv« Eivzelmitglieder, sowie 1462 Vereine mit 71104 aktiven (gedienten) und gegen 12000

passiven Kameraden. DaS BundeSvermözen hat samt

dem Ergebnisse der Zigarrenspitzensammlunq von 295 »4s

um 9 380 ^k zugenommen und beläuft sich auf 366 726 Mark. In den 50 Präfidialsitzungrn mit über 4500 Ge- schäft-nummern konnten für Kameraden 25567 »4k 1898: 23021 »4k für Witwen und Waisen 10753 »4k

1898: 9547 »4k, Unterstützung-gelder gegeben wer­den um 15008 »4k 1898: 11038 »4k, mehr als die Vereine an Jahresbeiträgen entrichten. Die Fahnen­medaille S. M. des König» und Protektor- für 25jthrigeS einwandfreies Bestehen wurde an 82 Vereine, dir Anerken­nungsurkunde für 25jährige ununterbrochene Vorstandschaft an 21 VereinSvorstände »erliehen. Tief beklagt da- Prä­sidium daS Ableben zahlreicher verdienter Kameraden, wo­runter auch ein Prästdialmitglird und 4 BezirkSobmänner sind. Mit Befriedigung erwähnt der Bericht, wie zu dem großartigen Kyffhäuserdenkmal, da- die vereinigten deutschen Krirgerverbände mit Stolz ihr Eigentum nennen, auS allen Teilen Deutschlands fortwährend gewallfahrtet wird und wie eS gelungen ist, alle deutschen LandeSkriegerverbände zu dem mehr als 2 Millionen gedienter Kameraden umfassen­denKyffhäuser-Bilnde" u. s. w. zu vereinigen. Durch «ine im Berichtsjahr an den BundeSrat und an den Reichs­tag gerichtete Eingabe ist daS Präsidium für die Verwilli- gung vermehrter Mittel zur Gewährung der Reichsbeihilfen von 120 Mark an sämtliche dauernd gänzlich erwerbsun­fähige und unterstützungsbedürftige Veteranen eingetreten und hatte di« Genugrhuung. daß infolge einer einstimmi­gen Resolution des Reichstages vom 6. März 1899 höhere Beträge in den ReichSetat eingestellt wurden, wovon 32 400 Mark für weitere 270 Veteranen auf Württemberg entfallen. DaS würitembergische freiwillige SantlätskorpS besteht au« 17 ausgebildeten Kolonnen mit gegen 950 Mann, von welchen gegen 550 Mann demwürttembrrgischen LandeSvereine im Kriegsfall sofort zur Verfügung stehen; 2 «eitere Ko­lonnen mit gegen 100 Man» find im Entstehe» begriffen. Die Würitembergische Kriegerzeitung, welche vor 10 Jahre» noch in 12 800 Exemplaren erschienen ist, hat eine Auflage von 26400 um 2400 mehr als im Vorjahre und konnte 1410 »4k als vertragsmäßige Abgabe an die Wit­wen- und Waisenkaffe deS Bunde- entrichten. Der Würt- tembergische Krieger-Kalender ist in 30000 Exemplaren er­schienen.

Von der Steinach, 8. Mai. Mit dem Brückenbau in Oberthalheim, an der Straße nach Horb, ist gestern be­gonnen worden; auch wird in nächster Zeit eine Telephon- lritung errichtet werde«. Dieselbe Gemeinde soll noch eine Haltestelle an der Bahnlinie HochdorfFreudenstadt erhalten. Ehre einem OctSvorstande, der den Mut zu solchen Unter­nehmungen besitzt.

Stuttgart, 5. Mai. (Korr.) Dir vom Württ. Obst- bauvrrein im vorigen Jahr begründet« ZentralvermittlungS- stelle für Obstverwertung wird, wie wir demObstbau" entnehmen, auch in diesem Jahre weitergeführt werden. DaS Ministerium deS Innern hat wiederum den Ersatz des dem Obstbauverein durch den Betrieb de: Vermittlungs­stelle erwachsenden Aufwands bis zum Betrag von 3000 »4k aus drr Staatskasse auf erfolgten Nachweis oer Kosten zu­gesichert.

Stuttgart, 7. Mai. (Korr.) Am SamStag abend fand, nachdem die auf 29. April ausgeschriebene Versamm­lung von den Sozialdemokraten gesprengt worden war, eine zweite christliche Gewerkschaftsversammlung im Saale de«Herzog Christoph" statt. Als der Vorsitzende, Grwerk- schajtSsrkretär Ncunuyer, die Versammlung eröffnet-, waren Saal und Galerie vollständig besetzt. DaS Referat erstattet« Redakteur Roth, der über da- Thema sprach:Warum organisieren wir unS auf christlicher Grundlage?" Redner wie« zuerst die Unhaltbarkeit des Materialismus nach und ging dann zum pssitwrn Teil seiner Vortrags über, indem er ausführlich di« Gründe darlegte, die eine Organisation auf christlicher Grundloge notwendig machen. Stürmischer Beifall lohnt« die öfters von Heiterkeit und Applaus unter­brochenen Ausführungen de- Redners. In der hieran sich anschließenden Diskussion trat als Gegner der sozialdemokra­tische Gewe'kschaftssekrktär Ludwig auf, der die Ausführungen deS Referenten in längerer Rede zu entkräften suchte. Letzterer widerlegte jedoch unter großem Beifall der Zuhörer sämtliche Einwänds Ludwigs so gründlich, daß die christliche Gewerk­schaftssache aus dieser Versammlung siegreich hervorging was auch die übrigen Redner Fabrikant Uber und Wörn. und GewerkschaslSsrkretär Neuouyer betonten. Damit ist der Beweis geliefert, daß es «in andere- ist, mit geistigen Waffen zu kämpfen als die rohen Kräfte sinnlos walten zu lassen.

Stuttgart, 7. Mai. Bei der Ausfuhr von Mühlen- und Mälzereifabrikanten sind bezüglich der Gewährung einer Zollerleichterung neue Bestimmungen getroffen worden: