Bremen, 24. April. In dem erst vor einigen Jahren durch Großfeuer hnmgesuchten Städtchen Wildeshausen in Oldenburg sind infolge einer neuen FerrsrSbrunst 80 Häuser Niedergebra n nt. Verluste an Menschenleben find nicht zu brklrgen.
Verwischtes.
In der Jnfluenzazeit. Jetzt, da die Influenza neuerdings ausgetreten ist, dürfte es an der Zeit sein, darauf hinzuweisen, in welcher Weise wir uns dem Feind- gegenüber zu »erhalten haben. Die Vorbeugungsmittel gegen die Krankheitsgefahr spielen in der heutigen Medizin eine große Rolle und werden eine noch größere spielen, wenn wir erst über die Entstehungsart aller Krankheiten so unterrichtet sein werden, wie wir es dank der bakteriologischen Unterfuchungsmethoden der Neuzeit, bei Cholera, Typhus. Tuberkulose u. a. sind. Ruf welche Weise der Jnfluenzabazillus von unserem Körper Besitz nimmt, ist noch nicht genau festgestellt, es liegt jedoch die Vermutung nahe, daß er durch Mund und Nase eingeatmet wird und auf diesem Wege in den Organismus gelangt. Hierfür spricht auch besonders die Beobachtung, daß in diesem Jahr besonders viele Fälle von Eiterung im Gehörorgan nach Influenza ausgetreten sind; die Jnfluenzabazillen haben in diesen Fällen den normaler Weise bestehenden Verbindungsweg von Mund und Nase zum inneren Ohr gefunden und haben in diesen empfindlichen Teilen eine Eiterung hervorgerufen. Es ist daher von großer Wichtigkeit, in Zeiten, in welchen Erkältungskrankheiten herrschen, sich sowohl möglichst vor Gelegenheit zur Erkältung zu hüten, als auch die Erkältungsgefahr nicht zu unterschätzen, wenn man schon erkrankt ist, sondern dieselbe gleich von Anfang an in zweckmäßiger Weise zu bekämpfen. Der sonst meist wenig beachtete Nasen- und Rachenkatarrh oder populär ausgedrückt der „Schnupfen* und der „entzündete Hals* sind gerade vorzüglich geeignet, den Jnfluenzabazillen einen gut vorbereiteten Boden für ihre Festsetzung und Weiterverbreitung zu gewähren, während diese Bazillen aus gesunden Schleimhäuten unter Umständen festgehalten, an einer Weiterverbreitung gehindert uud abgetötet werden können. Gesunde Organe bieten durch die in ihnen enthaltenen Schutzstoffe den Mikroorganismen einen bedeutenden Widerstand, während schon erkrankte von diesen Feinden viel leichter besetzt werden. Daher ist es dringend angezeigl, in Zeiten, in denen Epidemien herrschen, auch den anscheinend geringfügigsten Nasen- und Rachenkatarrh ärztlich untersuchen und behandeln zu lassen. Um sich nun vor Erkältungen zu hüten, meide man nicht etwa ganz die frische Lust — im Gegenteil, dadurch würde man sich nur verweichlichen und desto sicherer erkälten, wenn man dock» gezwungen ist, auszugehen. Wohl aber nehme man sich vor Zug und Nässe in acht. Gegen Durchnässung, besonders der Füße, schütze man sich nach Möglichkeit, dicke wollene Strümpfe und Gummischuhe sind in nassen Tagen durchaus zu empfehlen. Sind aber die Füße naß, ist die Unterkleidung durch Regen oder starke Transpiration feucht geworden, so scheue man nicht die kleine Mühe, sich frische, trockene Kleidungsstücke anzuziehen. Namentlich bei Kindern muß man auf letztere Punkte sehr sehen, und man wird dann, ohne die Kinder zu verzärteln, durch diese einfachen Mittel manche Erkältung vermeiden können. Der alte Rat, den Kopf kühl und die Füße warm zu halten, besieht auch jetzt noch immer zu Recht. In Bezug «uf die Hygieine des Nasenrachenraumes bedenke man, daß die Atmung nur durch die Nase erfolgen soll, so daß nur die nach Passierung der Nasengänge vorgewärmte Luft in die Luftröhre und Atmungswege gelangt; Kinder muß man also dazu anhalten, im Freien den Mund geschloffen zu halten und durch die Nase zu atmen, auch bei kühlem und windigem Wetter nicht viel zu sprechen. Wenn
man von Mundausspülungen und Gurgelungen bei schon ausgebrochener Krankheit auch nicht viel Erfolg sehen wird, so ist doch gewohnheitsmäßiges, täglich mindestens morgens und abends vorgenommenes Gurgeln behufs Reinhaltung der Mundhöhle als Borbeugungsmittel durchaus zu empfehlen. Was für ein Mundwasser dazu benutzt wird, darauf kommt es weniger an und kann der Liebhaberei de? einzelnen überlassen werden; Verfasser verwendet mit Vorliebe schon sei Jahren eine rosarote, dünne Lösung von übermangansaurem Kali, die durch Lösung einiger Krystalle dieses Mittels in einem Glas Wasser unmittelbar vor dem Gebrauch hergestellt wird. — Nicht genug gewarnt werden kann vor der planlosen Verwendung der sog. Fiebermittel, wie Chinin, Phenacetin, Antipyrin rc. ohne ärztliche Befragung, da durch Verabreichung dieser Mittel sowohl direkt Schaden gestiftet werden kann, als auch durch verspätete Zuziehung des Arztes die anfangs dem Laien ungefährlich erscheinende Krankheit eine ungünstige Wendung nehmen oder sich sehr in die Länge ziehen kann.
Lokales.
kNcutrales webict zu Erörterung von Mitteilungen au» dem Publikum.)
Tinges. „Es hat ja keine Eile* sagt einem oft der Schuhmacher der Schneider, oder sonst ein Lieferant, wenn man di« Rechnung verlanqt (sei es in der kleinen oder großen Stadt). Das ist aber nur eine Heuchelei und Schmeichelei, zu der sie sich verpflichtet halten. Da sollte der Kunde allemal grob werden und dem Lieferanten Vorhalten, daß dieses Pumpsystem ein Krebsschaden ist; er wird es erleben, daß der Lieferant zuftimmt und sagt: „Wenn nur alle Kunden so dächten." Wenn inan sofort bezahlt, so darf man auch promptere Bedienung und billigere Preise erwarten und erhält sie auch. So kann man seinen Mitmenschen einen großen Dienst erweisen, kann wohlthun, ohne mehr Geld oder Zeit zu opfern.
Larrdmiltschüst, Handel Md Verkehr.
Stuttgart, 2S. April. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per IM Kilogramm frachtfrei Stuttgart: Weizen, württ. ^ 16.80 bis 17.28, fränk. 17.28 bis 17.80, Ulka 17.78 bis 18.-, Saxonska la. —biS —, Walla-Walla 18.— bis —, La- plata 17.80 bis 18.—, Amerikaner 18.— bis —; Kernen, Oberländer 17.28 bis 17.80, Unterländer —bis —; Dinkel neu 11.— bis 12.20; Roggen, württ. 16.— bis —; russ. 16.— bis 16.80; Gerste, württ. 16.— bis 16.50, Pfälzer —bis —, Tauber 16.80 bis 16.75, ungarische 17.— bis 19.— ; Hafer, Oberländer 14.78 bis 15.28, Unterländer 14.28 bis 14.75, amerik. — bis —; Mais, Mixed 12,25 bis 12.50, Laplata gesund 12.89 bis —; Donau —bis —. - Mehlpreise pro IM Kilogramm inkl. Sack: Mehl Nr. 0 .^23.- bis 23.50 Mehl Nr. l: 26.- bis 26.80. Mehl Nr. 2: 24.50 bis 28.—. Mehl Nr. 3:23.— bis 23.60 Mehl Nr. 4:21. - bis 21.50. Suppengries 28.— bis 28.50. Kleie 9.80.
Stuttgart, 24. April. Die Zufuhr zum heutigen Pferdemarkt betrug bis ll Uhr 680 St., im städtischen Reithsus und in Pcivatkallungen stehen je 100, zus. 850; 1899: 950. Das zu Markt gebrachte Material ist entschieden besser als in den letzten Jahren. Die gesundheitliche Visitation ergab keine Beanstandung. — Der Hundemarkt ist sehr stark befahren und sieht man sehr schöne Exemplare, allerdings auch echte Scherenschleifer.
Transoaal-Goldminen. Ein Vertreter des Rsuterschen Bureaus in Prätoria berichtet über die bisherige Minenproduktion, wie sie von der Transvaalregierung unter Leitung des Herrn I. H. Munnik geführt wird. Hiernach sind 10 große Minen in Betrieb, darunter 5 unter direkter Kontrolle der Regierung, nämlich Robinson, Bonanza. Ferreira Deep, Rose Deep und Village Mam Reef;
die sonst noch betriebenen Minen sind Ferreira, Wsmmer, Crown Rees, Aardlaagte Deep und Worcester. Die Toldbeute dieser 10 Minen für den Januar war 90795 Unzen, davon aus den durch die Regierung betriebenen Minen allein etwa 60000 Unzen. Bon Eingeborenen arbeiten etwa 12000, die an Lohn ungefähr 1 Lst. monatlich, sowie die Lebensmittel erhalten; letzteres wirke zu Gunsten der Regierung, weil gegenwärtig eine gute Ernte in Sicht ist. Der Kostenbetrag für den Arbeiter komm; auf diese Weise auf 20'/, bis 23'/, Sch. für den Kopf. Auch seien weiße Angestellte (etwa 900) genügend vorhanden, darunter '/, Engländer, die sich um die Politischen Vorgänge nicht kümmern. Den Verkauf von Branntwein in der Nähe der Minen lasse die Regierung nicht zu. Auf den meisten andern Minen seien die Schächte voll von Wasser. Die deutsche Gruppe hat seit dem Kriegsausbruch beständig pumpen lassen; aber bei den andern Gesellschaften halte man für billiger, die Dinge sich selbst zu überlasten und erst nachher zuzusehen, was zu machen sein werde. Die Beschädigung müsse dann eine enorme sein, aber man tröste sich damit, daß das Master nicht das Gold aus den Flözen wegholen könne. Herr Munnik und fein Stab von Beamten seien in der Lage, für die von der Regierung betriebenen Goldflöze sestzufiellen, wie viel weggenommen wurde, und daS werde für die Regelung beim Friedensschlüsse wichtig sein. Die Regierung habe nicht die Absicht, noch mehr Minen zu bearbeiten, da der bisherige Ertrag für alle Staatsbedücfniffe genüge. — Anderweite Meldungen besagen, daß Herr Munnik vor Gericht über die Frage einer Sprengung der Minen aussagte, Staatssekretär Reih habe ihn beauftragt. Vorbereitungen für die Zerstörung von Minen zu treffen. Daraufhin habe ec Bohrlöcher bei den Schächten von 25 Minen Herstellen kaffen, darunter City und Suburban, Crown Reef, Crown Deep, Langlaagte Deep, Robinson Deep, Robinson Central Deep, und Langlaagte Estate. Reuter entnimmt aus dem Mercury, daß bei allen Minen in Johannesburg Vorbereitungen zur Zerstörung durch Dynamit getroffen seien; trotzdem betrachtet das Blatt dieses Vorgehen nur als einen „bluff*, mit der Deutung, die Buren wollten dadurch Frankreich und Deutschland zur Intervention zwingen. Das wäre freilich ein nichts weniger als kluger Kalkül.
L»tr?trrs-Nröffu«vgr».
K. Amtsgericht Heilbronn. Paul Fränznick, Wirt zum „gold. Anker" in Heilbronn. — K. Amtsgericht Backnang. Friedrich Groß, Bäcker in Backnang. — K. Amtsgericht Geislingen. Beit Frey, Maurer in Treffelhauserr. — K. Amtsgericht Ravensburg. Nachlaß des -j- August Hilv sen„ Metzgermllrs. in Ravensburg; Cres- zentia Hild, geb. Markgraf, MetzgermeifterSwitwe daselbst. — K. Amtsgericht Stuttgart-Amt. Gottlieb Eckhardt, Bäckermstr. in Leinfelden. — K. Amtsgericht Ulm. Mathilde Lauser, geb. Barth Wwe. des Christian Lauser, Sonnrnwirts in Langenau.
Auswärtige Gestorbene.
Louis Lauser, Hilfsheizer, 31 I. a., Freudenstadt. — Mari- Katharine Weber, geb. Sieger, 50 I. a., Calw. — Christian Mochel, Schuhmacher, Böblingen. — Frhr. Leopold v. Gemmmingen- Fürfeld, Schullehrer; Emil Möhrlin, Ingenieur und Fabrikbes., Gustav Linck, Teilhaber der Firma Linck L Oesterlen, 59 I. a., Stuttgart. — Albertine Feyer abend, geb. Hilti, 66 I. a., Heil- bronn..
Hiezu mir Beilage, betr. Vierabgübe-Ordnung der Stadt- Geweü-ds Wilsberg.
Druck und Verla der G. W. Zaiser'schen «uchhandluug (H Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
Die Münchener Flottenpetition an den Reichstag
zu Gunsten der neuen Flottenvorlage liegt zur Unterzeichnung in der Redaktionsstube des „Gesellschafter" auf.
Jeder Reichstagswähler kann seine Unterschrift geben.
Amtliche
Kgl. Bahninspektrou Calw.
Die im Etatjahr 1900 vorkommenden Unterhaltungen der Bahrr- «nd Hochbauten werden im
Akkord
vergebe». Die Voranschläge, Bedingungen und Preisverzeichnisse können au? dem Bahnmeister-Bureau Nagold (Bahnhof) eingesehen werden. Die Offerten sind spätestens dis
Freitag den 4. Mai ISVü
abends 6 Uhr ebendaselbst abzuzeben.
A. A.
Königl. Bahnmeisterei.
Unter jettingen.
«»«-Attord
Friedsich Haag, Bauer, verakkordi-rt am
Dienstag den 1. Mai ds. Fs.,
nachmittags um l'/r Uhr,
im Gasthaus zum „Hirsch" folgende zur Herstellung eines neuen Wohnhauses erforderlichen Bauarbeiten, nämlich die
Glaserarbeit samt Material Schlosserarbeit „ Flaschnerarbeit „
und
Anstricharbeit
es
es
Maurerarbeit, Handarbeit SteinhauerarbeitsamtMaterial Zimmerarbeit „ „
Gypserarbeit „ „
Schreinerarbeit „ „
Plan, Voranschlag und Bedingungen können im Lauf dieser Woche beim Unterzeichneten oder am Montag und Dienstag bei dem Bauherrn eingesehen werden.
Lasttragende Unternehmer werden hiezu freundlich eingeladen und wollen bezügliche Offerte an den Bauherrn eingereicht werden.
Thai! sin gen, den 23. Aprrl 1900.
A. A.:
Bauführer:
Egeler.
Md PnML-SekmmLnmchMgen.
Oberjesingen.
Langholz-
Verkauf.
Am Montag den 31. April werden im hiesigen Gemeindewald von morgens 10 Uhr an verkauft:
16 Elchen, 14 Abschnitt, zusammen 38. 87 Festmeter, 13 Birken, 2 Buchen, 1 Linde und l 50 St. sorchenes Bau- und Eägholz.
Lchultheißenarnt:
Walz.
40 Nur. buchenes
Brennholz
hat zu verkaufen
Johs. Rentschler, Bauer in Lützenhardt Station Teinach.
Nagold.
Drahtgeflecht u. Stacheldraht
Nagold.
Iom 8 lön- 83 i 80 ii
find folgende Karten vorrätig:
8tr»88vnproülkartv, dsnt8vkv, kür 1: 300000 (80 Bl.) pro Bl. auf Leinwand in Futteral ^ 1.50.
Lartv ä«8 vürttvmdsrAiGeksn 8vtnv»rsvaiavvr«in8,
1: 70000, Bl. 1—5, unaufgez. L ^ 1.—, aufgez. t ^ 150. Last« ä«8 untvr» 8vkiv»rsiv»I6«8, Enz-, Nagold-, Murgthal, 1: 100000 ä 0.80.
kivue Lrrrttz ä«8 8ekvur2vaiae8, 1: 400000, 60 iZ. 0vn«r»1kart« ävr 8vkveLdi8vksn 44k in 7 Bl.,
(Ersch. Reutlingen und Tübingen), 1: 150 000 L ^ 1.20. Ii«u«8t« Tourmtvakurtv von 8tattA»rl8 rvsitvrsr IImAsdnuK, 1: 200000, ^ 1.—, auf Leinwand 1.40. H«d«r8ikdt8karts vorn ZvkvarsvkM, 1: 400000, 75 IIvbsr8!vkt8karts vom Lön!§rv!vk HVurtt«mb«r§,
1: 400000, ^ 1.20.
0dvr»mt8lrur1vn, 1: 100000 L 30 A 1: 150000 L 15 --Z. I'opoxrspk 441u8 äv8 Lönisrvielm VVurttvmkvrA in 55 Bl., ^ 1: 50000, 1 Vollblatt 75 1 Grenzblatt 60 -H.
Larts ä«8 6«at8okvQ k«1ek8 (>Vürtt«mb«rAi8ekvr 1: 100000, ä 150.
Avus topoZrapk. Lart« von Württvmkvr^ (Höhenkarvenkarte), 1: 25000, Bl. 93 Altensteig, Bl. 105 Fceudenstadt.
Bl. 79 SimmerSfeld, Bl. 67 Calw, st ^ 2.—.
Avus Vvrkvkr8k»rtv von ^Vurtlsmksrs, 1: 600000, 30 j
Neberfichtskarten «erde« unentgeltlich abgegeben.
6l. 2Äi8«r'8vk« LuvkkiuMK.
empfiehlt billig
Enge« Verg.
Soeben wieder eingetroffen:
I-v8l. friNi»1üv>cs-8uppvn Ksmvso- u. Nnnftsuppon Souillon-Napssln Suppon-Nürrs
bei rNvockor am Marktplatz in WiilNIierjx.
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