Erscheint

Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag.

Auflage 1950 Preis vierteljährl. hier mit TrLgerlohn 40 im Bezirk 1 außerhalb d. Bezirks 1 ^ 20

Monatsabonnements nach Verhältnis.

er

Amts- und Anzeige-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagotd.

74. Sahr-ar»-.

AnferttonS-Grbühr f.d. einspaltige Zell» a«S gewöhn!. Schrift oder deren Ran« bet einmalig. Einrückung S bei mehrmalig, je 6 -s.

TratiSbeilagen: DaS Plaudrrstübchen und

Schwäb. Landwirt.

57 .

Nagotd, Mittwoch dev 1t. April

190 «

Nagold.

Bekanntmachung, Hagelversicherung betr.

Prämien.Tarif (tz 26 der Bers.-Bed.) der Norddeutschen Hagel-Verficherungs-Gesrllschaft in Berlin im Jahr 1900.

Gemeinde

bezw.

Gemarkung.

Für I«v Mark Versichernngs-Gramme.

d.

o.

ä.

6 .

Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Lu­pinen, Wicken, Linsen und Ge­menge dieser HruHtarten, sowie Gräsereieil und Funerkräuter.

Dinkel

(Spelz),

Besen

und

Einkorn.

Erbsen (außer Kon­serve u. Victoria- Erbsen), Peluschken n, Gemenge von Hülsenfrüchten mit anderen Fruchtar­ten, sofern die Hül- senfrüchte nach Maß mehr alt 1 Viertel zurAuSsaat verwen­deten Menge betra­gen, ferner Samen- klce, Samengras und Hirse,

Oelfrüchte, Futterboh­nen (auch im Gemenge, wenn sie min- destcnSSVier- tel d, Aussaat betragen). Victoria- Erbsen, Mais, Run- kelrüben.Ci- chorie.

Buchwei­zen, Kon­serve-Erb­sen, Spei­sebohnen, Flachs, Hanf. Mohnu.a. Handels- gewächsr.

1.

Türken

und

Samen-

Rüben,

(Rüben-

Samen.)

2 .

Wein

und

Hopfen.

Tabak,

Korb-

und

Echab-

weiden.

Es zahlen dre Gemeinden: Beihingen, Gründelhof, Bösingen, Hofgut Unterschwandorf, Mohnhardt Nagold, Ebershardt. Esfringen, Em­mingen, Gültlingen. JselShausen, Min- dersbach.Oberschwlmdorf,Oberthalheim. Pfrondorf, Roh rdorf, Schönbronn, Sulz, Unterschwandorf, Unterthalheim, Wald dorf. Wenden.

Pfennige:

90

100

105

115

120

130

180

200

195

215

270

300

360

400

540

600

Ebhausen, Schietin g en, Warth, Wild

berg.

Nothfelden.

110

126

130

145

145

165

220

250

240

270

330 440

375 500

660

760

In den Gemeinden Beihinpen, Böfingen, Mohnhardt, Gchönbronn, Sulz, Unterschwandorf, Esfringen, Gült» lingen, Mindersbach, Odrrthalheim, Pfrondorf und Walddorf ist hiernach für Heuer eine Prämienermäßigung eingetreten.

Der StaatSbritrag in den-.tt. Landesfonds beträgt 30°/». Hirnach werden beispielsweise für die Gemeinden Nagold re. an Beiträgen erhoben

für Lvv Mark Versicherungssumme:

von Halmfrüchten

(Gerste, Hafer Weizen, Roggen) Dinkel und Einkorn

Vorprämie (H 26 der Vers-Bed.) 1 --Z

10°/» Beitrag zum Reservefonds 10 ^

30°/» Zuschlag zum württ. Landesfonds ^ 80

1 40 H

1 ^ 15 12 ^ ^ 35 iZ 1 ^ 62 iZ

Es wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß die Gchadenanzeigen spätestens am S. Tage nach dem Hagel­tage an die General-Agentur abgesandt werden müssen. Z. B. Agent:

Oberamtspflrger G. Rapp.

Die-Gemeirrde-ehörde»

wollen vorstehende Prämiensätze allgemein in den Gemeinden bekannt machen und unausgesetzt darauf hinwirken, daß womöglich sämtliche Halmfrüchte der Gemeindeeinwohner in Versicherung genommen werden. Die Gemeindekollegien, denen alles daran liegen wird, das Wohl ihrer Gemeinde zu fördern, wird, zumal im Hinblick auf die allgemeine Not» läge der ländlichen Bevölkerung, dringend nahegelegt, einen Teil der Kosten der Hagelversicherung auf tue Gemeinde» kaffen zu übernehmen. Die hierüber zu fastenden Beschlüsse wären sofort zu bewirken und mit der Eingangs erwähnten Bekanntmachung zu veröffentlichen.

Nagold, den 7. April 1900.^K. Oberamt. Rift er.

Die Ortsschuibehör-e«

werden ersucht, unfehlbar binnen 6 Tagen hieher mitzu­teilen, ob in ihren Gemeinden im abgelaufenen Winterhalb­jahr 1899/1900 freiwillige landwirtschaftliche Fortbildungs­schulen bezw. laudwirtschaftliche Abeudversammlnugeu be­standen haben und dringend gebeten, Gesuche um Staats­beiträge spätestens bis 15. April d. IS. hieher eiuzureichen. Die Gesuche müssen enthalten: u) bezüglich der freiwilligen laudwirtschastlicheu Fort­bildungsschulen:

Kurze Bezeichnung der abgehandelten Unterrichts­gegenstände, Zahl der erteilten Unterrichtsstunden, Zahl der Schüler, Beginn und Schluß der Schule, Namen der Lehrer und Angabe, ob eine Visitation der Schule durch einen Beauftragten des landw. BezirkSvereins stattgefunden hat;

>d) bezüglich der laudwirtschastlicheu Abeudversammlnugeu: Kurze Bezeichnung der behandelten Gegenstände, Zahl der abgehaltenen Versammlungen, Zahl der Teilnehmer, Namen der Leiter oder derjenigen Per­sonen, welche sich derselben besonders angenommen haben.

Nagold, den 10. April 1900.

Der Vorstand des landw. BezirkSvereins: _Oberamtmann Ritter._

«om 11. April d. I. an wird die Gemeinde Itzling«», O«. Horb, vom Postbezirk Horb abgetrennt und dem Postbrzirk Rexingen zugeteilt.

Hages-Aeuigketten.

Deutsches Leich.

-- Unterthalheim, 9. April. Gestern war in der Linde" unsere letzte und zwar die 14. landwirtschaftl. Versammlung. Zuerst wurde über dasDienen" und

über denWert der Besichtigung eines musterhaften Hcf- gutes" gesprochen und dann ein kurzer Ueberblick über die in diesem Winter behandelten Themate gegeben. Dem Leiter dieser Versammlung, Lehrer Eisele. wurde der ge­bührende Dank ausgesprochen und der Wunsch laut, daß solche belehrende Versammlung im kommenden Winter wiederum stattfinden möchten.

Stuttgart, 7. April. Die JustizgesetzgebungS- kommission der Kammer der Abgeordneten setzte heute die Beratung über das Verfahren für Ablösung der Real- gemeinderechte (Abschnitt III) fort und genehmigte eine Reihe von Artikeln ohne wesentliche Aenderungen. Die erste Lesung konnte jedoch heute nicht mehr zu Ende ge- führt werden und wird infolgedessen am nächsten Dienstag, vormittags 10 Uhr. fortgesetzt. Am Mittwoch, den 11. April, hofft man die zweite Lesung drS Entwurfs vor­nehmen zu können.

Stuttgart, 9. April. Im Reichsamte des Innern haben vor einiger Zeit Verhandlungen über den neuen Weinzolltarif stattgesunden, welchen etwa 70 Sachver- verständige aus allen Teilen deS Reiches anwohnten. Wie jetzt verlautet, werden bezüglich der Weinzollsätze keine be­stimmten Beschlüsse gefaßt, sondern nur die einzelnen Po- fitionen allgemein besprochen. Die Mehrheit der Ansichten ging dahin, daß eine Notwendigkeit der Abänderung der seitherigen Vertragsbestimmungen nicht vorliege. Dagegen verursachte die AlkoholgehaltSgrenzr eine ziemlich erregte Debatte, die schließlich mit dem Vorschlag endigie, daß die Grenze von 12 auf 14 Prozent heraufgesetzt werden soll.

Schwaikheim, 8. April. (Korr.) Bei der gestern vorge- nommenen Wahl eines Ortsvorstrhers haben von 243 Wahlberechtigten 225 abgestimmt. Zum Schultheißen wurde Georg Schmidgalf, Revisor der Darlehenskaffen in Stutt­gart, mit 94 Stimmen gewählt. Ihm am nächsten kommt Stadtschultheißenamtsasststent Steck in Murrhardt,

mit 85 Stimmen. Vier weitere Kandidaten erhielten je 21, 10, 7 und 5 Stimmen.

Vom Härtsfeld, 7. April. In den letzten Tagen sind in den beteiligten Gemeinden die Ingenieure der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft eingetroffen, um die Härtsfeldeisenbahn auSzustecken, so daß in ca. 14 Tagen mit der Grunderwerbung wird begonnen werden können.

Tuttlingen, 7. April. Der Schuhfabrikarbeiter­streik dauert nun schon 4 Wochen, ohne daß bi- jetzt eine Beendigung in naher Aussicht stände. Der Fabrikanten- verein ist nicht geneigt, in Verhandlungen mit den Arbei­terführern einzutreten. So viel man beobachten kann, haben die Fabrikanten die teilweise sehr bedeutenden Warenlager räumen können, so daß der Frühjahrsbedarf ihrer Kunden ordentlich gedeckt wurde. Nach Ostern müssen die Fabri­kanten meist auf Lager arbeiten lassen, da über den Sommer die Bestellungen nicht so eingehen, wie im Herbst und Winter. Die Schuhfabrikanten find der Mehrheit nach finanziell in der Lage, eine derartige Störung auszuhalten. Bis jetzt geht der Streik in ruhigen Bahnen, man kann den Arbeitern das Zeugnis nicht versagen, daß sie sich ruhig verhalten, wenn auch in den ösfentl. Versammlungen die Redner teilweise heftig wurden und namentlich die nicht organifirten Werkmeister scharf angegriffen haben, die sie für die Mißstände in den Fabriken verantwortlich machten. Bis jetzt find an Streikgeldern schon gegen 50000 aus- bezahlt worden. Die Folgen des Streiks werden sich so­wohl bei den Arbeitgebern wie bei den Arbeitnehmern erst später fühlbar machen. Es wäre daher in beiderseitigem Interesse zu wünschen, wenn baldigst eine Einigung erzielt würde. Wieder Gränzb. vernimmt, wollen die Fabrikanten den Ver­such machen, ob eine Aufnahme der Arbeit am OsterdienS- tag möglich sei. Sie wollen zu den alten Bedingungen Weiterarbeiten lassen. Sollte der Versuch fehl schlagen, so wollen die Fabrikanten ihre Geschäfte einfach wieder schließen.

Brette«, 9. April. (Korr.) An dem Hause des Wein- Händlers und Stadlrals H. Fuchs hier wurde am Freitag eine Gedenktafel folgenden Inhalts angebracht:In diesem Hause rastete Schiller auf seiner Flucht von Stutt­gart nach Mannheim am 18. September 1882." Bekannt­lich wurde damals dem jungen Schiller vom Herzog orr- boten, sich mit nicht medizinischer Litteratur zu befassen und als derselbe dieser herzogliche Verbot nicht befolgte, sah er sich genötigt zu entfliehen und nahm seinen vorläufigen Aufenthalt in Mannheim. Bei dieser Gelegenheit wurde er mit seinem Freunde Streicher, der ihn begleitete, in einem Zimmer genannten Hauses beherbergt.

Karlsruhe, 7. April. Dem Landtag ging heute ein Nachtrag zum Eisenbahnbaubudget za, betr. die Verlegung des Karlsruher Personenbahnhofs. Für den Ankauf des nötigen Geländes werden als erste Rate 1 Mill. gefordert. Nach Erledigung der Tagesordnung, welche Petitionen betraf, vertagte sich die Kammer bis zum 23. April.

ft Die österreichisch-ungarischen Delegationen werden voraussichtlich Mitte Mai zusammentreten. Die Vorarbeiten für die neue Delegationssesfion haben bereits begonnen; am Donnerstag und die nächstfolgenden Tag« über fanden in Wien Ministerkonferenzen unter dem Vorsitze des Minister- des Aeußern Grasen Goluchowsky statt, ra denen das gemeinsame Budget festgesetzt wurde. Im böh­mischen Landtage wurde am Donnerstag der Antrag deS Czechen Schamanek beraten, eS möge die russische Sprach« als obligatorischer Lehrgegenstand an sämtlichen Mittelschulen Böhmens mit der czechischen Unterrichtssprache eingeführt werden. Schamanek und die anderen czechischen Redner betonten die Notwendigkeit der Erlernung der russischen Sprache namentlich aus wirtschaftlich-praktischen Gründen, indem sie auf die steigende volkswirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Rußlands hinwiesen. Schließlich überwies der Landtag den Antrag an die Tchulkommisfion, natürlich gegen hie Stimmen der Deutschen.

Brüssel, 9. April. Der Untersuchungsrichter wurde benachrichtigt, daß die von dem Attentäter Sipido abge- feurrte Kugel in dem Salonwagen des Prinzen von Wales gefunden worden ist und ihm zugeschickt werden würde.

Kopenhagen, 7. April. Die Verhanalun gen mit Amerika über den Verkauf der Dtnisch-Westindischen Inseln sind im letzten Augenblick gescheitert. Der ganze Verkaufs plan ist vorläufig aufgegeben.

London, 7. April. DaS Unterhaus nahm die zweite Ltsung der Flottenreservebill an. welche der Admiralität diSkrerionäre Gewalt einräumt, die Flottearese rve einzu- derusen.

Dscdibutt. 6. April. B-i Digdiga in Ogaden (Land­schaft südöstlich von Abessinien) hat am 19. März im Der»