Prätoria, 6. April. Der Raad des Oranjesreistaates ist nach der Rede deS Präsidenten Steijn auf unbestimmt« Zeit vertagt worden. Von allen Kommandos wird Ruhe gemeldet.

Talw, 7. April. In Oberhaugstett starb in dieser Woche der Bauer I. G. Volz in einem Alter von 93 Jahren. Der Verstorbene, der sich stets des besten Wohl» seinS erfreute, war der älteste Mann im Bezirk. Der bekannte Gasthof zum kühlen Brunnen in Teinach wurde von dem bisherigen Besitzer Müller an Gotthilf Andler, Sohn des verstorbenen Hirschwirts um 46 000 ^ verkauft. In Unterreichenbach ging das Gasthaus zum Waldhorn durch Kauf an einen Herrn Mößner aus Stuttgart um die Summe von 25000 ^ über.

In Könitz ist ein neuer Aufsehen erregender Todesfall vorgekommen. Die Arbeiterfrau Eckert und deren Schwester wurden gestern als Leichen, erstere in ihrem Bett, letztere auf einem Stuhl sitzend, aufgefunden, nachdem man sie seit Sonnabend vermißt hatte. Ob ein Unglück, ob ein Ver­brechen oder Selbstmord vorliegt, weiß man noch nicht. Inzwischen nehmen die abendlichen Ruhestörungen, wie dasKon. Tagbl." berichtet, leider ihren Fortgang, trotz­dem nun schon wiederholt davor gewarnt worden ist. Fast täglich kommen hier Flugblätter an, die, geschickt verteilt, die Leidenschaften gusS äußerste bringen.

Lemberg, b. April. Das Strafgericht in der galizi- schen Stadt Sambor hatte sich dieser Tage mit den be­kannten Folderungen zu beschäftigen, die von der dortigen städtischen Polizei an Häftlingen verübt wurden. Auf der Anklagebank saß, wie dieSchles. Z." berichtet, die ganz« städtische Polizei, der Sergeant Johann Rabiej und 10 Poltzrisoldaten. Die Anklage legte ihnen zur Last, daß sie jahrelang die in den städtischen Arresten befindlichen Häft­linge im wahren Sinne des Wortes gefoltert haben, um aus ihnen Geständnisse auszupreffen. Es bestand sogar eine eigens hergerichtete Folterkammer in einer Kellerräumlichkeit des Rathauses von Sambor, wo sich die mittelalterliche Daumenschraube, Ketten, Peitschen und verschiedene andere Folterwerkzeuge befanden. Um Mitternacht wurden gewöhn­

lich die Häftlinge in dieses düstere Gemach geführt, dort ausgekleidet und auf eine barbarische Weise gemartert. Half die Daumenschraube nicht, so wurden dem Gepeinigten die Hände rückwärts beim Kniegelenke angebunden; in dieser Lage wurde er dann aufgehängt, und man peitschte ihn bis zum Erfolg. Diese Schandthaten wären vielleicht niemals ans Tageslicht gekommen, wenn sich nicht ein Polizist ge­funden hatte, der das nicht mehr ansehen konnte und, durch Gewissensbisse gepeinigt, schließlich die Anzeige bei der Staats­anwaltschaft machte. Die Verhandlungen nahmen mehrere Tage in Anspruch, da eine sehr große Anzahl von Zeugen vorgtlade» war, und endigte mit der Verurteilung der ge- samten städtischen Polizei zu schwerem Kerker. Der Sergeant Rabiej bekam 8 Monate, die übrigen Polizisten 26 Mo­nate, verschärft durch Fasten und Einsprrrung in einer Dunkelzelle.

Auf dem neuen Quai Galata-Konstantinopel, der mit Holzbaracken, Kaffeehäusern und Buden aller Art besetzt ist, brach ein Feuer aus, dem eine Menagerie zum Opfer fiel. Die Flammen griffen mit rasender Schnelligkeit um sich. An ein Retten der Raubtiere war nicht zu denken. Diese stießen ein markerschütterndes Geheul aus als sie die herannahende Gefahr fühlten, und begannen in den engen Käfigen derart zu toben, daß dir Feuerwehrleute aus Furcht, die Bestien könnten noch lebendig ins Freie geraten, sich zeit­weise vom Brandplatze zurückzoge«. Zum Glück für die umstehenden Menschenmengen erstickten bzw. verbrannten die Tiere, darunter ein Löwenpaar mit 4 Jungen, ein Königs­tiger. ein Bär, sowie Affen, Wölfe rc., noch bevor die Flammen dir Käfige zerstört hatten. Während des Todeskampses der Bestien herrschte in den umliegenden Stadtvierteln eine förmliche Panik.

KVnknrS-Gröffnnnge«.

K. Amtsgericht Marbach. .Bottlob Müller, Kaufmann in Steinheim. K. Amtsgericht Wangen. Andreas Kiene, Bauer in Mündelshof, Bde. Wiggenneute.

AnsWärtige Gestorbene.

Johanna Wolpert, geb. Kling, 72 I. a., Herrenberg. Anna Marie Bauer, geb. Reichard, Wwe., 78 I. a., Hildrizhausen. Wilhelm Beißwange r, Rektor der Realanstalt, 48 I. a., Tübingen. Gottlieb Reichert, Privatier, 72 I. a.; S. Merz, 71 I. a., Stuttgart. Emma Wetzel, Wwe., Stuttgart-Uhlbach. Bottlieb

Eßlinger, 65 I. a., Böblingen. Christiane Friederike Maier, geb. Braun, 77 I. a.. Jmmenhausen.

EineBurendenkmünze. Angesichts der tiefgehenden An­teilnahme für das heldenmütige Burenvolk, die sich allerorts in WohIthätigkeitSbeweisen kundgiebt, wird gewiß auch eine Burendenk­münze allseitigem Interesse begegnen, weil aus ihrem ReinerträgniS die Hinterbliebenen gefallener Buren unterstützt werden sollen. Die Denkmünze ist ein Werk des Wiener Hofmedailleurs A. Scharff, der sie im Aufträge eines kunstsinnigen Burenfreundes, des Herrn Back­ofen von Echt, geschnitten hat. Ihre Vorderseite zeigt das wohl­gelungene Bild Paul Krügers mit der Aufschnftkrssiäsvt Lsr 2v1äakrikag.svbs Rsxablisk", nebst Jahr und Lag seiner Geburt: 10. Oktober 1824. Auf der Rückseite deuten rin Eichen- und ein Orangenzwrig, miteinander verbunden, die deutsche Abstammung der zugleich mit den Holländern verwandten Buren an, denen auch die Inschrift Ls Lappsrs LtrifLsrs voor Lsobt sn Vrisksick

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