wird von den Engländern in einem Umkreise von vielen Meilen abpatrouillirt.

London, 7. März. Nach Meldungen auS Sterkstrom von gestern berichteten Kundschafter, daß die Buren in großer Stärke 12 englische Meilen vor Stormbrrg stehen und alle Vorkehrungen treffen, um ihren Rückzug über den Oranje-Fluß zu bewerkstelligen.

London, 8. März. In einer Kaffematte des Eron- je'schen Lagers, die durch eine Granate zerstört war, fand man 60 tote Buren, die den Erstickungstod gefun- den hatten.

London, 8. März. AuS Sterkstrom (Norden der Kapkolonie) wird der Daily NewS vom 6. ds. telegraphiert, ein Korrespondent des Blattes, der als Kriegsgefangener in Bloemfontein war, habe dort ein Gespräch mit Prä­sident Krüger gehabt. Dieser habe ihm gesagt, daß die Buren entschlossen seien, bis auf den letzten Mann zu kämpfen, und prophezeit, daß der Uebergabe von Prätoria Ereignisse vorhergehen werden, die Eu­ropa in Staunen versetzen würden.

London, 8. März. Der Parlamentsberichterstatter derDaily News" teilt mit, eS sei beschlossen worden. Tronje und seine Truppen nach St. Helena zu bringen, wo sie bis zum Ende des Krieges bleiben sollten.

London, 8. März.Daily News" melden aus OSfontein vom 7.: Die Zahl der von Roberts gestern zu­rückgeworfenen Buren wird auf 10,000 Mann geschätzt. Ein Korrespondent derLimrS" meldet vom 6.: Ich höre, daß ein Kommando deS Feindes in Stärke von 3000 Mann die Uebergabe anbot, aber unmöglich zu erfüllende Beding­ungen füllte. Infolgedessen wurde das Anerbieten abge­wiesen.

Kapstadt, 8. März. Zwe» Schwadronen der irre­gulären Kavallerie, welche nach Meldungen vom 13. Febr. vermißt wurden, find nach Paardrberg zurückgekehrt. Die 3. Schwadron wurde von den Buren gefangen genommen und nach Prätoria gebracht.

Brüssel. 7. März. Die TranSvaal-Gesellschast betont nochmals, daß die Garantie der Unabhängigkeit der Buren­staaten die erste Vorbedingung jeder FriedenSvermittelung bilden müsse, andernfalls seien die Buren entschlossen, alle ihre Städte zu zerstören, das Land in eine Einöde zu verwandeln und schließlich auszuwandern.

Kleinere Mitteilungen.

Rexingen, 6. März. Schultheiß Kinkel« hat einen Drohbrief erhalten. Der Brief sowohl, als auch die Ad­

resse find aus gedruckten Worten, welche aus Zeitungen ausgeschnitten und ausS Kouvrrt und Briefpapier aufgrklebt wurden, hergestrllt und es hat der Brief folgenden Inhalt: Herr Schultheiß! Durch Ihre Schuld kommt eS so weit, daß die Wasserleitung gebaut wird. Dadurch kommt die Gemeinde elend in Schulden. Um nun diese vor weiteren Schulden zu bewahren, ist es daS beste, wenn man Sie um das Leben bringe. Wenn mit dem Bau der Wasser- leitung begonnen wrrd, find Ihre Tage gezählt, wird sie aber nicht baut und werden dafür Brunnen gegraben, so find Sie wieder frei. Also Brunnengraben Ihr Leben, Wasserleitung Ihr sicherer Tod. Drei zu Ihrer Vorberei­tung." Die bürgerlichen Kollegien haben hierauf einstim­mig beschlossen: als Belohnung zur Ermittlung des Thäkers werden aus der Gemeindekasse für denjenigen, welcher durch seine Angaben die Verurteilung des Thäters herbei­zuführen vermag, 100 ausgesetzt.

Friedrichsruh, 8. März. In einem hiesigen Gast­hause beging ein junges Liebespaar, beide 14 Jahre alt, Mord und Selbstmord. Das Mädchen ist noch am Leben.

Paris, 8. März. Eine furchtbbre Feuersbrunst brach heute Mittag nach 12 Uhr im Theater Oowöäle kranyLiss aus und verbreitete sich mit großer Geschwin­digkeit. Die Schauspielerin Frl. Henriot wird vermißt. Frl. Dley war dem Erstickungstode nahe, wurde aber ge­rettet. Ihre Kleiderfrau ist lebensgefährlich verletzt. Der Schauspieler Albert Lambert erlitt Brandwunden an den Händen. Sämtliche Kunstgegrnstände aus dem Foyer wurden gerettet. Sämtliche Feuerwehren von Paris waren anwe­send. Eine ungeheure Menschenmenge hatte sich vor dem Theater angesammelt.

Montgomery (West-Virginien), 7. März. Bei einer Explosion in den Redatsch-Gräben wurden gestern 70 Per­sonen verschüttet. Bisher wurden nur 2 Personen ge­rettet. Einer späteren Meldung zufolge wurden von den Verunglückten 40 als Leichen geborgen.

Vermischtes.

Fahrrad-Reparaturen. Wenn die linden Frühlings­lüfte «ehe» und Landstraßen und Wege unter dem warmen Strahl der Sonne trocknen und fest werde», da zieht der Radfahrer sein Stahlroß hervor aus der Verpackung und Umhüllung, in der eS den Winter verbracht und prüft, ob noch alles in Ordnung, ob jeder einzelne Teil des Mechanismus genau und zufriedenstellend funktioniert. Gar oftmals ergiebt die Prüfung kein befriedigendes Resultat. Die letzte Saison hat das Rad stark mitgenommen, es bedarf der klinischen Behandlung in der Reparaturwerkstätte um noch ein paar Jahre wieder mitzumachen einer gründlichen Auffrischung, daß es wiederwie neu" den Besitzer erfreut. So

schickt man das Rad in die Reparaturwerkstätte. Aber mit Ein­tritt der guten Witterung strömen die Reparaturmaschinen von allen Seiten zusammen; jeder will sein Rad in aller Kürze wieder haben. Durch das plötzliche Zusammentreffen häuft sich die Arbeit aber in der Werkstätte (und zwar trotzdem rechtzeitige Vorkehrungen getroffen find) in einer Weise, daß es unmöglich ist, die Kundschaft so prompt zu bedienen, wie sie es wünscht, llm die Unannehmlich­keiten einer Verzögerung der Reparatur zu vermeiden, kann nicht dringend genug geraten werden, die Sendung an die Reparatur­werkstätte nicht bi« zum letzten Augenblick zu verschieben. Man schicke das zu reparierende Rad möglichst frühzeitig, dann ist auch die Gewähr vorhanden, daß die Reparatur in aller Ruhr und mit der nötigen Sorgfalt vorgenommen werden kann.

Seßhafte Stammgäste. In der Uel>ener Kreiszeitung erließ dieser Tage der Magistrat zu Uelzen eine Bekanntmachung, die für die dortigen Kneipoerhältniffe recht charakteristisch ist. Die Erinnerung" lautet:Da neuerdings wieder mehrfach Beschwerden über langes Sitzenbleiben von Gästen in verschiedenen Wirtschaften eingegangen sind, namentlich wiederholt Ehefrauen sich darüber beklagt haben, daß ihre Männer dadurch verleitet würden, bis zum Morgen in den Wirtschaft^ zu zechen, so sehen wir uns genötigt, die Bestimmungen über die Polizeistunde in Erinnerung zu bringen, und weisen darauf hin, daß die Bolzeibeamten angewiesen sind, die pünktliche Befolgung dieser Bestimmungen streng zu überwachen. Insbesondere machen wir die Wirte in ihrem eigenen Interesse darauf aufmerksam, daß wiederholte Bestrafungen wegen Duldrns von Gästen über die Polizeistunde hinaus den Verlust der Konzession zur Folge haben können." _

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

Vom 12.-17. März 1900.

Calw: 14. Krämer-, Vieh-, R»ß- und Tchweinemarkt. Horb: 14. Krämer- und Biehmarkt.

Pfalzgrafenweiler: 15. Krämer-, Vieh-, Roß- u. Flachsm.

Auswärtige Gestorbene.

Karl Holzherr, Bierbrauer; Magdalene Heberle, grb. Hahn, Rottenburg. Anna Klumpp, Wwe., Freudenstadt. Viktor ochstetter, Bergrat, 67 I. a., Friedrichsthal. Ludwig Gr»tz, chreinermstr., 68 I. a., Ebingen. Friederike Müller, geb. Federschmidt. Nürtingen. Franziska Schott v. Schottenstein, grb. v. Auionneau des Marets, 74 I. a.; Marie Riffler, grb. Abele, Stuttgart. R. Leoi. geb Henle, Wwe., Freudenthal. Nanette Hahn, Wwe., Stuttgart-Eßlingen.

Jeder Tierfreund, jeder der sich aus Liebhaberei oder Studiums halber mit Tieren aus dem Reiche der Säugetiere oder Vögel um- giebt, hat auch ein« Freude an ausgestopften Exemplaren. Das AuSstopfen erfordert aber große Geschicklichkeit, die sich Herr Rudolf Beutler in Herrenbergnn besonderem Maße zu eigen gemacht hat und der sich zu Aufträgen empfohlen hält. Sr hat in der Redaktionsstube dieses Blattes zwei Vögel ausgestellt, die schön ge arbeitet und käuflich find. _

_ HiezuDas PlauderstüSchen" Nr. 10. _

Druck und «erlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung («mil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K Paur.

Amtliche und Privat-Sekaniltmachuilgen.

Forstamt Wildberg.

Bekanntmachung.

betreffend das Anrücke« von Stammholz an Berghänge«, sowie das Schleife« von Holz ans Wegen »nd außerhalb der Wege im Walde.

1) Das Anrücken von Stammholz in den StaatSwaldungen an Berghängen ohne Anwendung des Seils ist verboten.

Ausnahmen find nur mit Genehmigung des Revieramts zulässig.

2) Auf den chauffierten und nicht chauffierten Holzabfuhrwegen ist das Schleifen von Stammholz nur mit Anwendung des Schleifkarrens gestaltet, an welchem das Holz so hoch aufgehängt sein muß, daß Wege und Wasserfallen keinen Schaden nehmen.

Auf einer die Beschädigung der Wege verhindernden Schneebahn darf Stammholz auch ohne Schleiskarren geschleift werden.

3) Brim Schleifen des Stammholzes ist, soweit letzteres nicht am Schleifkarren aufgehängt ist, stets das Loteisen anzuwenden.

4) Zuwiderhandelnde werden aus Grund Art. 25 Ziff. 1 deS Forst- polizeigesetzes bestraft.

Wildberg, den 5. März 1900.

Kgl. Forstamt:

Müller, A.-V.

LiebelSberg, OA. Calw.

Brennholz- und Wagnerholz- verkanf.

Am nächsten Montag den 12. ds. MtS., von morgens 9 Uhr an, werden aus den hiesigen Gemeinde- Waldungen verkauft:

105 Rm. buchenes Scheiterholz,

170 Rm. Nadelholzscheiter, auch etwas Prügel,

5 Fm. buchenes Wagnerhslz, 8 Stück Birken.

Zusammenkunft 8'/» Uhc bei der Braun'fchen Sägmühle im Teinach- thal. .

Käufer find eingeladen.

Den 5. März 1900. _Gemeinderat.

Bilderbibeln

W i l d b e r g.

Nadelstammholz-Verkauf.

DaS in den Stadtwaldungen Langehalde, Kengelwald, Mulde und Martinshölzle angefallene Langholz mit zusammen 244,18 Fm. kommt unter den allgemein üblichen Bedingungen im

Submissionswe ge

zum Verkauf und zwar:

I. Langholz:

4.75 Fm. I. Kl.. 24.29 Fm. II. Kl.. 38.94 Fm. III. Kl.. 123,28 Fm. IV. Kl. und 38,72 Fm. V. Klaffe;

H. Sägholz:

8.76 Fm. I. Kl., 2.66 Fm. II. Kl. und 2,78 Fm. III. Klaffe. Liebhaber werden eingeladen, ihre Offerte in ganzen und Zehntrls-

prozenten der Revirrpceise dis Forstbezirks Wtldberg in geschloffenem Louvrrt mit der AufschriftOffert auf daS Nadelstammholz der Stadt­gemeinde Wildberg" bis spätesten-

Mittwoch de« 14. März -s. Js. vorm. 9 Uhr,

zu welcher Zeit die Eröffnung der eingelaufenen Offerte, welcher die Submittenten anwohaen können, stattfindet, bei dem hiesigen Stadtschult- heißenamt einzureichen.

Bei günstiger Witterung kommen im Stadtwald Langehalde nach, mittags 1 Uhr 113 St. Derbstangeu 1318 w lang, 76 St. 11 bis 13 w lang im öffentlichen Aufstreich gegen Barzahlung zum Verkauf. Abgang beimLöwen". Auszüge und Abschriften können von unter- zeichneter Stelle bezogen werde«.

Ulaldmeisteramt:

Mangold.

für 10 Mark,

großes Format, hübsch gebund., in 2 Ansgaben;

») mit 252 Ansichten vom heiligen Land, b) mit 271 Abbildungen nach Gemälden berühmter Meister.

Von der hübschen Ausgabe des

Neuen Testaments

mit 79 biblischen Landschaftsbilder« haben wir einen größeren Restoorrat übernommen, den wir zu dem er­mäßigt»«, überaus billigen Preise v. M. 3. statt 5. in neuen, schön mit Goldschnitt gebund. Ex. abgeben. priv.Wnrtt.SibelanstaltLtuttgart.

Die obigen, zu Geschenkzwecken vor­züglich geeignetenBücher liegen zurAn- ficht auf beim Agenten des Hilfsbibel« verein-

Gottlob Schund, Nagold.

Keuch-und Krampf-

huste«, sowie chronische Ka­tarrhe, finden rasche Besserung durch Idr L.luckvmne)«!''» 8»I«o- (Bestandteile:10°/gAlli- umsaft.90°/,reinst.Zucker.)JnBeuteln L 25 u.50 ^ u. i. Schacht. L1 ^ b. Cond A. K»»g. in Wildberg A. Fra«er.

Unterthalheim, Gerichtsbez. Nagold.

Zwangsversteigerung.

Das in dem Grundbuche der Gemeinde Unterthalheim. Heft Nr. 4 Abteilung I Nr. 6, auf den Namen des Zündholzfabrikanten Wilhelm Reinhardt in Untecthalheim eingetragene Grundstück Parc. N. 146L 2l u 66 gm Acker im Steingarten im Anschläge von 500 ^ soll im Wege der Zwangsvollstreckung am

Dienstag, 24. April 1900, vormittags 11 Uhr

auf dem Rathausr zu Unterthalheim versteiflert werden.

Es ergeht hiemit die Aufforderung. Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Brrsteigerungsterminr vor der Aufforde­rung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Fest­stellung des geringsten Gebot- nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Dersteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übri­gen Rechten nachgesrtzt werden müßten.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufqefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung deS Verfahren- herbeizufahren, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerte» Grundstücks treten würde.

Nagold, den 9. März 1900.

Der bestellte Kommissär:

Gerichtsnotar Gaupp.

Gtadtgemetnde Nagold.

Verkauf von Laubholz- Stämmen und -Stangen.

Im Distrikt Winterhalde Abteilung Ameisenbuckel kommen am

Dienstag de« 1». März

zum Aufstreich: 28 schwächere Eichen für Wagner und 4 schwächere Ahorne; ferner 14 eichene, 39 aspene, 24 ahoruene und 60 hagbuchene, maßholderne und glattbuchene Derbstangen.

Zusammenkunft nachmittags S Uhr auf dem obersten Hang- weg auf der NaaoldJselShauser Waldgrenze.

Große Ersparnis bei Anwendung von

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