nicht so lange dauern, so wird man keinen einzigen Coupons mehr los bringen und die 6 Frcs. sind zum Fenster hinausgeworfen, denn die Coupons vermehren sich wie der Sand am Meer, einfaches Multiplizieren wird das bestätigen. Da wohl nur jeder einmal Coupons kaufen wird, haben sich dieselben in sechster Hand schon so vermehrt, daß z. B. im ganzen Freudenstädter Oberamt (er. 32000 Einwohner) jede zweite Person einen solchen Coupon kaufen müßte. Also kauft die Uhren am Platz, dann ist man vor einem derartigen Schwindel sicher.
Dazu entnehmen wir der „Geschästswehr": Der Zen. tralverband der Deutschen Uhrmacher hat unterm 10. Febr. ds. IS. an den Reichskanzler eine Eingabe gerichtet: „Die Hohe Regierung wolle geneigtest die Einfügung eines Pa- ragraphen in die Gewerbeordnung veranlassen und dem Hohen Reichstag zur Beschlußfassung zugehen lassen, dahingehend. daß daS in der letzten Zeit versuchte Vertreiben von Waren, vorzugsweise aber Uhren, mittelst des sogenannten Gella- oder Hydrasystems verboten sei." Wir halten ein derartiges allgemeines Verbot für durchaus notwendig und bemerken, daß der Waren- und Couponsverkauf nach dem berüchtigten Gellasystem in der Schweiz in fast allen Kantonen bereits verboten worden ist. Unser Verein wird ebenfalls in dieser Angelegenheit an dir württ. Regierung sowohl als auch an den Reichskanzler eine Eingabe richten.
Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.
Aus Kapstadt wird der Times gemeldet: Die öffentliche Meinung hier tadelt die dem General Cronje erwiesene übermäßige Höflichkeit und die Vorkehrungen zu seiner Reise und Haft. Man meint, er solle nur menschlich behandelt und vor Insulten geschützt werden, weiter nichts. Die Buren seien außer stände, dis ritterlichen Beweggründe Lord Roberts' zu verstehen. (!!)
Kimberley, 2. März. Lord Roberts und Lord Kitchener trafen gestern Morgen hier ein und verließen heute Morgen die Stadt wieder. Eine Burenabteilung zeigte sich gestern bei Klippdam und zerstörte einige Gehöfte, sodann beschädigte und plünderte sie in Windsortown-Station ebenfalls mehrere Gehöfte. ES verlautet, die Buren haben sich der Maschinen der Frank-Smit-Minen bemächtigt. Ein Teil der Buren zog nach Barkley und bezieht gegenwärtig die Stadt.
B rüs sel, 2. März. Der Entsatz von Ladysmith wird hier nicht als englischer Sieg ausgefaßt, da General Joubert schon Mitte Februar die Rückwärtskonzen- trirung aller Bu en anordnete, so daß Buller ohne Kampf in Ladysmith einziehen kann. Auch dis Aufhebung der Belagerung von Mafeking ist angeordnet. Jouberts Plan geht dahin, ein kleines Kontingent in den Pässen der Drakensberge zucückzulaffen, um Bullers Armee zu beschäftigen, und die übrigen Burenstreitkcäfte im nördlichen Freistaat zu konzentriren.
London, 2. März. General Buller telegraphirtr aus Nelthorpe vom 1. März, b Nachmittags: „Ich komme eben aus Ladysmith zurück. Von einer kleinen Nachhut nördlich vom Turprise-Hügel abgesehen, haben sich die Belagerten sämtlich in höchster Eile zurückgezogen. Das Land südlich der Stadt ist völlig frei vom Feinde. Die Garnison wird einiger Pflege bedürfen, ehe sie wieder feldtüchtig wird.
London, 2. März. (Oberhaus.) Lord Blythwood hebt die Notwendigkeit hervor, 10,000 weiter« Freiwillige baldigst einzuberufen, die als Ersatz der Regimenter in Südafrika dienen sollen. Der Kriegsminister erwidert, die Furcht vor drohendem Unheil sei jetzt behoben. Die beiden gehabten Erfolge werden nicht einen Vorwand dafür bieten, daß wir in Anstrengungen Nachlassen werden. In der mit dem 4. d. M. endenden Woche werden 8 Schiffe mit 4700 Mann abgehen, am 11. 11,800 Mann, am 18. 11 Schiffe mit 9900 Mann, am 25. 9 Schiffe mit 8900 Mann, am 1. April 6 Schiffe mit 3200, zusammen werden also 38,000 Mann in den nächsten 4 Wochen nach Südafrika abgehen. Weitere 17,800 Mann werden bald folgen, für welche di« Schiffe noch nicht bestimmt sind. Der Strom der Verstärkung wird nie versiegen.
Paris, 2. März. Die Sammlung des „Jntranfi- geant" für einen Ehrend egen, der General Cronje übergeben werden soll, hat 4000 Franken ergeben.
Sterkftrom, 3. März. General Gatacre marschierte mit einer Aufklärungsabteilung in der Richtung auf Störm- berg. Die Buren feuerten aus zwei Geschützen auf die Engländer, während die englische Artillerie sodann das feindliche Lager mit ausgezeichnetem Erfolge beschoß.
London, 3 März. Die Zeitungen veröffentlichen ein Telegramm ausRensburq von gestern: Die englische Vorhut besetzte in der letzten Nacht Achtertang. Wie verlautet, verschanzten sich die Buren bei Norvalspont.
London, S. März. Reuter meldet aus OSfontain bei Panrdeberg vom 2. März. Die Buren stehen ungefähr 4 Meilen vor uns. Ihr linker Flügel stützt sich auf einen hohen Berg, während ihr rechter Flügel sich an den Fluß lehnt. Die Zahl der Buren wird auf 5000—6000 Mann geschätzt.
Kleirrsre Mitteilungen.
Horb, 28. Febr. Für unsere Stadt hat sich ein Wohl- thäter gezeigt. Herr Kaufmann F. G. in Düsseldorf (Sohn des 1873 verstorbenen Stadtschultheißen G. hier) hat für die Armen seiner Vaterstadt zur Verteilung nach freiem Ermessen des Stadtschultheißenamts — 700 ^ — gespendet, welche heute in ca. 130 Portionen verteilt worden find. Ehre und Dank dem edlen Geber, der in so hochherziger Weise seine Anhänglichkeit an seine Vaterstadt bewiesen.
Von den Fildern. 1. März. Vor einigen Tagen in abendlicher Stunde war der Eins. Zeuge, wie der Name Engländer bereits als Schimpfname und Scheltwort gebraucht wurde, indem 2 Männer nach längerem Hinund- hrrreden auseinandergingen und der eine dem andern nach- rief: „Du Engländer, Du . . . ." Es dürfte diese Verwertung des stolzen Namens auch an andern Orten Vorkommen und sie wäre, weil zeitgemäß, nicht mißverständlich.
Es ist dies ein Beweis dafür, daß dem Volke das Unrecht der Engländer vollständig gegen den Mann ist und ihm die Not der Buren ans Herz geht. Auch bei der Jugend zeigt sich schon dieselbe Teilnahme, indem die Knaben sich täglich mit einem Spiel „Buren und Engländers" vergnügen, wobei di« Abneigung auf die Seite der Engländer und die Zuneigung auf die der Buren fällt. Leiter scheint für die armen Buren der Ernst jetzt nicht mehr so günstig zu sein, wie hier immer das Spiel.
Ehingen, 2. März. (Korr.) Ein fideleS Fasching. Stückchen leistete vor einigen Tagen »in Pseudo-Landjäger
Amtliche und PrimL-Lekanntmachungen.
hier. Angethan mit einem greulichen Bart, vorsintflutlichem Sabel und über die Schulter eine Donnerbüchse, hielt er 2 richtige Stromer an, sühn .' einen der selben — der ander« hatte vorher Reißaus genommen — aufs Rathaus, stellte ihn in den Oehrn mit dem gemessenen Befehl, das Weitere abzuwarien und verschwand. Kurz darauf kommt ein Po- lizeisoldat und fragt den Stromer, was er wolle. „Ich bin wegen Bettelns verhaftet worden", lautete die prompte Antwort. Die Polizei verstand nun keinen Spaß, sondern führte den Verhafteten dem K. Ooeramt vor und derselbe sitzt jetzt hinter Schloß und Riegel. Den F ischinzslandjäger aber erwartet sicherlich keine Prämie für seine Dienstleistung.
Aalen, 2. März. (Korr.) Als große Seltenheit sei mitgeteilt, daß Naver Klotzbücher, Neubauer in Rodamsdörfle, Gmde. Dewangen am letzter» Montag Abend den ersten Bienenschwarm erhielt. Der ausnehmend warme Tag scheint das Birnenvölklein zur Reise bewogen zu haben.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Ulm, 2. März. (Korr.) Die Eichenstammholzverkäufe der Reviere Langenau, Löflingen und Wiblingen des Ulwer Forstamts wurden am 20., 21. und 26. Febr. abgehalten. Die Sortimente der 1. und 2. Klasse waren begehrt und wurden wie in den vergangenen Jahren gut bezahlt, «ährend die Nachfrage nach der S. und 4. Klaffe eine geringere war. Demgemäß waren auch die für letztere erlösten Preise etwas gedrückt; doch wurden im Gesamt- durchschnitt immer noch einige Prozente über die Ausbotpreise erlöst.
-z DerTetreidemarkt. (Berichtswoche nach den Märkten von New-Hork, Berlin. Leipzig u. s. w. vom 24. Febr. bis 1. März I960.) Das milde und fruchtbare Wetter haben die weiften auswärtigen Märkte zu flauer Haltung veranlaßt, aber die schwächere Haltung des Auslandes hat auf die deutschen, österreichischen und russischen Märkte wenig Eindruck gemacht, da die Roggenvorräte allgemein als knapp gelten. Der Roggenpreis erhöhte sich deshalb für die letzte Woche um 1 pro Tonne und dadurch erhöhte sich auch der Weizenpreis um >/, ^ Gerste, Hafer und Mais blieben im Preise so gut wie unverändert.
Der Postdampfer „Southwark" der „Red Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 28. Februar wohlbehalten in New-Aork angekommen.
Ao»I«rs>Gröff««ktge«.
K. Amtsgericht Weinsberg. Karl Reichert, Bauer in Rappach. — K. Amtsgericht Blaubeuren. Johannes Männer, Söldner in Scharenstetten. _ _ _
Auswärtige Gestorbene.
Fritz Pfautz, früh. Oberkellner, 79 I. a., Calw. — Franz Johner.E senbahnschaffner, Stuttgart-Tübingen. — RofineKienle, geb. Kletl, Dußlingen. — Karl Hoffman n, Oberamtsrichter a. D.; Johann Friedrich Stahl, Baurar und Professor, 70 I. a.,; Gotthilf Schweizer, Tapezier, Stuttgart. — Jakob Lutz, Weingärtner, Karlsvorstadt. — Karoline Bairinger, Böblingen. — Luise Kü b ler, 70 I. a., Cannstatt. — Joseph Musterte, Pottsekretär, Stuttgart.
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Der Norddeutsche Lloyd in Bremen wird auf seiner Linie Bremen» New-Aoik in diesem Frühjahr einen weiteren Schnelldampfer „Kaiserin Maria Theresia" in Fahrt stellen. Der Dampfer, beim Vulkan in Stettin gebaut, ist ein mit dem größten Komfort ausgestatteter Zweischraubendampfer von ca. 8000 Register Tonnen Raumgehalt und einer Geschwindigkeit von 20 bis 2l Meilen in der Stunde.
Druck und Verlag der G. W. Z ais er'scheu Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K Paur.
K. Amtsgericht Nagold.
In daß Gmoffenschaftsregister ist heute die
Molkereigenossenschaft Mindersbach,
eingetr. Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, eingetragen worden.
DaS Statut ist vom 24. Februar 1900
Der Sitz der Genoffenschaft ist Mindersbach.
Der Gegenstand des Unternehmens ist die Verwertung der Milch auf gemeiaschastliche Rechnung und Gefahr.
Di« Willenserklärungen erfolgen durch den Vorsteher oder seinen Stellvertreter und ein weiteres Mitglied des Vorstands; die Zeichnung geschieht, indem der Firma die Unterschriften der Zeichnenden beigefügt werden. Die Bekanntmachungen erfolgen im Amtsblatt des Oberamts- bezi-ks.
Mitglieder des Vorstands sind: Vorsteher: Fr. Dürr, Bauer, St-lloenr.: Johannes Köhler, Bauer, und Gottlob Borkhart, sämtlich in Mudersbach.
D»e Einsichtnahme der Liste der Genossen ist während der Dienststunden dcS Gerichts jedem gk stattet.
Stadtgemeinde Nagold.
Verkauf
von Brennholz und'
«erkholz.
Den 2. März 1900.
Amtsrichter:
Schmid.
Ttadtgemeinde Nagold.
Verkauf
von Bengholz und Reisich.
rLM Im Dist ikt Killberg, Abt. Dreispitz, Linsen.
«L ^ weg und Ttubenkämmerle kommen am
Donnerstag de« 8. März
zum Aufstreich:
. Rm: 1 eich. Prügel, 1 buch. Prügel, 120 Nadelholzscheiter u. Prügel, 300 Stücke! Laub- r> s u d 300 S>ück Nadelreis.
Zusammenkunft nachmitt. L Uhr oben auf der Rohrdo s—Ober» schwandmfer Waldstlige am Lins r,weg.
Gemeinderat.
Im Distrikt Winterhalde Abt. Ameisenbuckel Kommen am
Freitag de« S März kzum Ausstreich:
Rm.: 2 eichene Scheiter, 10 eichene Prügel, 7 buchene Prügel, 24 gemischte Laudholzprügel; 6 Rm. 2 m lange, aspene u. ahornene Prügel, sowie 1600 Büschel meist hartholzeneS Laubreis.
Zusammenkunft nachmitt. S Uhr auf dem obersten Hangweg auf der Nagold-Jselshauser Waldgrenze.
Beschälstation Herrenberg.
Auf der hiesigen Station decken vom 1. März bis 14. Juni d. I. die K L ndbeschäler
1. RigoLetto
2. Coq L. Barer.
DaS Deckgeld beträgt 6 für Ausländer 8 ^il, welche beim ersten Vorführen der Stute vor dem P> obreren zu bezahlen sind.
Nach dem ersten Sprung wird ein Beschälschein ausgestellt gegen eine Gebühr von 40 iZ.
Probiert wird präzis zu den nachstehenden Stunden:
Im März morgens V Uhr, im April, Mai und Juni morgens « Uhr, in allen 4 Monaten je mittags 11 Uhr und abends S Uhr.
Ist das Probieren vorbei, so darf auf Befehl des K. Landober- stallmeisteramteS kein Pferd mehr angenommen werden, worauf man die Besitzer besonders aufmerksam macht.
Herrenberg, den 1. März 1900.
Kgk. WefchälaufstchLsamL: Haas, Oberamtstierarzt.
Ett mannsweiler.
Im Konkurse
des Johannes Teeger, Bauers
hier, beträgt für die bevorstehende Schluß-Verteilung der Konkurs massc- bestand abzüglich der Kosten 217S 63 iZ, welchem gegenüberstehen: bevorrechtete Forderungen 55 ^ 93 unbevorrechtete Forderungen 3377 ^ 53 4.
Die unbeoorrechteten Gläubiger haben daher eine Dividende von rund 63°/» zu gewärtigen. Altensteig, den 3. März 1900.
Konkursverwalter:
Geri chtsn otar a. D. Dengler.
Revier Pfalzgrafenweiler.
Buchenbeugholz-
Verkauf.
Freitag S März, '/,11 Uhr, im Rathaus zu Pfalzgrafenwriler aus Hridelbeergfäll, FülleSwies, Gäh- riß (bei Kälberbronn) u. Altoerhäng: Rm. : buchen: 105 Scheiter, 48 Prügel u. 1233 Anbruch; ferner aus Gähriß, KälberbronnerwieS und Jqelsbergermiß: 33 buchene Reisprügel.
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Verlangen Sie gratis u Iranko weinen
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Deutsche kuhrrück-Iustustrie. kledarä Vriessev, Hannover. DrüZvrstr. 4