er freigelassen sei, nachdem sich seine Unschuld er­wiesen hatte.

Meich in gen (Hohenzollern), 12. Febr. Vorgestern wurde hier unter allgemeiner Teilnahme der ca. 40 Jahre alte Sebastian Hirrlinger beerdigt. Derselbe hatte sich an der linken Hand einen kleinen Ritz zugezogen, dem er je­doch wenig Beachtung schenkte. Plötzlich trat Blutvergif­tung ein, woran der bedauernswerte Mann unter unsäg­lichen Schmerzen starb.

Rothenburg o. T., 11. Febr. Eine Anzahl Knaben vergnügte sich auf dem Eis einer sogen. Wette am Klingen­thor. Das Eis brach an der tiefsten Stelle «in und 2 Knaben ertranken.

Speyer. Ueber einen schweren Unglücksfall, der sich am 6. ds. in dem Wachtzimmer am Pontonierübungs- lotz ereignete, berichtet die Pfälz. Ztg.: Ein auf Wache kfindlicher Posten, Orschidt. fand bei seinem Rundgang eine alte verloren gegangene Sprengpatrone. Von der Wache zurückgekehrt, zeigte er diese einem Kameraden. Dann wurde, nach einem Bericht der Pf. Presse, das Sprengge­schoß, um es zur Entladung zu bringen, auf den Ofen ge­legt, und da es durch die Hitze nicht explodierte, schlug «in Soldat mit dem Seitengewehr auf die Zündkapsel. Jetzt ging das Geschoß loS. Die Wirkung war aber eine ganz entsetzliche. Der Wachkommandant, Gefreiter Geiger aus Leimersheim, und der Pionier Orschidt von Ludwigshafen erlitten am Körper und im Gesicht lebensgefährliche Verletzun­gen. L tzterer wird wohl daS Augenlicht verlieren. Der 3. Pionier, der abseits stand, kam mit dem Schrecken davon.

Christliche Liebesthiitigkeit im 19. Jahrhundert.

Es hat in allen Jahrhunderten des christlichen Zeitalters christliche Liebesthätigkeit gegeben aber innerhalb der evan­gelischen Christenheit hat erst das 19. Jahrhundert eine in großem Stil organisierte Thätigkeit diesespraktischen Christentums" gebracht. Es ist dies die Arbeit derInnern Mission". Reichen ihre ersten Anfänge auch in das 18. Jahr­hundert zurück, so wird doch mit vollem Recht Johann Hinrich Wtchern (qeb. 1808, gest. 1881) als derVater der Innern Mission" bezeichnet,in dessenDenkschriftan die deutsche Nation" vom Jahre 1849 in markigen Zügen das Programm dieser christlichen Liebesarbeit entrollt wurde, und dessen gewaltige Rede auf dem Wittenberger Kirchentag 1848 der wirkungsvolle Heroldsruf zu dieser Arbeit war. Wie Wichern selbst, so Hot auch nach ihm die gesamte Innere Mission niemals einen Zweifel darüber gelassen, daß sie nicht rein humanitäre (menschenfreundliche) Arbeit vollbringen wollte. So anregend die Innere Mission für das ganze große Gebiet der Humanitären Bestrebungen ge­worden ist, so ist und bleibt ihr Grundcharakter ein reli­giöser und weil aus dem Boden der evangelischen Glau-

benSüberzeugung entstanden, ein evangelisch-protestan­tischer Charakter. Die Innere Mission will Seelsorge treiben nicht nur dort, wo dies unmittelbar durch ihre Angestellten die VereinSgristlichen, Diakonen, Gtadtmissio- nare, Kolporteure christlicher Schriften u. s. w. geschieht, nein, auch dort, wo ihre Diakonissen Krank« pflegen, wo ihre Anstalten Elende versorgen, wo ihre Freunde Hilss- bedürftigen aller Art körperliche und leibliche Fürsorge zu Teil werden lassen. Darum ist sie in erster Linie für die evangelische Kirche von der höchsten Bedeutung. Sie hat durch ihre freiwillige Thätigkeit dort eingesetzt, wo deren amtliche Thätigkeit nicht ausreichte, vor allem in der Ju­gendpflege und dann in der geistlichen Fürsorge für Be­völkerungsschichten, die von dem kirchlichen Amt nicht mehr erreicht wurden oder überhaupt nicht erreicht werden können. Zu jener erstgenannten Thätigkeit gehört das gesamte christ­liche Bereinswesen. welches uns in den Jünglings- und Jungfrauenvereinen, Leh'lingsv-reinen, Vereinen christlicher junger Männer, Kaufleute, Gesellen, Sonntags,vereinen Freundinnen junger Mädchen entgegentritt und nach ge­ringer Schätzung 200250000 Personen zu teil wird. Jene andere Arbeit betriffl die Fürsorge für die wandernde Bevölkerung in der Teemannsnwsion, an den Flußschiffern, an den Sachsengängern. Eisenb. h Kanal- und Ziegel ir- beitern, die Kellnermisston. endlich die Arbeit in den 465 Herbergen für wandernde k>.,ndwerksburschen (im Jahre 1897 nicht weniger al« 1545655 Personen) und in den 89 Mägdehe bergen (1897: 13 338 Personen). Dazu die in christlichem Sinnreit nde" Thätigkeit an verwahr­losten Kindern (1 Feb uar 1898; in 320 Anstalten mit 12167 Kindern), entl ifs ««« St asgefangenen (421 Vereine mit Arbeit 1897 an c . 7000 Pe sonen), Trink."n (15 Asyle mit einer Fiirso e se k ihrem Bestehen 18821897 an 3175 Persone-). und endlich an den Prostituiert«'' (Ge­fallenen) (50 Asy - m't emer G?sawtpflrge an ca. 29000). Bedeuten diese Zahl n, d > ein W rk ooa erst einem halben Jahrhundert Dau-r .,>izuw>,i«n hat. schon einen für die Lebens!hätigkeit d»r «vng-lischen Kirche hoch bedeutsamen Faktor, so wird das W i«n dieser Kirche dadurch noch be­sonders berührt, daß d es« Arbeit Laienkräfte wnksam ge­macht hat, die in derKl cd« des allgemeinen Priestertums" bisher nur in geringe«» Miße »ur Geltung kamen. Sind auch die Beamten der Jnnein Mission zu einem Teil aus dem Kirchendienst b«-u>l uk « Theologen, zu einem anderen Teil durch Th ologen, Diakonen- und Diakonissenhäuser geschulte Berufsavbeiter, so liegt doch die Leitung der Ar­beit in Vereins, und Anst ltsoorständen bei christlich in­teressierten Laien und die Träger der Arbeit find Männer und Frauen, die nicht berufsmäßig Arbeit der Innern Mission treiben, sondern aus dem Bedürfnis ihres religiösen Glaubens heraus. Und was sie in dieser Thätigkeit ge­leistet haben, übertrifft bis heut« all das, was man kirch.

licherseitS durch Belebung der Einzelgemeinden an 'prak­tischer Liebesarbeit zu leisten versucht hat. Ja man kann wohl sagen, daß all diese modernen Versuchezur Bele­bung der christlichen Gemeinde" am Ende des 19. Jahr­hunderts ohne das Vorbild der Innern Mission mit ihrer Laien thätigkeit nicht erfolgt wären. (Nach d.Hilfe.")

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Stuttgart. 12. Febr. (Landesvroduktenbörse.) Wir notieren per 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart: Weizen, württ. ^ 16.50 bis 17.. fränk. 17.- bis 17.28. Ulla 17.75 bis 18.-, Saxonska I».bis, Walla-Walla 18. bis, La- plata 17 50 biS 18., Amerikaner. bis; Kernen, Ober­länder 16 80 bis 17.40, Unterländerbis; Dinkel neu 11. biS 11.50; Roggen, württ. 16. bis; rufl. 16. biS 16 50; Gerste, württ. 16.50 bis 17., Pfälzer. dis , Tauber 17.25 bis, ungarische 17. bis 19. ; Hafer. Ober­länder 14. bis 14.25, Unterländer 13.25 bis 13.75, amerik. bis; Mais, Mixed 11.50 bis. Laplata gesund 11.50 biS; Donaubis. Mehlpreise pro 100 Kilo­gramm inkl. Sack: Mehl Nr. 0 ^ 28.- bis 28.50 Mehl Nr. 1:26.- bis 26.50. Mehl Nr. 2:24.50 bis 25.-. Mehl Nr. 3: 23. bis 23 50 Mehl Nr. 4:21.bis 21.50. Suppengries28.bis 28 50. Kleie 9.80.

Der Postdampser .Ewitzerland" der .Red Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 9. Februar wohlbehalten in Philadelphia angekommen._

Konkurs-Eröffnungen.

K. Amtsgericht Rottweil. Albert Hang, gew. Gutspächter auf Bettlinsbad, Gde. Rottwril, derzeit. Aufenthalt unbek. K. Amtsgericht Baihingen a. E. Christoph Wild, Jnv. S., Bauer in Oberriexingen. K. Amtsgericht Maulbronn. Nachlaß des Friedrich Klein, gew. Bauers in Gündelbach. K. Amtsgericht Ulm. Nikol aus S ch rem, Ba uer in J un gtngen. _

Auswärtige Gestorbene.

Baumann, res. Schultheiß, Gültstein. Katharine Frank, geb. Wolfinger, Gräfenhausen. Blaich, Schullehrers Wwe., Neuenbürg. Oskar Jäger, Kunstschüler, 24 I. a., Stuttgart. Bertha Nanz, geb. Hahn, Sablenberg. Anna Reinhardt, geb. Schneider, 49 I. a, Stuttgart. Daniel Göppinger, 59 I. «., Böblingen. Karl Betz, Metzger, 64 I. a., Tübingen. Marie Morlock, Tübingen. Louise Haas, geb. gehender, 76 I. a., Dillenburg. Pauline Nick. geb. Stähle, 59 I. a., Heim-Heim. Karl Rüdiger, Pfarrer a. D.. 73 I. a., Tübingen Gust. Rau, Reg.-Baumeister, Steinbach b. Hall. Ernst Mein Hardt, Kauf­mann, 42 I. a.; Marie Beck, geb. Faber, Wwe.; August Eberle, Faktor, 58 I. a.. Stuttgart. August Ro esler, Stuttgart-Ne w-Dork.

Was wir essen und trinken, ist wie für das körperliche, so für das ge stige Leben von höchster Wichtigkeit. Wie jede Arbeits­leistung des Körpers die Folge von Muskelzusammenziehungen, so ist geistige Arbeit das Ergebnis von Beränderungen der Gehirn­substanz Dre durch Arbeit abgenützten (oxodierten) Körperteile müssen fortlaufend durch neue Substanz ersetzt «erden, sonst verlieren Körper und Geist ihre Leistungsfähigkrlt. Geistige Arbeiter bedürfen infolge ihrer meist sitzenden Lebensweise einer zwar kräftigen, aber leicht verdaulichen Nahrung. Die Verdaulichkeit zu fördern und den Appetit anzuregen ist nun ein Hauptoerdienst der Suppenwürze Maggi, deren Zusatz zu Suppen und Speisen nicht genug empfohlen werd en kann. _

Druck und Verlag der S. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K Paar

Revier Nagold.

Amtliche und privat-Sekarmtmachüngen.

Stammholz-, Stangen- und Brennholz-Verkauf.

Am Dienstag den 2«. Februar, aus Staatswald Forst Abt. Kuppingersteig. Sulzersteig und Winterhalde

Nadelholzstammholz : 229 Tt. Langholz mit Fm. 65 I., 72 II., 63

III, 48 IV.; 8 Stück Sägholz mit 4 Festm. II. und III. Kl.;

Fichtene Stangen: 10 Baustangen, 32 Hagstangen, 720 Hopfenstangen I.V. Kl.;

Nadelholz-Beugholz: 8 Rm. Scheiter, 86 Rm. Prügel u. Anbruch. Nadelholzwellen: 3095 gebunden, 90 GrözelreiS.

Zusammenkunft zum Verkauf der Stangen und des Brennholzes morgens 9 Uhr, im Kuppingersteig bei der Lärche, des Stammholzes um 11 Uhr in der Traube in Oberjetiingen.

Stadtgemeinde Nagold.

Verkauf

von rottanneue« Derbstange» u. von rottannenem Stammholz.

Im Dist'ikl Mittlerbergle Abt. Gchlegwiedenberg und in Abt. unt. Kohlplattenberg kommen am

Freitag den 16 . Februar

in kleineren Losen (etliche starke Stangen auch einzeln) zum Aufstreich: 450 Derbstangen über 13 w lang,

200 dto. 10l3 ra lang,

150 Stück gereppelteS Stammholz V. Klaffe, also gleichfalls zu Hopfengerüstholz tauglich.

Zusammenkunft nachmittags 2 Uhr auf der Nagold-Herrenberger Straße beim Unterjettinger Wegzeiger.

Auszüge wären alsbald zu bestellen bei der

Stadtsörsterei.

tt

alt! ruft der Räuber, Dein Geld her du Molch!

Sonst stirbst du mit Schmerzen von meinem Dolch!

Doch sprich, eh ich zum Tode dich gigse.

Was hälft du so sorglich in jener Büchse?

Lachswichse" Herr Räuber, o schenkt mir das Leben, Gern will ich mem Geld und alles Euch geben.

Schweig! donnert der Räuber, behalte dein Geld!

Gieb dieLachswichse" her, 's ist die beste »-p «elt!

Lachswichse ist überall erhältlich. Großvertrieb: H. Scha , -rnttgart.

H o f st e t t.

Am Samstag den 24. Febr. 1SOS, wilt- gs 1 Uhr, werden in derKrone" in Hofstett ea. SS Kbmtr. Kalksteine zum Aus­fuhren im

Akkord

vergeben.

Liebhaber sind eingeladen.

Äuwaltamt:

Mast.

Alten steig Stadt.

Stangen- u. Brenn­holz-Verkauf

am Samstag den LV.Febr.d.J.

nachm. 2 Uhr auf hies. Rathaus, ouS Stadtwald Priemen Abt. 5. Lindenberg und Abt. 20 Wulzen- schlag:

1540 St. (ficht, u. tann.) Baustangen I.IV. Klaffe.

1187 St. (ficht, u. tann.) Hagstangen I.IV. Klaffe,

7995 Kt. (sicht, u. tann. Hopfenstangen I.V. Klaffe,

7232 St. (ficht, u. tann.) Reisstangen I.III. Klaffe.

5 Rm. tann. Prügel.

3 Anbruch,

10 Reisprügel.

Den 8. Febr. 1900.

Stadtschulth.-Amt:

Welker.

H a i t e r b a ch.

Einen noch ganz gut erhaltenen

rreur

(neuester Konstruktion) setzt wegen Familienverhältniffen dem Verkauf aus

I. Helder, Baumwart.

Bergebmig von Bauarbeite«.

Der Abbruch des Bahnwarthauses 74 bei Altheim und der Wiederauf­bau in Tchiltach (Anschlag 5600 ^«) wird an einen Unternehmer ver­geben. Voranschlag u. s. w. ist beim Bauamt einzusehen. Bedingungsge­mäße Angebote mit der Aufschrift Bauarbetten" sind bis Montag den 26. Februar 12 Uhr hier einzureichen, um welche Zerr die Er­öffnung stattfindet.

Freuder.stadt, den 12. Febr. 1900.

K. Betriebsbanamt.

Hochdorf OA. Horb.

Lang- und Sägholz-Verkauf.

Am Freitag den 16. Febr. 1900 von vormittags 10 Uhr an verkauft die Gemeinde aus den hie­sigen Gemeindewaldungen ca. 155 Festmeter meist rottannenes Lang, und Gägholz im öffentlichen Auf­streich, wozu Liebhaber eingcladen sind.

Zusammenkunft Abt. 9 Dachsburg. Den 10. Febr. 1900.

Gemein-erat.

Nagold.

Hrcrngen u. H i Leonen

schönste und beste Huatilät

empfiehlt billigst

Die attrenommirte Kohn-Kpinnerri und Weberei

Station RavsngdnrA. ist nicht ganz abgebrannt.

Die zerstörten Maschinen werden raschthunlichst durch allerneueste Systeme ersetzt und dos I-ob»xs8oI»»tt mit ganz kurzer Unterbrechung in bisheriger, solider Weise weiter besorgt.

Wir bitten unsere Herren Agenten und die werte Kundschaft um vertrauensvolle weitere Uebergabe und Abfindung der Flachs-, Hanf- und Werg-Säcke.

Pie Höige.

(iviri. UVI'I' in i>V 60 i.I)

empfiehlt sein Lager in

Bettfedern,

sowie sämtliche« AuSstenerartikel».

Weiche Auswahl. Solide Meise.