Wiesensteig, 9. Febr. (Korr.) Gestern wurde ein 18jShriger junger Mann in Domstetten beerdigt. Derselbe wollte vom Sonntag auf Montag seinen Bruder besuchen, kam dabei unglücklicherweise in den starken Nebel und er. fror in dem meterhohen Schnee. Seine Leiche wurde erst am Dienstag abend aufgefunden.

Ellwangen, 9. Febr. (Korr.) Ein schreckliches Un. glück passierte gestern einem Knechte des Oekonomen Wagner von Wagnershof. Derselbe wurde nämlich von einem Pferde eines andern Fuhrwerkes so unglücklich ins Gesicht geschlagen, daß er bewußtlos inS hies. Bezirkskrankenhaus verbracht werden mußte. ES soll die Hirnschale und die Schläfe verletzt sein, so daß kaum mehr eine Hoffnung vorhanden ist.

Pforzheim, 10. Febr. (Korr.) Großes Malheur hatte der Reisende einer hiesigen Bijouteiiefabrik. Dem­selben wurde in dem Nachtschnellzug KarlsruheFrankfurt der Musterkoffer im Werte von 5000 ^ gestohlen.

Pforzheim, 11. Jan. (Korr.) Eine Meldung des Tagblattes besagt, daß hier wieder 2 sogen. Goldschnipfler, 2 Brüder auS Singen, verhaftet wurden. Dieselben sollen die Golddiebstähle schon über ein Jahr lang betrieben haben.

Karlsruhe, 9. Febr. (Korresp) Ein Großfeuer entstand gestern Abend gegen '/,6 Uhr im Warenhause der Firma Gebr. Landauer in der Kaisrrstraße und zwar, wie man hört, beim Anzünden der Ladenfensteraaskandelaber. Das Feuer griff so schnell um sich, daß an Retten irgend welcher Waren nicht zu denken war. Im Nu schaffen die Flammen durch die langgestreckten Lokalitäten, die im Zeitraum von wenigen Minuten ein Flammenmeer bildeten. DaS Feuer erstreckte sich auf das Hinterhaus, in dem sich das Warenlager befand. Im Hauptgebäude hatte das Feuer bald mit dem 1. Stockwerk aufgeräumt und das 2. ergriffen, das gleichfalls vernichtet wurde. Hier griff die Feuerwehr überaus thätig ein. Der Feuerwehr gelang es, die drohende Gefahr der Verbreitung des Feuers abzu­wenden. Die Ladnerinnen und sonstigen Beschäftigten der Firma suchten sich beim AuSbruch schleunigst zu retten und entkamen auch z. T. gleich sämtlichen Hausbewohnern glücklich ins Freie bis auf 3 junge Ladnerinnen (Frl. Karrer, Weiß und Schmidt), von denen man bis heute Nacht noch keine Spur entdeckt hatte. Heute Morgen fand man zwei vollständig verkohlte Rumpfe, verschiedene Knochenreste, sowie einen zertrümmerten Schädel. ES ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß die gefundenen Leichenreste diejenigen der Frl. Schmidt und Karrer sind;

während die Leiche der Frl. Weiß bis zur Stunde noch nicht aufgefunden wurde.

Berlin, 9. Febr. DasTagebl." meldet aus Frank­furt a. M.: Die Kriminalpolizei verhaftete in Mainz zwei gefährliche von der Staatsanwaltschaft gesuchte Falsch­spieler aus der besseren Gesellschaft.

Vermischtes.

Eine Krise im Papierhandel. Anläßlich der Krise, welche dem Papierhandel droht, schreibt Emile Bautier, eS wäre zu befürchten, daß noch vor Schluß der Weltausstellung die Drucke­reien lein Blatt mehr unter die Walze zu legen haben würden, wenn die Dinge in der gleichen Weise sorkgingen wie jetzt, und er zählt die Folgen auf, welche eine solche »Katastrophe, für daS moderne Leben haben würde, in dem das Papier eine so wichtige Rolle spielt. Industrien würden inS Stocken geraten, finanzielle Abmachungen auS Mangel an schriftlicher Beglaubigung wertlos sein, die Post verlöre ihr Existrnzrecht und Litteralur und Wissenschaft könnten nur noch einem auserwählten lleinen Kreise zugänglich sein, der sie durch mündliche Ueberlieferung festhielte. Die Politiker müßten ein für allemal dem allgemeinen Stimmrecht entsagen, oder wie die Athener zur Zeit des Aristide? Austernmuscheln anstatt der Stimmzettel benützen. Diese Voraussetzungen gehen freilich zu weit aber Thatsache ist, daß die Papierfabrikanten den Bestellungen nicht genügen können, und daß sich von Tag zu Tag der Mangel auf dem Papiermarkte stärker fühlbar macht. Als die Nächstliegende Ursache für diesen Zustand führt Emile Gautier den Transvaalkrieg an, der auf allen Gebieten der Volkswirtschaft eine Umwälzung hervorzubringen droht. Schon der Streik der Grubenleute im Loire-Bassin war eine direkte Folge deS Krieges, und als solche ist auch die Krise im Papierhandel anzusehen. In Amerika und in Europa, besonders aber in England und seinen Kolonien ist erklär­licherweise das Verlangen nach Nachrichten so groß, daß manche Zeitungen die Zahl ihrer Exemplar« um 2080°/, erhöht, ja einige dieselbe sogar verdoppelt haben. Ein Londoner Blatt z, B. hat an einem Tage über eine Million Exemplare gedruckt, und während des Monats November verkaufte dasselbe über 27300000 Nummern. Die Affaire Dreyfus hatte allerdings schon die jetzige Lage vorberriten helfen, und dazu kommen noch ei> ige äußere Umstände die sich un­glücklicherweise gleichzeitig mit der Berdrauchswut einstellen. Der Holzstoff, den man jetzt allgemein zur Herstellung des Papiers ver­wendet, kommt aus Norwegen, den Verewigten Staaten und Kanada, wo die großen Wälder das nötige Material liefern. Die außerordentliche Hitze des letzten SommerS hat aber die Einstellung der Arbeit in vielen Wassermühlen zur Folge gehabt, so daß Nordamerika z. B. die Ausfuhr von Holzstoff für einige Zeit hat ganz aufgeben müssen. Man könnte zwar die Wasserkraft durch Dampfkrast ersetzen, aber abgesehen davon, daß eine solche Veränderung große Kosten verursachen würde und der Dampfbetrieb überhaupt teurer wäre, besteht, wie schon erwähnt, auch eine Kohlenkrise. In Schottland zahlt man für die Tonne Kohlen augenblicklich 2 Schilling 6 Pence mehr, als zu gewöhnlichen Zeiten. Zur Herstellung von einer Tonne Papier verbrennt man etwa 4 Tonnen Kohlen, so daß sich daraus eine Preiserhöhung von lO Schillingen per Tonne Papier ergiebt.

Ao«r«rS-Erökf»nuge».

K. Amtsgericht Brackrnheim. Christian Bühl er, Bauer in Weiler. K. Amtsgericht Nürtingen. Heinrich Rumpp, Sattler und Tapezier in Nürtingen. K. Amtsgericht Rottweil. Wilhelm Bertsche, .Bittels", Taglöhner und Nachtwächter in Deißlingen. K. Amtsgericht Welzheim. Nachlaß des am 13. Jan. 1900 ge- storb. Johannes Höfer, gew. Taglöhner (Witwer) m Oberndorf, Sde. RuderSberg. K. Amtsgericht Welzheim. 1) Gottlob Rath, Bauer. 2) dessen Ehestau Katharine Rath, beide in Klaffenbach, Gde. Rudersberg. _

Auswärtige Gestorbene.

Hedwig Vogel, geh. Grüzmann, Wwe., Sb I. a., Tübingen. Ferdinand Engel. Bäckermstr., 48 I. a.-. Friederike Wiedmann, Calw. Ernst Schopf, Kaufmann. 20 I. a, Stuttgart. Sugenie Rüdiger, geb. Zeeb, Höchst a. M.-8tuttgart-Herrenberg.

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Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Baur.

Füttert die

hungernden Vögel!

Amtliche un- Primt-Lekanntmachungen.

Stadtgemeinde Nagold.

Verkauf

von rottannenen Derbstauge« «. von rottannenem Stammholz.

Im Distrikt Mittlerbergle Abt. Schlegwiedenberg und in Abt. unt. Kohlplattenberg kommen am

Freitag de« 16. Februar

in kleineren Losen (etliche starke Stangen auch einzeln) zum Aufstreich: 450 Derbstangen über 13 m lang,

200 dto. 1013 m lang,

160 Stück gereppelreS Stammholz V. Klaffe, also gleichfalls zu Hopfengerüstholz tauglich.

Zusammenkunft nachmittags 2 Uhr auf der Nagold-Herrcnberger Straße beim Unterjettinger Wegzeiger.

Auszüge wären alsbald zu bestellen bei der

Stadtförsterei.

Nebringen.

Eichen-Stammholz-Verkauf.

Am Mittwoch den 14. Febr. kommen im Nebringer Wald 75 Stück Eichen von 815 m lang, 20 bis 62 ein Durchmesser, etwas Wagnerstangen,

3 Buchen, 67 m lang, 4246 em Durch­messer. Das Holz ist ohne Rinde gemessen, ganz rein, sehr wenig Splind, für Küfer,

Wagner und Schreiner geeignet.

Die Zusammenkunft ist um halb 1 Uhr im Rappen und sogleich Abgang. Der Verkauf beginnt um 1 Uhr im WieSles-Wald an der Sindlinger Straße.

G. Gaiser, Zimmermeister.

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Landw. Beziiksver-m Nagold.

Sägholj-Verkmif.

Am Freitag den 16. Febr. 1900 von vormittags 10 Uhr an verkauft die Gemeinde aus den hie- stgen Gemeindewaldungen ca. 155 Festmeter meist rottannenes Lang- und Sägholz im öffentlichen Auf­streich, wozu Liebhaber ein geladen find.

Zusammenkunft Abt. 9 Dachsburg. Den 10. Febr. 1900.

Gemein-erat.

Mit großer Angst!!

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Am nächste« Sonntag den 18. d. M. nachm. 2 Uhr

findet eine

Generalversammlung

,des landw. Vereins in Nagold im Gasthof zumRößle" statt.

Tagesordnung:

1. Vortrag des Herrn Professors Dr. Tiegliu von Hohenheim überSchweinezucht und den Nutze» der Schweinehaltung für die Landwirte".

2. Betrieb der Juugviehweide des laudw. Vereins im neuen Jahre.

3. Jahres- und Rechenschaftsbericht deS landw. Vereins und der Viehzuchtgenoffenschaft im verflossenen Jahr.

Die Herren Mitglieder des landw. Vereins und der Viehzuchtge- noffenschaft, sowie die Freunde der Landwirtschaft werden zu zahlreichem Besuch der Versammlung eingeladen.

Bei der Wichtigkeit des BortragSgegenstandeS für die Landwirte werden die Herren Ortsvorsteher gebeten, ihre Gemeindeange- hörigen noch besonders eventuell durch ortsübliche Bekanntmachung auf die Versammlung aufmerksam zu machen und zu recht zahlreichem Besuch dieselben aufzufordern.

Nagold, den 12. Febr. 1900.

Der Vorstand des landw. Bezirksvereins:

Oberamtmann Ritter.

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