flehenden Darlegung des Unternehmens, die von Herrn Oberamtsbaumeister Schuster gefertigten trefflichen Pläne nebst Kostenooranschlag beigegeben worden. Das Gebäude ist sich mit einer Länge von 16 m bei einer Breite von 12 m in 2 beziehungsweise 2'/, Stockwerken fledacht. Im Erdgeschoß würden 6 Gelaffe für komplett Einrichtungen von Wohnzimmern. Schlafzimmern, Salons, Kinderzimmern und Küchen geschaffen. Im ersten Stock beziehungsweise Kniestock ist ein großes Magazin projektiert, in welchem die zum Verkauf fertigen MSbel untergebracht werden können. Außerdem erhält dieses Stockwerk ein Bureau und ein Zimmer für den Auswärter, welche Räume auch zur Aufstellung von Gegenständen verfügbar sind. Das Gebäude würde in sehr einfachem, aber seiner Umgebung (der Turnhalle) würdigem Stil (Holzarchitektur) gehalten und dem betreffenden Stadtteil zur Zierde gereichen. Wir zweifeln nicht, daß daS Unternehmen, das dem Kleingewerbe zum Nutzen und Segen gereichen wird, auch die wohlwollende Unterstützung der städtischen und staatlichen Behörden er.

fahren wird. ^ .

Alrensteig, 4. Febr. Während der Fahrt des abends 7 Uhr 20 Min. hier abgehenden Zuges brach an der Lokomotive eine Hebelstange, so daß dir Weiterfahrt von der Station Berneck an nicht mehr möglich war. Die Bahnhof. Verwaltung Altensttig wurde alsbald von der Betriebsstörung in Kenntnis gesetzt, worauf von dort eine glücklicherweise verfügbare Lokomotive abgesandt wurde. Da aus der Bernecker Station ein Nebengeleise fehlt, konnte man nichts anders thun, als den Zug mitsamt der Defekten Maschine nach Alten steig zurückzudampfen, wo dann letztere abgekoppelt und die Wagen mit der leistungsfähigen Lokomotive weiter be­fördert werden konnten. Durch die Betriebsstörung entstand «ine Zugsverspätung von 70 Minuten, weswegen der An- schluß nach Calw nur noch mit dem letzten Zug geboten war. Für Reisende nach Stuttgart gab es glücklicherweise noch über Eutingen Anschluß. Die beschädigte MaschineAlten, steig" kam erst vor acht Tagen aus der Reparaturwerkstätte ' Rottwell zurück.

t. Ueberberg, 3. Febr. Behufs Einrichtung emer Genoffenschastsmolkerei war in letzter Woche der von der «entralstelle für Landwirtschaft beauftragte Sachverständige H. Roth von Stuttgart hier, um mit den Genoffenschafts. Mitgliedern von hier, Altensteig-Dorf, EttmannSweiler und Beuren zu unterhandeln. Man einigte sich dahin, mit dem Bau einer Centrifugenmolkerei mit Dampfbetrieb in kommendem Frühjahr zu beginnen. Das Gebäude soll in unmittelbarer Nähe des Gasthauses zum Hirsch erstellt werden. H. Hirschwirt stellt der Genossenschaft Len Bau- platz unentgeltlich zur Verfügung.

Calw, 2. Febr. In der gestrigen Sitzung der bürgerl. Kollegien wurde einstimmig die Veränderung der hiesigen Oelgasfabrik in ein Steinkohlengaswerk beschlossen. Die Kosten dieser Umänderung samt der Erweiterung des Röhrennetzes, der erstmaligen Herstellung der Anschlußleitun- gen und Anschaffung weiterer Gasuhren sind zu 89 000 ^ geschätzt. Die Ausführung soll so beschleunigt werden, daß das Kohlengaswerk am 1. Okt. d. Js. in Betrieb gesetzt werden kann.

Straßburg i. E., 1. Febr. Der kaiserliche Statt, i Halter hat dem Kaiser heute von der gestern erfolgten Grün­dung eines Flottenvereins Gtraßburg folgende telegraphische Mitteilung gemacht:Sr. Majestät dem Kaiser und König. Berlin. Euer Majestät melde ich unterthänigst, daß gestern für den Stadt- und Landkreis Straßburg «m Flottenverein von 700 Mitgliedern gegründet worden ist, über den ich das Protektorat übernommen habe. Die konstituierende Ver­sammlung ist mit einem begeisterten Hoch aus Eure Ma­jestät geschloffen worden. Auch in einigen anderen Städten des Rrichslandes, Colmar. Metz und Mühlhausen, haben sich Flottenvereine gebildet. Der Zusammenschluß sämtlicher Vereine zu einem Landesverband ist in Aussicht genommen, v. Hohenlohe. Statthalter." Auf dieses Telegramm des kaiserlichen Statthalters ist heute abend folgende telegraphische

Antwort des Kaisers eingegangen: Hocherfreut durch Deine Nachricht von der Gründung von Flottenvereinen in Geadt- und Landkreis Straßburg und anderen Städten des mir so teuren Reichslandes, beglückwünsche ich Dich und mich zu dem Dir anvertrauten Protektorat sowie die Bewohner des Rrichslandes zu der verständnisvollen Haltung unseren nationalen Interessen gegenüber. Daß im Reichslande Deutschlands Interessen an seiner Seegeltung immer mehr zur Erkenntnis gelangen, spricht sür das wachsende deutsch­nationale Empfinden der Elsaß-Lothringer, und daß jenes in einem Binnenlande geschieht, beweist, daß eine wehr­hafte Flotte nicht einseitig den Unternehmungen unserer großen Handelsplätze dient, sondern unserer gesamten Volks­arbeit und ihrer erfolgreichen Bethätigung in der Welt not ist und zwar bitter not ist. Wilhelm.

Berlin, 1. Febr. Dem Bundesrat ist eine Vorlage wegen AuHirägung von Kronen bis zur Höhe von 20 Mill. zugegangen. _

Ausland.

Madrid, 31. Jan. Schreckliche Stürme entfesselten sich an den spanischen Küsten. In Bilbao fiel unter furcht­barem Blitzen und Donnern dichter Hagel, der die Straßen mit einer weißen Schicht zwei Centimeter hoch bedeckte. Das Meer war äußerst aufgeregt. Ein Schiff, das mit Eisenerz nach Rotterdam fuhr, wurde außerhalb des Hafens gegen einen Felsen geschleudert. 14 Mann ertranken, die übrigen neun wurden vom Dampfer Cervantes ausge­nommen. In St. Sebastian wurde die dänische Brigg Livingstone" ebenfalls zerschellt. Die Bemannung wurde mit Lebensgefahr nach unsäglichen Anstrengungen vom sicheren Tod gerettet. Paul Deroulrde gab den Rettern Goldmünzen. Aus der Höhe von Coruna sank das fran­zösische TorpedobootTurell". Die gesamte Bemannung ertrank.

Peking, 1. Febr. Ueber den Thronwechsel in China bringt dieFrkf. Ztg." Aeußcrungen von dem Leiter eines große« Chinahauses in Hamburg. Dieser hält es durch, aus nicht sür ausgemacht, daß die neuesten Ereignisse über­haupt irgend einen ernsthaften politischen Grund haben. Es handle sich um Personalfragen und Haremsintriguen; der jüngsten Aktion würde nur dann eine weitere Bedeutung zukommen, wenn etwa die Mächte ihr eine solche beizulegen für gut befinden sollten. Daß China unter Putstng I. fremdenfeindlicher werden wird, glaubt der Gewährsmann nicht. Er glaubt auch nicht, daß es fremdenfreundlicher sein wird, wenn die Kaiserin-Tante einmal nicht mehr regiert. Man solle, meint der Kaufmann, der China seit länger als 40 Jahren kennt, sich nur nicht einbilden, daß es in China wirklich eine Reformpartei gebe, die jetzt für ihr« Ideen zu leiden habe. Alles, was so aussteht, ist Schwindel, berechnet auf irgend einen Effekt, aber nicht von ehrlichem Interesse für die Sache eingegeben. Bis heute ist «och kein Fingerbreit Reform in China zu spüren, freiwilliger, von China gewollter und geförderter Reform. Für die Erschließung Chinas wird sich wohl kein anderes Verfahren ergeben, als das, mit dem bereits begonnen ist; man wird die Thür einschlagen, da von innen nicht auf- gethan wird. Am eifrigsten und erfolgreichsten arbeitet Rußland daran. Der Russe hat dem deutschen Kaufmann in Asien noch nirgends Schwierigkeiten bereitet. In Wladi­wostok ist beinahe das ganze Geschäft in deutschen Händen.

Shanghai, 1. Febr. 30 Chinesen Unterzeichneten einen Protest gegen die Entsetzung des Kaisers Kwangßü. Aus Peking sind Anordnungen ergangen, die ersten drei Unterzeichneten zu verhaften. Der hiesige Telegraphen- Direklor, der gleichfalls unterzeichnet, hat sich nach Hong, kong begeben. Die Agentur Stefani meldet, die Nachricht vom Tode des Kaisers sei noch unbestätigt. Die Sicherheit der Fremden sei nicht bedroht, aber in Shantung sei ein englischer Missionar umgebracht worden; infolge dessen reichten die Vertreter Deutschlands. Frankreichs, Englands und der Vereinigten Staaten bei der chinesischen Regierung

eine offizielle Note ein, worin sie um Vorkehrungen für die Sicherheit der Missionare ersuchen.

Bsm südafrikanischen Kriegsschauplatz.

London, 1. Febr. DieSt. James Gazette" meldet: Aus guter Quelle wird berichtet, General Bulle r habe de« Tugela an 3 Stellen überschritten. Es werde den ganzen Tag über gekämpft.

Lourenzo MarqueS, 1. Febr. Ein aus Prä- toria eingetroffenes Telegramm besagt: Joubert verließ am Montag das Hauptquartier vor Ladysmiih und begab sich nach dem oberen Tugela. (Damit widerlegt sich auch das in SpearmanS Lager verbreitet gewesene Gerücht, Joubert sei bei Ladysmith von einer Granate getötet worden). Eine Depesche aus dem Hauptquartier vor Ladysmith meldet: In dem Burenlager herrscht völlige Ruhe. Derlange Tom" feuert hin und wieder auf Ladysmith, wo noch immer die Zahl der infolge Fiebers oder sonstiger Ursachen Ge­storbenen außerordentlich groß sein muß. Aus dem Burenlager bei Ladysmith stad Berichte einflelaufen. die bestätigen, daß Jameson durch ein Artilleriezeschoß schwer verwundet ist. Man sagt, er liege im neutralen Hospital von Bulwana.

London, 3. Febr. Der Privatsekretär von Cecil Rhodes, Jordan, wurde bei Kimberky gefangen genommen und nach Bloemfontein gebracht. Ec war der Träger mündlicher Botschaften.

Durban, 3. Febr. AuS Nondweni, an der Grenze zwischen Natal und Transvaal wird gemeldet: Die Buren fahren Geschütze auf, welche die Straße von Nondweni nach Bryheid nordöstlich von LadysmithDundee beherrschen. Längs der Straße sind zahlreiche von Ladysmith und Dundee herbeigezogene Buren bemerkbar, die dem erwarteten bri­tischen Vormarsch durch das Zululand entgrgentreten wollen.

Vermischtes.

Blitzgefahr. Bei der Feststellung der Brandurfachen hat man in Württemberg die beachtenswerte Wahrnehmung gemacht, daß in den letzten Jahrzehnten sich die durch Blitz entstehenden Brandfälle ganz auffallend vermehrt haben. Eine Ursachensta­tistik führt auS, daß im Jahrzehnt 1861/70 unter den je auf eine Million Gebäude kommenden Brandfällen 86,3 durch Blitz herbei­geführt wurden. In den folgenden Jahrzehnten 1971/80 und 1881/90 nahm diese Ziffer stätig zu und erreichte sür die Zeit 1891/97 mit 186,3 überhaupt die erste Stelle unter den übrigen Brandursachen, während sie 1861/70 noch an 4. Stelle stand. Ein in den Mitteilungen des K. Statistischen Landesamts veröffentlichter Aufsatz über die Brandfälle und deren Ursachen in Württemberg, dem auch vorstehende Angaben entnommen sind, führt hiezu u. a. aus, daß aus der Zunahme der Schadenblitze allein noch nicht ohne weiteres auf eine größere Häufigkeit und Heftigkeit der Gewitter geschlossen werden dürfte. Es sei an sich denkbar, daß in einem gegebenen Zeitraum die Häufigkeit der elektrischen Entladungen an der Erd­oberfläche eine annähernd gleiche Größe bleibt, daß aber sozusagen eine Verschiebung in denKonduktoren" als solche dienen ja Gebäude, Bäume, Felsen u. s. w. eingetreten ist, infolge welcher jetzt häufiger als früher der Ausgleich elektrischer Spannungen an Gebäuden erfolgt; man denke nur an die immer häufigeren Eisen­konstruktionen, den Rauch und Dunst der Städte und Jadustriean- stedlungen, welche hervorragende elektrische Leiter und Konduktoren find. Im allgemeinen wird man dieser Gefahr nur durch Anbringung zahlreicher und gut isolierter Blitzableiter Vorbeugen können.

Ein Vorschlag für den Magen. Die Schlächtermeister New-Iorks, vermutlich auch diejenigen anderer Städte Amerikas, haben die Gepflogenheit, Fleisch- und Knochenabfälle, welche ihnen ihr Gewerbe reichlich zuführt, in der Art zu verwerten, daß auS denselben eine in den betreffenden Läden erhältliche und dem kaufen­den Publikum zugängliche gute Fleischbrühe gezogen wird. Diese Einrichtung besteht der Einwohnerschaft zum Segen, indem sie eine große Erleichterung für die Haushalte namentlich auch für isolirt Lebende bedeutet. Es wäre wünschenswert, wenn auch in Deutschland dieselbe Maßnahme getroffen würde; Schlächter, sowie K onsum en ten ständen si ch dabei vo rzüglich._ _

Auswärtige Gestorbene.

Auguste Neudörffer, geb. Cellarius, Wwe Stuttgart. Emma Sigel, geb Gmelin, 39 I. a., Stuttgart-RiedetSweiler. Sarah Rall, Wwe., Tübingen. Margarethe Gräther, geb. Frick, 73 I . a., We i lheim. Maria Betz, geb. Renz, Weil i. Schönbuch.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Pa«r.

Amtliche und Privat-SeLanntmachungen.

Gtadtgemeinde Nagold. ^

Vorläufige Anzeige.

Nagold.

Eber-5

erkauf.

In nächster Woche werden im Gtadtwald Mittlerbergle Abt. Schleq- wiedenberg mit bequemer Abfuhr auf der Nagold-Herrenberqer Straße ,650 rottannene Derbstangen nebst ca. 150 Stück Langholz V. Kl. (in kleineren Losen), also durchweg zu

Hopfengerüstholz

taugliche Ware, zum Aufstreich kommen. Genauere Bekanntmachung wird Nachfolgen.

Stadtförsterei.

Gemeinde Mötzingen, OA. Herrenberg.

Nadelholzstammholz-Verkauf.

In den Abteilungen vorderes Wengen, Hinterer Teichelwald und Hintere Kleeplatte kommen am

Freitag de« S. Februar

147 gereppelte, fast durchweg rottannene Stämme, Langholz II.V. Kl. mit zusammen 77 Festm., und zwar die stärkeren Stämme einzeln, die schwächeren teils einzeln, teils in kleineren Losen (letztere auch zu Hopfen- gerüstholz tauglich) zum Aufstreich.

Zusammenkunft zum Abgang in den Wald nachmittags 1 Uhr beim Rathaus.

Auszüge wären rechtzeitig zu bestellen bei der

Gemeindepstege.

Die Stadtgemeinde Nagold setzt einen abgängigen

schweren Eber

gegen Barzahlung dem Verkauf auS. Offerte hierauf wollen bis kommen­den Mittwoch den V. ds. Mts. morgens 9 Uhr schriftlich und zwar in verschlossenem mit der Aufschrift Offert auf Eber" versehenen Eouoert pr. Ctr. (Lebendgewicht) bei unterz. Stelle eingereicht werden.

Den 3. Februar 1900.

Lta-tpstege: Leu).

W i l d b e r g.

Ein 2jähriges

Stuten- Fohlen,

Rassepferd, später zur ^ Nachzucht tauglich, setzt dem Verkauf aus. Rothfuß, z. Traube.

Oeschelbronn, OA. Herrenberg.

Verkauf von Eichen- und Nadelholz-Stämmen und eichene« Wagnerstangen.

In Privat-Waldun gen auf hiesiger Mar­kung kommen am

Mittwoch den 7. Februar

zum Aufstreich:

__ 1) 56 teils für Küfer, Schreiner «nd

Wagner, teils zu Bauholz paffende Eichen (ohne Rinde gemessen), wovon ein Drittel bis zu 2'/, Festmeter stark, zwei Drittel schwächer (unter 1 Fm.), mit zusammen 32 Fm., ferner 8 Nadelholzstämme Lang­holz IV. und V. Klaffe mit zusammen 3^/r Fm.;

2) 7l lange und starke eichene Wagnerstangen.

Abgang zum Verkauf vomLamm" in Unterjettinqen auS nach­mittags I Uhr, Verkaufsbeginn im Walde unterhalb der Domäne Sind­lingen 1'/, Uhr.

Nagold.

Hrcrngen u. KiLronen

schönste und beste Huakilät

empfiehlt billigst