Böblingen, 23. Okt. (Korr.) Die gefürchtete Ge- flügel-CH»lera, welche voriges Jahr so manche Bestände beträchtlich dezimirte und zum Teil ganz vernichtete, ist in hies. Stadt mit ziemlicher Heftigkeit wieder aufgetreten und hat schon «ine ansehnliche Zahl Opfer gefordert. Die Behörde trifft alle Vorsichtsmaßregeln gegen die Verbreitung der Seuche. — Der seit Anfang vorigen Monats dauernde Streik der hies. Schuhfabrikarbeiter dürfte wohl im Sand verlaufen. Nachdem Herr Wanner einer Kommission gegenüber erklärte, daß er geneigt sei, wieder 35—40 Arbeiter auf noch freie Plätze bei einer den Leistungen entsprechenden Lohnaufbesserung und Gewährung einer 6—7°/»igen Lohnerhöhung für Zwicker von Mädchen- und Kinderstiefeln anzustellen, erklärten die Arbeiter öffentlich, daß sie auf der Forderung, es müssen wieder alle eingestellt werden, bestehen: Einer für Alle, Alle für Einen. Hierauf erklärte nun Herr Wanner auch öffemlich, daß nach einer derartigen Erklärung sämtliche Ausständige auf Arbeit bei ihm zu verzichten scheinen und für ihn der Ausstand beendigt sei. Er werde nun ohne Rücksicht auf die noch ausständigen Arbeiter sich anderweitig Ersatz zu beschaffen suchen.
Sulz a. N., 22. Okt. Gestern mittag ging das letzte Floß von hier neckarabwärts. Dasselbe war aus diesem Anlaß mit Tannengrün und Flaggen geschmückt und wurde photographisch ausgenommen. Eine größere Menschenmenge wohnte der Abfahrt bei, mit welcher die seit Jahrhunderten betriebene Flößerei auf dem Neckar ihren Abschluß gefunden hat. (Schw. B.)
Stuttgart, 20. Okt. Ueber die im Febr. 1898 ausgeschriebene Preisaufgabe: „Welche Auswahl und Behandlung des Rechenstoffs ist für den Rechenunterricht in der IV. Abteilung der Volksschule, in der allgemeinen Fortbildungsschule und Sonntagsschule erforderlich, wenn der Rechenunterricht unter Festhaltung an dem Grundsatz möglichster Einfachheit und Bündigkeit den vielseitigen Bedürfnissen des praktischen Lebens angepaßt sein soll" sind fünf Arbeiten eingelaufen, von welchen der Arbeit mit dem Motto: „Die Zeit der formalen, abstrakten Methode ist vorüber rc." der 1., derjenigen mit dem Motto: „Beim Rechnen sollen die Exempel mehr aus dem Leben als aus den Rechenbüchern geholt werden" der 2. und derjenige mit dem Motto: „Der Rechenunterricht hat für das Leben zu bilden" der 3. Preis zuerkannt worden ist. Als Verfasser der 1. Arbeit ergab sich Ludwig Stumpp, Stellvertreter in Ravensburg, als Verfasser der 2. Arbeit August Pollich, Schullehrer in Baisingen, als Verfasser der 3. Arbeit Johs. Kleiner, Stellvertreter in Rechberghausen.
Stuttgart, 20. Okt. Die Ortskrankenkasse Stuttgart hat zur Frage des Akkordantenwesensaus dem Kongreß des Zentralverbandes der deutschen Ortskrankenkassen in Hannover den Antrag gestellt in Art. 52 des K.V.G. als Abs. 2 einzuschalten: „Die Arbeitgeber sind verpflichtet, die Beiträge und Eintrittsgelder für die in ihren Betrieben beschäftigten Personen auch dann einzuzahlen, wenn sie denselben Arbeiten im Akkord zur Ausführung übergeben. Entstehen Zweifel darüber, ob der Akkordant als selbständiger Arbeitgeber anzusehen ist, so hat die Krankenkasse das Recht, hierüber Ermittelungen bei den zuständigen Be- hördeü anzustellen und die Vorlegung etwa an geschlossener Akkordverträge zu verlangen." (Schw. B.)
Stuttgart, 23. Okt. Nachdem in letzter Zeit Versammlungen von Müllern im Jagst-, Neckar- und Donaukreis stattgefunden haben, wird eine solche für den Schwarzwaldkreis am Sonntag den 29. Oktober d. I. vorm. 11 Uhr im Gasthof zum Ochsen in Reutlingen abgehalten werden. Der Verbandsvorsitzende Abgeordneter Schmid-Großingersheim wird über die Notlage der Handelsmüller und die Mittel zur Abhilfe referiren, Mühlebesitzsr Fackler-Bestgheim bespricht die Verhältnisse in derKunden- müllrrti, während Verbandssekretär Hiller-Stuttgart die Notwendigkeit einer starken Berufs-Organisation der Müller erörtern wird. Sämtliche Kollegen (auch Nicht-Verbands- mitglieder) find hiezu eingeladen.
Stuttgart, 23. Okt. Der neue billigere Zonentarif der Straßenbahn machte sich schon in letzter Woche, besonders aber am gestrigen Sonntag durch erheblich ge- steigerten Verkehr bemerkbar; bei den meisten Strecken mußten Anhängewagen in den Dienst gestellt werden, und die Vermehrung des Wagenparks wird wohl kaum zu umgehen sein.
Cannstatt, 22 Okt. Der Württ. Turnlehrerverein hielt gestern in der neuen Turnhalle hier seine Jahresversammlung ab. Den Vorsitz führte Professor Keßler- Stuttgart. Den Hauptgegenstond der Tagesordnung bildete ein Referat des Hauptlehrers Hohenstadt-Ludwigsburg über das Mädchenturnen, dem eine eingehende Besprechung der ausgestellten Sätze folgte. Die Versammlung war von ca. 100 Turnlehrern und -Lehrerinnen besucht. Nach der Wahl des Ausschusses, bei welcber Professor Keßler wieder zum Vorstand gewählt wurde, fanden noch von Cannstatter Schülern Turnspiele statt. An dies« schloß sich gegen '/-4 Uhr im Museum ein gemeinsames Mahl.
Backnang, 23. Okt. Von den 6 Lederfabriken, über die im Lauf des Jahres der Konkurs ausgebrochen ist, ist nunmehr eine verkauft worden. Bei einer zweiten ist Zwangsvergleich in Aussicht, so daß wenigstens in diesen beiden die Wiederaufnahme des Betriebs in baldige Aussicht genommen werden kann. Infolge der Konkurse sind mehrere hundert Arbeiter von hier weggezogen, um anderwärts Beschäftigung zu suchen, der Mehrzahl nach ledige Leute, doch sind auch ziemlich viele Familienväter darunter, die zum Teil ihre Familie hier zurückgelaffen haben und etwa am Samstag Abend sich bei den Ihrigen einfinden.
Die Kauflust diesen Werken gegenüber scheint sehr gering zu sein. Für die oben genannte, erst vor zwei Jahren neuerbaute Fabrik ist nicht einmal die Hälfte der Bau- kosten gelöst worden. Eine andere wurde erst im vorigen Jahr erbaut und steht nun seit Monaten still.
-s In der Sonnabendssitzung der bayerischen Abgeordnetenkammer beantwortete Minister v. Feilitzsch die Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion, aus welchen Gründen die bayerische Regierung im Bundesrate dem Ge- setzentwurfe zum Schutze der Arbeitswilligen zugestimmt habe. Der Minister erklärte in seiner Antwort, die bayerische Regierung sei nach wie vor gegen jede Beschränkung des Koalitionsrechts der Arbeiter. Der gedachte Gesetzentwurf berühre aber keineswegs 8 152 (Gewährleistung des Koalitionsrechts) der Reichsgewerbeordnung, sondern 8 163 (Bestrafung von Ausschreitungen und Mißbräuchen des Koalitionsrechtes) derselben. Die Bestimmungen des letztgenannten Paragraphen reichten jedoch vielfach zum Schutze der Arbeitswilligen gegen Ausschreitungen bei Streiks nicht aus, und da dieselben durch den erwähnten Reichsgefetzentwurf ihre Ergänzung im eigenen Interesse der Arbeiter fänden, so habe ihm die bayrrische Regierung zugestimmt. Am Dienstag findet die Besprechung der Interpellation statt.
-j- Der hessische Landgerichtsdirektor a. D. Küchler, gegen welchen wegen verschiedener Amtsvergehen abermals das Disciplinarverfahren eingeleitet worden war, wurde am Sonnabend vom Disciplinarsenat des Oberlandesgerichts in Darmstadt zu 350 Geldstrafe und Tragung von vier Fünfteln der Gerichtskosten verurteilt; das letzte Fünftel trägt der Staat. Der Staatsanwalt hatte Amtsenlsetzung beantragt.
Berlin, 20. Okt. Der königliche Erlaß, durch den den preußischen Hochschulen das Recht der Verleihung akademischer Grade eingeräumt wird, lautet: „Bus den Bericht vom 6. d. M. will Ich den Technischen Hochschulen in Anerkennung der wissenschaftlichen Bedeutung, welche sie in den letzten Jahrzehnten neben der Erfüllung ihrer praktischen Aufgaben erlangt haben, daS Recht einräumen: 1) auf Grund der Diplom-Prüfung den Grad eines Diplom- Ingenieurs (abgekürzte Schreibweise, und zwar in deutscher Schrift: Dipl.-Jng.) zu erteilen, 2) Diplom-Ingenieur auf Grund einer weiteren Prüfung zu Doktor-Ingenieuren (abgekürzte Schreibweise, und zwar in deutscher Schrift: Dr.- Jng.) zu promovieren, und 3) die Würde eines Doktor- Ingenieurs auch Ehren halber als seltene Auszeichnung an Männer, die sich um die Förderung der technischen Wissenschaften hervorragende Verdienste erworben haben, nach Maßgabe der in der Promotions-Ordnung festzusetzenden Bedingungen zu verleihen. Wilhelm." — Ein fernerer Erlaß bestimmt, daß dem Rektor der tech. Hochschule zu Berlin für seine amtlichen Bezeichnungen der Titel „Mognificenz" beigelegt wird.
Berlin, 23. Okt. Nach einer Meldung aus Wien verlautet von gut unterrichteter Seite, daß von den Delegationen 35 Millionen Gulden für die Anschaffung von Schnellfeuerkanonen werden gefordert werden.
Berlin, 24. Okt. In der Nacht vom Sonntag auf Montag wurden 4 Standbilder in der Siegesallee verstümmelt. Es herrscht große Entrüstung.
f Die Hamburger Kaiserrede hat in der politischen Tagespresse mancherlei Commentare erfahren, wie dies bei der Bedeutsamkeit dieser jüngsten öffentlichen Kundgebung unseres Kaisers auch selbstverständlich erscheint. Fast allenthalben stimmt man hierbei dem warmen Appell des Monarchen an die Nation, dieselbe möge endlich ihren sie spaltenden öden Parteistreitigkeiten entsagen, zu, darüber in- deß, ob ein solcher sozusagen geradezu idealer Zustand im politischen Leben Deutschlands auch wirklich herbeizuführen wäre, schweigen sich die Preßstimmen meistens aus. Aus dem in der kaiserlichen Kundgebung wiederholt betonten Hinweise auf die Notwendigkeit einer starken Flotte für Deutschland ist vielfach gefolgert worden, daß die Einbringung einer neuen Flottenvorlage im Reichstage zu gewärtigen sei. Ob die betreffenden Stellen der Hamburger Kaiserrede wirklich in dem gedachten Sinn aufzufaffen sind, das bleibt allerdings noch sehr abzuwarten. Immerhin ist eS bemerkenswert, daß eines der maßgebenden Blätter auf Seiten der Centrumspartei, die „Köln. Volksztg.", in einer Besprechung der Kaiserrede schon jetzt erklärt, das Centrum würde in Hinblick auf das erst im vorigen Jahre bewilligte Reichsgesetz über die Flottenverstärkung für ein etwaiges neues Flotlengesetz nicht zu haben sein; sollte man in dieser Erklärung ein Avis seitens des Centrums an die Adresse der Reichsregierung zu erblicken haben?
-j- Der Bundesrat erledigte in seiner üblichen Wo- chenplenarfitzung vom 19. d. M. eine ziemlich reichhaltige Tagesordnung. Dieselbe wies neben einer Reihe von Gesetzentwürfen für Elsaß-Lothringen, welche den zuständigen Ausschüssen überwiesen wurden, Vorlagen, betr. die Ueber- sichten der Reichsausaaben und-Einnahmen für 1898, betr. die Einrichtung der Quittungskaffen für Jnvaliditäts- und Altersversicherung und betr. die Abänderung der Münzgesetze, sowie verschiedene Ausschußanträge von nicht allgemeinerem Interesse auf. Die genannten Vorlagen gingen gleichfalls an die Ausschüsse, die Anträge wurden genehmigt.
A»r1a»d.
Wien, 23. Okt. In Hofkreisen wird bestätigt, daß Graf Elemer Lonyay unlängst in Rom zum Katholicismus übergetrelen und daß die Hochzeit mit der Kronprinzessin- Witwe Stephanie gegen den 20. November in Aussicht genommen ist. Der Kaiser gewährt ihr, wie erwähnt, als Witwe seines einzigen Sohnes 120 000 Gulden Jahres-
Apanage, da der Zuschuß des belgischen Vaters fortfällt Das gräfliche Paar nimmt seinen ständigen Aufenthalt in Ungarn, während die 16jährige Tochter der künftigen Gräfin, die Erzherzogin Elisabeth, mit ihrem eigenen Hofstaat in Oesterreich bleibt.
Paris, 23. Okt. Die hiesige Gesandtschaft von Transvaal erhielt Kenntnis von einem für die Oranje-Buren vorteilhaften Treffen bei Besterstation. Die Engländer wären hiernach unter Zurücklassung von großem Waffenmaterial nach Ladysmith entkommen.
-j- In Rußland sind die Sympathien für die Buren bei derem jetzigen Krieg mit den Engländern besonders stark, was sich auS dem russisch-englischen Gegensatz in der Weltpolitik hinlänglich erklärt. So sind in Petersburg Freiwilligenkorps für Transvaal in der Bildung begriffen, von denen das erste in der Stärke von 200 Mann nächster Tage nach Südafrika abgehen sollte. Davon, daß die russische Regierung der Bildung dieser Freiwilligen-Corps irgendwelche Hindernisse bereitet hätte, ist nichts gemeldet worden, eine Wahrnehmung, die in London einigermaßen gegen Petersburg verstimmen dürfte.
London, 21. Okt. Das Unterhaus bewilligte mit 200 gegen 35 Stimmen die im Nach tragsetat der Heeresverwaltung geforderten 35 000 Mann.
London, 21. Okt. Die Siegesnachricht von Glencoe erregt großen Enthusiasmus. Allgemein wird erklärt, daß die Operationen der Buren in Natal dadurch bedeutend gehemmt werden. „Globe" meldet, das Kanalgeschwader sei plötzlich nach Gibraltar beordert.
London, 21. Ökt. Im Unterhaus verlas Wyndham gestern halb 4 Uhr Nachmittags folgende amtliche Depesche aus Lady Smith und Glenkoe Camp: „Wurden bei Tagesanbruch von etwa 4000 Buren angegriffen. 4 oder 5 Geschütze wurden auf einem Hügel postiert und bewarfen unsere Lager mit Granaten, richteten aber wenig Schaden an. Unsere Infanterie formierte sich zum Angriff gegenüber der feindlichen Infanterie und ging, nachdem die feind- liche Stellung eine Zeit lang beschossen war, zum Angriff über. Nach einem heftigen bis halb 2 Uhr Nachmittags dauernden Kampfe wurde die fast uneinnehmbare Stellung der Buren genommen. Der Feind zog sich in östlicher Richtung zurück. (Lauter Beifall.) Unsere Kavallerie und Artillerie ist noch außerhalb. Unsere Verluste sind schwer. General Symons ist ernstlich verwundet."
London. 23. Okt. Eine amtliche Depesche des General White über die Einnahme von Elandslaagte besagt: Das wirkliche Gefecht begann 3'/r Uhr Nachmittags. Die Buren hatten eine hervorragend feste Stellung auf felsigen Hügeln inne. Ihre Geschütze postierten sie auf dem Bergrücken 4100 Aards vom Feinde entfernt. Das Feuer welches etwas hoch gerichtet war begann. Nach dem Artilleriekampf, der mit dem Schweigen der Burengeschütze endete, ging die Infanterie zum Angriff über, das Devonshire-Re- giment an der Spitze. Während Gordon die linke Flanke der Buren umging, nahmen diese mit ihren Geschützen zeitweilig das Feuer wieder auf. Die Buren hielten mit großem Mute bei ihren Geschützen Stand. Nach heftigem Kampfe nahm die Infanterie Nachmittags 6V- Uhr ihre Stellung. Unsere Kavallerie attaquierte dreimal mit gutem Erfolg die zurückweichenden Buren. 2 Geschütze und das ganze Lager wurde genommen. Die Verluste derBuren sind beträchtlich. Wir nahmen den Buren den Panzerzug und 9 englische Gefangene ab. Der Verlust auf unserer Seite beträgt 160 Tode und Verwundete.
London. 23. Okt. Die Königin richtete ein Telegramm an den Kriegsminister, worin sie sagt: Ihr Herz blute über die schweren Verluste; sie fürchte, der große Erfolg sei teuer erkauft und bitte den Kciegsminister, den Hinterbliebenen der Gefallenen ihre Teilnahme zu übermitteln und ihre Bewunderung über die Haltung derselben.
Kapstadt, 23. Okt. Eine Depesche aus Glenkoe vom 21. d. M. meldet, die Streitmacht Joubert greift nunmehr die Engländer in ihren Verschanzungen an.
Kapstadt, 23. Okt. In dem Gefechte bei Elandslaagte wurde der Befehlshaber der Buren Jan Kock verwundet und gefangen. Ferner wurde ein Neffe deS Generals Joubert, Piet Joubert gefangen genommen.
Kapstadt, 23. Okt. Der Burengeneral Kock erlag seinen Wunden. Die Burenabteilung, welche bei Elandslaagte focht, umfaßte das holländische, deutsche Und die üb- rigenlFreikorps.
Von den Philippinen. Wie eS scheint, hat die Unterredung, die der heimgekehrte Admiral Dewey letzthin mit dem Präsidenten Mac Ktnley über die Philippinen hatte, auf den letzteren sehr nachhaltig gewirkt. Nach einer Meldung aus Washington wird General Otis binnen einiger Zeit mit seinen bisherigen und den auf dem Wege nach Manila befindlichen Kräften die Disposition über 71000 Mann haben, allerdings einschließlich der 6 000 Matrosen und Marinetruppen, welche die Besatzung der Flott« bilden; aber diese besteht dafür auch aus 45 Fahrzeugen, vom Kriegsschiff bis zum Kanonenboot. Diese Macht sollte man eigentlich für genügend halten, den Feldzug siegreich zu beendigen. Allerdings lassen auch alle neueren Nachrichten erkennen, daß die Unterwerfung Luzons ganz von vorne begonnen werden muß und daß die Amerikaner kaum in dem allernächsten Umkreise von Manila die wirklichen Herren sind. Inzwischen nimmt der Widerstand gegen die Eroberungspolitik Mac Kinleys einen immer größeren Umfang an. Die Anti-Imperialisten, auf deren Seite insbesondere die Deutschen stehen, haben einen Kongreß abgehalten, bei welchem der Hauptredner, Karl Schurz, verlangte, daß die Regierung der Vereinigten Staaten dem