englischen Armee, wenn sie die grüne Fahne bei ihren Brüdern auf der Burenseite sehen, die verhaßte englische Uniform abwerfen und auf der Seite des Rechts und der Gerechtigkeit kämpfen werden. Aehnliches sprach der Ab, P. O' Arien aus und der Abg. T. D. Sullivan meinte, daß England,der Pirat unter den Nationen und Unter­drücker Irlands", nie seine blutige Hand zu einem unge­rechteren Kriege erhoben habe.

Kleckere Mitteilungen.

Stuttgart, 16. Okt. 2 Besucher des Remsthales hatten sich gestern des süßen Weines so vollgesogen, daß sie, als sie mit dem Abendschnellzug zurückkehrten, in einem solchen Zustande waren, daß sie den Waggon nicht ver­lassen konnten. Unter dem Jubel des lieben Publikums mußten sie mittels Handkarrens nach der Bahnpolizei­station verbracht werden, wo sie ihren Rausch ausschliefen.

Von den Fildern, 18. Okt. (Korr.) Daß sich Kinder die Finger an der Futterschneidmoschine abschneiden, passiert ja leider fast täglich, daß aber ein Junge (wie es in letzter Zeit in einem Filderort vorgekommen ist) sich mit der Futterschneidmaschine starke Verletzungen am Hinterteil beibringen konnte, dürfte wohl zu den Seltenheiten ge­hören.

Cannstatt, 17. Okt. (Korr.) Ein lediger Jpser kam lt. Cannst. Ztg. gestern Abend zu seiner verwitweten, erst vor kurzem von Münster hierhergezogenen Mutter und ver­langte von ihr ein Bett. Als die Mutter der Bitte des Sohnes nicht entsprach, gebärdete er sich wie rasend, schlug mit einem Beil sämtliche Fahrnisgegenstände kurz und klein und versetzte schließlich dem Bräutigam seiner Schwester, der abwehren wollte, einen Beilhirb auf den Kopf, glück­licherweise ohne eine gefährliche Verletzung zu verursachen.

Pfullingen, 17. Okt. (Korr.) Ja schweres Leid wurde eine hiesige Familie -ersetzt. Eine 52 Jahre alte Frau, die mit ihren Angehörigen in einer unweit ihres Hauses gelegenen Scheuer mit Dreschen beschäftigt war, begab sich gestern vormittag nach Hause, um Most zum Vesper zu holen. Als die Frau zu lange ausblieb, sah ihr Mann nach und fand sie erhängt auf der Bühne vor. Wie man vernimmt, hat die bedauernswerte Frau diese That in einem Anfall von Schwermut begangen.

Rottweil, 16. Okt. Schwurgericht. (Korr.) Unter 14 Fällen, zur Hälfte Verbrechen gegen die Sittlichkeit, sind 2 von Interesse nämlich die Strafsache gegen Joseph Do­minikus Felder von Ravensburg, zuletzt wohnhaft in Tutt­lingen, wegen KinderraubS und anderer Verbrechen. Nach­dem der Angeklagte einen Schuhmacher um 43 ^ geprellt hatte, griff er zu Tuttlingen die 9 Jahre alte Anna Huler auf der Straße auf, nahm sie in Wirtschaften mit, machte sie betrunken, verließ mit dem Mädchen die Stadt und führte es nach Möhringen, Iggingen und Jmmendingen. 2 Tage darauf wurde er verhaftet; das Mädchen halte er mißbraucht. Strafe 4 Jahre 6 Monate Zuchthaus. Der andere Fall betraf das Verbrechen des Totschlages, dessen der Schuhmacher Philipp Schneider von Schörzingen, Oberamts Spaichingen angeklagt war. Dieser hat seine ihm erst vor 4 Monaten angetraute 29 Jahre alte Frau erdrosselt, er wurde zu 7 Jahre Zuchthaus verurteilt. In zwei Fällen wegen versuchten Totschlags nämlich in der Strafsache geaen den Schreiner Joseph Moser von Ren- quiShausen, OA. Tuttlingen, erfolgte Freisprechung, im andern gegen den Drechsler Jakob Stahl von Plattenhardt, OA. Stuttgart, wurde eine Verurteilung zu 1 Jahr und 6 Monaten Gefängnis ausgesprochen.

Balingen, 16. Okt. In vergangener Nacht bald nach 12 Uhr weckten die Alarmsignale der Feuerwehr die Bewohner hies. Stadt aus dem Schlafe. In der mech. Schuhfabrik von Jakob Müller beim Paradies war Feuer ausgebrochen. Da die Feuerwehr in kürzester Frist auf dem Brandplatze erschien, konnte der Brand-im Entstehen bewältigt werden. Der Betrieb erleidet keine Unterbre­chung.

Plochingen, 17. Okt. (Korr.) Als sich gestern abend 11 Uhr Kronenwirt Sch. in sein Schlafzimmer be­gab, bemerkte er daselbst zwei Burschen, die sich an seinem Sekretär zu schaffen machten und sich bei seinem Eintreten entfernten. Den herbeigeeilten Gästen gelang es, des einen, der sich unter einer Bettlade versteckt hatte, habhaft zu werden, während der andere entkam. Der Verhaftete ist ein aus Oesterreich gebürtiger Friseurgehilfe.

Eichtersheim, 18. Okt. (Korr.) Ein Sinsheimer Musiker wurde von einem Burschen aus einem Nachbar­orte, der sich des Tanzgeldes bei dem Kirchweihfeste ent­ziehen wollte, in den Hinterkopf gestochen, so daß ec in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. Der in­zwischen entflohene Thäter wurde von zwei Radfahrern ein­geholt und vorläufig in den Ortsarrest verbracht.

Schwaikheim, 18. Okt. (Korr.) Vorgestern verun­glückte ein hiesiger l ljähriger Schüler dadurch, daß er mit einigen Kameraden an dem im Schafhaus untergebrachten Schäferkarren schaukelte und dieser plötzlich so stark auf ihn hinfiel, daß er an einem Fuß einen ooppelten Bruch erlitt.

Hei den heim, 18. Okt. (Korr.) Das 12jährige Töch- tercken des ehemaligen Schullehrers Graf, das auf dem Güterbahnhof mit Sammeln von Steinkohlen beschäftigt war, wurde von einem Fuhrwerk überfahren und es wurde ihm der Kopf total zusammengedrückt. Inwiefern der Knecht und ein weiterer Mann, der dabei war, schuld haben, wird die Untersuchung zeigen.

Eberbach, 18. Okt. (Korr.) Dem Bahnarbeiter Tomayer von hier wurde vorgestern Nacht beim Rangieren der linke Fuß oberhalb des Knöchels abgefahren.

Ulm, 16. Okt. (Korr.) Von der Strafkammer wurde der Fabrikant Hermann Mayer. Teilhaber der Firma Einstein und Mayer, mechanische Trikotweberei in Göp­pingen, wegen Zuwiderhandlung gegen die ZH 115 und 146 der Gewerbeordnung zu der Geldstrafe von 50 ^ verurteilt. Der Angeklagte hatte den Arbeitern und ins­besondere den Nähterinnen seiner Fabrik die Stoffe zu ihnen übertragenen Akkordarbeiten zu einem höheren Preis als die durchschnittlichen Selbstkosten betrugen, angerechnet und den Betrag am Lohn abgezogen.

Ehingen, 17. Okt. (Korr.) Gestern mittag etwa ^/il Uhr ereignete sich hier ein schreckliches Unglück. An­läßlich der kirchlichen Trauung eines jungen Ehepaares wollte der Freund des Bräutigams hinter der protestantischen Kirche auf freiem Felde Böllerschüsse abgeben. Der 3te Schuß ließ länger auf sich warten als der Schütze berech­net hatte, er wollte deshalb Nachsehen und brachte unbe­greiflicherweise das Gesicht vor die Böllermündung. Im selben Augenblick ging der Schuß los und riß dem un­glücklichen jungen Mann die obere Schädelhälfte weg, so- daß er augenblicklich eine Leiche war. Den Hinterbliebenen des Verunglückten wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

Oeh rin gen, 17. Okt. (Korr.) Eine rohe That hat letzthin vor dem K. Schöffengericht hier ihre Sühne gefun­den. Der Sachverhalt ist folgender: Vor einiger Zeit war der Maurer Hammel von Lochweiler OA. Oehringen nachts noch in der Wirtschaft zu Gleichen, Gde. Pfedelbach und geriet mit den anderen Gästen und dem Wirt in Streit, wobei sich H. einer Sachbeschädigung und eines Hausfrie­densbruches schuldig machte. Hernach entfernte sich H. aus der Wirtschaft, der eine tolle Wut auf alle Gäste hatte und lauerte im nahen Walde an der Straße von Gleichen nach Frohnfalls dem heimkehrenden Fuhrmann R von letzterem Orte, sowie einem auf Urlaub befindlichen Soldaten auf. Als letztere in die Nähe des H. kamen, sprang dieser aus dem Versteck hervor und versetzte dem Soldaten mit einem Spazierstock einen Schlag ins Gesicht an das linke Auge, so daß dieser 5 Wochen lang dienstunfähig war. Mit Rück­sicht auf die brutale That wurde H. zu 2 Monaten Ge­fängnis verurteilt, zumal der Soldat mit H. zuvor keinen Streit gehabt und die Verletzung eine äußerst gefährliche war, da der Verlust des linken Auges in Frage kam. Die eingelegte Berufung hatte keinen Erfolg.

Pforzheim, 18. Okt. (Korr.) Gestern kam der 500ste Fall an Typhus hier zur Anzeige. Der Verlauf der Krankheitsfälle ist meistens ein sehr schwerer, haupt­sächlich jüngere Leute und Kinder fallen der Epidemie zum Opfer. Von der Behörde wurden strenge sanitäre Maß­regeln ergriffen, die einer Verbreitung der heimtückischen Krankheit Vorbeugen sollen.

Halle a. S., 16. Okt. Bei Ortrand überfielen vier Kerle den Viehhändler Bachmann, nahmen ihm mehr als 22 000 Mark ab und warfen ihn alsdann gebunden ins Wasser; vier Stunden später gelang es ihm jedoch, sich selbst aus dem Wasser zu befreien.

Chemnitz, 13. Okt. Um einenTtudenten-Ulk" aus­zuführen, setzten die beiden Schüler der hiesigen technischen Staatslehranstalt, Nickel und Claise aus Limbach eine Scheuer in Brand, in der ein Handwerksbursche nächtigte. Der arme Teufel, welcher sich nicht rechtzeitig retten konnte, kam in den Flammen um. Die beiden Techniker wurden jetzt vom Geschworenengerichte zu je einem Jahre und sechs Monaten Gefängnis verurteilt.

Rom, 17. Okt. Hier stürzten infolge Unwetters drei im Bau begriffene Häuser zusammen. Der Tiber wächst gefahrdrohend. In Montemesola schlug der Blitz in die von Gläubigen volle Kirche ein. 2 Tote und 40 Verwundete btteben auf dem Platze. In Carostno brach die Kirche zusammen. Aus allen Gegenden des Tieber- lauses kommen ähnliche Schreckensnachrichten an. Der Schaden ist unübersehbar.

Oporto, 16. Okt. Hier sind gestern zwei Pestfälle und ein Sterbefall vorgekommen. Im Dorfe Baguim wurden Feuerwehrleute, die einen Kranken ins Spital schafften, von dem Volkshaufen gesteinigt.

Interessant für Radfahrer. Die nächstjährigen englischen Fahrradmodelle dürften unzweifelhaft mit einer kürzlich geschützten äußerst praktischen Einrichtung versehen sein und zwar mit einem neuartigen Kettenrade, welches mit durch den Zug der Kette einstellbaren Zähnen versehen ist. Wie uns das Intern. Patentbureau von Heimann u. Co. in Oppeln mitteilt, sind die Zähne dieses neuen Kettenrades derartig mit einander gelenkig verbunden, daß durch den Zug der Kette zwei benachbarte Zähne entsprechend der Länge der Kettenglieder zu einander eingestellt werden und wird dadurch das so oft vorkommende Abspringen der Kette unmöglich gemacht. (Obengenanntes Patentbureau erteilt den geschätzten Abonnenten dieses Blattes Auskünfte und Rat in Palentsachen gratis.)

Vermischtes.

Bon einem Transvaal-Schwindler wird ans London berichtet: Während die englische Geschäftswelt unter der unsicheren politischen Lage leidet, dient die Transvaal-Krisis einem gewissen Gordon trefflich zur Betreibung eines netten kleinen Ge­schäfts. Wer oder wasMr. Gordon" war, bevor er auf die geniale Idee kam, die ihn jetzt anscheinend zum reichen Mann machen soll, oder wo heute seine Adresse ist, gehört zu den Dingen, die der großen Menge stets ein Geheimnis bleiben werden. Jeden­falls ist Mr. Gordon ein smarter Geschäftsmann mit einem klaren Verständnis für die augenblickliche Lage. Gordon weiß, daß es auch jenseits des Kanals eine ganze Masse tapferer Leute giebt, die gern ein bischen Krieg machen, besonders wenn sie dafür gut bezahlt werden, und lieh deshalb in einer Reihe deutscher, franzö­sischer. holländischer und schweiz. Zeitungen folgende Annonce vom

Stapel:Freiwillige gesucht! Die englische Militärverwaltung sucht gediente Leute, die willens find nach Transvaal zu gehen. Müssen gesund sein, mit Pferden umzugehen verstehen und gut reiten können. Löhnung 180 ^ monatlich, Einschreibgebühr 5 die an Mr. Gordon, 0 0 . Shepherd, 23 Carnabie-Street, Regent-Street London 8^V., zu adressieren sind". Diese Annonce erschien vor etwa einer Woche in den betreffenden Zeitungen und seit einigen Tagen liefen in 23 Carnabie-Street mit jeder Post Hunderte von Briefen ein, in denen Ausländer ihrem glühenden Verlangen, für Großbritanniens kriegerische Ehre chr Blut zu vergießen, Ausdruck gaben. Gordon las die Briefe dieser Helden (für 6 ^ pro Tag) sehr unaufmerksam, schaute aber gründlich nach, ob die .Einschreib­gebühr" in irgendwie gängiger Geldsorte beigefügt war. Die Meisten scheinen die Aussicht auf die Lorbeern, die ihnen sicher waren, einer 5 ^(-Postanweisung wert gehalten zu haben, denn von Tag zu Tag sah man Gordons Miene strahlender werden. In 1 oder 2 Tagen war der Name Gordon den Postboten jenes Bezirks vertrauter als irgend einer. Bon den vielen tapferen Männern aber, die sich auf die Annonce meldeten, weiß sicherlich kein einziger, daßMr. Gordon" ein dunkelhaariger, dicker, kleiner Herr von fremdländischem Aussehen und mit fremdländischem Accent ist, der im übrigen mit dem englischen Kriegsdepartement nicht mehr zu thun hat als der Mann im Mond. Und außerhalb der Carnabie- Street wußte sicherlich niemand, daß Nr. 23 kein Werbebureau der englischen Armee ist, sondern nur ein dürftiger kleiner Laden, in dem allerlei Süßigkeiten, melancholisch dreinschaaende geräucherte Fische, Schreibmaterialien u. dergl. mehr zum Verkauf stehen. An der kleinen Ladenscheibe hängt jedoch eine Papptafel mit der In­schrift:I^sttsrs ins.)- de aärsssecl bsrs". Nr. 23 Carnabie-Street ist also eine der vielen hundert Stellen gleicher Art in London, an die man sich «endet, wenn man ans irgend einem Grunde seine Briefe nicht ins Geschäft oder in die Wohnung adressiert haben will. Gewöhnlich läßt der Cttyclsrc, der außerhalb wohnt, oder das kleine Mädchen, dessen Mutternichts davon wissen soll", feine Briefe hieher gehen. Dem Hans 23 Carnabie-Street widerfuhr also die Ehre, daß Gordon sein kleines Kriegsspiel von dort aus diri­gierte. Aber, wie es zu geschehen pflegt,wunderten" sich auch noch andere Leute als der harmlose Ladeninhaber über die Unmasse Briefe aller Herren Ländern, die täglich fürMr. Gordon" ein­gingen. Hat nun Gordon rechtzeitig etwas von der Neugierigkeit gewisser Leute gemerkt, oder ist ihm bange geworden vor der Götter Neid, kurz, wenn er nicht seine gute Sache dem Laden eines ande­ren Hauses, wohinIsttsrs inaz- bs närssssä" anvertraut hat, so ist er eben verschwunden. Sicher ist, daß er seit 2 Tagen nicht mehr nach 23 Carnabie-Street zurückgekehrt ist.

DieGrazer Tagespost" erzählt aus Steiermark folgen­des Geschichtchen: Bei einer vor ein paar Tagen stattgefundenen, durch die Unbilden der Witterung sehr beeinträchtigten Hochwild­jagd war unter anderen Jagdgästen auch der Prinz von Orleans anwesend, der in fremden Zonen schon unterschiedliches Wild, so­gar Elephanten, erlegt, aber noch nie Gelegenheit gehabt halte, in den Alpen einen Hirsch zu erlegen. Natürlich wendete sich das allgemeine Interesse dem fremden Jagdgast zu, und die Worte Prinz" ....Prinz von Orleans" gingen von Mund zu Mund. Nach einigem Zögern wendete sich ein obersteierischer Jäger, mit der bekannten gemütlichen Zutraulichkeit auf den fremden Jagdgast zutretend, mit der Frage an ihn:Nix für ungut. Euer Gnaden! San vielleicht a Sohn von der Jungfrau von Orleans?"

Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.

Calw, 18. Okt. (Korr.) Der Handel in Hopfen ist vollständig ins Stocken geraten Während anfangs 85 ^( per Ztr. bezahlt wurden, gingen die Preise auf 70 und weniger zurück, gegen­wärtig werden nur noch 50 geboten und auch zu diesem Preis fehlt es an Käufern. In den meisten Gäuorten sind noch schöne und gute Reste feil. Die Obstpreise halten sich auf ihrer Höhe und haben eher Neigung zum Steigen. Hiesige Obsthändler kün­digen heute den letzten Verkauf von hessischen und österr. Most­äpfeln auf dem Bahnhof an. Das ausländische Obst kostet 6.30 ^ Für einheimisches Obst, nach dem große Nachfrage herrscht und das in großer Menge aus unserem Bezirk ausgeführt wird, wird 6.50 ^( bis 7 ^( bezahlt. Schönes Tafelobst in vorzüglichen Sorten kostet 1012 ^ per Ztr. Die Obsternte ist beinahe be­endet und es befindet sich wenig Obst mehr auf den Bäumen.

L. Herrenberg, 18. Okt. Hopfen wieder 6570 ^j(

Cannstatt, 18. Okt. Auf dem hiesigen Güterbahnhof stan­den gestern 18 Wagen Mostobst; einige Wagen waren in festen Händen und wurden nicht ausgewogen. Für gutes, saures hessi­sches Mostob ft wurden per Ztr. 6 ^( bis 6 ^ 30 bezahlt, italienisches Obst wurde schon zu 5 ^( 60 angebolen. Der Verkauf war bei dem guten Wetter sehr lebhaft.

Eßlingen, 18. Okt. Die rege Kauflust und starke Zufuhr in ausländischem Mostobst am hiesigen Güterbahnhof ist bedeutend zurückgegangen; während sonst an frequenten Tagen 30 Wagen zugeführt wurden, sianden gestern 8 Wagen zum Verkauf. Die Preise bewegen sich zwischen 5 ^ 80 und 5 ^j( 20

Horrheim, 16. Okt. Lese dauert fort. Verkauft heute zu 130145 ^( pro 3 bl. Noch viel Vorrat. Käufer willkommen.

Bönnigheim, 16. Okt. Weinlese nahezu beendigt, Erträg­nis ca. 3000 Hektoliter. Noch kein Kauf.

Gemmrigheim, 16. Okt. Weinlese in vollem Gang. Einige Käufe sind abgeschloffen zu 150 und 155 ^( pro 3 Hektoliter.

Besigheim. 17. Okt. Lese geht morgen zu Ende. Quali­tät besser als 1898. Vieles verstellt aber ohne festen Preis. Wein­most kann gefaßt werden.

Kirchheim a. N., 17. Okt. Verkäufe zu 143 ^( per 3 bl. Käufer erwünschl. Nur Rotweine.

Lauffen a. N., 17. Okt. Weinpreise zu 145, 150,155, 160, 165, 170 und 175 Käufer erwünscht.

Strümpfelbach i. R., 18. Okt. Lese in vollem Tang. Weinmost kann sofort gefaßt werden.

Vom Bodensee, 18. Okt. (Korr.) Trotzdem in der Boden­seegegend ein nicht unbedeutender Vorrat an Hopfen sich vorfindet, ist zurzeit ein flauer Geschäftsgang zu bemerken. Der Grund dürfte darin zu suchen sein, daß die Nachfrage auf dem Hauptmarkt in Nürnberg gering ist und daß infolge der großen Schwankungen der Hopfenpreise Heuer die Eigner auch nicht abgeben wollen. In letzter Zeit wurden Späthopfen mit 60-80 ^( bezahlt.

Stuttgart, 14. Okt. (Schlachtviehmarkt.) Zugetrieben wurden: 39 Ochsen, 101 Farren, 104 Kalbeln und Kühe, 117 Kälber, 290 Schweine. Unverkauft blieben: 0 Ochsen, 37 Farren, 53 Kalbeln und Kühe, Kälber, Schweine. Erlös aus '/, bZ Schlacht­gewicht: für Ochsen 6870 für Farren 5257 für Kalbeln und Kühe 5663, für Kälber 6580 für Schweine 5060 ^f.

Der PostdampferKensington" derRed Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 16. Okt. wohlbehalten in New-Iork angekommen.

Konkurs-Eröffnnugeu.

K. Amtsgericht Brackenheim. Jakob Deubler, Bauer auf dem Riesenhof, Gemeindebezirks Ochsenhof. K. Amtsgericht Langenburg. August Bauer, Kaufmann in Langenburg, allein. Inh. der Firma G. F. Bauer's Wikwe am Thor in Langenburg.

Hiezu die BeilageSchwäbischer Landwirt" Nr. 19.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser 'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.