fehlt esHkllerdings auch nicht an Aufforderungen an Mac Kinley, für die Uitlanders einzutreten, also gegen die Buren Stellung zu nehmen, womit aber der Präsident der vorwiegenden Stimmung der Union im Transoaalkonfiikt offenbar nicht entsprechen würde. Einstweilen wird sich Mac Kinley. wie aus Washington versichert wird, darauf beschränken, in Südafrika die amerikanischen Interessen zu schützen; vermitteln will er nur, wenn er hierzu von beiden streitenden Teilen aufgefordrrt werden würde. An ein Eingreifen der Union zu Gunsten der Buren ist natürlich angesichts der englisch-amerikanischen Freundschaft nicht zu denken. Präsident Krüger dankte telegraphisch den amerikanischen Freunden Transvaal's für die den Buren bewiesenen Sympathien.
Kleinere Mitteilungen.
Nagold, 13. Okt. Bei gegenwärtiger Bestellung der Wintersaaten sowie bei der großen Anzahl der Mäuse empfiehlt es sich, die Saatsrucht vor letzteren zu schützen. Dies geschieht auf eine einfache und billige Weise: Man nimmt auf 1 Simri Saatsrucht für 5 Vitriol, löst denselben in ungefähr l?/- Liter warmem Wasser auf, netzt die Saat damit an und läßt es einen Tag stehen. Ein Acker, mit solcher Saatsrucht eingesät, wird nicht allein gegen die Mäuse geschützt, sondern das Getreide wird auch viel weniger den Brand bekommen. Bei der großen Einfachheit vorstehenden Mittels sollte kein Landwirt dasselbe unversucht lassen.
Neuenbürg, 13. Okt. (Korr.) In Birkenfeld brannte gestern mittag das Wohn« und Oekonomiegebäude des Bauern Wolfinger vollständig nieder. Die Bewohner waren während des Brandes auf dem Felde und konnten so gar nichts retten. Wolfinger verbrannten noch 200 die er geliehen hatte, um damit ein Stück Vieh zu kaufen. Der Abgebrannte ist versichert. Der Brandschaden ist bedeutend.
Boll OA. Sulz, 14. Okt. (Korr.) Am Mittwoch hat sich der 76 Jahre alte »ermögliche Bauersmann Kübler dahier aus unbekannten Gründen in dem Garten hinter seinem Wohnhaus erhängt.
Eßlingen, 13. Okt. (Korr.) Wie ein Lauffeuer ver- bereitete sich gestern mittag die Nachricht in unserer Stadt, daß sich Oberwachtmeister Schneider dahier außerhalb der Stadt bei den Ebershalden durch einen Schuß das Leben genommen hat. Was den etwa 52 Jahre alten Mann zu dem schrecklichen Schritt getrieben, dürste wohl die Untersuchung ergeben, da sich verschiedene Notizen vorgefunden haben sollen.
Edingen, 13. Okt. (Korr.) Wegen eines Ver- brechens wider die Sittlichkeit wurde der verheiratete Maurer Fuß von hier festgenommen und dem Kgl. Amtsgericht Balingen eingeliefert. Ferner wurde hier ein 69 Jahre alter Messerschmied wegen des gleichen Verbrechens, begangen an einem schulpflichtigen Mädchen verhaftet uod ebenfalls dem Kgl. Amtsgericht Balingen eingeliefert.
Schwaikheim, 15. Okt. (Korr.) Der 18jährige bis vor kurzer Zeit hier beschäftigte Schreinergeselle Bühlmaier von Bückmannsweiler halte kürzlich dem Anwalt Frank von Burkhardshof aus einem entschlossenen Kasten ^ 340 — gestohlen. Der Dieb, der sich in den letzten Tagen durch bedeutende Geldausgaben hier und in der Umgegend verdächtig machte, wurde vorgestern vom Winnender Landjäger, obwohl er sich vorher noch auf einem Fuhrwerk flüchten wollte, bei Oßweil eingeholt und verhaftet und nach Ludwigsburg eingeliefert. Bei" seiner Untersuchung fanden sich von dem gestohlenen Geld noch ^ 162 — vor.
Heilbronn, 13. Okt. (Korr.) Der weiter an dem Diebstahl bei Kronenwirt Nesper in Steinheim, OA. Marbach, beteiligte Bursche, namens Kappus, ist in Mannheim festgenommen und hierher eingeliefert worden. In seinem Besitz sollen sich etwa noch 600 ^ vorgefunden haben.
Klingenberg b. Heilbronn, 13. Okt. (Korr.) Ein hiesiger strebsamer Mann, Vater von 12 lebenden Kindern, stürzte gestern in seiner Scheuer so unglücklich auf die Tenne herab, daß er schwere innere Verletzungen erlitt, die sein Auskommen fraglich erscheinen lassen. Der hart betroffenen Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.
Geislingen, 14. Okt. (Korr.) Vorgestern Nachmittag 1/28 Uhr fiel hinter der Sägmühle ein etwa 2 jähriges Kind in die Rohrach und wurde sofort vom Wasser fortgeführt. Ohne das rasche Handeln des Tapeziergehilfen Julius Hanold hier, der ohne Besinnen ins Wasser hineinsprang und das Kind rettete, wäre dasselbe warscheinlich ertrunken.
Oberkochen, 14. Okt. (Korr.) Ein von Unterkochen gebürtiger Bursche, Namens Bogt, drang lt. Kocherzeitung vor einigen Tagen in das Haus beim Kocherursprung ein, öffnete mit einem Beil den Kleiderkasten des Schreiners Hägele, entwendete, was er Wertvolles fand, und entfernte sich mit Drohungen gegen die Bewohner, welche nahe verwandt mit ihm sind. Er wurde seit einigen Tagen von der Landjägermannschaft gesucht. In der Nacht vom 12. auf 13. d. M. drang er wieder durch das Küchenfenster in das Haus und verlangte Unterkunft. Da ihm diese nicht gewährt wurde, fiel er mit einem Handbeil über die in den fünfziger Jahren stehende Aloisia Hägele und deren Tochter Rosa her und verletzte beide, daß sie einen großen Blutverlust erlitten. Ob die Verletzungen lebensgefährlich find kann nicht angegeben werden. Hoffentlich gelingt es, des gefährlichen Burschen bald habhaft zu werden.
Ehingen, 14. Okt. (Korr.) Eine aufregende Scene spielte sich vorgestern Nachmittag auf dem Platze vor dem Spritzenhaus« ab. Einige Bärentreiber mit ihren
Tanzbären hatten sich dort zur Ruhe niedergelassen. Eine Frau, welche eiligen Schrittes an den Bären vorüber wollte, wurde plötzlich von einem großen alten Bären angefallen und trotz eisernem Beißkorb am Knie gepackt und festgkhalten. Es vergingen einige Minuten, ehe es gelang, Meister Petz zu bewegen, von seinem Opfer abzulassen, was dadurch bewerkstelligt wurde, daß seitens der Treiber mit armsdicken Prügeln auf den Bären eingehauen wurde. Die Frau schien — dank ihrer dichten Kleidung — keine ernstliche Verletzung davongetragen zu haben, denn sie hinkte weiter, während dem Bären in oben erwähnter Weise noch einige Zeit zugesetzt wurde.
Donaueschingen, 12. Okt. (Korr.) In Mundelfingen brach vorgestern Abend im Hause des Meßners Beha Feuer aus, welches so rasch um sich griff, daß in kurzer Zeit das ganze Anwesen in Hellen Flammen stand. Leider sind dem wütenden Element drei blühende Knaben, der älteste erst neun Jahre alt, zum Opfer gefallen.
Donaueschingen, 14. Okt. (Korr.) Ueber das schreckliche Brandunglück im benachbarten Mundelfin gen gehen uns noch folgende Mitteilungen zu: Die Schilderungen der Einzelheiten bei dem Mundelfinger Brande, wie wir sie von Augenzeugen erfahren, sind grauenerregend. Der Meßner und seine Frau mit ihren 7 Kindern lagen schon in festem Schlaf, als kurz vor 10 Uhr von Nachbarsleuten das Feuer in dem ganz aus Holz gebauten, mit Schindeln gedeckten kleinen Hause bemerkt wurde. Vater und Mutter, welche mit ihren 4 kleinen Kindern im unteren Stock schliefen, sprangen sofort bei dem Alarm auf, um ihre Lieblinge zu retten. Der Vater will die Treppe hinauf zur Giebelkammer, wo seine 3 Knaben, einer im Alter von 9 und Zwillinge von 7 Jahren, schliefen. Aber die Treppe bricht unter seinen Füßen zusammen; dort oben ist das Feuer ausgebrochen, wahrscheinlich durch ein schadhaftes Kamin. Nun wollen er und andere beherzte Männer zum Giebelfenster hinein, aber das grausige Element schlägt ihnen entgegen und jeder Rettungsversuch ist vergebens. Kein Wunder, wenn der starke Mann vor Schmerz zusammenbricht. Unterdessen hat die Mutter ihre 4 anderen Kinder aus den Betten gerissen und gewinnt mit den 2 jüngsten auf dem Arm den Ausgang. Aber da sieht sie, daß ihr 3jähriges Mädchen fehlt. Sie dringen wieder ins Schlafzimmer ein, aber nirgends ist das Kind zu finden und das rasch um sich greifende Feuer gebietet sofortigen Rückzug. Erst beim Wegräumen des Schuttes hat man die Leiche des Mädchens auch gefunden. Es hat sich wahrscheinlich in seiner Angst schnell in das Bett der Mutter geflüchtet und hat so das Schicksal seiner Brüder geteilt. Gestern Mittag hat man di« Ueberreste der armen Unglücklichen in die kühle Erde gebettet. Der Jammer der armen Eltern ist unsagbar. Sie haben bei dem Brande auch ihr Vieh (4 Schweine. 11 Hühner und 1 Ziege) verloren und sind mit den Fahrnissen nicht versichert. Durch die fast übermenschliche Anstrengung der Feuerwehr gelang es. das Feuer auf seinen Herd zu beschränken, trotzdem sich in nächster Nähe große Bauernhäuser mit Schindeldächern befinden.
Auf der allgemeinen Ausstellung für Haus und Küche inFrankfurt a. O. erhielt die Maggigeseüschast in Berlin (Fabrik in Singen, Baden) die Goldene Medaille als höchste Auszeichnung und einen Ehrenpreis für hervorragende Leistungen.
Aus St. Johann, 12. Okt. wird der Fr. Z. gemeldet: Der bei einer Schnizeljagd gestürzte bekannte Herrenreiter Leutnant Frow in vom westf. Drag.-Reg. Nr. 7 (der auch bei den Herbstrennen zu Stuttgart-Weil am 30. Sept. und 1. Okt. 3mal mitgeritten ist) ist an den Folgen des Schädelbruchs, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, heute gestorben.
Osnabrück. 12. Okt. Bei dem Neubau der Herz- Jesu-Kirche stürzte das Gerüst ein. 5 Maurer kamen dabei zu Schaden und trugen zum Teil schwere Verletzungen davon.
Warschau, 13. Okt. Zwischen Skiernewice und Plycrwia ist heute früh gegen 3 Uhr der gemischte Zug der Warschau-Wiener Bahn entgleist. 15 Waggons wurden total zertrümmert. Vom Zugpersonal sind 2 tot, 3 verwundet.
Madrid, 14. Okt. Ein schreckliches Unwetter wütete in der Provinz Orense. Sieben Dörfer sind beinahe weg- gesegt, die Ernten sind zerstört. Tausende von Menschen befinden sich in größtem Elend.
Vermischtes.
Des Kaisers Marstal l. Der kaiserliche Pferdebestand ist in der Hauptsache in einem einfachen Gebäude der Breitenstraße Berlins, ganz in der Nähe des Schlosses, untergebracht. Aber auch in Potsdam befindet sich stets ein vollzähliger Wagenpark nebst Bespannung, selbst wenn der Kaiser oder die Kaiserin dort nicht anwesend sein sollten. Die Durchschnittszahl an Pferden ist 340, von denen die Mehrzahl Rappen sind. Besonders bekannt sind die 6 prächtigen Trakehner, deren sich der Kaiser ausschließlich bei großen Galafahrten bedient. Sie sind von reinster Rasse und stehen im Alter von 6-8 Jahren. Ihr prächtiges schwarzes, seiden- ßlänzendes Fell und das ihnen innewohnende Feuer müssen sofort jedermanns Aufmerksamkeit erregen. Aber trotz dieser überschäumenden Kraftentfaltung war die Schule, die sie durchgemacht haben, eine sehr strenge. Handelt es sich doch darum, daß der Kutscher der kaiserlichen Equipage seine Rosse so vollständig in der Hand hat, daß sie der kleinsten Zügelnachhilfe pariren und sich durch nichts aus der Fassung bringen lassen. Auch die sonstigen kaiserlichen Gespanne haben diese Erziehung genossen; denn der Kaiser läßt den Kutscher auf seinen Spazierfahrten nur selten im voraus benachrichtigen, wohin es gehen soll. Er giebt vielmehr während der Fahrt seinem Leibjäger mit der Hand ein Zeichen, sobald eine bestimmte Richtung eingeschlagen weroen soll, und dieser übermittelt es dem Kutscher. Oftmals heißt es dann ganz plötzlich eine scharfe Biegung im Straßenzuge zu überwinden, so daß, wie man sieht,
hohe Anforderungen an die Geistesgegenwart des RosselenkerS gestellt werden. Dem speziellen Gebrauch der Kaiserin dient ein prächtiges Gespann von 6 Füchsen, wie denn überhaupt die hohe Frau die braune Farbe bei den Pferden in allen Schattirungen bevorzugt. Für Paraden, Manöver und sonstige Ceremonien stehen ferner in den kaiserlichen Stallungen 60 weitere Reitpferde von ausgesuchter Schönheit, die teilweise fremden Fürstlichkeiten, Gästen den Kaisers oder den Attaches? der Gesandtschaften bei besonderen Anlässen zur Verfügung gestellt werden. Alle diese Tiere haben ein Alter von 6—10 Jahren. Im Oktober und April jeden Jahres werden die neu erworbenen Fünfjährigen in „trainina" genommen und dann nach 6 Monaten definitiv in den kaiserlichen Marstall eingereiht, dessen Unterhaltungskosten, Reparaturen und Neu-Er- werbungen jährlich 2 Millionen betragen.
Die Mannszucht der deutschen Matrosen. Die französische Militär-Zeirschrift Armee et Marine bringt ein Bild des deutschen Kreuzers Prinzeß Wilhelm und schreibt dazu: Der nach Kiel zurückgekehrte deutsche Kreuzer Prinzeß Wilhelm hat einen längeren Besuch im Hafen von Saigon auf der Fahrt nach der Heimat gemacht; dort wurde er in der besten Form ausgenommen. Die Bewohner von Saigon sind voll des Lobes über das Verhalten der Offiziere wie der Mannschaften des Kreuzers und vor allem über den Kommandanten Truppe!, der ein nach allen Richtungen hin ausgezeichneter Offizier ist. Besonders hat man die vortreffliche Aufführung und wunderbare Manaszucht der Matrosen bewundert, auch wenn sie sich am Land selbst überlassen waren. Gegenüber den groben Ausschreitungen und Grausamkeiten englischer Soldaten und Matrosen in Indien, die nie eine angemessene Sühne finden, weil kein englischer Richter einen Engländer verurteilen würde, muß das musterhafte Benehmen unserer deutschen Seeleute allerdings ganz etwas Ungewohntes sein.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
L. Herrenberg, 13. Okt. Obstpreis 6—6,50 ^ für Mostobst, 10—11 ^ für gebrochen Obst und 9 für Zwetschgen. — Der Hopfenhandel geht immer noch flau. Für den Ztr. mittlere Ware wird S0—6S ^ bezahlt.
» Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung, Stuttgart, Eßlingerstraße 15II. Ausgegeben am 14. Okt. In der abgelaufenen Woche sind bei uns eingegangen: Angebote: Tafeläpfel 2000 Mostäpfel 3000 kx, Taselbirnen 300 Nach« srage: Tafeläpfel 1800 kx. — Die Vermittlung geschieht unentgeltlich. Vorschriften und Formulare sind prompt und franko erhältlich. — Obstpreise. (Berichte der Zentralvermittlungsstelle sür Obstverwertung in Stuttgart). Stuttgart, (Ln Kros-Markt bei der Markthalle am 14. Okt: Tafeläpfel 12—18 ^s, Tafelbirnen 16—30 ^s, Zwetschgen 12—14 Pfirsiche 35 ^f, Quitten 18—20 Himbeeren 30—35 ^s, Preiselbeeren 40—45 ^s, Nüsse 24—35 Hagenbuttcn40^s,per*/,KZ. (Wilhelmsplatz): Mostäpfel (würtl.) ^ , Moftäpfel (ausländische) 6.— bis ^ 6.40, Brat
birnen ^ 7.50, per Ztr. — Berlin, Ln xros-Markt in den Zen- tralmarkthallen am 13. Okt.: Tafeläpfel einheimische 8—14 ^s, Gravensteiner 17—18 Tafelbirnen einheimische 8—14 ^s, Bergamotte 10—12 ^s, Pflaumen einheimische 5—6 -s, Preiselbeeren schwedische 10—20 per '/, lex. Zufuhren genügend, Markt still. — Frankfurt a. M.: Nach Mitteilung der Centralstelle für Obst- verwertung vom 9. Okr. stellen sich die Durchschnittspreise für 50 lex bei sofortiger Lieferung wie folgt: Tafeläpfel je nach Sorte ^ 10'/,-18. Wirtschaftsäpfel ^ 7-8, Kelteräpfel (Mostobft) ^ 4.75, Taselbirnen je nach Sorte ^ 12—20, Kochbirnen ^ 8—10, Zwetschgen ^ 8, Walnüsse 16.
Eßlingen, 14. Okt. Auf dem Güterbahnhof sind heute 26 Wagen Mostobst zugeführt. Der Preis geht zurück; der Ztr. kostet 5 ^ 80 bis 6 ^ 30
Horrheim OA. Vaihingen, 12. Okt. Frühgewächs verkauft 145 ^ per 3 bl. Gemischt Gewächs noch kein Preis. Erzeugnis 1800 bl. Käufer eingeladen.
Bozen, 11. Okt. Die Obstbäume haben Heuer in Südtirol reichlich nachgeholt, was sie fernd versäumten. Der Ertrag ist sehr groß. Das Land glich einem einzigen großen Obstgarten mit glänzenden duftenden Aepfeln. Die Mehrzahl ist schon abgenommen, verpackt und auf dem Weg in die weite Welt. Die Lage der Bauern ist doppelt günstig, weil die Preise hoch sind, da in anderen Gegenden die Ernte ungünstig ausgefallen ist. — Mit dem Wein steht es für die Bauern weniger gut. Zwar ist auch die Traubenernte eine sehr reichliche. Aber die Preise find nieder. Ursache des trägen Geschäftsgangs sind die noch großen Vorräte vom vorigenJahr,sowie die gleichfalls reichliche Ernte in Italien. Bekanntlich kauft man hier nicht wie in Deutschland den Most, sondern die geschnittenen zerdrückten Trauben in Kufen als Praschlet. Dieser Praschlethandrl ist nun Heuer so flau, wie man ihn nicht leicht erlebt hat. So ist z. B. der berühmte Lagrein und das vorzügliche Leitacher Gewächs um 16 fl. der Hektoliter zu haben, und trotz dieses Spottpreises fehlt es an Käufern. Mehr als die Hälfte ist noch feil. Ueberall übcrwiegt das Angebot der Rebleute bei weitem die Nachfrage. Also schlechte Aussichten sür die Weinbauern, wohl aber günstige für die Weintrinker, da der Rebensaft trotz der vortrefflichen Beschaffenheit erheblich billiger werden muß. In dieser Woche wird allgemein mit der Lese begonnen.
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Druck und Verlag der G. W. Zaiser 'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.