München. 18. Sept. Minister des Innern Frhr. v. Feilitzsch hat gestern in Begleitung des Regierungsprä­sidenten von Oberbayern v. Auer eine Dienstreise in die durch Hochwasser geschädigten Bezirke angetreten. Eine ministerielle Verfügung vom gestrigen Tage ordnet sofortige amtliche Erhebungen über die Hochwasserschäden an. um einen geeigneten Maßstab für die Verteilung der eingehen« den Hilfsgelder und zugleich Anhallspunkte für die in Aussicht genommene Gtaatshilfe zu gewinnen. Der Prinzregent ist heute Nachmittag wieder zu den Jagden nach dem Allgäu abgereist. In München und im Ober- land scheint die Hauptgefahr beseitigt zu sein. Der Tram- bahnverkehr und die Beleuchtung, sowie der volle Betrieb der Sportausstellung können heute wieder ausgenommen werden.

Berlin, 13. Sept. Das Gesetz, betr. den Eharfrer- tag, das zu so vielen, parlamentarischen Kämpfen Veran­lassung gegeben hat, wird jetzt in der vom Herrevhause be­schlossenen Gestalt amtlich veröffentlicht. Der einzige Pa­ragraph des Gesetzes lautet wie folgt: Der Charfreitag hat die Geltung eines bürgerlichen allgemeinen Feiertages. In Gemeinden überwiegend katholischer Bevölkerung soll die bestehende herkömmliche Werktagsthätigkeit (auch die gewerbliche Tätigkeit § 105a ff. der Reichsgewerbeord- nung) am Charfreitag nicht verboten werden; es sei denn, daß eS sich um öffentlich bemerkbare oder geräusch­volle Arbeiten in der Nähe von dem Gottesdienst gewid­meten Gebäuden handelt. Wichtig für Radfahrer ist die Entscheidung des Reichsversicherungsamtes. Dieses hat erklärt, das Fahrrad sei nicht mehr als Gegenstand des Sports, sondern als Verkehrsmittel anzusehen, da es weit verbreitet sei und für manche Gewerbebetriebe eine erheb­liche Bedeutung gewonnen habe. Es müsse somit als ein der Gepflogenheit der Bevölkerung entsprechendes Beförde­rungsmittel anerkannt werden, und seien daher solchen Ge­werbetreibenden, die in ihrem Beruf in Fahrrad benützen und dabei verunglückten, Renten zuzubilligen.

Der preußische Landwirtschafts.Minister Frhr. v. Ha mm er st ein hielt in Osnabrück eine Rede, in der er die Landwirtschaft der weitestgehenden Hilfe des Staats versicherte. Die Landwirtschaft sei eben das unbedingte Fundament des Staatslebens. Die Gerüchte über seine angebliche Demission dementierte der Minister.

Die Königin-Regentin von Spanien unter- zeichnete ein Dekret, wonach die konstitutionellen Garan- tien in der Provinz Biscaya suspendiert werden. Das ist gleichbedeutend mit der Verhängung des Belagerungs- zustandes.

DemHamb. Korr." wird aus dem Haag telegra- phirt, daß die Königin Wilhelmina und die Köni­ginmutter Emma im Laufe des nächsten Monats in Potsdam eintreffen werden.

1- DerReichsanzeiger" veröffentlicht die schon angekündigte Belehrung über die Pest und über das Verhalten bei einer Pestepidemie. Indessen ist nach wie vor kaum zu befürchten, daß die einerseits von Portu­gal, anderseits von dem russischen Gebiet von Astrachan her drohende Pestgefahr die deutschen Grenzen erreichen könnte. _

Gmunden, 16. Sept. Gestern nachmittag stürzte die über die Traun führende hölzerne Brücke ein. 20 Personen, die bei den Schutzarbeiten beschäftigt waren, ertranken, eine wurde gerettet.

Wien, 17. Sept. DasArmeeverordnungsblatt" ver­öffentlicht die Enthebung des aus der Dreyfusaffäre bekannten Obersten Schneider vom Posten eines Militäratachees bei der Botschaft zu Paris und bei der Gesandtschaft in

Brüssel.

Wien, 18. Sept. Der Schaden, den allein die Staatsbahnen durch das Hochwasser erlitten, wird auf 4 Mill. Gulden geschätzt. Für Wien ist, da die Inn- Wasser fast gänzlich abgelaufen sind, die große Gefahr

beseitigt. _ . .

Zara, 15. Sept. Bei dem Anhallen ewes des Schmuggels verdächtigen Schiffes wurden die österreichischen Zollbeamten von der Besatzung des Schiffes mit Revolvern angegriffen und sodann das Schiff angezündet. Ein italieni­sches Fahrzeug rettete die bereits in großer Gefahr schwebenden Zollbeamten und verhaftete die türkische Besatzung samt dem Kapitän.

Paris, 16. Sept. Unter Oberbefehl des Generals Hrrve fand gestern, Freitag, die Truppenschau über das 20. und 6. Armeekorps an der Ostgrenze statt. Die zahl- reichen Zuschauer spendeten lebhaften Beifall. Die österreichische Gräfin Prokesch-Osten, Vorsitzende vom Roten Kreuz, hat lr.Mn. Z." der Familie Dreyfus eine Sympathie­adresse zugehen lassen.

Paris, 18. Sept. General Mercier tritt dem Ge­rücht entgegen, daß er beabsichtige für den Senat zu kandidieren. Er erklärt, er habe keine Lust. Politik zu machen. Wie derFigaro" erfährt, ist der aus der DreyfuSaffäre bekannte Senator Scheurer-Kestner an einem ziemlich heftigen typhösen

Fieber erkrankt.

Paris, 18. Sept. Die Nationalisten verlangen die strengste disziplinarische Bestrafung von 56 Reservisten, welche eine Beschwerde gegen die rohe Behandlung seitens eines Unterleutnants veröffentlichten, und Anklage gegen Gallifet wegen wissentlicher Zerstörung der Disziplin.

Paris, 18. Trpr. Zwei Personen, die in der vor- vergangenen Nacht Guerin zu verproviantieren suchten, wurden gestern vormittag verhaftet. Einer derselben, der Sohn eines ehemaligen Polizeikommiffars, kam, als er von dem Polizeibeamten verhaftet wurde, zu Fall, verletzte sich

schwer und wurde auf dem Wege zur Apotheke, wo er sich verbinden lassen wollte, sestgenommen.

Petersburg, 17. Sept. Die Russische Telegraphen­agentur meldet auS Chabarowsk: Der Kaiser von China erließ einen Befehl, wonach eine Art von Nationalgarde gebildet werden soll. Jeder Mann wird verpflichtet, eine gewisse Zeit in den Reihen des Heeres zu dienen. Im Falle eines Krieges sollen die auf diese Weise gebildeten Truppen als Hilfstruppen verwendet werden. Die Gouver­neure von zwei, in der Depesche als Hunst und Huandun be- zeichneten Provinzen erhielten angesichts der kretischen Lage in diesen Provinzen den Befehl, im Laufe eines Monats über die Maßnahmen zu berichten, welche sie zur Erfüllung obigen Befehls ergriffen haben. Die Gouverneure der übrigen Provinzen sollen ihren Bericht innerhalb dreier Monate einreichen.

DerFigaro" stellt fest, daß die Bewegung zu Gunsten der Begnadigung von Dreyfus anhält. In den Provinzen hätten sich in den verschiedenen militärischen Hauptplätzen zahlreiche Offiziere ganz offen für die Begnadigung ausge­sprochen, durch die ihrer Ansicht nach eine allgemeine Be­ruhigung herbeigeführt werden würde. Nach derAgence Nationale" empfängt Dreyfus im Gefängnis in Rennes täglich am Vormittag und Nachmittag Besuche des Anwalts Monira, des Sekretärs Demanges. Um 3 Uhr besucht Frau Dreyfus den Gefangenen. Den Rest des Tages widmet Dreyfus der Lektüre von Büchern und immer noch zahl­reich eintreffender Briefe.

Belgrad, 16. Sept. Wie verlautet, wird infolge Intervention einiger Großmächte nur der Attentäter Knese- vic hingerichtet werden, während die anderen Angeklagten, falls sie das Standgericht zum Tode verurteilt, vom Könige begnadigt werden würden.

Belgrad, 18. Sept. Der Urteilsspruch des Standge­richts wird am nächsten Donnerstag gefällt werden. Trotz aller Dementi erhalten sich die Gerüchte über eine Minister­krise.

Southampton, 17. Sept. Der DampferGaul" ist gestern mit 1000 Mann und Offizieren an Bord nach Südafrika abgegangen.

Hoffentlich kommt es in Südafrika jetzt nicht zum Kriege, sonst sind die schlimmsten Folgen denkbar. Der Times wird näml'ch aus Capstadt telegraphirk: Premierminister Schreiner teilte im Gesetzgebenden Rat mit, im Küstenstrich von Magude nahe der Delagoa-Bay seien 42 Fälle von Pest festgestellt worden, die sämtlich tätlich verlaufen seien.

New-Aork, 18. Sept. Die gesamte amerikanische Presse protestirt gegen die Ansprüche gegenüber Trans­vaal. Am heftigsten spricht sich darüber der New-Aorker Tun" aus.

Kleinere Mitteilungen.

Herrenberg, 18. Sept. Ein Glück war für die Ge­meinde Oeschelbronn unseres Bezirks die Einquartierung elsäßischer Artillerie, die von Samstag auf heute dort lag. Denn bei einem infolge des Hopfentrocknens entstandenen Brand in der Nacht vom Samstag auf Sonntag hat nicht nur das ganze Militär mitsamt dem Hrn. Major sich an den Löscharbeiten beteiligt, sondern vor Allem hat ein Soldat, der im Zivilbsruf Schieferdecker ist, in kühner und auf­opfernder Weise eine Frau und 6 Kinder aus dem brennen­den Hause gerettet, die ohne ihn sicher im Rauch erstickt wären. Auch der Retter selbst ist dem Rauch beinahe erlegen.

Rottenburg, 15. Sept. Ueber die Dauer der dies­jährigen Hopfenernte find hier 669 männliche und 1603 weibliche, zusammen 2272 fremde Personen beschäftigt. Im vorigen Jahr waren es 706 männliche und 1419 weibliche Personen; somit hat Heuer die Zahl der weiblichen um 184 zu-, die der männlichen um ein unbedeutendes ab­genommen.

Calw, 18. Sept. (Korr.) Im hiesigen Krankenhaus starb am Freitag ein Infanterist Martens aus Achern, welcher während des Manövers in Liebenzell an Lungen, entzündung erkrankt war; er stand beim 132. Regt, in Straßburg in Garnison. Die Leiche wurde gestern abend mit der Bahn nach Achern geführt. Die Mannschaft des Bezirkskommandos, die Veteranen und Militärvereine gaben dem Verstorbenen mit umflorter Fahne das Geleite zum Bahnhof.

Kirchheim, 19. Sept. (Korr.) Gestern wurde hier das landwirtschaftliche Bezirksfest abgehalten. Hiebei wurde für langjährige Dienstleistungen in einem und demselben Hause 13 Knechte und 26 Dienstmädchen mit Prämien be­dacht, sowie eine große Anzahl Pferde und Schweine prä- mirt. Bei Vorführung der Pferde wurde ein Bauer von Krebsstein von einem ausschlagenden Pferde am Ober­schenkel getroffen und nicht unerheblich verletzt, so daß er per Wagen in seine Heimat befördert werden mußte.

Kirchheim, 19. Sept. (Korr.) In verflossener Nacht r/r12 Uhr wurde die hiesige Einwohnerschaft durch Feuer­lärm erschreckt. Ein Teil der Kaim'schen Pianofortefabrik, in welchem sich das Kesselhaus, d:e Sägerei und der Trockenraum befanden, stand in Hellen Flammen, so daß bei Eintreffen der Feuerwehr an ein Löschen nicht mehr zu denken war. Das Hauptfabrikgebäude, in welchem sich auch die Wohnräume der Inhaber befinden, sowie die an das Brandobjekt angebaute Eisengießerei von Borst und Grüninger, ebenso die in unmittelbarer Nähe stehende Maschinenfabrik von Ernst Schott konnten nur mit äußerster Anstrengung gerettet werden. Sämtliche 3 Gebäude hatten schon Feuer gefangen. Hauptsächlich hat das Wohngebäude von Schott nicht unbedeutend gelitten. Die Firma Kaim trifft ein empfindlicher Schaden, da der Betrieb teilweise

eingestellt werden muß und eine ganz enorme Menge Nutzholz mitverbrannt ist.

Schorndorf. 18. Sept. Gestern vormittag ^9 Uhr begegnete dem Forstwart Heckmann von Thomashardt aus einem Dienstgang im Walde ein großes Unglück. Heckmann wollte aus einer Pflanzschule ein junges Reh, welches junge Pflanzen zu beschädigen drohte, herausjagen, kam dabei zu Fall, wobei er das Unglück hatte, daß sein Gewehr sich entlud und der Schuß ihm den rechten Arm zertrümmerte. Der zur Hilfe gerufene Oberamtsarzt Dr. Gaupp verbrachte den Unglücklichen nach Stuttgart ins Diakonissenhaus, wo er sofort operiert wurde.

Von der oberen Donau, 16. Sept. (Korr.) Auf Veranlassung der Stadtpolizei Tuttlingen wurden aus der Donau 8 Körbe Fische gezogen mit einem Gesamtgewicht von nahezu 4 Zentnern. Infolge der großen Hitze und des geringen Wafferstandes der Donau gehen zur Zeit Hunderte von Fischen zu Grunde. Aus sanitären Gründen ist die Entfernung der Fischkadaoer aus den Wassern geboten. Schuld an diesem Vorkommnis ist ohne Zweifel die Donauversickerung zwischen Möhringen und Jmmendingen.

Pforzheim, 16. Sept. Der hiesigeAnz." schreibt: Von Bauersleuten wurde bei Wurmberg ein Ulan in einer Klamm tot ausgefunden. Derselbe scheint von seinem Pferd gestürzt und jedenfalls bewußtlos in einen Wassertümpel gefallen zu sein, in dem er umkam. Von einem Waldhüter wurde ferner im sog.Segel" im Hagenschieß ein Dragoner aufgefunden, der beide Beine ged rochen hatte und infolgedessen nicht mehr weiter konnte.

Vom Bodensee, 16. Sept. (Korr.) Die in den Alpen unerwartet rasch eingetretenen Schneesälle haben be­reits auch 2 Menschenleben gefordert. So erfror auf der Stockacheralm bei Külstei im Oberinnthal im Schneesturm ein Bauer von Noppen, welcher Almvieh holen wollte; auf dem Großen St. Bernhard in der Schweiz fand man in der Nähe des Hospitzes den Leichnam eines Italieners, der im Schneesturm ums Leben kam.

Altona. 14. Sept. Auf der hiesigen Wache war vor­gestern ein Dienstgewehr gestohlen worden, ein Vorfall, der auch bei der schwachen Besetzung der Wache in der Ma- nöoerzeit ausfällig genug war. Um die Ausfuhr zu ver- hüten, waren die Eisenbahnbehörden benachrichtigt, auch war der Staatsanwaltschaft das Vorkommnis angezeigt worden. Es hieß bereits, der wachhabende Unteroffizier und der Gemeine, dessen Gewehr fehlte, seien vor ein Kriegsgericht gestellt. Jetzt hat sich das Gewehr in den Anlagen bei Neumühlen gefunden. Die Sache scheint ein schlechter Scherz gewesen zu sein, der allerdings viel Staub aufgewirbelt hat.

Schwedt a. d. O., 12. Sept. Durch Selbstverrat ist dieser Tage Hierselbst ein schweres Verbrechen aufgedeckt worden. Auf der Schreiberschen Herberge ließ ein be­trunkener Müllergeselle Bemerkungen fallen, daß er um einen geheimnisvollen Mord wisse, woraufhin der Mann verhaftet wurde. Die polizeilichen Ermittelungen haben er­geben, daß an der Sache etwas Wahres ist und daß der Verhaftete, der inzwischen der Staatsanwaltschaft übergeben und nach Prenzlau eingeliefert ist, der Mörder selbst war. Nach seinem Geständnis ist er vor sieben Jahren auf einer Mühle bei Freienwalde beschäftigt gewesen, wo er mit der Frau des Meisters in nahe Beziehungen trat. Um den un­bequemen Ehemann aus dem Wege zu schaffen, hat er ihn aus dem Hinterhalt erschossen und die Leiche unter der Mühle vergraben. Nach dem verschwundenen Müller hat bald kein Hahn mehr gekräht, da das Gerücht verbreitet wurde, er sei nach Amerika ausgewandert. Bei den jetzt vorgenommenen Nachgrabungen unter der Mühle ist that- sächlich ein menschliches Skelett bloßgelegt worden, das man für das des Ermordeten hält.

Berlin, 18. Sept. Heute früh wurde der Bildhauer Louis Walentini auS Novara in seiner in der Wilhelmstr. gelegenen Wohnung mit Wunden im Gesicht und in der Schädeldecke, welche anscheinend von einem Brecheisen her­rühren, tot ausgefunden. Man glaubt, daß ein Raubmord vorliegt.

Vermischtes.

Ein Freund der Birnbäume. Der jüngst verstorbene Universitätskanzler v. Weizsäcker verfügte über einen schlagfertigen Humor, der an schwäbischer Derbheit oft nichts zu wünschen übrig ließ. Da saßen einmal in dem kleinem Wirtschaftszimmer des Ab­geordnetenhauses in Stuttgart, das noch in dem einfachen, altehr­würdigen Zustand erhalten ist, wie zu Uhlands Zeilen, einige Volksvertreter verschiedener Fraktionen, um ihre bescheidene Vesper einzunehmen. Die Frage der Zulassung der Feuerbestattung stand für einen der nächsten Tage auf der Tagesordnung und bewegte die Gemüter. Der auch in dieser Frage ebenso freisinnige wie tolerante Kanzler sprach sich für die Freigabe der Feuerbestattung aus. Der dem Centrum angehörende Abgeordnete E. erwiderte darauf:Ich laß mich begraben, ich bin ein Freund des Obstbaus, besonders ein Freund der Birnbäume; aus mem Grab darf einmal nichts als ein Birnbaum gesetzt werden".Und dann", fiel ihm der Kanzler ins Work,hängt man ein Täfelchen an den Birn­baum und schreibt darauf:Hier liegt au e gute Bire".

Frankirung von Ansichtspostkarten. Eine Be­stimmung der Frankirung von Ansichtspostkarten ist im Publikum scheinbar noch sehr wenig bekannt, andernfalls würden gewiß nicht so viele Ueberfrankirungen Vorkommen, wie es der Fall ist. Wir machen deshalb darauf aufmerksam, daß Ansichtspostkarten, wenn sie nur 5 geschriebene Worte (Ortsangabe, Name und Datum) ent­halten und wenn man den AufdruckPostkarte" durchstreicht und ihn durchDrucksache" ersetzt, mit einer 3-Pfennig-Marke genügend frankirt sind.

Falsche silberne Fünfmarlstücke sind gegenwärtig, im Verkehr. Sie zeigen das Münzzeichen 6, die Jahreszahl 1876 und das Bildnis Kaiser Wilhelms I. Die Prägung und namentlich das Kaiserportrait und die Randumschrift sind vorzüglich ausge­führt, doch sind die Falsifikate leichter als die echten Geldstücke und fühlen sich fettig an. Bon amtlicher Seite wird Vorsicht bei Em­pfangnahme von Fünfmarkstücken empfohlen.