Jahre hatte er die höchste Rangstufe der Marine erreicht, nachdem er seit 1896 Chef der Marinestation der Nordsee gewesen war.

Berlin, 12. Sept. Die Sultanin von Zanzibar Gidi Sarah gedenkt alle europäischen Hauptstädte zu be­suchen, bevor sie in die Heimat zurückkehrt. Ihr nächstes Ziel ist Paris, wohin sie Ende dieser Woche aoreisen wird. Die Sultanin verläßt Berlin, ohne ihren Zweck, den Kaiser zu sprechen, erreicht zu haben.

Berlin, 16. Sept. Der Chef des Kreuzergeschwaders Prinz Heinrich von Preußen und der 2. Admiral des Kreuzergeschwaders Fritze find mit den SchiffenDeutsch­land",Hertha",Kaiserin Augusta",Irene" undJltiS" am 15. ds. in Kiautschou eingetroffen.

Hamburg, 16. Sept. Der Dampfer derHamburg- Amerika-LinieAlesta" rettete auf der Fahrt von Amoy nach Shanghai 10 Mann der Besatzung der englischen BarkCity", welche dieAlesia" auf Wrackstücken treibend an traf.

Kiel, 15. Sept. Die Herbstübungsflotte ist im hiesigen Hafen eingelaufen und hat sich dann aufgelöst.

Anstand.

Innsbruck, 13. Sept. Gestern und heute find von der nördlichen Gebirgskette eine ganze Anzahl von Lawinen niedergegangen. Eine große Lawine verlegte das Wasser­werk und zertrümmerte einige Wasserrohre des Elektrizitäts­werkes an der Teufelsbrücke, so daß der elektrische Betrieb eingestellt werden mußte. Hier liegt der Schnee über einen Meter hoch. Das Gleiche wird vom Arlberg gemeldet.

Linz, 16. Sept. Der Kaiser spendete 12000 fl. für die Ueberschwemmten. Als Staatshilfe wurden 15 600 fl. für die erste Notlage angewiesen.

Paris, 14. Sept. Der Professor an der Universität Andrade richtet in derAurore" einen Brief an den Ju­stizminister, worin er ihm die Uebersendung von Schrift­stücken, die die Unschuld des Dreyfus beweisen, ankündigt. Ein Schriftstück bilde eine neue Thatsache und einengesetz, lichen Revisionsgrund. Das Schriftstück soll der Brief eines schweizerischen Obersten sein, in dem dieser den Zeit- -unkt angiebt, an dem Schwarzkoppen zum ersten Male einer anderen Persönlichkeit als Panizzardi gegenüber von seinen Gewiffensbedenken in der Dreyfussache sprach.

Paris, 14. Sept. Das Ergebnis der Einfuhr und Ausfuhr für Frankreich in den ersten acht Monaten weist für die Einfuhr eine Abnahme von 300 Millionen und für die Ausfuhr eine Zunahme von 230 Millionen auf.

Paris, 15. Sept. Auf dem Manöoerfelde wurde ein verdächtiges Individuum verhaftet, die Blätter sprechen von einem deutschen Spion.

Paris, 16. Sept. Bis jetzt haben 142 Abgeordnete ihre Zustimmung zur sofortigen Einberufung der Kammer gegeben. Es unterliegt keinem Zweifel, daß nunmehr auch die Gruppe Meline ihre Zustimmung geben wird.

Belgrad, 14. Sept. Attentatsprozeß. Pionierhaupt­mann Wowanowitsch, 55 Jahre alt, vormals Kommandant des kgl. Bades, ist intimer Beziehungen zu dem Attentäter und der Mitwissenschaft an dem Attentate angeklagt. Der

Attentäter soll andererseits zur Frau des Hauptmannes in­time Beziehungen unterhalten haben. Der Attentäter er­klärt, daß er nie etwas Vertrautes mit dem Hauptmann gesprochen habe. Eine große Zahl von Soldaten sage ent­lastend aus. Gendarmen erzählen dagegen, daß der Haupt­mann vor dem Attentat ihnen den Aufenthalt im kgl. Bad verboten habe. Frau Andjelijr, des Hauptmanns Gattin, ist angeklagt, einige Tage vor dem Attentat für den Atten­täter Briefe geschrieben und am Tag des Mordversuchs mit dem Attentäter eine Zusammenkunft gehabt zu haben. Die Angeklagte gestand dies in der Voruntersuchung ein, heute erklärt sie jedoch, zu dieser Aussage gezwungen worden zu sein. Es sei alles in Bezug auf sie und den Attentäter erlogen. Auch der Attentäter erklärt, daß nie zwischen ihm und der Frau des Hauptmanns Beziehungen bestanden .haben. Die Vernehmung des Professors Stoikovics zeigt gleichfalls, auf wie schwachen Füßen die Anklage steht. U. a. wird ihm ein zufälliges Zusammentreffen mit Patschtisch zur Last gelegt. Es war aber nur eine wenige Minuten dauernde Begrüßung.

Belgrad, 15. Sept. Im Attentatsprozeß wurden noch mehrere Angeklagte verhört, die Anspielungen auf das bevorstehende Attentat gemacht haben sollen; es giebt je­weils Be- und Entlastungszeugen. Wenn die letzten Ange­klagten der ersten Gruppe vernommen sind, folgen die Rede des Staatsanwalts und die PlaidoyerS, für welche drei Tage in Aussicht genommen find. Hierauf folgt eine zweitägige Pause zur Vorbereitung der Urteile für die erste Gruppe der Angeklagten. Dann erst kommt die zweite Gruppe wegen Majestätsbeleidigung zur Schlußver­handlung.

Kleinere Mitteilungen.

Simmozheim OA. Calw, 12. Sept. In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag stieg ein in hiesigem Ort ein quartierter Infanterist aus Westfalen, während seine Kameraden sich auf der Scheunentenne zur Ruhe legten, die Scheunenleiter hinauf, vermutlich um sich oben ein weicheres Lager zu verschaffen. Die unten lagernden Mann­schaften waren kaum eingeschlafen, als sie durch ein Ge­polter, daS sie dem Herabfallen des Tornisters zuschrieben, vom Schlaf ausgeschreckt wurden. Nichts ahnend schliefen sie ruhig weiter. Aber welch ein Anblick am andern Morgen! Ihr Kamerad war herabgefallen und lag nun tot neben ihnen mit gekreuzten Beinen; er hatte das Ge­nick gebrochen. Der Soldat stammt von armen Eltern, die zu dem überaus ehrenvollen, am vergangenen Mittwoch stattgehabten Leichenbegängnis nicht erscheinen konnten. Dagegen waren 4 Soldaten von seiner Kompagnie bei der Leichenfeier zugegen.

- Neuenbürg, 16. Sept. (Korr.) In großes Leid ver­setzt wurde die Familie des Milchhändlers Erhardt von Engelsbrand OA. Neuenbürg. Derselbe fuhr gestern mit einem Fuhrwerk nach Pforzheim. Hiebei hatte er das Un­glück vom Wagen zu stürzen. Durch den Sturz erlitt er schwere Verletzungen, die seinen Tod herbeiführten.

Stuttgart. Wie demN. Tgbl." mitgeteilt wird, wurden am Dienstag abend in der Nähe der Residenz

Schneegänse beobachtet, die von Süd nach Süd-West weiter­zogen. Auch gestern nachmittag 4 Uhr wurden solche ge­sehen. Man schließt daraus auf einen harten Winter.

Kirchheim u. T.. 15. Sept. (Korr.) Am letzten Ehinger Schafmarkt verkaufte ein hiesiger Schafhalter seine Herde von ca. 150 Stück. Der neue Besitzer hatte an den Kauf die Bedingung geknüpft, daß der Verkäufer bezw. dessen Schäfer die Tiere noch drei Tage in der Hut zu behalten habe. Nach der festgesetzten Zeit lieferte der Schäfer die Tiere ab, kasfirte den Erlös von annähernd 8000 ^ ein und ist mit diesem Betrage spurlos ver­schwunden. Die angestellten Nachforschungen nach dem Schäfer, welcher übrigens lange Jahre b-i dem geprellten Schafhalter bedienstet war, blieben vis jetzt ohne Erfolg.

Pfäffingen, 15. Sept. Das Mühleanwesen deS Müllers Büchsen st ein ist in der letzten Nacht total abge­brannt.

Kiel, 16. Sept. Eine Colonne in Außenarbeit befind­licher Strafgefangener überfiel und mißhandelte den beauf­sichtigenden Beamten. Fünf Gefangene entkamen, die übrigen wurd en ei ngef angen._

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

^ Walddorf, 16. Sept. Die Hopfenernte, die durch das naßkühle Wetter der letzten Tage unliebsam unterbrochen wurde, ist wieder ausgenommen und nächitdem beendet. Der Ausfall dersel­ben ist, was sowohl Qualität als Quantität anbelangt, wohlbefrie­digend. Ein Kauf wurde bis jetzt noch nicht abgeschlossen. Der Obstertrag wird hier ein ziemlich reichlicher. Frühbirnen wurden zu guten Preisen hauptsächlich nach Freudenstadt und Wildbad ab­gesetzt. Fallobst wird gegenwärtig zu 3,48 ^ pr. Ztr. verkauft.

Aus dem hies. Gemeindeobst wurden 262 ^ erlöst.

» Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung, Stuttgart, Eßlingerstraße 18II. Nusgegeben am 16. September 1899. Obstpreise: (Berichte der Zentralvermittlungsstelle für Obstver­wertung in Stuttgart.) Stuttgart, (Ln xros-Markt vom 16. Sepr. 1899): Tafeläpfel 1216 Tafelbirnen 1235 ^s, Zwetschgen gebrochene 18 ^f, Pfirsiche 8055,^, Nüsse 5560, Braunbeeren 30-^, Himbeeren 40 per kss.' Berlin, (Ln ^ros-Markt in den Zentralmarkthallen am 15. Sept.): Tafeläpfel einheimische 5 bis 10 Tafelbirnen einheimische 820 Pflaumen einheimische 6 bis 10 Preiselbeeren schwedische 2527 ^s, per */, kx.

Vom Bodensee, 16. Sept. (Korr.) Die heurige Hopfenernte hat wieder aufs neue den Beweis geliefert, daß der Anbau von Frühhopfen weit rentabler ist, als derjenige von Späthopfen; stehen elftere doch im Preise immer 3040 ^ höher als letztere. Für Späthopfen wurden in dieser Woche, welche der jüdischen Ferer- tage wegen weniger regen Geschäftsgang zeigte, bis 75 ^ bezahlt.

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