Stadt auf 8., 9. und 10. Sept. angesagt gewesene Ein­quartierung endgiltig abgestellt. Man wird allen Grund haben, nicht nur in Geschäftskreisen, sondern allenthalben diese Nachricht sehr zu bedauern. Die vorher durch die Typhusgerüchte schwer geschädigte Stadt wird nach dieser offiziellen Berdikterklärung noch weiteren Schädigungen entgegensetzen dürfen, die um so empfindlicher sein werden, als im Ernst wohl niemand von einer Typhus-Epidemie und einer damit verbunden sein sollenden Gefahr wird reden können.

Frankfurt, 26. Aug. Göthe-Feier. Zum 150jährigen Jubelfest ihres größten SohneS hat die Stadt ein prächtiges Festgewand angelegt. Oeffentliche und pri­vate Gebäude, Schulen und Schauspielhaus tragen Guir- landen oder Floggenschmuck oder Transparente. In der Nähe des Denkmalsplatzes erreicht die Ausschmückung eine wahrhaft künstlerische Vollendung. In der Stadt herrscht rege Feststimmung. Bemerkenswert ist der Andrang der Fremden und Gölhe-Verehrrr, die aus ganz Deutschland, ja über dessen Grenzen hinaus herbeigeeilt find, um am 150. Geburtstag deS Altmeisters an der Stätte seiner Ge­burt zu weilen. Die Stadt hat eine Gedenkmünze prägen lassen, während dasdeutsche Hochstift" eine wissenschaft­lich wie künstlerisch hochbedeutende Festschrift erscheinen läßt. Das Wetter ist prachtvoll.

-j- Die herkömmliche Bischofskonferenz in Fulda ist am Mittwoch abend 6 Uhr mit einer Andacht geschloffen worden; über die in dieser zweitägigen Konferenz erörterten Themata verlautet noch nichts näheres. Am Don­nerstag folgten dann die Festlichkeiten anläßlich deS 5jähr. Best-Hers des Bonifatiusvereins nach, denen auch fast sämt­liche Teilnehmer an der Bischofslonferenz beiwohnten.

Berlin, 25. Aug. Der Kaiser verlieh dem Konsul in Apia, Generalkonsul und Legationsrat Rose den roten Adlerorden 3. Klaffe mit der Schleife.

Berlin, 26. Aug. Da der Kaiser seine Zustimmung zur Besetzung des Oberprästdiums der Provinz Branden­burg durch Herrn v. Lukanus nicht gegeben hat, so wird, demKl. Journal" zufolge, der jetzige Oberpräfident der Provinz Hanover, Graf v. Stolberg-Wernigerode als Nach­folger v. Achenbach's berufen. Für die dadurch erledigte Oberpräfidentschaft Hannovers wird der jetzige Landwirt- schastsminister v. Hammerstein genannt, der schon längst seines Amtes müde sein soll.

Kiel, 25. Aug. Der KapitLnleutnant Grumme der DachtHohrnzollern" ist wieder hergestellt und hat heute den Dienst als erster Infizier vertretungsweise übernommen. Die Dacht soll auf Befehl des Kaisers am 8. Tept. cr. segelsertig sein. Der Maschinenbaudirektor der Kaiser­lichen Werft Geheimer Marinebaurot Meyer in Sonnenberg ist in Wiesbaden gestorben.

-j- Der Thes desgroßenGeneralstabesGe- neral Graf v. Schlieffen wird nach Schluß der diesjährigen Kaisermanöver aus seiner Stellung, in welche er am 7. Februar 1891 berufen wurde, ausscheiden. Als sein mutmaßlicher Nachfolger gilt der kommandierende Ge­neral des Gardekorps, General der Infanterie v. Bock und Polach.

-j- Post Festum verlautet noch von einer angeblichen besonderen Compensationsforderung des Centrums im Zusammenhang mit der Kanalangelegenheit, welche For- derung sich auf die Zurückgabe des bekannten Klosters Lehnin in der Mark Brandenburg an die katholische Kirche beziehen sollte. Wie es heißt, hätten hierüber bereits Ver­handlungen zwischen der Regierung und dem Centrum ge­schwebt, denen aber durch das inzwischen erfolgte völlige Scheitern der Kanalvorlage em vorzeitiges Ende bereitet worden wäre. Indessen klingt diese ganze Nachricht nicht sehr wahrscheinlich, man hat es in ihr nur mit einem Phantasiestück irgend eines erfindungsreichen Reporters zu thun.

-f- Das preußische Abgeordnetenhaus beschäftigte sich am Donnerstag zunächst mit der dritten Lesung des Antrages Kanitz. betr. die Uebertragung der Genehmigung zur Bildung von Rentengütern an di« lokalen Verwaltungs­behörden. Doch wurde dieser Gegenstand noch vor Beginn der eigentlichen Debatte wieder von der Tagesordnung ab­gesetzt, weil der Antragsteller nicht anwesend war. In der weiteren Sitzung wurden Petitionen erledigt. Das Herren­haus genehmigte am gleichen Tage u. A. die Vorlage, betr. die freiwillige Gerichtsbarkeit, in der Spezialberatung un­verändert nach den Beschlüssen der Justizkommisston.

Um ein gesetzliches Verbot der Coupons als Zahlungsmittel zu erlangen, hatte vor einiger Zeit die Handelskammer von Hagen eine Eingabe an den Bundes­rat gerichtet. Der Bundesrat hat die Eingabe an den preußischen Minister für Handel und Gewerbe abgegeben, und dieser hat nunmehr auf die Eingabe die Antwort er­teilt, daß eine Notwendigkeit, die Benutzung von Zinsscheinen als Zahlungsmittel durch Gesetz zu verbieten, nicht vorliege. Der Minister begründete seine Ablehnung u. a. damit, daß der bestehende Urbelstand nicht so stark sei, daß man dagegen mit Strafvorschriften ankämpfen müsse, deren Wirksamkeit überdies zweifelhaft bleibe. Die Ablehnung von Coupons rc. möge für den einzelnen Geschäftsinhaber allerdings nicht unbedenklich sein, wenn seine Konkurrenten den Schuldnern ein größeres Entgegenkommen zeigten. Der gewünschte Erfolg würde jedoch alsbald erreicht wer­den, wenn der Handelsstand eines Ortes sich übereinstimmend entschlösse, die Annahme von Zinsscheinen an Stell« baren Geldes allgemein abzulehnen. Eine derartige Vereinigung herbeizuführen, werde in erster Linie eine verdienstliche Aufgabe der Handelsvertretungen sein.

Gegen den oft geübten Unfug mit Preisen und Medaillen will die deutsche Landwirtschaftsgesellschaft Vor­

gehen. Sie verleiht von jetzt an ihre Preise nur unter der ausdrücklichen Bedingung, daß, sofern die gewonnenen Preise von den Ausstellern in Bekanntmachungen aller Art erwähnt werden, es erforderlich ist, sowohl die Art deS Preises und den Gegenstand, für den der Preis ge­geben ist, wie vor allem auch das Jahr der Vergebung mitzuteilen. _

Anslast.

Auf der Allmend bei Luzern ereignete sich am Dienstag abend nach demLuzerner Tgbl." bei dem zu den Gotthardtruppen gehörenden Bat. 114, 2. Komp., ein Vorfall von Widersetzlichkeit. Die Kompagnie besieht aus Mannschaften der Gemeinden Entleöuch, Haste, Schüpfheim, Flühli, Escholzmatt und Marbach. Kompagniechef ist Haupt­mann Anton Grüter-Suter in Luzern. Wie es scheint, nahm er die Leute etwas kräftig in die Finger und betrieb die Gewehr- und Sackmsp ktion etwas gründlicher, als dies bei anderen Kompagnien der Fall war. Das machte böses Blut, und es wurde schon im Lause des Tages von den Landwehrmännern, die nicht gleich am ersten Tage mit der ganzenSchwere des Kriegsdienstes" bedacht sein wollen, gemurrt. Abends 8 Uhr ließ Hauptmann Grüter seine Kompagnie nochmals antreten, machte neuerdings Inspektion und erklärte der Mannschaft, daß Jeder, der um 9 Uhr nicht still und anständig ins Quartier eingerückt sei, mit Arrest bestraft werde, Es scheint, daß die anderen Komp, ohne besondere Versammlung und ohne solchen Zuspruch entlassen wurden. Die ausnahmsweise Behandlung der 2. Komp, brachte den vorhandenen Unwillen zum AuSbruch. Zurrst ging ein Murren durch die Reihen. Dann wurde der Hauptmann auf einmal von der ganzen Kompagnie umringt und von seinen eigenen Leuten auszeschimpft. Man machte Miene, den Worten Tätlichkeiten folgen zu lassen. Der Feldwebel (Sektionschrf LS-scher in Littau) und der Fourier (Geschäfisagent L. Bannwart in Luzern) suchten zu vermitteln, und dem Hauptmann gelang es, sich aus dem stoßenden Schwarm" zu entfernen. Zum besseren Ver­ständnis des bedauerlichen Vorfalls kann folgendes dienen: Hauptmann Grüter ist erst mit Neujahr zur Landwehr übergetreten und führt die Kompagnie zum ersten Mal.

Wien, 26. Aug. Ein Duell mit tödlichem Ausgang, das dieser Tage in Lemberg stattfand, lenkt wieder die Aufmerksamkeit auf die nationalen Gegensätze in der Armee, die sich im Gefolge der gloriosen inneren Politik von Badeni bis Thun-Kaizl zu entwickeln begonnen haben. Das N. W. T." berichtet über den Fall: Der Name des im Duell getöteten Leutnants deS 24. Jnf.-Regts. lautet Rudolf Spreng. Er ist der Sohn eines Gewehrfabrikanten in Graz. Die Duellaffäre hatte ihren Grund in einem nationalen Streite. Als bei dem Osfiziersbankett des Re­giments aus Anlaß des Geburtstages des Kaisers ein Toast auf die Gesundheit des Kaisers auSgebcacht wurde, rief ein Nachbar Sprengs, ein tchechischer OffizierSluvu" stattHoch". Spreng versetzte ihm einen heimlichen Rippen­stoß, worauf jener mit einer Ohrfeige antwortete. Es kam zu einem Handgemenge, wobei beide Offiziere zu Boden fielen. Das Duell wurde unter schwersten Bedingungen vereinbart und ein Geistlicher beigezogen, um dem Sterben­den die Beichte abzunehmen.

-j- Im nördlichen Böhmen herrscht unter der Bevölkerung fortgesetzt eine gereizte Stimmung, die mit den von der Thun'schen Regierung auf Grund des § 14 verfüg­ten drückenden wirtschaftlichen Maßnahmen zusammenhängt. Sie macht sich immer wieder in Ttroßendemonstrationen und Straßenkcawallen Luft, wie solche neuerdings in Gras- litz, Asch, Karlsbad, Saaz, Eger u. s. w. stattgefunden haben und die speziell in Graslitz einen so blutigen Charak­ter infolge des brutalen Vorgehens der Gendarmerie trugen. Schließlich ist zwar durch die Gendarmerie und Polizei überall die Ruhr wiederhergestellt worden, es ist aber gewiß bezeichnend für das Than'fche Regime, daß es fortwährend mit polizeilichen Mitteln hantieren muß.

Johannesburg, 25. Aug. Obgleich die Arbeiten in den Bergwerken noch fortgesetzt werden, liegt das Ge­schäft in der Stadt völlig darnieder. Die Not nimmt schnell zu. Die Auswanderung aus der Stadt und den Minendistrikten wird immer bedenklicher. Auch zahlreiche Leute der ärmeren Klassen, welche die Reisekosten schwer aufbringsn können, fangen jetzt an, forizugehen. Jeder ab­fahrende Zug ist gedrängt voll. In K> eisen, in denen man die Verhältnisse gut kennt, wird geglaubt, daß kaum ein Grund unmittelbarer Beunruhigung vorliege, doch hat die Unklarheit der Sachlage in den letzten Wochen den Neuig­keitskrämern freies Spiel gegeben, was viel dazu beiträgt, die allgemeine Spannung zu erhöhen.

Rennes. 24. Aug. Vom heutigen Verhandlungs­tage ist zu berichten, daß die temperamentvolle Art des Verteidigers Labo i wiederholt zu lebhaften Auftritten zwischen diesem einerseits und dem Regierungsverlreter Carriers und dem Präsidenten andererseits geführt Hit, insbesondere als Labori die Generäle Roget und Mercier einem scharfen Verhör unterzog. Es zeigte sich eine deut­liche Gereiztheit des Präsidenten und Carrieres gegen Labori. Das Verhör Merciers führte u. a. zu einer Dis­kussion über die geheimen Dokumente. Aus dieser ebenso langen als verwickellrn Diskussion ergab sich eine höchst wichtige Thatsache: Daß nämlich Mercier versucht hat, auch in dieses Kriegsgericht ein geheimes und gefälschtes Dokument einzuschmuggeln. Es handelt sich um die be­kannte Depesche, die Panizzardi nach der Verhaftung Drey- fus an die italienische Regierung gesandt hat. Bekanntlich wurde bei der Dechiffrierung dieser Depesche zuerst ein für Dreyfus belastender Text gefunden, bis endlich der wahre Text festgestellt wurde, der in Bezug auf Dreyfus gänzlich

belanglos ist. Wie nun heute General Chamoin, der Vertreter des Kriegsministers, mitteilte, besteht gegenwärtig zwischen dem Ministerium des Auswärtigen und dem Kriegs- Ministerium völlige Uebereinstimmung über den Text dieser Depesche; die belanglose Version ist beiderseits acceptiert. Als nun vor dem Kriegsgericht in Rennes die geheime Verhandlung über den geheimen Dossier begann, überreichte Mercier dem General Chamoin, der namens des Kriegs- Ministers den geheimen Dossier erklären sollte, eine auf vier Seiten beschriebene Note mit neun Dechiffrierung?- Versuchen der Depesche Panizzardi. General Chamoin übernahm di« Note. General Chamoin legte heute diese ganzen Vorgänge mit voller Offenheit dar und erschöpfte sich in Entschuldigungen wegen -er Unregelmäßigkeiten, die er in Unkenntnis der gerichtlichen Gepflogenheiten bei dieser Gelegenheit beging.

Rennes, 25. Aug. Vor dem Kriegsgericht wurden heute die Tchreibsachverständigen vernommen, die in Sachen des Bordereaus ihr Gutachten abgegeben haben. Von diesen wurde zuerst Gobert verhört, der zu Gunsten von Dreysus aussagt, indem er behauptet, das Bordereau sei von Esterhazys Hand geschrieben. Als nächster Zeuge er- scheint der Tchreibsachverständige Bertillon nnt blassem Gesicht und den dunklen unheimlichen Augen eines Mono­manen. Hinter ihm kommen 3 Infanteristen, schwer be­laden mit riesigen dick angestopften Mappen und ungeheuren Cartons. (Große Heiterkeit im Saale.) Bertillon sagt, seine Demonstration könne, wenn er sich seiner Cartons bedienen dürfe, nur von einer sehr beschränkten Anzahl Personen verstanden werden. (Heiterkeit.) Er erbittet darum die Erlaubnis, seine Cartons vorzuzeigen. Er macht nun seine Demonstration mit verworrenen technischen Aus­führungen, die unmöglich wiederzugeben sind. Alle Augen, blicke muß der dienstthuende Feldwebel antreten und Photo­graphien an die Richter verteilen. Einige Richter hören mit großer Andacht zu. Je länger die Demonstration Bertillon's dauert, um so häufiger sieht der Präsident nach der Uhr. Der R gierungskommissär aber scheint gelegent­lich sanft einzuschlummern. Bertillon. der einen riesigen Haufen Cartons aufgeschichtet hat, holt immer neue hervor. Schließlich aber scheint doch auch die Geduld der Richter zu Ende zu gehen. Der Präsident wenigstens verbirgt kaum mehr seine Langweile und Ironie. Bertillon liest übrigens seine ganze Demonstration ab und in seine technischen Aus­schweifungen mischen sich Wutausbrüche gegen den Ange­klagten ein. Diese ganze Demonstration ist eine Irren­haus-Szene. Bertillon läßt sich schließlich ein Tintenfaß reichen, setzt sich vor den Gerichtstrsch nieder und schreibt das Bordereau selbst nach seinem System. Nach­dem er eine Viertelstunde lang so geschrieben, fragt ihn der Präsident, ob er nicht lieber in der nächsten Sitzung fortfahren möchte. Bertillon antwortet nicht und schreibt weiter. (Heiterkeit.) Endlich ist er fertig und reicht dem KriegsgeriLt das von ihm selbst geschriebene Bordereau hin; dasselbe scheint thatsächlich sehr ähnlich zu sein, denn ein Mitglied des Kriegsgerichts fragt, ob er wirklich das Original vor Augen gehabt habe.

Paris, 25. Aug. Die gestrige Kriegsgerichtsfitzung bedeutet dem allgemeinen Urteil zusolge den völligen Zu­sammenbruch der Anklage. Regierungskreise halten die Verhaftung Mercier's noch vor Beendigung des Prozesses für unoermeidltch. Dagegen soll Dreysus, derLibertö" zufolge, nach der gestrigen Sitzung zu seinem Bruder Matthieu gesagt haben, man solle doch den General Mercier in Ruhe lassen.

Paris, 25. Aug. Infolge der jüngsten Verhaftungen werden, den Blättern zufolge, alle beurlaubten Pariser Untersuchungsrichter zurückberufen.

Aus Paris, 25. Äug., wird geschrieben: In den Re­gierungskreisen scheint man nicht die Ansicht zu teilen, daß die Ermordung des Oberstleutnants Klobb und des Leut­nants Meynier unter anderen Umständen erfolgte, als den bereits erwähnten, denn im heutigen Ministerrale teilte Ko- lonialmistister de Laneffan feinen Kollegen die Maßregeln mit, welche er bereits getroffen hat, um den französischen Residenten in Centralasrika wissen zu lassen, daß die Mis­sion Voulet-Chanoin als im Zustand der Rebellion befind­lich anzusehen und zu behandeln ist. Die Offiziere derselben sollen demnächst ihres Grades entsetzt und vor ein Kriegs­gericht im Sudan geladen werden. Es gilt für gewiß, daß sie sick nicht stellen, sondern auf ein großes Abenteuer, von dem Voulet schon längst träumte, ausgehen werden. Der Kolonialminister hat vorgeschlagen, der Witwe des Obersten Klobb ein staatliches Tabakbureau zu übertragen.

Rennes, 26. Aug. Es bestätigt sich, daß durch die Verteidigung neu als Zeugen geladen wurden: Freycinet, Brisson, das Mitglied des Instituts Picot. Zeichenlehrer Paramgabal, Dr. Weil, Rabbiner Dreyfus. Der frühere Krisgsminister de Freycinet hat schon seine Ankunft in Rennes angekündigt und eine Wohnung zu längerem Bleiben bestellt.

Paris. 26. Aug. In der Rue Chabrol ereignete sich gegen Mitternacht folgender Zwischenfall. Der Nationalist Jourdin versuchte den Gürtel der Munizipal-Gardisten zu durchbrechen, um Guerin Lebensmittel zu überbringen. Er wurde verhaftet und da er sich heftig wiedersetzte, von den Soldaten ziemlich unsanft behandelt. Guerin erschien am Fenster und heftig erregt über die rücksichtslose Behand­lung seines Freundes. Er feuerte zweimal auf die Gar­disten ohne jedoch zu treffen, woraus man schließt, daß er ohne Kugeln geschossen hat. Man glaubt, daß die Re­gierung in Folge dieses Zwischenfalls nunmehr ernstlich Vor­gehen wird.

Paris, 26. Aug. Da die schwarze Fahne, welche Guerin heute gehißt, augenscheinlich auf den Tod eines