Deroulede bliet jedoch hartnäckig an der Seite des Generals und drang inmitten der Soldaten in die Kaserne ein. Ge- neral Roget, der ihn als Aufrührer betrachtete, befahl seine Verhaftung. Mehrere Zeitungen glauben, daß Deroulede tatsächlich die Idee gehabt, sich mit Hilfe des Generals Roget zum Diktator aufzuwerfen, und bezeichnen sein Vor­gehen als Hellen Wahnsinn. Es heißt, daß Roget um 2 Uhr morgens auf der Polizeipräfekteur mit Deroulede konfrontiert wurde und erklärte, die Beschuldigten hätten ihn verleiten wollen, mit den Truppen nach dem Tlysee zu ziehen. DemGaulois" zufolge fürchten die Freunde De- rouledes, daß derselbe vor den Senat als StaatSgerichtshos gestellt werden könnte. Der Polizeikommissar Eochefert ver­weigerte eine Unterredung über die Sache mit der Bemerk­ung, sie sei dazu zu ernst.

Paris, 24. Febr. Deroulede hat im Gefängnis den Besuch seines Bruders und einiger Freunde erhalten. Er erklärte, er habe nur gethan, was ihm die Pflicht dem Vaterlande gegenüber auferlege. DerAurore" zufolge wird Deroulede vor dem 12. Gerichtshof sich zu verant­worten haben, wenn die gegen ihn erhobenen Beschuldig­ungen zu einem Prozeß führen sollten. Man weiß noch nicht, ob Deroulede für seine eigene Person oder für den Herzog von Orleans Propaganda gemacht hat.

-j- Aus dem Congostaate find nach den Hiobsposten der letzten Monate wieder bessere Nachrichten inBrüssel, dem Amtssitze der Eongoregierung, eingetroffen. Ihnen zufolge haben die congostaatlichen Truppen unter Baron Dhanis Kabambare wieder besetzt und die Aufständischen auf der Flucht verfolgt und geschlagen. Die Niederlage der Rebellen wird als eine bedeutende bezeichnet.

Amsterdam, 21. Febr. Der nunmehr auch offiziell be­stätigte Tod Tuku Umars befreit die niederländische Re­gierung von ihrem erbittertsten und gefährlichsten Feind, dessen Persönlichkeit, wie man ohne Uebertreibung sagen darf, ein ganzes Heer ausgewogen hat. Er war verschie- dene Jahre lang ein ergebener und tüchtiger Bundesgenosse der Niederländer gewesen, die er vorher auf Tod und Le­ben bekämpft hatte, aber in der Stunde der Gefahr, eben als er der Regierung bei einem gegen Lamkrah geplanten Zug einen wichtigen Dienst leisten sollte, war er mit Sack und Pack zu den Atjeherrn übergegangen. Nur der that- kräftigen Kriegführung des Generals van Heutsz, der ihm buchstäblich keine Ruhe ließ, ihn von der West- nach der Ostküste und von dieser wieder nach jener drängte, ist es zu danken, daß der gefährliche Feind jetzt unschädlich ge­macht ist. Er wurde in einem Gefecht in der Nacht vom 10. auf den 11. d. M. schwer verwundet und starb dann während des Transports nach dem Grabe seiner Mutter, einer Tochter des Sultans von Tenom, der er es auch verdankte, daß er sich aus verhältnismäßig ungeordneter Stellung zu einem der mächtigsten Stammeshäupter in Atjeh emporarbeiten konnte. Sein Tod eröffnet jedenfalls gegründete Aussicht auf die lang ersehnte vollständige Be­friedigung Atjehs und die Beendigung des Kriegs, der jetzt beinahe 26 Jahre dauert. Eine Abordnung des 15. (hannov.) Husarenregiments, dessen Chef die Königin Wilhelmina geworden ist, ist im Haag eingetroffen, wurde in königlichen Wagen von der Bahn abgeholt und zu Tael im Schloß gezogen.

Stockholm. 23. Febr. Das Königspaar wird am 1. März mittels Sonderzugs nach dem Ausland abreisen. Der König begiebt sich nach Paris und von dort nach Biarritz, die Königin hält sich einige Tage in Neuwied auf und reist dann nach Cannes weiter.

Kopenhagen, 25. Febr. Die hierselbst erscheinende ZeitungPolmken" publiziert auf der Grundlage von russischen Informationen einen Aussehen erregenden Artikel, in welchem das Gerücht verbreitet wird, daß der russische Kaiser seit Monaten nicht an der Regierung teilnehme, dagegen thal- sachlich der Großfürst Michael an der Spitze der Regierung stehe. Dieses hochwichtige Ereignis solle schon nach der ersten Abrüstung Inste eingetreten sein. Al- Grund werden zwer Versionen angegeben, erstens Gesundheitszwecke des Kaisers und zweitens Schritte, die von gewissen Kreisen aus der Umgebung des Kaisers ausgehen.

Madrid, 24. Febr. General Linares hat den Grafen Almenas wegen seiner Angriffe auf die Generale im span.» amerikan. Krieg zum Zweikampf herausgefordert. Graf Almenas lehnte die Forderung ab und erklärte, er werde im Senat seine Angriffe gegen die Generale fortsetzen.

Im spanischen Parlament gehen die Zänkereien darum, wen dre Verantwortung für den Verlust speziell Cubas eigentlich treffe, weiter. Auch in der Sitzung der Deputiertenkammer vom Donnerstag Abend wurde dieses leidige Kapitel wiederum erörtert: natürlich will Niemand die Schuld haben.

Londo n, 24. Febr. Der Spezialvertreter der Philippinen Agoncillo erhielt von Aguinaldo den Auftrag, b-i sämtlichen ^"paischen Höfen seine Aufwartung zu m ö und gegen «aE Vergehen Amerikas zu protestieren, owie m Unter­stützung der gerechten Forderungen zu '-Uten.

21. Febr. Im Montaza- " gab die Khedwrah Jkbal Hanum, die Gewählt: Mla" einem gesunden Knaben das Leben. Das freu )! / Gru^nis, das E" Lande einen direkten Thronerben ib^er hatte Abbas II. nur drei Töchter) wurde der L. si. > Bevölker- ung durch einen Salut von 101 Schüis n vntünSet. Die frohe Stimmung der getreuen Untertho.vn de» Kh-dive gab sich IN der Stadt in der verschiedensten Verse, wer ganz allgemein kund. Abends wurde Kairo s stlich beleuchtet.

-j- Die Nachricht vom Tode des ob» s "."tzrers der aufständischen Ä.chinesen auf Sumo.- r. r,lu-Umars, wird in einem Berichte eines hohen 'kolonial­

beamten aus Metaboeh bestätigt. Tuku-Umar fiel in dem Kampfe, der am 10. Februar bei Metaboeh stattfand.

ch Zwischen den Begleitmannschaften der französischen und der brasilianischen Kommission, welcher die Re­vision der Grenze zwischen Brasilien und Franz.-Guyana übertragen worden ist. kam eS zu einem blutigen Zusammen­stöße. Derselbe muß ziemlich ernsthafter Natur gewesen sein, da der Gouverneur von Cayenne 200 Mann Ver­stärkungen für die französische Grenzkommission entsandte.

ch Die Unionsregierung will ihre Jurisdiktion schleunigst über den gesamten Philippinen-Archipel aus­dehnen. Zu diesem Zweck werden amerikanische Kanonen­boote die größeren Häfen des Archipels anlausen und hier­bei von Transportschiffen zur eventuellen Landung von Truppen begleitet sein.

Kleinere Mitteilungen.

Unterthalheim, 25. Febr. Der Taglöhner und Witwer Andreas Klink von hier, in Hochdorf mit Abführen von Abraumschutt im Steinbruch beschäftigt, hatte das Un­glück vor etwa 12 Tagen zwischen zwei Rollwagen zu kommen, so daß ihm der rechte Unterschenkel, besonders aber der Fersenteil bedenklich zerquetscht wurde. Der Ver­unglückte wurde sofort nach Horb ins Spital verbracht und von da kurz darauf nach Tübingen, wo ihm am 23. d. M. das rechte Bein unterhalb des Knies abgenommen werden mußte. Inzwischen sind bei dieser Arbeit wiederum zwei junge Burschen von hier verunglückt; doch kamen sie mit leichten Verletzungen davon.

t. Altensteig-Dorf, 25. Febr. Sestern früh wurde von seinen Angehörigen Waldmeister Schwab vermißt. Man fand zwar seine Kleider beim Bett liegen, ihn selbst aber nicht. Nach längerem Suchen entdeckte man den nur mit einem Hemd bekleideten Leichnam des Schwab in einem Weiher in der Nähe deS Ortes. Ohne Zweifel hat der Bedauernswerte, sonst geliebte und geachtete Mann, bei dem sich in letzter Zeit Spuren geistiger Gestörtheit zeigten, in einem Anfall geistiger Umnachtung freiwillig den Tod gesucht und auch gefunden.

Rottenburg, 22. Febr. Der Mammut-Zahn, der kürzlich gesunden wurde, hat nach Ansicht eines der be­deutendsten Geologen Württembergs ein Alter von ca. 20000 Jahren. Die Zeit, in welcher diese Tiere bei uns lebten, geht ins Diluvium zurück. Anfragen von Sammlungen behufs Ankauf wurden bereits gemacht, der Zahn ist jedoch vom Sülchgauer Altertumsoerein angekaust und bleibt somit der Stadt erhalten.

Stuttgart, 24. Febr. Wie in Ulm, Göppingen und Heilbrsnn, so wurde auch hier wegen Uebertragung des bekannten Geheimmittel-Erlaffes deS k. Ministeriums deS Innern vom 26. Juli v. I. eine Anklage erhoben und zwar gegen Redakteur L. Neuberg vomNeue» Tagblatt" und Kommerzienrat Richter, Firma Ad. Richter u. Comp, in Rudolstadt, welch letzterer im Nov. v. I. die bekannten Annoncen betr. sein Fabrikat Pain-Expeller (Schmerzenver- trei. er) Litrophen (ein zum Teil aus Zitronen hergestelltes Mittel) und Kongo Essenz (eine Bittereffenz) imNeuen Tagblatt" erscheinen ließ. Richter war nicht persönlich an­wesend. sondern gleich Redakteur Neuberg durch Rechtsan­walt Dr. Wiedmann von hier verteidigt. War schon nach den freisprechenden Erkenntnissen in den bisherigen Anklagen auch hier Freisprechung zu erwarten, so trat in diesem Falle als weiterer Grund hinzu, daß in der Verhandlung festge- gestellt wurde, daß jetzt im neuesten Regierungsblatts Sie längst vermißte Liste der vom K. Msdizinalkollegium für Geheimmi.'tel erklärten und unter diesen Begriff fallenden Mittel veröffentlicht ist, von welcher der als gerichtlicher Sachverständiger berufene Stadtdirektionsarzt Medizinalrat Dr. Köstlin erklärte, daß sie ihm selbst noch nicht amtlich zugestellt sei. Letzterer modifizierte nun auf Grund dieser Liste sein früheres gegenteiliges Gutachten dahin, daß Pain- Expeller und Citrophenals in der medizinischen Wissen­schaft und Praxis allgemein anerkannte Heilmittel" nicht als verbotene Geheimmittel anzusehen seien und betreffs der Kongo-Essenz diese Möglichkeit ebenfalls zuzugeben sei, da diese wohl von manchen Aerzten verordnet werde. Redakteur Neuberg und Kommerzienrat Richter waren auf Grund des vorjährigen Ministerialerlasses mit einem Strafbefehl des kgl. Amtsgerichts, auf je 20 ^ Geldstrafe lautend, bedacht worden, hatten aber hiegegen gerichtliche Entscheidung bs- antraxt. Auf Grund der veränderten Sachlage sah sich der Vertreter der kgl. Staatsanwaltschaft nicht in der Lage, einen Strafantrag zu stellen und das Schöffengericht erkannte dem Anträge deS Verteidigers gemäß auf Freisprechung der Angeklagten unter Uebernahme sämtlicher Kosten aus die Stc.at.'kLsse, einschließlich derjenigen der Verteidigung. Der Verteidiger bedauert, daß die Geheimmittelliste jetzt erst herausgegeben werde, nachdem 3 Redakteure inzwischen als Versuchsobjekte gedient haben.

Ehingen, 24. Febr. (Korcesp.) Auf recht bedauerliche Wns': verunglückte gestern vormittag die Frau Rößleswir- tin dahier. Dieselbe wollte nach dem Fohlen eines ihrer Pferde sehen und wurde bei dieser Gelegenheit von der Mutterstute am Kinn gepackt und am Unterkiefer sehr schwer verletzt, so daß ärztliche Hilfe nötig war.

Freiburg, 24. Febr. Heute abend 4 Uhr mußte der berüchtigte Juwelendieb von Zürich, W. Gandert, zum Verhör vor Sen Untersuchungsrichter geführt werden. Der schlaue Hochstabiler benützte die freundliche Behandlung des Beamten zur Flucht, öffnete die Gerichtsthüre und entsprang. Allein ferne Flucht gelang bloß bis zum Breisgauer Hof, etwa 100 Meter weit. Eine zahllose Schaar der eben ent­lassenen Schuljugend eilte hinter dem Verbrecher her und schrie aus Hunderten von Kehlen:hebt ihn!"hebt ihn!"

Zwei Schutzleute kamen dem in die Stadt flüchtenden Gandert entgegen, verhafteten ihn und brachten ihn inS Gewahrsam zurück. Hätte der Schli q l seinen Weg gegen den Wald, Güntersthal zu, genomme > und wäre im Wald verduftet, wer weiß, ob man ihn wieder hätte bekommen können. 600 Mk. sind für die Habhastmachung des äußerst ge­riebenen Gauners bereits an die hies. Schutzleute und deren HilsSpersonen verteilt worden.

Vermischtes.

Wien. In dem neueröffneten Rathauskeller kam es zu einer Schlägerei zwischen deutsch-nationalen Sludenten und christlich­sozialen Gästen, in deren Verlaufe die Studenten blutig geschlagen und von ihren Gegnern auf die Straße gesetzt wurden. Die Deutsch- Nationalen hatten heil! heil! gerufen und die .Wacht am Rhein" gesungen. Die anderen, die Christlich-Sozialen, riefen hoch Lueger! und sangen den Luegermarsch. Sin Staatsbeamter in Uniform trat an die Tische der Studenten heran und erklärte, er müsse als österreichischer Beamter mit Entrüstung gegen diese anti-österrei­chische Demonstration protestieren. Die Studenten riefen den Christlich-Sozialen zu :Wir werden euch schon oben Deutsch lehren, wenn ihr es hier unten nicht wollt! . . . Das Worigeplänkel wurde immer heftiger, die Erregung steigerte sich immer mehr und gedieh zu einer regelrechten Prügelei. Die Studenten, welche in kleiner Anzahl waren, flogen »wischen ihren Gegnern wie Spielbälle hin und her und wurden nach einem Spießrutenlanfen mit zerrissenen Kleidern und blutig geschlagenen Gesichtern von den Christlich- Sozialen zum Ausgang befördert DieN. Fr. Pr." meint: Sonst pflegte man wohl, des Dichiers Worte variierend, im Scherze zu sagen:Wo man trinkt, da last' dich ruhig nieder!" allem die Erfahrung lehrt zuweilen, daß diesem Verse eine allzu opti­mistische Anschauung zu Grunde liegt. Daß man sich tn Wien am Tage der Eröffnung des Ratskellers prügelt, versinnbildlicht den Zustand der Reichshauptstadt. Wien war einst seiner Gemüt­lichkeit »egen berühmt. Wo ist sie hinzekommen? Verschwunden wie RaimundsMädchen aus der Fe nwelt". Einst schalt man uns Phäaken. Es war gerade krine Schmeichelei, aber es klang viel besser als das, was man von uns jetzt im Auslande sagt. Wenn wir daran denken, daß ma, sich gestern im Ratskeller blutig schlug, möchten wir mit Beschämung gestehen: derlei ist nur in Wien möglich. Indes können wir hinzufüren: Und in Paris. Auch dort schlägt man sich wegen po irischer Meinungsverschiedenheiten auf Straßen und Bassen. Daß aber gerade diese französische Mode in Wien Nachahmung findet, ist herzlich traurig. Früher w rr Wien geachtet und gerühmt als ein Zitz des Fortschritts, der Bildung, Kunst und Wissenschaft, frohen Lebensgenusses und geselliger An­mut. Das ist vorbei. Die Partei, welche heute Wien beherrscht, hält den Fortschritt auf jedem geistigen Gebiete, auch in der Wissen­schaft, für überflüssig. Was gestern geschah, ist nur eine Episode in dem häßlichen, die Gemüter verrohenden Kampfe. Daß dieser Kampf auch den Ratskell - nicht verschont, wo doch Trinkfried walten sollte, kann nicht Ww der nehmen. Der Ratskeller liegt* ja unter dem Sihungssaale des Geweinderates.

Die Familie des neuen Präsidenten der fran­zösischen Republik Dr Großreporter desFigaro" hat die alte Mutter des Präsiden eu Loubet auf dem Bauernhof aus­gesucht, wo sie noch selbst schallet. E- ist eine stattliche Besitzung, die zu der Gemeinde Marsan-ie, iS Irm von Montslimar, gehört und der Familie des bisherigen Jenatspcäsidenten als Sommer­aufenthalt diente. An beiden Seiten der Landstraße stehen Maul­beerbäume und in dm Wi sen fangen die M mdel- und Pfirsich­bäume zu blühen an. Die alte Frau empfing den Ggst in ihrer einfachen Schlafstube, deren Hauptschmuck eine Photographie ihres verstorbenen Garte« und ein Heiligenbild sind. Sie saß auf einem niedrigen Stuhl mit boher Lehne am Kamin, das noch rosige, rundliche Gesicht von der dichten Krause einer weißen Haube ein­gerahmt, die Hände auf einer neuen, blauen Schürze gefaltet. Als man ihr sagte, der f.emdö H-.r hrbe ihren John nach der Wahl in Versailles gesehen, er befinde sich wohl und habe zufrieben ge­schienen, da richtete sie einer etwas bangm Blick ans den Besucher und sagte:so, zufiicden? Ich bin aber gar nicht zufrieden". Beim Empfang des Telegramms ihres Enkels, das ihr die Wahl seines Vaters meldete, brach sie Sechsundachtzigjährige in di« Worte aus:Ach, der A>-rmste! Was wird er alles auszustehen haben!" Der neue Präsident führte bisher ein ganz patriarchalisches Leben im Schoß sein>r Familie und er wird den Franzosen aller­dings nicht durch seine P.unklrebe imponieren, wie seine Vorgänger. Außer einer verheirateten Tochter, deren Gatte ein Richteramt in Marseille bekleidet, hat H-rr Loubst 2 Söhne, von denen der ältere sein Pcivatfekcetär ist und seine Rechtsstudien schon beendet hat, während oer jüngere, ein N sthäkchen, noch zu den ABC-Ichützen gehört. Dennoch hofft die Pariser Schuljugend schon, derkleine Loubet" werde ihr einen Fsrientag erwirken, wie der kleine Castmir- Perier, dem seine Kamerad n im Lycse Condorcet in den Ohren lagen, bis sie ihren Urlaub hatten.

Beachtenswert beim Einkauf von Kaffee. Die Frage, ob man besser daran thut, gerösteten oder ungerüsteten Kaffee im Laden zu kaufen, ist heule entschieden. Mehr als des ganzen Kaffee-Konsums wird von der Hausfrau in geröstetem Zu­stande gekauft. Nachdem nun in den letzten Monaten gerösteter Kaffee zu autzergewöh lich billigen Preisen angepriesen wird, hört man seitens der Hausfrauen vielfach die Frage:Empfiehlt es sich, diesen billigen Kaffee zu kaufen?" und weiter:Habe ich bisher nicht zu hohe Preise bezahlt?" Diese Fragen sind wie folgt zu beantworten: Daß Kaffee heute bedeutend billiger käuflich ist, als vor 2 Jahren, kommt nicht von den sog. Spezial- und Versand- Geschäften, sondern daher, daß in Südamerika, woselbst meist ge- geringere Kaffees produziert werden, in den letzten Jahren die Ernten außerordentlich groß waren, und infolge dessen die Preise speziell für brasilianische Kaffer naturgemäß herabgedrückt wurden. Die Ernten der feineren Qualitäten in anderen Ländern waren dagegen nicht so groß; diese Sorten behielten daher auch ihren be­trächtlich höheren Preis bis in die letzten Monate hinein. Nun aber sind auch die besseren Kaffse's zurückgegangen, so daß schon feine Sorten verhältnismäßig billig verkauft werden können. Die sog. Versand- und Spezial-Geschäfte nützen nun besonders den Preisrückgang der geringen Sorten aus, und offerieren Kaffee zu anscheinend spottbilligen Preisen, einzelne thatsächlrch als Lockartikel teilweise unter Einlauf. Trotzdem aber ist den Hausfrauen nicht zu raten, derartiges billiges Zeug zu kaufen, denn abgesehen von dem schlechten Geschmack giebt dieser Kaffee nicht aus; man muß also mehr nehmen. Biel besser ist es einen ordentlichen Qualitäts­kaffee, wie man ihn in unseren allbekannten, reellen Detailgeschäften, schon zu etwa 1.20 bis ^ 1.M geröstet bekommt, zu kaufen, und es ist auch zu hoffen, daß es nur dieses Hinweises bedarf, um die tit. Hausfrauen zu veranlassen, den ansässizen Geschäfts­leuten, welche im allgemeinen dieselben Vorteile bieten können, wie auswärtige sog. V ersand- und Spezial-Geschäfte, treu zu bleiben.

KouknrS-ELöffuunge».

K. Amtsgericht Eßlingen. Edgar Fein, Elektrotechnicker in Eßlingen. Carl Luz, Flaschnermeister in Eßlingen. K. Amts­gericht Tettnang. Georg Birnbaum, Bauer in Waggershausen.

K. Amtg-rlcht Backnang. Wilh. Rauchte, Gerber in Backnang.

K. Amtsgericht Heitbronn. Fr. Schmierer, Schreiner in

Frankenbach, jetzt flüchtig. _

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaisettsche» Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.