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«Gemeinsinn unserer Mitbürger wenden wir uns zunächst an diejenigen, welche in der Lage sind, über größere Mittel zu verfügen, mit der Bitte um Zu« Sicherung einmaliger Gaben oder unverzinslicher Anlehen für eine Reihe von mindestens 5 Jahren. Aber auch jährliche Beiträge sind hoch willkommen. Unter allen Mitteln zur Bekämpfung des Vagabundentums hat sich ja doch die Gewährung von Arbeit, verbunden mit der Aufnahme in eine von sitt­lichem und religiösem Geiste durchdrungene, zur Zucht, Ordnung und Arbeit­samkeit erziehende Anstalt, als das beste erprobt und bewährt. Möge unsere Bitte um Gaben und Beiträge bei recht vielen Menschenfreunden günstiges Gehör und offene Hände finden. Die Mitglieder des Ausschusses, sowie die Vereinspfleger, nehmen Gaben und Beiträge hiefür entgegen; ebenso ist der Vorstand, Eduard Elben, von welchem auch eine eingehende Beschreibung des für die zweite Arbeiterkolonie in Aussicht genommenen Anwesens bezogen werden kann, sowie der Vereinskassier Prokurist A. Pelargus bei der All­gemeinen Rentenanstalt in Stuttgart, zur Annahme von solchen bereit.

„Bilden d". Ein Kindermädchen wollte bei einer Frankfurter Herr­schaft Stellung nehmen. Im Laufe der Unterhandlungen fragte das Mädchen die Frau des Hauses: „Sie sind doch im Palmengarten abonniert, damit ich mit den Kindern hingehen kann? Ich halte den Garten für sehr bildend. Sollte das nicht der Fall sein, so würde ich sehr bedauern." — Madame bedauerte ebenfalls und zeigte dem bildungsbedürftigen Mädchen die Thüre.

Amerikanisches. In kurzer Zeit wird es keine Kanonen mehr geben. Nicht, weil die Zeit des ewigen Friedens anbricht, sondern weil sie durch neuere Mordwerkzeuge abgelöst werden. Der Gaulois wenigstens meldet aus Baltimore, ein Amerikaner habe ein Kriegsgerät erfunden, neben welchem die Kanonen von Krupp eine traurige Rolle spielen werden. Es ist eine elektrische Batterie, die von 6 Leuten in Betrieb gesetzt wird und auf 1 Kilometer ganze Regimenter „niederblitzt". Der Erfinder hat in Gegenwart mehrerer Kapitalisten sein Probestück an einer Herde Ochsen gemacht, die augenblicklich getötet waren; der Erfinder blieb aber am Leben. — Einer von Barnums hundertjährigen Elephanten, Allah, erkrankte vor kurzem in Cincinatti an Darmentzündung. Der Tier­arzt Bowler verschrieb für ihn: Fett 4 Kilogramm, Leinöl 4 Liter, Opium­tinktur Vs Liter, Salpeterätherweingeist >/s Liter, Syrup '/z Liter. Der Rüffel des Elephanten wurde gehoben und ihm durch eine weite Metallröhre die Portion auf einmal eingefüllt. Er genas; ob trotz des Mittels oder durch dasselbe, wird nicht gesagt.

Zweifelhaftes Lob. „Wie, Sie haben schon wieder ein großes Bild fertig! Das geht ja bei Ihnen wie geschmier t."

Entschuldigung. „Herr wie kommen Sie dazu, zu sagen, daß ich ein Rhin oceros bin?" — „O, ich dachte nicht, daß Sie es gleich glauben werden."

Im Kasernenhof. Feldwebel (beim Exerzieren): „Himmel­schockschwerenot, wie marschieren diese Leut' wieder! Der schöne „langsame Schritt" wird von diesen Ladenschwengeln und Bauernjungen so verhunzt —

na, ich sag' nix, als wir kriegen nie eine ordentliche Armee, so lange das Militär aus'm Zivil g'nommen wird!"

Kcrnöet irnö WerkeHv.

Stuttgart, 22. Okt. (Kartoffel-, Kraut- und Obst­markt.) 1500 Ztr. Kartoffeln, 3 20 bis 3 50 H per

Ztr. — 12,000 Stück Kraut, 20—26 per 100 Stück. — Güter-

bahnHof (21. Okt.): 10,000 Ztr. österr., Ungar., belgisches Mostobst, 7 90 bis 8 50 per Ztr.

Stuttgart, 22. Okt. Der Wochenmarkt schmilzt von Woche zu Woche immer mehr zusammen. Einheimische Trauben sind nur in ge­ringen Quantitäten und darum auch zu entsprechend hohen Preisen (bis zu 35 H das Pfund) vorhanden. Die Händler wissen übrigens dem Mangel abzuhelfen durch italienisches Gewächs. Unter den Ostsorten sind in vorzüg­licher Qualität die Quitten vertreten. Am stärksten befahren ist aber wohl der Fisch- und Wildbretmarkt. Rehe und Hasen sind in großen Mengen zu­geführt. Die verlängerte Hegezeit ist den Liebhabern von Wild sehr zu statten gekommen, sofern nämlich die Hasen um ein gutes schwerer als sonst geworden sind, während die Preise sich gegen die Vorjahre nicht erhöht haben.

Gruppenbach b. Heilbronn, 20. Okt. Gemischt Gewächs Käufe zu 110—130 per 3 KI. Lese wird heute beendet. Vorrat ca. 300 KI. Qualität gut.

LiLtevcrvisches.

Illustrierte Kausviöek. Von dieser neuen und eigenartigen Bibel liegt uns die erste Lieferung vor. (Verlag von Friedrich Pfeilstücker in Berlin, IV.) Abweichend von den bisherigen Bilderbibeln, welche nur Szenen und Ereignisse der Bibel mit mehr oder weniger Phantasie zur Darstellung bringen, wird bei dieser Ausgabe zum ersten Mal unternommen, das Verständnis der Heiligen Schrift durch Darstellung von Gegen­ständen, Stätten und Plätzen, durch Karten, sowie durch Abbildung von Pflanzen, Tieren, Altertümern u. s. w. nach authentischen Quellen zu unterstützen. Die ganze Bibel soll in etwa 28 Lieferungen zu 50 Pf. in handlichem Quartformat mit über tausend Abbildungen und Vollbildern erscheinen. Die erste Lieferung enthält als Voll­bild eine höchst interessante Darstellung des Turms von Babel in seiner heutigen Ge­stalt mit entsprechender Beschreibung, ferner eine in farbigem Druck hergestellte vier­seitige Familienchronik, eine Karte des Paradieses, sowie eine Menge Abbildungen im Text, welche in höchstem Maße belehrend für Schule und Haus, alles zur Anschauung bringen, was irgend wissenswert erscheint. Papier, Druck und Ausstattung sowie die Wahl der großen Schrift verdienen volles Lob; auch ist der Preis so niedrig gehalten, daß wir jedem evangelischen Familienvater die Anschaffung dieser Bibel als ein gutes und wahres Hausbuch nur aufs wärmste empfehlen können. Eine Ausgabe für Katholiken ist ebenfalls in Vorbereitung.

Zahlreiche Fälschungen und Nachahmungen der so allgemein beliebten und als bestes, angenehmstes und dabei unschädlichstes Abführmittel bekannten Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen sind in der letzten Zeit konstatiert und Bestrafungen wegen Markenschutz-Verletzung und Betrug auch teilweise schon erfolgt. Es giebt eine ganze Anzahl Verkäufer, welche früher das ächte Präparat geführt, jetzt aber dasselbe ver­dächtigen und ihr eigenes Fabrikat an den Maun zu bringen suchen. Das Publikum kann deshalb nicht vorsichtig genug im Ankauf der Schweizerpillen sein. Man achte stets auf die Etiquette, welche das weiße Kreuz in rotem Feld und den Namenszug R. Brandt's trägt.

Amtliche Kekanutmachllllgeu.

Altburg.

Megensckmsk-Verkaus.

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des entwichenen Fuhr­manns Johannes Schaible von hier bringe ich die sämtliche in der Masse vorhandene Liegenschaft, bestehend in:

1 zweistock. Wohnhaus mit Scheuer und Schopf,

tax. zu 2500

33 a 32 qm Gras-u. Baumgärten, „ „ 970 „

2 ka 43 s 39 qm Aecker, „ „ 3500 „

80 s 10 qm Wiesen, „ „ 1600 „

zusammen 8570 im ersten Verkaufstermin im Ganzen angekauft zu 7705 am Freitag, den 28. ds. Mts., vormitt. S Uhr In dem Rathaus zu Altburg aus freier Hand zum zweiten und letztenmale im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.

Tein ach, den 21. Oktober 1887.

Der Konkursverwalter, Amtsnotar Schmid.

»» S

Oberriedt.

Schafweide-

Verpachtung.

Am Frei­tag, den 28. d. M., mor­gens 8 Uhr, wird die Schafweide

auf Alzenberger Markung auf weitere 3 Jahre, vom 1. April 1888/1891 <an den Meistbietenden vergeben.

Den 19. Oktober 1887.

Schultheiß Bai«r.

Privat-Aryetgen.

Eine kleine

Wohnung,

bestehend aus Stube, kleiner Kammer und Küche, ist auf Martini an eine stille, kleine Familie oder an eine ein­zelne Person zu vermieten.

Wo? sagt die Red. d. Bl.

Vioitsn-LLrtM

lislerl in eloALlltsu Lartous uuä tsiimtsr ^uskMrung äis Druckers! ä. LI.

2HHH Mark

werden gegen unterpfändliche Sicher­heit sofort aufzunehmen gesucht.

Anschlag der Unterpfänder zu­sammen 5720 und zwar: Gebäude 1000 Güter 4720 ^>. Jnfor- mativschein liegt auf bei

Verw.-Aktuar Ziegler in Calw.

An die

verekrk. 8ckuktüeißenümter!

Die neuen Formulare von „Kassen­berichten" u. „polizeiliche« Straf­verfügungen" sind vorrätig in der A. Hetschkäger'schen WuchdruLerei.

Empfehlenswerter Bolkskaleuder.

> Deutscher Reichsbote, Kalender für Stadt und Land für 1888. Mit

vielen Illustrationen, sowie einem Far? bendruckbild und einem Wandkalender als Gratisbeigaben. Vollständigste Marktverzeichnifle. Der diesjährige Kalender bringt als Farbendruckbeilage das bekannte Bild:

Unsre SchkliMrn

(der Kaiser m. s. ältesten Urenkel im Wagen fahrend, begleitet v. Kronprinzen u. Prinz Wilhelm zu Pferde). Zum Eiurahmen für jedes deutsche Haus vorzüglich paffend. Preis des Kalenders mit Gratisbeigaben nur 40 Pfennig. Vorrätig in allen Buchhandlungen. Wiederverkäufer erhalten hohen Ra­batt. Verlag von Velhagen L Klasing in Bielefeld und Leipzig.

Einige Exemplare dieses Kalenders können im Compt. des Wochenblattes abgegeben werden.

Eine

Gastwirtschaft

mit dinglicher Ge­rechtigkeit um, 88 Mk. Pr. Jahr zu verpachten.

Näheres bei der Red. ds. Bl.

IM- Verlangt« Sie gefälligst

de« reichillustrierteu Weihnachts­katalog von

IiS 0 Lü. RM, Mrüdsr§,

Nürnberger Spiekwaren- und Kindermövekfabrik.

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