Ulm, 16. Nov. In Beimerstetten hiesigen Oberamts zündeten am Sonntag nachmittag zwei noch nicht schulpflichtige Knaben mit Zündhölzchen einen aus der Scheuer des Zimmermanns Burizhaf hersu.^hä igenden Strohdüschel an, wodurch ein großer Brand entstand, der Scheuer und Wohn-, Haus des Genanmen einäscherie.
U t m, 16. Noo. Strafkammer. Der verheiratete Bauer Johannes Würz von Pappelan O8. Blaubeuren wurde wegen Unterschlagung. Untreue und Privaturkundenfälschung zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Derselbe hatte als Kassier des Molkereioereins Pappelan die von einem Knecht gemachten Einträge über Lieferungen und Empfänge von Milch. Butter und Rahm gefälscht und sich ss etwa 200 ^ zu seinen Gunsten erschwindelt.
Forst i. L.. 16. Nov. Die Verhütung des Tuchfabrikanten Karl Rieschke erregt hier großes Aufsehen. Nach seinem Geständnis hat Rieschke aus anderen Fabriken große Mengen Garn und Wolle gestohlen. Außer diesen gestohlenen Waren wurden bei einer Haussuchung in der Wolle-Remise Rieschke's 10 Zentner Rohwolle gefunden, die Rieschke während des letzten HochwafserS nach seinem eigenen Geständnis bei einem anderen Fabrikanten gestohlen hat.
Pforzheim, 15. Nov. Der Mitinhaber der Firma Morlock u. Brenk, Zimmermeister Morlock von Eisingen, ist seit einigen Tagen flüchtig. Er soll lt. „Pf. A." 4000 Mark bei sich haben, welche er für einen Neubau eingenommen halte. Mehrere Holzlieferanten dürften ebenfalls geschädigt werden.
Grüns seid, (A. Tauberbischofsheim), 14. Nsv. Vor 14 Tagen wurde ein hiesiges Frauenzimmer wegen Kindsmord in das Amtsgefängnis Tauberbischofsheim eingeliefert. Die Kindsmörderin verbrachte die Leiche ihres neugeborenen Kindes in den Wald. Außer der Hülle, in welche das Kind eingewickelt war, konnte von Letzterem nichts mehr aufgefunden werden. Es ist wohl ar.zunehmen, daß die Leiche von den Füchsen gefressen wurde. Am letzten Samstag wurde ein Frauenzimmer auS Krensheim wegen Kinds- mords eingeliefert. Die Verhaftete giebt lt. „B. Tb.-Ztg." zu, ihr neugeborenes Kind in den Wittigbach geworfen'zu haben. Die Durchsuchung des Baches nach dem Kinde blieb ohne Erfolg.
Bruchsal, 14. Nov. Der Armenrat unserer Stadt hatte dieser Tage ein originelles Bittgesuch zu erledigen. Ein Bürger bat nämlich um eine Unterstützung zur Beschaffung eines HauStrunks, da ihm seine Weinberge keinen Ertrag geliefert hätten und er kein Wasser trinken könne. Der Patient ist ein vermöglicher Mann (Hst etwa 15,000 M. Vermögen) und fand darum sein Gesuch keine Gnade.
Berlin, 15. Nov. Das „Berl. Tagebl." meldet aus Wien: In der verflossenen Nacht kamen infolge starken Nebels auf der galizischen Staatsbahn drei Bahnunfälle vor. Lus der Station Markowce fuhr ein Lastzug in den
Lemberger Personenzug hinein. Sehr viele Personen sind verletzt.
Lille, 14. Noo. Das Kriegsgericht verurteile den Korporal L>venl vom 43 Jnf.-Reg. weoen Ävflchnung, Sachbeschäsirung und Beleih gung von Borgesetzl-n z r 10 Jahren Zrchlhaus. L-vent teh'le eines Tage- bet-.ui.ken in die Käse ne zurück, griff den Wach'hobcnöeii, der rhu deswegen zurechtwieS, zuerst mit Faustschlägen und Fußtritten, dann mit dem Bajonett an, zerschlug alles, was ihm in den Weg kam, und konnte schließlich nur mit Mühe überwältigt werden. Vor dem Kriegsgerichte suhle er sich damit zu entschuldigen, daß er sich für unrechlmäß ge Strafen, die der Wachthabende über ihn verhängt habe, habe rächen wollen.
Vermischtes.
Zur Kinderpflege. Man achte darauf, daß Kinder nicht in der Nase herumbohren Abgesehen davon, daß diese Unlugens höchst unappetitlich ist, wird nicht selten die Nasenschleimhaut durch das Bohren verletzt und entzündet. Dabei können aber, wie der Prakt. Wegw., Würzburg, schreibt, die entstehenden Wunden durch den unter den Nägeln sich onsammelvden Schmutz verunreinigt werden und sich zu eiternden Geschwüren ausbilden. Ferner trelen oft langwierige Nasenblutungen ein. Das gewohnheitsmäße Nasenbohren muß zu einer Mißbildung und Erweiterung der Nasenlöcher führen. Wo energische Zurechtweisung nicht Hilfe, wende man un- nachsich'lich strenge Bestrafung gegen d ese Unsitte an, die später oft noch m der Pubertätsperiode gewohnheilsmäßig in Eckel erregender Weise betrieben wird.
Ueber eine merkwürdige Hochzeitsfeier wird dem Hamb. Korr, geschrieben: In Glasgow in Schottland wurde dieser Tage durch den Segen der Kirche ein liebendes Paar vereinigt, das nach langen Kämpfen, die sich zwischen den Angehörigen der Brautleute abspielten, endlich so weit gelangte, sich trauen lassen zu dürfen, ohne seine beiderseitigen Familien zu Feinden zu machen. Der Bräutigam, oder vielmehr seine Blutsoerwandten, gehören einer Sekte an, die für weltliche Freuden, und seien sie noch so harmloser Natur, kein Verständnis bezeigen darf; die Eltern, Geschwister und Freunde der Braut dagegen zählen zu den lebenslustigsten Menschenkindern, die man sich nur denken kann. Diese beide, grundverschiedenen Familien einigten sich nun insofern, als jede sich verpflichten mußte, die andere in ihrem Thun und T eiben nicht zu stören oder gar beeinflussen zu wollen. Und so geschah es, daß, nachdem d e kirchliche Zeremonie vorüber war, die Angehörigen der jungen Frau mit ihren Freunden sich in den Salon begaben, um nach Herzenslust zu tanzen, während d e Sippe des Neuvermählten Mannes sich in das Wohngemach einschloß und die Zeit dort mit Beten und Singe» zubrachte. DaS junge Paar selbst that etwas, das unter diesen Umständen das klügste war: es trat sofort nach der Trauung die Hochzeitsreise an.
LüALÄlttjchksj, Handel Md Verkehr.
Stuttgart, IS.November. (Kartoffel-Kraut- undObst- markt.) Zufuhr 500 Zentner Kartoffeln. Preis 4.— bis S.— ^ per Ztr. — Zufuhr 1200 Stück Filderkraut. Preis per 100 Stück 20—24 — Zufuhr 100 Ztr. Mostobst. Preis per Ztr. 5.—
bis 5.50
K irchheim u. T., 15. Nov. Der gestrig« Krautmarkt war von den Filderorten so stark befahren, daß die Verkäufer ihre Ware zum Teil wieder mit nach Hause nehmen mußten. Bezahlt wurde
für 100 Stück 6 — bis 8.50 — Schweinemarkt. Zugeführt
waren 500 Milchschweine und 280 Läufer. Preis per Paar Milchschweine 20—30 Läufer per Paar 43—70 ^ — Fruchtpreise vom 14. Nov. Zufuhr: 12'/, Ztr. Kernen L ^ 10.23, 36>/z Ztr. Gerste L ^ 8.25, 3 Ztr. Mischling L 9.—, 3'/? Ztr. Dinkel L Mark 7.80, 113'/- Ztr. Haber L ^ 7.35, 5'/r Ztr. Ackerbohnen L Mark 6.60. Veikaufssumme 1353.16.
Der Postdampfer „Westernland* der „Red Star Linie* in Antwerpen ist laut Telegramm am 15. November wohlbehalten in New-Jork angekommen.
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Welche Bedeutung dem Frühstück in der Ernährung des Menschen zukommt, scheint viel zu wenig bekannt zu sein. Sonst wäre es unerklärlich, daß noch in so vielen Familien Kaffee die tägliche Morgenspeise bildet, so angenehm dir Kaffee als Genußmitrel nach der Mahlzeit, gewissermaßen als Förderer der Verdauung empfunden wird, so unnütz, so schädlich ist er, wenn er als Nahrungsmittel dienen soll, denn er enthält keinerlei Nährstoffe, dagegen hat das anfänglich aufregende Coffein h-rnach eine umso größere Erschlaffung im Gefolge, weil eben durch den Kaffeegenuß keine Vermehrung der Kräfte, sondern nur eine vorübergehende Erregung der Nerven ftattgefunden hat. Daher kommt es, dnß der Kaffeetrinker sehr bald nach seinem Frühstück wieder das Bedürfnis nach Stärkung empfindet, während z. B. der Genuß von Cacao eine anhaltende Sättigung bewirkt. Von Interesse ist auch, mittlere Qualitäten vorausgesetzt, eine Kostenvergleichung der beiden Getränke.
1 Psd. geröst. Kaffee — ^ 1-50 1 Pfd Cacaopulver — 1.75
1 Tafle Kaffee — 6 Gr. — 1,8 ^ 1 Tasse Cacao — 5 Gr. —1,75 -s Cichorie.0,3 — —
1 Tasse Kaffee — 2,1
1 Tasse Cacao — 1,75
Somit muß der Cacao als die zweckmäßigste, weil nahrhafteste und billigste Morgenspeise bezeichnet werden, und an dieser That- sache wird niemand mehr zweifele, der einmal mit dem ausgiebigen und schmackhaften Cacaopulver von Moser-Roth, königl. Hoflieferanten in Stuttgart, das überall in luftdichten Faltschachteln käuflich ist, ei, en Versuch gemacht hat.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaisor'schen Buchhandlung (Emil Zaise^ Nagold.
Oberamts st adt Nagold.
Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.
Nagold.
Schafwer-e-Berlerhung. " ' - "
Die hiesige Schafweide, welche im Vorsommer mit 300, nach der allgemeinen Ernte aber mit 400 Stück Schafen beschlagen werden konn. wird am
nächsten Montag den 21. d. M, mittags 11 Uhr,
aus dle Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1899 wieder verpachtet, wozu zahlungsfähige Liebhaber — unbekannte mit Vermögen-zeugnis neuesten Datums versehen — in die Kanzlei der Stadlpflege (Rathaus) eingeladen werden.
Den 16. November 1898.
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Allen denen, die sich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, schwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speisen oder durch unregelmäßige Lebensweise ein Magenleiden, wie:
Magcnkatarrh, Magenkrampf,
Mageuschmerzen, schwere Verdauung oder Berschleimuug > zugezogen haben, iei hiermit ein gutes Hausmitrelempfohlen.dessen vorzügliche ! ' heilsame Wirkungen schon feil vielen Jahren erprobtstnd. Es ist dies d. bekannte j Verdauungs- und Blrrtreinigungsmittel, der
ttudbl-i Mlnioli'solis Knäulsn-^öin
. Dieser Kräuterwein ist aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern ! mit gutem Wein bereitet, und stärkt und belebt den ganzen Berdauungs- organismus des Menschen ohne ein Abführmittel zu sein. Kräuter-Wein! beseitigt alle Störungen in den Blutgefässen, reinigt da? Blut von allen I verdorbenen krankmachenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung gesunden Blutes.
Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter-Weins werden Magenübel,
! meist schon im Keime erstickt. Man sollte also nicht säumen, seine Anwendung allen anderen scharfen, ätzenden, Gesundheit zerstörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome wie: Kopsschmerzen, Ausstöße», Sodbrennen, Blähungen, Nebelkeit mit Erbrechen, die bei chronische« (veralteten) Magenleiden um so heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal Trinken beseitigt.
I Älllllfllt'rStllllilNil und deren unangenehme Folgen, wie «ekle«.
m«ng,Kolikschmerzen, Herzklopfen,Schlaf, lofigkeit, sowie Blutanstauungen in Leber, Milz und Pfortadersystem (Hämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter-Wein rasch und gelind , beseitigt. Kräuter-Wein behebt jedwede Unberdanlichkeit, verleiht dem Verdauungssystem einen Aufschwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen und Gedärmen.
Hageres, bleiches Aussehen, Blutmangel,
Oll1kl*ö11l111i1 sind meist die Folgen schlechter Verdauung, mangel- Vt/llboDOflUNlj, HafterBlulbildung und eines krankhaften Zustandes der Leber, bei gänzlicher Appetitlosigkeit, unter nervöser Abspannung und Gemütsverstimmung, sowie häufigen Kopfschmerze«, schlaflosen Nächte«, stechen oft solche Kranke langsam dahin. UM- Kräuter-Wein giebt der geschwächten Lebenskraft einen frischen Impuls. Wp Kräuter-Wein steigert den Appetir, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechsel kräftig an, beschleunigt und verbessert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und schafft dem Kranken neue Kräfte und ! neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen u. Dankesschreiben beweisen dies. Kränter-Wein ist zu haben in Flaschen ä 1,25 und 1,75 in N a gold. Haiterbach, Pfalzgrafenweilrr, Altensteig, Wildderg, Herrrnberg, Ergrnzingen, Eutingen, Horb, Rottenburg, Dornstetten, BaierSbronn, Tübingen u. s. w. in den Apotheken.
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Man verlange ausdrücklich
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