Stimmen, Louis Beck. Rotgerber, mit 140 St., HsuH Maier z. Schwane (seith. Gemeinderat), mit ' 132 St.'und G, Dengter, Gerichtsnotar, mit 87 St. Auf 2 Jahre gewählt wurde Serfensieder Kaltenbach mit 83 Stimmen. Von 8 weiter in Vorschlag ge- i brachten hiesigen Bü gern erhielten: der seitherige ^ Gemeinderat H. Bäßler 66 St., Gottl. Kemps, *>Motgerber„>57 St.. Stadlpfleger Henßler 47 St., . Ms^eflsteister Ackermann 45 St., Lorenz Luz Luz. Gerber (Lorenz S.) 18 St., SH^ zi Löwen 18 St. und Kappler z. gr. Baum 15 Stimmen.
Vom Gäu, 27. Dezember. Der Kirchen chor Baisingen brachte am zwenen Weihnachtsfeiertag das biblische Schauspiel „Joseph und seine Brüder" von Behrle zur Ausführung. Dieselbe war sowohl von den Ortsbewohnern, als auch aus der ganzen Umgegend überaus zahlreich besucht. Sämtliche Darsteller, welche sehr schön kostümiert waren, lösten ihre Aufgabe in sehr anerkennenswerter Weise, so daß ihnen großer Beifall gespendet wurde. Besonders gefi len auch die wirkungsvollen Gesangseinlagen, wie auch die effektvollen Dekorationsmalereien, welche Kunstmaler Dehner von Rottenburg für das Stück angeserligt Hit. Am Neujahrsfest und dem folg. Sonntag sollen die Aufführungen wiederholt werden und wünschen wir der wackeren Spielerschar wiederum jedesmal ein volles Haus. Es wird niemand gereuen, die Vorstellungen besucht zu haben.
Freudenstadt, 28. Dez. Das Erholungshaus für Minderbemittelte, das später kurzweg den Namen „Erholungsheim Freudenstadt" tragen wird, ist der Verwirklichung näher gerückt. Vor Kurzem hat eine Versammlung des Verwaltungsrats der Stiftung stattgefanden, in der dargelegt werden konnte, daß die bis jetzt bei der Hofbank in Stuttgart einbezahlten Beiträge die Summe von 41,426 ^ aufweisen. Um die Verleihung der juristischen Persönlichkeit ist bereits nachgesucht; sofort nach deren Erlangung wird das zum Hausbau geschenkte, unweit des Waldes gelegene prächtige Areal in den Besitz der Stiftung übergehen. Die von der Architektenfirma Wittmann und Stahl ausgearbeiteten Baupläne ergeben für Hausbau und Gartenanlage, alles inbegriffen, einen Kostenvoranschlag von annähernd 90,000 während die volle Einrichtung des Hauses mit etwa 70 Fremdenbettenzu30,000^ veranschlagt ist. Wenn an diesen Gesamtkosten die bisher eingegangenen Beiträge, sowie die beabsichtigte Kapitalaufnahme gegen 1. Hypothek mit 50,000 ^ in Abzug gebracht werden, so verbleibt eine vor dem Baubeginn noch aufzubringende Summe von etwa 26.000 ^ Der Venvaltungsrat muß nun die Erbauung des Erholungsheims davon abhängig machen, ob. sich Freunde finden, welche die ungesäumte Aufnahme des Werkes durch unverzinsliche Darlehen zu ermöglichen bereit sind. Würden solche Darlehen, die der Verwaltungsrat auf Grund der aufgestelsten Rentabilitätsberechnung hofft im Lauf der Jahre anstandslos zurückbezahlen zu können in den nächsten 6 Wochen in entsprechender Höhe zugesichert, so soll unverzüglich das Nötige veranlaßt werden, um im Frühjahr mit dem Hausbau beginnen zu können. Andernfalls müßte die Verwirklichung des Unternehmens leider zunächst um ein weiteres Jahr zurückgestellt werden.
Schwarzenberg. OA. Freudenstadt, 29. Dez. Zum Leidwesen aller Freunde der Natur und Naturschönheit werden gegenwärtig die zwischen Schwarzenberg und Hutzenbach unmittelbar über der Mucg sich erhebenden Felsen gesprengt. Die Steine werden von der StaatSfinanzoerwaltung aufgekauft, um als Straßen material verwendet zu werden.
dem Württ. Handwerker-Landesverband, einer Fachinnung, oder einem Gewerbeoerein angehört, dessen Mehrzahl aus Handwerksmeistern besteht. Denn das ist sicher, daß kein Handwerksmeister der einer solchen Vereinigung nicht angehört, bei den Wahlen zur Handwerkerkammer, wahlberechtigt ist. Von allen Handwerksmeister-Vereinigungen verspreche ich mir für unsere Verhältnisse am meisten vom Württ. Handwerker-Landesoerband, derselbe ist über das ganze Land verbreitet und besitzt jetzt schon eine große Mitgliederzahl. Was dieser Verband inseinen Statuten verspricht, das hält er auch, das beweist er in der Gründung einer Sterbekasie schon, und wird, sobald dieselbe allgemein durchgesührt ist. Kranken- und Witwenkaffen u. s. w. ins Leben rufen; ich bin überzeugt, wenn die Wohlthaten solcher Versicherungen ihre Wirkung einmal thun, wird sich erst das Allgemein- intereffe diesem Verbände zuwenden.
Und so werte Handwerksmeister ist es eines jeden Pflicht, mitzuarbeiten «n dem neuen Aufbau des Handwerkes, und in seinem Kreise jeden nach fernstehenden unschlüssigen Handwerker zur allgemeinen Arbeit heranzuziehen, um zu zeigen, daß Energie und Schaffenslust beim Hundwerksmeister genug vorhanden ist, um seine Sache selbst zu vertreten, sehen Sie alle Stände, vom Arbeiter bis hinauf zu den höchsten Beamtenkreisen, alle wußten sich schon längst die Vereinigung zu nutzen zu machen, nur der Handwerker erkennt solche noch nicht, denn in seinem
Stuttgart, 30. Dez. Wie in früheren Jahren, so richtet auch Heuer wieder das Lanswehrbezirks- kommando an Unteroffiziere der Landwehr II. Aufgebots die Anfrage, ob sie sih im Falle einer Mobilmachung zur Dienstleistung in einem Landwehroder Ersatztruppenteil bereit erklären. Die Ausgabe dieser Unteroffiziere wäre beim Ausbruch eines Krieges in erster Linie die Ausbildung der alsdann neu einzusteüenden Rekruten.
Stuttgart, 30. Dez. Motorwagen sollen demnächst auch in den Dienst der K. Postoerwaltung für Gepäckbeförderung gestellt werden. Ein von der Daimlerschen Motorenfabrik in Cannstatt konstruierter Probewagen wurde am Mittwoch Nachmittag vor dem Postgebäude vorgeführt und machte alsdann über Ostheim—Gablenberg eine Probefahrt.
Mannheim, 27. Dez. Die N-ckarschiffsahrt ist infolge starken Treibeises eingestellt worden.
Leipzig, 29. Dez. Der Friedrichsruher Gewährsmann der „Leipz. N. Nachr." schreibt dem genannten Blatte, daß dem Fürsten Bismarck die Schlaflosigkeit fast noch unerträglicher ist. als der Schmerz im Bein. Prof. Schwenningec zweifelt zwar nicht an der Möglichkeit, daS Uebel zu beseitigen, aber dies ist bei dem hohen Alter des Fürsten schwieriger und langwieriger als in jüngeren Jahren. Der Fürst befaßt sich nur selten mit den politischen Tagesfragen; auch bei dem Besuch des Kaisers und des Prinzen ist wenig von Politik die Rede gewesen. — Bezüglich der chines. Angelegenheit steht der Fürst auf dem Standpunkt, daß, nachdem die Sache angefangen, diese auch kräftig durchgeführt werden muß. Er trage aber keinerlei moralische Verantwortlichkeit für das deutsche Vorgehen, umsomehr als der Fürst auch bei Beginn der chinesischen Angelegenheit nicht um Rat gefragt worden ist. Solchen Rat zu erteilen, wäre er auch nicht bereit und in der Lage gewesen. Ueberhaupt betrachtet Fürst Bismarck die Kiau-Tschau-Frage nicht als eine Haupt- und Staatsaktion, von der das Wohl und Wehe Deutschlands abhängt. Seine wohlwollende Beurteilung der Frage beruht hauptsächlich darauf, daß das Vorgehen Deutschlands im Einverständnis mit Rußland erfolge. Schon das Verhalten Deutschlands im chinesisch-japanischen Kriege hat der Fürst nur unter der Voraussetzung gutgeheißen, daß es ein Mittel zur Annäherung an Rußland sein solle.
Hannover, 29. Dez. Wie verlautet, ist die Ernennung des GrafenStolberg zum Oberpräsidenten von Hannover gestern hier eingetroffen. Der bisherige Oberpräsident v. Bennigsen wird sich am 31. d. M. verabschieden.
Berlin, 30. Noo. Gegenüber der „Deutschen Tageszeitung versichert die „Germania", daß man im Vatikan das deutsche Vorgehen in Ostasien mit denkbar größter Sympathie betrachte.
Berlin, 30. Dez. Wie die „Kreuzzeitung" mitteilt, sind die im preußischen Eisenbahnministerium seit einiger Zeit gepflogene Beratungen über eine Reform der Eisenbahn-Personen-Fahrpreise zum Abschluß gekommen, so daß die Grundzüge der Reform gegenwärtig dem preußischen Finanzministerim zur Prüfung vorliege. Dem Vernehmen nach sollen die Personenfahrpreise unter Beseitigung aller Ausnahme- Karten nicht unerheblich herabgesetzt werden.
Berlin, 30. Dez. Die „Nordd. Allg. Ztg." bestätigt, daß die Verhandlungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika betreffs der Handelsverträge noch fortdauern.
-j- Die Kaiserin ist von ihrer jüngsten Unpäßlichkeit wieder völlig hergestellt und hat ihre gewohnten Spaziergänge und Ausfahrten wieder ausgenommen.
Konkurrenzneid und Selbstsucht, ist er blind gegen solche gemeinnützige Bestrebungen, er fragt nicht ob der Andere etwas hat, wenn nur er selbst befriedigt ist.
M. H. Noch ist es Zeit, einen Versuch zu wagen, dem Handwerk wieder aufzuhelsen, allein, es ist die höchste Zeit, aber auch die Verhältnisse liegen günstig. Die Regierungen stehen hinter nnS, um uns bei dieser schweren Arbeit zu helfen, sie werden alles ausbieten, um den stolzen freien Mittelstand dem deutschen Vaterlande zu erhalten nnd dieser Bundesgenosse ist stark. Allein die Regierungen und speziell dir Württ. Regierung, so liebevoll und thatenbereit sie dasteht, will zunächst sehen, daß auch wir unS regen und zeigen sollen, daß wir Männer sind, die ihre Aufgabe richtig erkennen, und deshalb ist nötig, daß wir uns endlich zusammenschließrn, den Hader und Neid vergessen, und eine Familie bilden, die fest entschloßen ist, ihr Haus und Gut zu schützen. Vereinigt euch zu einer Ortsgruppe des Württ. Handwerker-Landesverbandes, wie eure Nachbarorte, Mindersbach, Nothfelden, Schönbron«, Effringen, Wildberg u. s. w. die Entschloßenen sollen beginnen, die Unentschlossenen folgen dann nach, möge dann auch mein Wunsch bei eurer Ortsgruppe oben anstehen, „Gott schütze das Handwerk."
Mechaniker Dengler dankte durch anerkennende Worte dem Redner für seinen Vortrag schritt dann mit Hilfe der anderen Handwerksmeister aus Nagold zur Gründung der Ortsgruppe wobei sich bald
Ausland.
Wien, 28. Dez. Der Staatsanwalt ließ die Anklage gegen den Abg. Wolf wegen der Vorgänge beim Sturze Badenis fallen. Wolf erhielt von der Stadt Komotau durch den Stadtrat als Ehrengeschenk eine Kassette mit 1400 fl. In Eilst (Steiermark) wurde Wolf, der zum Besuch fernes Schwiegervaters dort «»getroffen war, am Bahnhof von einer tausendköpfigen Menge empfangen, durch Ueberreichung eines Lorbeerkranzes ausgezeichnet und dann im Triumph durch die Stadt geleitet — Als Vertreter der 3 deutsch böhmischen Parteien luden Schlesinger, Schücker und Wolf alle deutsch-böhmischen Landtagsabgeordneten zum 3. Jan. nach Leitmeritz ein.
— Das Kriegssch ff Wien ist, von Smy na kommend, ln der Sudabucht eingelausen. Der Satellit fährt nach Pola.
Bis zu welchem Grad von Gemeinheit das edle Cz-chenvolk bereits herabgesunken ist, beweisen
— Spuckuäpse, die jetzt von Budweis aus vertrieben werden. Sie stellen deutsche Studierende b«r beiden Prager Verbindungen „Mareomannia" und „Germania" mit Cerevis und teils grün-weiß-rotrn teils schwarz-rot-goldenen Abzeichen vor; diese Erzeugnisse maßloser czecbischer Gemeinheit sind von Bartunek modelliert, von Zörkler farbig ausgeführt worden. Auch in anderer Beziehung wird das czechische Gesindel immer frecher. Jetzt schreibt das Jungczechenblatt „Slooen" aus Wien: „Die Deutschen in Wien fangen an, üppig zu werden. Die czechische Bevölkerung gewinnt hier solche nationale Festigkeit, daß bald der Grundsatz gelten wird: Ein Beamter, der nicht ezechisch kann, eignet sich nicht für bestimmte Gegenden Niederösterreichs und besonders nicht für Wien. Diese Zeit wird kommen und niemand wird sie aushalten."
Paris, 29. Dez. Es scheint, daß die „verschleierte Dame" n der Angelegenheit Dreyfus- Esterhazy eine wichigere Rolle spielen soll, als ursprünglich geglaubt wurde. Die „Aurore" weist darauf hin, daß dies mysteriöse Dame dem Major Walsin-Esterhazy mch der eigenen Aussage des Letzteren ein aus den Kriegsministerium entwendetes Schriftstück übergebet hat. Das Blait, welches als Organ der Verteidig« des Dreyfus gilt, verlangt, daß der Urheber diess Diebstahles sestgestellt werde.
London, 29. Dz. „Daily Mail" meldet aus New-Dork, auf den Nat der amerikanischen Admirale soll das amerikanischeGeschwader in den chinesischen Gewässern um drei weitere Kreuzer vermehrt werden.
London, 29. 2ez. Nach einem Telegramm aus Shanghai meldet )er dort erscheinende Merkury: Die britische Flotte lindst in der Stärke von 20 Schiffen bei Port Hanilton an der Südspitze von Korea. Die japanisöe Flotte soll dort konzentriert sein. Die Admiralitit erhielt aus Honkong ein Telegramm, daß Kottreadmiral Oxley und der 2. Kommandant des chnesischen Geschwaders am 27. Dezember auf Graftm eintreffsn werden. Die Admiralität verweigert jede Auskunft über den gegenwärtigen Aufenthalt des Geschwaders.
Die Aufständschen auf Cuba haben die Zuckerrohr-Plantagn bei Havanna in Brand gesetzt; aus Newyork könnende Nachrichten melden, daß der Präsident des mbanischen Ausschusses die Ermordung des Obesten Ruiz mit der Absicht der Spanier, in das La er der Insurgenten einzudringen, um die Führer niedrzumachen, erklärt. Die Sprache der Blätter der Vceinigten Staaten anläßlich der Tötung des Oberste: Ruiz wird in Spanien günstig ausgenommen. Mm hält dieselbe für geeignet, eine Verständigung zwischen beiden Ländern herbeizuführen und dem Krieg mit Cuba schnell ein Ende
herausstellte, daß grade Ebhausen ein starkes Glied in der Kette der Ortsgruppen des H. Landesverbandes zu werden vespricht. Die regen Auseinandersetzungen, Fragen nd Aufklärungen zogen sich noch lange hin, und lgen Zeugnis ab von dem regen Interesse, das derVortrag hervorrief.
Wißmanns ibirische Reisen. Eine interessante Reise hoen der Gouverneur Major v. Wißmann und de Regierungsrat Dr. Bumiller gemacht. MS sie n August abreisten, hieß es, sie wollten die neue tMsfibirische Bahn bis zum Baikal- see befahren und knnen lernen. Statt dessen haben sie Zentralasien drchquert und sind vom Süden aus nach Europa zuückgekehrt. Die Reisenden sind nicht ganz bis zur Baikalsee gelangt; sie haben die sibirische Bahn ur bis Krasnojarsk befahren und haben sich dann sdwärts zunächst zum Altai- Gebirge gewendet, wo s: der Jagd oblagen, von da ging es immer weite südwärts durch ganz Turkestan bis nach Samarand. Von dort aus wurde die transkaspische Ssenbahn bis zum kaspischen Meere benutzt und vor Michails ws nach Baku übergesetzt. Die Reise waran Strapazen reich, auch fehlte es, lt. „M. N. N. vielfach an genügenden Nahrungsmitteln, so dal die beiden Reisenden au Körpergewicht bis zu 3 Pfund verloren haben.