München, 17. Nov. Wie nnnmehr festgestellt worden ist, sind bei dem Einsturze des Kellergewölbes im Maximiliankeller im ganzen 19 Personen verwundet worden; davon sind 7 tot. 11 der Verunglückten wurden in das Krankenhaus überführt. Ein Arbeiter, welcher nur leicht verletzt wurde, konnte sich in seine Wohnung begeben. Der Zustand eines Schwerverletzten ist sehr bedenklich.
Aus Stargard, (Pommern) 16. Nov. wird gemeldet: Heute Vormittag fand auf dem Militärscheibenstand ein Zweikampf zwischen dem Hauptmann v. Haine von dem Colbergschen Grenadierregiment und dem Brigadeadjutanten v. Ostrowski aus Hannover statt. Letzterer wurde durch einen Schuß am Kopfe schwer verletzt. Die Ursache des Zweikampfes waren Familienangelegenheiten.
Potsdam, 17. Nov. Nach der gestrigen Rekruten- Vereidigung hielt der Kaiser eine Ansprache an die Rekruten, worin er diese darauf hinwies, daß sie christliche Soldaten sein sollten und daß sie den Vorzug hätten, der Garde anzugehören. Sie sollten dem Rocke Ehre machen und die heiligste Pflicht erfüllen, das Vaterland zu verteidigen, es aber auch nach innen zu schirmen und auf Ordnung und gute Sitte zu halten. Alsdann brachte Generalmajor v. Kessel das Hoch auf den Kaiser aus.
Berlin, 17. Nov. Der Dichter des viel gesungenen Liedes „KönigWilhelm saß ganzheiter", der Geh. Or. meä. Vollrat Kreusler, wird am 28. Nov. seinen 80. Geburtstag begehen können. Der Tag wird dem Dichter voraussichtlich mancherlei Ehrungen bringen. Kreusler, der Sohn des fürstl. Leibarztes Geh. Hofrat Dr. Friedrich Kreusler zu Arolsen, studirte nach Absolvierung des Landesgymnasiums zu Corbach in Gießen, wo er als Mitglied des Korps Hassia ein flotter Student war, in Marburg, Göttingen und Berlin, wo er bei den Pommern einsprang und ließ sich nach bestandenem Staatsexamen in Corbach als Arzt nieder. 1846 verzog er nach Sachsenberg im Waldeckschen und wirkte später bis zum Jahre 1872 als Landdoktor und Arzt der fürstl. Strafanstalt Schloß Waldeck in Sachsenhausen. Durch sein Lied, das 1870 Jung und Alt in der Heimat wie aus französischem Boden sang, lenkte er die Aufmerksamkeit des Kaisers Wilhelm I. auf sich, der ihn 1872 durch den Minister Grafen Eulenburg fragen ließ, ob er ihm einen Wunsch erfüllen könne. Kreusler gab darauf den Wunsch zu erkennen, aus den kleinen ländlichen Verhältnissen herauszukommen und wurde 1872 als Arzt der königlichen Strafanstalt nach Brandenburg a. H. berufen, wo er noch jetzt lebt. Mit dem vollendeten 79. Lebensjahre wurde er von der Stadt Brandenburg zum Ehrenbürger ernannt.
Ausland.
Prag, 18. Nov. Auf der Station Roßbor auf der Strecke Budweis-Pilsen fuhr heute früh 5^/s Uhr eine Lastzugslokomotive von hinten in einen verspätet eingetroffenen, auf der Station stehen gebliebenen Personenzug. 4 Personenwagen wurden zertrümmert, mehrere andere teilweise beschädigt, 5 Personen schwer, 9 leicht verletzt. Die Verletzten wurden nach Pilsen gebracht.
Edinburgh, 18. Nov. Die aus Rußland hier zugereiste Gräfin Theresa Uhlfeld hat sich in einem hiesigen Hotel erschossen. Das Motiv der That ist unbekannt.
Kleinere Mitteilnugeu.
Feldrrvnach OA. Neuenbürg, 18. Nov. (Korresp.) Der 46 Jahre alte Philipp Schmid von hier verunglückte gestern Abend dadurch, daß er, als er Streumaterial vom Boden der Scheuer herabwerfen wollte, durchs Garbenloch fiel, was seinen alsbaldigen Tod zur Folge hatte.
Dillstein, 16. Nov. Elende Buben haben auf den Grundstücken zweier Bewohner unseres Dorfes sämtliche junge Obstbäume ausgerissen. Man vermutet einen Racheakt. Hoffentlich gelingt es, die Thäter ausfindig zu machen, damit ihnen die wohlverdiente Strafe zuteil wird. Eine gehörige Tracht Prügel wäre da am meisten angezeigt. Solchen Burschen sollte eigentlich nie mehr ein Bissen Obst über die Lippen kommen!
Ehingen, 13. Nov. (Korresp.) Gestern Nacht wurde abermals hier eingebrochen und zwar bei Stadtrat Heckenmüller Maunz, innerhalb 5 Tagen der 3. Einbruch. Die Einbrecher hoben ein vergittertes Fenster aus, drangen in das Comptoir, erbrachen und leerten die nur noch 5 Mk. enthaltende Tageskasse. Größere Gelder find selbigen Tag eingelaufen, nur ausnahmsweise an einem andern Ort verwahrt worden. Innerhalb des Comptoirs, dicht bei der Thür, lehnte ein gewaltiger Prügel, welcher sicher in Aktion getreten wäre bei einer allensalstgen Störung. Bon den Thätern fehlt z. Zt. noch jede Spur.
Biberach, 16. Nov. (Korresp.) Die malerisch auf einem Hügel gelegene Pfarrscheuer in Schemmerberg, OA. Biberach, steht feit heute früh s/,6 Uhr in Flammen. Brandstiftung wird vermutet. Dieser Brandfall verdient in sofern erhöhtes, auch allgemeines Interesse, als in dem benachbarten Altheim und Umgebung im Laufe der letzten Jahre eine Reihe von lange unentdeckt gebliebenen Brandstiftungen vorkam, bis dann, wie wir schon gemeldet, vor ca. 6 Wochen ein Altheimer Bürger und zwar der Feuerwehrhornist, als verdächtig in Haft genommen und ins Gefängnis m Ravensburg verbracht wurde, wo er z. Zt. noch untergebracht ist. Da dieser somit selbstverständlich der Urheber des neuesten Brandsalls nicht sein kann, so entsteht die bange Frage: Ist vielleicht der z. Zt. festgenommene Brandstifter nicht der richtige, oder ist unserer Gegend wieder ein neuer Brandstifter erstanden.
Rottenacker, IS. Nov. (Korresp.) Vorgestern Vormittag wurde von hiesigen Fischern ein Rots isch in der Donau gefangen mit einem Lebendgewicht von 39 Pfund. Der Fisch wurde nach Ulm verkauft und beim Oeffnen fand man in seinem Magen einen goldenen Kugelring (Ehering) mit den Buchstaben A. L., welchen der Fischer vergeblich von dem Käufer reklamierte.
Eber st ad t, 15. Nov. (Korresp.) Am Sonntag früh 2 Uhr brannte das unbewohnte Wohnhaus des ledigen Schneiders Schilling dis auf den Grund nieder. Brandstiftung wird vermutet.
Leulkirch, 14. Nov. (Korresp.) Bor einigen Tagen machten sich einige junge Männer von hier den Spaß, den Maler W. dahier nachts in ein Seil zu verwickeln. Maler W. fiel dadurch derart zu Boden, daß er eine schwere Gehirnerschütterung erlitt, an welcher er gestern gestorben ist. Der unüberlegte Spaß wird ein teures Nachspiel haben.
Bon der badischen Grenze, 17. Nov. (Korresp.) Aus Waldstetten wird uns folgender Unglücksfall berichtet: Auch hier kam der Fall vor, daß beim Besteigen der Scheunenleiter ein Unglücksfall herbeigeführt wurde. Der Schuhmacher A. Böhrer welcher auf dem oberen Boden seiner Scheune zu arbeiten hatte, glitt, während er an der Leiter emporstieg, aus, stürzte herab, blieb bewußtlos liegen und zog sich eine sehr schwere Gehirnerschütterung zu; Tags darauf ist der bedauernswerte Mann gestorben. Er hintrrläßt eine Witwe und 6 unmündige Kinder. — In Jlmspan brach vorgestern Nacht Feuer aus, welchem mehrere Wohnhäuser und Scheunen zum Opfer fielen. Näheres hierüber fehlt.
Koblenz, 12. Nov. Drei schwere Unfälle von Bahn- beamten sind dieser Tage vorgekommen. Auf dem hiesigen Güterbahnhof in Lützel-Koblenz fiel ein junger Rangierer von der Lokomotive; die Räder der Maschine gingen ihm über den Unterleib. — In Andernach wurde ein Rangierer durch die offenstehende Thür eines vorbeifahrenden Personenzugs unter eine fahrende Rangierabteilung geschleudert ; die Wagen fuhren ihm einen Arm und ein Bein ab. — Der Bremser Binot aus dem benachbarten Niederlahnstein geriet gestern Morgen auf dem Bahnhof Karthaus- Trier beim Kuppeln eines Güterzugs zwischen die Puffer, welche ihm die Schulter und den Hinterkopf zerquetschten
Kowno, 16. Nov. Der 22jährige Tierbändiger Kohlberg wurde am Schluß einer Vorstellung im Löwen- und Tigerkäfig von den B.stien zerfleischt. Es entstand eine Panik, wobei acht Personen im Gedränge erdrückt und mehrere schwer verwundet wurden.
Brüssel, 18. Nov. Im Zirkus Wulff griff gestern Abend eine Löwin die Tierbändigerin an, als sie den Käfig betrat, und zerfleischte sie. Es entstand eine Panik, wobei mehrere Personen verwundet wurden. Die Tierbändigerin wurde lt. „Kl. I." schwer verletzt.
Landwirtschaft, Handel nvd Verkehr.
Stuttgart, 18. Nov. (Korresp.) Durchschnittspreise des hiesigen Schlacht- und Viehhofes per Pfund Schlachtgewicht: Farren und Stiere 50—53 Rinder 60—62 Schweine 67—69 Kälber 65—78 -f.
Mergentheim, 18. Nov. (Korresp.) Zu Markt gebracht wurden 96 Ochsen, 128 Kühe, 136 Stück Jungvieh. Die Preise stellten sich bei einem Paar Ochsen auf 650 bis 920 1 Kuh 120 bis 400 Jungvieh pro Stück
110 bis 420 Der Handel ging sehr lebhaft, namentlich in Jungvieh. Eine norddeutsche Firma kaufte eine größere Partie Stiere auf.
4 Der Getreide-Markt. Wochenbericht vom 12. bis 18. Nov. Der ziemliche matte Geschäftsgang der Vorwoche ist zu Anfang dieser Woche zunächst überwunden worden, denn wenn auch von Berlm noch fortwährend stiller Markt gemeldet wurde, so ist dies wohl vielfach auf den Mangel der Getreidebörse zu schreiben, zumal Leipzig, Dresden und andere Städte festen Markt berichteten. Die Mattigkeit im Weizenkauf ist aber in den letzten Tagen infolge schwächerer auswärtiger Notierungen wieder hervorgetreten, Roggen, Gerste und Hafer behaupteten sich aber im Preise. In Berlin und Leipzig wurde gekauft: Weizen, je nach Güte, die Tonne, — 20 Ztr., für 180 bis 216 Roggen 140—160 Braugerste für 165—160
Futtergerste für 116—130 Hafer für 146—154 Mais für 98—110 ^
Der Dampfer „Pennsylvania" der „Red Star Linie" in Antwerpen, ist laut Telegramm am 16. Nov. wohlbehalten in Philadelphia angekommen.
Der Postdampfer „Kensington" der „Red Star Linie" in Antwerpen, ist laut Telegramm am 17. Nov. wohlbehalten in New-Iork angekommen.
Andreas Ballon
auf der Fahrt nach dem Nordpol ist angekommen; zu haben s, 10 -s in der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung.
Gedämpfte Rostbraten- Ein etwa 2'/z Pfd. schweres Ochsenrippenstück abgelagert muß es sein! wird, wenn von den Rippen gelöst, in fingerdicke Stücke geschnitten, diese leicht geklopft, rmt Salz und Paprika bestreut, in halb Butter, halb bestem Schweinefett (zus. eigroß) in offener Pfanne erst auf beiden Seiten angebraten, dann, zugedeckt mit reichlich rinzelig geschnittenen Zwiebeln und ein paar Eßlöffeln Fleischbrühe oder Wasser 10 Minuten gedämpft. Dem gezogenen Safte setzt man nur einige Tropfen Maggi zu. Die Zwiebeln werden auf die Rostbraten, die hübsch gebräunten Bratkartoffeln im Kranze darum gelegt.
!6 m Noppsn-Locksr . . . . e. Lisiä kür ^ 1.80,
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Nüster nnk Verlangen franco. — Noäebiläsr gratis. Versanätbs-ns: Oettruger L Co., Frankfurt a. M.
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8tokk 2NN1 ANN7.SN lt.nr.NA kür ^ 3.75, ö Obeviot „ „ „ „ ^ 5.85.
Hiezu das Unterhaltungsblatt Nro. 47.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.
Hverjeltingen.
Gerichtsbezirks Herrenberg.
iieh-Verkauf.
Aus der Konkursmasse desFriedrich Haag, Bauers von Oberjettingen, bringe ich am Samstag den S7.Nov. I8S7, nachmittags 1 Uhr, in dessen Wohnhaus das vorhandene Vieh, nämlich:
1 Pferd, Wallach, Fuchs, etwa 7jährig, 1 dito, etwa 14jährig, 3 schöne Zuchtfarren, 1 Hummete,
2 Kühe, 4 Enten, 7 Hühner, 1 Hahn und 10 Tauben
gegen bare Bezahlung im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, wozu Kaufsliebhaber eingeladen sind.
Den 18. November 1897.
Konkurs-Verwalter:
Amtsnotar Minzenmayer in Bondoif.
DrMlHe Md Privat-BeLannLmachrmgen.
Bekanntmachung.
Durch Generalvollmacht vom 14 Nov. d. I. hat der ledige Müller L. Großhans von Bernerk wohnhaft zu Warth die Unterzeichneten als Vermögensverwalter eingesetzt und ausdrücklich bestimmt, daß fernerhin Käufe und Verkäufe durch ihn nur mit Zustimmung der Unterzeichneten Giltigkeit erlangen. Dies wird mit dem Anfügen bekannt gemacht, daß auch Zahlungen und Forderungen an Großhans fernerhin an die Unterzeichneten gemacht werden müssen. Nagold, den 19. Nov. 1897.
Johs. Schuon, Gemeinderat, Stephan Schaible, „
Gebrüder Spohn in Ravensburg.
Für dieses längst bekannte Etablissement übernehmen wir zum Spinnen, Weben und Bleichen:
Flachs, Hanf und Abwerg.
Der Spinnlohn beträgt für den Schneller L 10 Gebinde mit 1000 Umgängen —1228 Meter Fadenlänge 12 Pfennig. (1000 Meter Fadenlänge — 9^ Pfg.)
Die Bahnfracht, sowohl deS Rohstoffes als auch der Garne und Tücher übernimmt die Fabrik.
Die Agenten:
Gottl. Christein, Mötzingen,
I. Hanselmann, Simmersfeld, Acciser Brösamle, Unterjettingen,
fH. u. V.j
PH. Schuhmacher, Schönfärbermstr., Haiterbach.
Ernst Sitzt er in Rohrdorf.
Jakob Rudolf Walz, Oberschwandorf.
8fach
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1 -. n inNotien, Hoflieferant Ihrer Maj. der Kais. u. König. Friedrich Bonn und Berlin.
Au 75, 80, 85, 90 u. 95 per ',2 Pfd.- Paket zu haben in Nagold bei Wilh. Hettler, Wildberg bei Ad. Frauer und M. Himmelsbach, Bösingen bei Aug. Ehing er.
Nagold.
Kalender für 1898
empfiehlt G. W. Zaiser.
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