Kleinere Mitteilungen.
Altheim, 10. Noo. Ein Unglücksfall, der leicht schlimme Folgen hätte haben könne«, ereignete sich am Dienstag Abend in unserem Orte. Ein im Dorfe befindlicher Dreschwagen, dem Schmied Hofer von G. gehörig, sollte vom Hause des Gärtners E. Scherrmann ins untere Dorf geführt werden. Durch das ungewohnte Gerassel wurden die vorgespannten Pferde scheu und rannten in sausendem Galopp die ziemlich abschüssige Straße hinab. Die Dreschmaschine wurde mit Macht gegen das Haus des Kaufmann Dettling geschleudert und stark beschädigt. Als ein Glück darf es bezeichnet werden, daß die an dieser Stelle sehr belebte Straße von Paffanten gänzlich frei war; auch wurden die Pferde merkwürdigerweise nicht im geringsten verletzt. Der Materialschaden aber soll ein ziemlich bedeutender sein.
Böblingen, 9. Nov. (Korresp.) In Schönaich brannte am letzten Samstag die Scheuer des Joh. Georg Ulmer vollständig nieder. Das Feuer hat der 13jährige, frühere Waisenhauszögling Gustav Kemmler, welcher bei Ulmer als Dienstbub beschäftigt war, angelegt. Derselbe ist geistig etwas zurückgeblieben. — Hier ist unter dem Geflügel (namentlich Wassergeflügel) eine bösartige Seuche (Hühnercholera) ausgebrochen. Es sind bis jetzt ca. ISO Enten und SO Gänse verendet, so daß der Schaden etwa 600 ^ beträgt.
Stuttgart, 9. Nov. (Korrrsp.) AuS einer Kassenbude auf dem hies. Bahnhofe wurden am letzten Sonntag durch Cannstatter Schulknaben einige Fahrkarten (nach München, Breslau, Bern rc.) entwendet. Eben dieselben Burschen hatten erst kürzlich in Cannstatt einem Postbrief- kasten Briefe und Postkarten entnommen und dann zerrissen. Mit Echulstrafen, von denen die Eltern solcher Schlingel oftmals gar nichts erfahren dürften, ist derlei fortgesetzten Ausschreitungen gewiß nicht zu steuern.
Rottweil, 9. Nov. (Korresp.) Auf der Markung Villingendorf hat sich der von Deißlingen gebürtige, verh. Schäfer Hanfstein am Sonntag früh an seinem Pförch- karren aufgehängt.
Cannstatt, 8. Nov. (Korresp.) Ein bei einem hiesigen Glasermeister beschäftigter Arbeiter brachte vorgestern Abend seine linke Hand unversehens in die von ihm bediente Hobelmaschine, wobei ihm 4 Finger ab geschnitten wurden. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätswagen ins Bezirkskrankenhaus verbracht.
Eßlingen, S. Nos. (Korresp.) Die Diebe, welche in der Nacht vom Montag auf Dienstag in Deizisau ein geschlachtetes Schwein und Rind gestohlen haben, sind gestern Abend durch den Landjäger Eberhard von Hedel- fingen und Landjäger Hörer von hier in Wangen OA. Eannstatt, wo sie wohnhaft sind, festgenommen worden. Das Fleisch fand sich bei denselben noch vor und wurde beschlagnahmt. Die Diebe sind heute früh an das Kgl. Amtsgericht Cannstatt eingeliefert worden.
Eßlingen, 9. Nov. (Korresp.) In der vorletzten Nacht ist auf dem hies. Bahnhof beim Rangieren infolge falscher Weichrnstellung ein Teil eines Zuges auf einen stehenden Güterzug aufgefahren, wodurch der Postwagen sehr stark beschädigt worden ist. Der Materialschaden ist bedeutend. Verletzt wurde hiebei niemand.
Ludwigsburg, 6. Nov. (Korresp.) Der wegen Verdachts der Brandstiftung hier in Untersuchungshaft befindliche Straßenwärter Enz von Hard u. Schönbühlhof, welcher verdächtig war, in der Nacht vom 20. bis 21. Okt. ds. Js. die Scheuer deS Konrad Siegel in Markgröningen in Brand gesteckt zu haben, wurde heute wegen Mangels an Beweisen wieder aus der Haft entlassen und die Untersuchung gegen Enz eingestellt.
Nabern OA. Kirchheim u. T., 3. Noo. (Korresp.) Der seit 10 Tagen vermißte Maurer Joh. Epple von hier, ist vorgestern Abend in einer Klinge im hiesigen Äemeindewald tot aufgefunden worden. Vermutlich ist derselbe am Donnerstag den 21. Okt. auf dem Rückweg von Weilheim zur Nachtzeit vom Weg abgekommen, in die Klinge gestürzt und verunglückt.
Lorch, 8. Nov. Heute früh kamen Hunderte von kleinen und großen toten Fischen in der Rems dahergeschwommen. Ob giftiges Abwasser sich von einer der Fabriken in Gmünd in die Rems ergossen oder ob ein Racheakt gegen den hiesigen Fischerverein vorliegt, ist noch nicht aufgeklärt.
Heuchlingen OA. Aalen, 9. Nov. (Korresp.) Ein gräßliches Unglück ereignete sich vorgestern hier. Das 3 bis 4 Jahre alte Kind des Wirtes Brenner benützte mit anderen kleinen Geschwistern brennende Kerzenstumpen und Zündhölzchen als Spielzeug. Plötzlich fing das Kleidchen des Kindes Feuer und stand alsbald in Flammen. Bis die Eltern auf das Geschrei hin herbeikamen, hatte das arme Geschöpf bereits solche Brandwunden erlitten, daß es nach einigen qualvollen Stunden starb. — Auch vom nahen Leinweiler kommt eine Hiobspost. Der Knecht eines dortigen Bauern war mit zwei jungen Pferden auf das Feld gefahren. Plötzlich wurden die Pferde scheu und rannten mit dem Wagen davon. Der Knecht wollte ab- steigen, kam jedoch dabei so unglücklich zu Fall, daß er «inen Fuß brach und außerdem schwere Verletzungen erlitt.
Vom Oberamt Verabronn, 8. Nov. (Korresp.) Der Knecht des Oekonomen Vierling zu Obersteinach geriet so unglücklich unter seinen schwer beladenen Wagen, daß er nach kurzer Zeit eine Leiche war. Derselbe soll darauf gesessen und emgeschlafen sein.
Ehingen, 9. Nov. (Korresp.) Gestern Abend wurde bei Posamentier Bändel in Rottenacker eingebrochen und ein Geldbetrag von 60 entwendet. Der Einbrecher, rin früherer Arbeiter bei Bändel, hat sich nach Stuttgart geflüchtet und ist dort bereits dingfest gemacht worden. — Vorgestern früh wurde während des Gottesdienstes in Alibierlingen hies. Oberamts eingebrochen und 300 entwendet. Von diesem Thäter fehlt bis jetzt jede Spur.
Ulm, 8. Nov. (Korresp.) Am Samstag Abend ereignete sich auf dem hiesigen Bahnhof rin schwerer Unglücksfall. Der erst seit einigen Wochen im Dienste befindliche Ankuppler Wöhrle geriet beim Rangieren zwischen die Puffer zweier Wagen, wurde erdrückt und war sofort tot.
Ellwangen, 4. Nov. (Korresp.) Gestern Abend wollte der ca. SO Jahre alte led. Köhler und Besenbinder Johannes Fuchs, voulxo „Fuchsenhans", von Mazengehren, Gdr. Rosenberg, in betrunkenem Zustande von dem eine Stunde von Mazengehren entfernten Weiler Altmannsroth nach Hause zurückkehren. Er fiel jedoch unterwegs in der Nähe der Sägmühle Klapperschenkel in einen mit nur wenig Wasser gefüllten Bach und wurde heute morgen ertrunken aufgefunden. Der Verunglückte war ein etwas stupider, dem Branntweingenuffe ergebener Mensch.
Aus dem Oberamt Mergentheim, 6. Nov. (Korresp.) Ein tragischesSchicksal mag man es nennen, wenn ein junger, geachteter und beliebter Mann, wie es der Oekonom B. von Markelsheim war, auf so unerwartete Weise aus dem Leben scheiden muß. Derselbe wollte gestern seinen in Weikersheim weilenden Schwager aus Gelchsheim in Bayern zum fröhlichen Feste der KindStaufe einladen. Und um demselben gefällig zu sein, führte er dessen Pferde mit zur Tränke. Durch einen besonderen Anlaß sollte oder wollte er noch einmal zur Stallung zurückgehen. Plötzlich schlug ein Pferd aus und traf ihn zunächst an den Oberschenkel und im wiederholten Falle an die Brust, so daß dem braven Mann eine größere Anzahl Rippen eingeschlagen wurden und der Tod des Verwundeten nach kurzer Zeit eintrat. Allgemeines Bedauern wird dem geachteten Mann und seiner Familie entgegengebracht.
Mergentheim, 3. Nov. (Korresp.) Gestern Abend kamen die Arbeiter der Bauzerschen Bierbrauerei in Boxberg mit dem als sehr streitsüchtig bekannten Wagner Volk von dort in Streit. Die beim Bau deS Bauzer beschäftigten Maurer wollten Frieden stiften, was den Volk noch mehr in Harnisch brachte. Er lief denselben nach; die Maurer, welche auS der Umgegend sind und auf dem Heimwege begriffen waren, wehrten die Angriffe des Volk anfänglich ab, als aber derselbe nicht nachließ und mit einer Stange gegen einen der Maurer einschlug, griff derselbe in der Notwehr nach dem Messer und Volk erhielt einen Stich in die Lunge, so daß er schwer verletzt dar- niederliegt.
Mergentheim, 9. Nov. (Korresp.) Aus Tauberbischofsheim wird uns geschrieben, daß dort in vergangener Nacht in der Wirtschaft von L. Mai auf die verwegenste Weise eingebrochen wurde. Bei Ausübung der That sielen dem Dieb etwa 180 welche in einem Schreibpulte ausbewahrt waren, in die Hände; Staatspapiere, die sich in demselben Fach befanden ließ der Dieb unberührt, dagegen nahm derselbe die vorhandenen Cigarren, welche ebenfals dort aufbewahrt waren, an sich. Vom Thäter fehlt jede Spur/
Vom Allgäu, S. Nov. (Korresp.) Gestern früh 4 Uhr brach in dem der Molkerei Eisenharz A. G. gehörigen ca. 8 m vom Molkereigebäude entfernten Stadel und Pferdestall ein Brand aus, der das Gebäude größtenteils zerstörte. Die Feuerwehren von Eisenharz, Jsny und Siggen hatten die größten Anstrengungen zu machen, um dar Hauptgebäude zu retten. Die Ursache des Brandes ist bis jetzt unbekannt. Das Feuer griff so rasch um sich, daß einzelne der im Hause wohnenden Sennen sich durch die Fenster flüchten mußten.
Nürnberg. 7. Noo. Ueber die Ausgrabung einer Leiche berichten die Blätter: Im Okt. 1894 war hier ein 66jähriger Mann beerdigt worden, der am Tage nach seiner Vermählung mit einer 22jährigen Dame gestorben war. Damals war als Todesursache Brechdurchfall angenommen worden. Jetzt nach Verlauf von über 3 Jahren fand die Ausgrabung infolge gerichtlicher Anordnung statt.
Allerlei.
— Eine Stube warm zu machen ist leichter, als sie warm zu halten. Da sei denn betont, was eigentlich jeder wissen sollte, daß reine Lust sechsmal so schnell, also auch sechsmal so billig zu erwärmen ist als verdorbene und daß sich reine Luft auch viel länger hält. Also fort mit der Angst, daß ein einmal gewärmtes Zimmer geschlossen sein müsse, wenn auch Tabaksqualm oder sonstige Verderbnis der Luft kaum mehr daS Atmen gestattet! Die Fenster aus! Ein bis zwei Minuten frisch winterlichen Zug hindurch, der alle schlechte Lüfte hinausfegt, und dann wird man sehen, wie angenehm die Lust sich wieder erwärmt.
Landwirtschaft, Handel und Berkehr.
Stuttgart, 8. Nov. Landesproduktenbörse. Wir notieren per 100 Kilogramm: Weizen, württ., 19.S0 bis 20.50, nordd. 21.— bis 21.2S, Ulka 21.S0 bis 22.25, Saxonska 21.75 bis 22.25, Rumänier —bis —, Amerikaner 22.50 bis 22.75, Walla-Walla —, Kernen, Oberländer 22.25 bis —, Unterländer 21.50 bis —, Dinkel 13.40 bis 14.—. Roggen, ruff. 16.10 bis 16.50, «erste, württ. 19.— bis 19.50, Pfälzer 20.50 bis —, Tauber 20.25, ungar. —bis —, Hafer, württ. 13.20 bis 14.—, ruff. 15.60 bis 16.50, Mais, Mixed 10.75 bis 11.—, La Plata, neu 11.25, alt -.- bis —. — (Mehrpreise.) Wir notieren per 100 Kilogramm incl. Sack: Mehl Nr. 0: 34.- bis 35.—, dto Nr. 1: 32.— bis 33.—, dto. Nr. 2 : 30.50 bis 31.50, dto. Nr. 3: 29.— bis 29.50, dto. Nr. 4: 25.— bis 25.50. Suppengries 34.50 bis 35.50 Kleie 8.-.
Stuttgart, 9. Nov. (Korresp.) Durchschnittspreise deS hiesigen Schlacht- und Biehhofes per Pfund Schlachtgewicht: Fairen und Stiere 50 —54 »f, Rinder 60-64 Schweine 68—70 -f, Kälber 63-70 ^f.
Der Dampfer „Switzerland" der «Red Star Linie" in Antwerpen, ist laut Telegramm am 3. Nov. wohlbehalten in Philadelphia angekommen.
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Beehre mich ein geehrter Publikum von Stadt und Land zu einem
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auf nächsten Sonntag höflichst einzuladen; >ii> qntes Bier und gute Bedienung wird gesorgt.
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Besitzer der Kuranstalt Watdeck.
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