Kleinere Mitteilungen.

Tübingen, 16. Okt. (Korresp.) Donnerstag früh

I Uhr verschied nach langem schwerem Leiden der frühere Matrose der Kaiserlichen Marine, Ernst Mehrer, im Alter von 28 Jahren. Er nahm an verschiedenen Kämpfen in Süoasrckr und namentlich auch an der Verfolgung Buschiris teil. Manche Stunde konnte man- bei seinen hochinteressanten Erzählungen seiner Erlebnisse zubringen. Nach 3jähriger Dienstzeit wurde er als Invalide entlassen und konnte auch die meiste Zeit keiner Arbeit mehr Nach­komme».

Tübingen, 16. Okt. (Korresp.) Bon der Straf­kammer des K. Landgerichts wurde der frühere Diener der Bezirkskrankenkaffe und Oberamtssparkaffe, Schuh­macher Schultheiß, wegen Unterschlagung, Betrugs und Urkundenfälschung zu 1 Jahr 2 Mon. Gefängnis und 3 Jahren Ehrenverlust verurteilt, wovon 2 Monate der Untersuchungshaft abgerechnet werden. Der Bestrafte ist seit beinahe 3 Mo», im Untersuchungsarrest.

Tübingen, 16. Okt. (Korresp.) Heute Nacht nach

II Uhr brannte es in einem Holzschopf bei Gebäude Nr. 11 und 13 in der Bclthlenerstraße an 2 Stellen zugleich. Ein Nachbar entdeckte das schon emporlodernde Feuer, so daß es ohne weiteren Alarm gelöscht werden konnte. Brand­stiftung liegt zweifellos vor. Von dem Thäter hat man keine Spur.

Rotrweil, 17. Okt. (Korresp.) Der in Stuttgart als früherer langjähriger Pächter verschiedener Wirtschaften wohlbekannte Carl Hutter, zuletzt Pächter zumBären" hier, hat sich gestern Nachmittag, wohl des Umstandes wegen, weil ihm die Pacht gekündigt und er von verschie­denen Seiten ringeklagt war, mit einem Terzerol, das er mit Wasser lud, in den Mund geschossen, wodurch ihm der Oberkopf weggerissen wurde.

Eßlingen, 19. Okt. (Korresp.) Eine unangenehme Entdeckung machten heute früh die Herren Gebr. Lindauer. Denselben war in vergangener Nacht aus ihren Stallungen ein Stier im Wert von ca. 200 ^ gestohlen worden. Bon den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur.

Pfullingen, 16. Okt. (Korresp.) Am 13. ds. Mts. verunglückte der einzige 14jähr. Sohn des Schleiferei­befitzers Merkh hier beim Heimführen von Kartoffeln. Derselbe geriet in der Nähe des Kirchhofs unter den Karren und erlitt solche Verletzungen der Eingeweide, daß am 14. ds. Mts. der Tod eintrat. Allgemeine Teilnahme wendet sich der betr. Familie zu.

Dorf merkin gen, 16. Okt. (Korresp.) Seit gestern Mittag 1 Uhr brennen hier 4 Häuser.

Vom Welzheimer Wald, 16. Okt. (Korresp.) Auf dem sog. Königsstein wurden gestern blühende Früh- lings-Encian und ebenso einige Apfelblüten entdeckt. Eine gewiß seltene Beobachtung zu dieser vorgeschrittenen Jahreszeit.

Besigheim, 18. Okt. (Korresp.) In der vergang­enen Nacht gegen 12 Uhr wurde in Neckarwestheim von böswilliger Hand an der Weinbütte des Schneiders und Weingärtners Fr. Kraft der Zapfen auSgestoßen, wodurch Wein im Wert von über 40 , ^ auf die Straße floß. Der Beschädigte hörte schlaftrunken das Geplätscher nahe bei seinem Hause und meinte anfangs es regne. Als er sich jedoch näher umsah, entdeckte er die Ursache. Der Thäter ist bis jetzt noch nicht ermittelt.

Bon der badischen Grenze, 17. Okt. (Korresp.) In der Nähe des Ortes Ober-Wettighausen kam vorgestern nachts 11 Uhr ein Eisenbahnunfall vor. Ursache hie­von war ein angeblich mit Frucht schwer beladener Wagen, welcher infolge Defektes entgleiste und eine beträchtliche Strecke weit das Schienenmaterial derart zertrümmerte, daß bis auf weiteres der Verkehr aus diesem Geleise ein­gestellt werden mußte. Der größere Teil des ca. 40 Wagen zählenden Güterzuges konnte bis heute von der Strecke nicht entfernt werden. Eine größere Anzahl Arbeiter ist damit beschäftigt, das Geleise wieder herzustellen. Ver­letzungen oder Verluste an Menschen kamen glücklicherweise nicht vor.

Gaildorf, 18. Okt. (Korresp.) Gestern Abend ver­unglückte der Dienstknecht des Bierbrauereibes. Häberle in Gaildorf dadurch, daß ihm ein Pferd, welches er mit dem heruntergefallenen Teppich decken wollte, so auf den Kopf schlug, daß er einen Schädelbruch erlitt. Der Verunglückte hat bis heute das Bewußtsein noch nicht er­langt, und wird wahrscheinlich feinen schweren Verletzungen erliegen.

Lauterburg, IS. Okt. (Korresp.) Letzten Samstag fiel eine in den 60er Jahren stehende Frau so unglücklich von der oberen Bühne in den Hansöhrn herab, daß sie außer einem Armbruch schwere innere Verletzungen erhielt, denen sie heute erlag.

Blaubeuren, 18. Okt. (Korresp.) Dem vorgestern Abend um IO"" fälligen Personenzug Richtung Sigmaringen- Ulm ist auf der Station Zwiefaltendorf ein Unfall zuge­stoßen. Infolge Veränderung der Weiche, während der Zug dieselbe passierte, wurden 3 Wagen zur Entgleisung gebracht. Verletzt wurde niemand, der Materialschaden soll gering sein. Der verunglückte Zug wurde durch einen Hilfszug mit erheblicher Verspätung ersetzt, wie auch der Zug Ulm-Sigmaringen durch den Unfall erheblich aufge- halten wurde.

Vom Oberamt Gerabronn, 16. Okt. (Korresp.) Schon lange nicht mehr war die Sicherheit zwischen Mein und Dein so gefährdet wie im Laufe dieser Woche in unserem Bezirke. An verschiedenen Plätzen wurden Metz- gerläden ihrer frischen Wurstwaren beraubt. Einem Bauern zu Hildgarthausrn wurde ein wertvolles Pferd gestohlen. Der Dieb wurde gestern früh zu Nieoerstetten gesehen und hat sich von dorr jedenfalls dem bayerischen Gebiet zugewrndet; denn das Pferd wurde in Dettwangen in einem Stalle gefunden. Auch mußten die Gerichtsbe- amten herangezogen werden, denn auf der Mußwiese bei Roth am See wurde ein Geschirrhändlrr lebensgefährlich verletzt und mußten verschiedene Verhaftungen vorge­nommen werden. Die Landjäger in der nächsten Umgeb­ung sind vollauf thätig, der Spitzbuben, von denen man Spuren hat, habhaft zu «erden.

Oehringen, 17. Okt. (Korresp.) Vorgestern hielt Jagdpächter Göltenboth von Zweiflingen eine Treibjagd ab, wozu auch schulpflichtige Knaben als Treiber verwen» det wurden. Hiebei wurde ein 12jähriger Knabe von Zweiflingen von Göltenboth, als letzterer gerade einen Schuß auf einen Rehbock abgab, in den Schenkel geschaffen, so daß er neben dem Bock niederstürzte. Da es ein Fleisch­schuß ist, haben die Schrote den Knaben nicht gefährlich verletzt und es dürften nachteilige Folgen aus dieser Ver­letzung nicht entstehen. Doch meint der Knabe, er werde sich unter diesen Umständen nicht mehr als Treiber ver­wenden lassen.

Aulendorf, 18. Okt. (Korresp.) Kaum sind einige Wochen verflossen, daß zwischen der Station Aulendors

und Durlesbach eine Kuh von der Maschine getötet wurde. Ein ähnlicher Fall ereignete sich vorgestern Abend beim 2. Bahnwarthaus. Diese beiden Fälle sollten doch zur Warnung dienen, das Vieh nicht ohne Aufsicht zu lassen. Vorgestern Abend, als der letzte Güterzug in den Bahnhof Schufsenried eingefahre» kam, und die Maschine einige Wagen verstellen sollte, sprang der 68 Jahre alte Weichen­steller Reiser über das Geleise, wurde von der Maschine erfaßt, und ihm von derselben der rechte Fuß abgedrückt.

Mergentheim, IS. Okt. (Korresp.) Ein recht be­dauerlicher Vorfall ereignete sich dieser Tage im benach­barten Unterschüpf. Ochsenwirt Banzer schlug den Makler Beckstein mit einer Feldhaue derart auf den Kopf, daß das Gehirn hervortrat und letzterer kaum mit dem Leben davon­kommen dürfte. Als unmittelbarer Grund der That wird angegeben, daß Beckstein abends außerhalb der Wirtschaft zumOchsen" horchte, was dort gesprochen wurde; hier­über sehr aufgebracht, nahm Banzer das nächste, was ihm zur Hand war, eilte hinaus uud schlug dem Beckstein die Haue auf den Kopf, so daß dieser besinnungslos zusammen­brach. Es sollen überhaupt verschiedene Dinge mitspielen, welche gerade nicht zu Gunsten des Geschlagenen auSfallen. Der Thäter, sonst ein ruhiger, braver Mann, wurde gestern Nachmittag verhaftet und an das Amtsgericht Boxberg eingrliefert. Das Bedauern mit der sehr zahlreichen Familie des Banzer ist ein allgemeines. Das Befinden des Beckstein ist ein besorgniserregendes.

Ein kurioser Widerruf. In einer oflschweizer- schen Gemeinde wurde ein Bürger anläßlich der Steuer­revision etwas höher geschraubt. Darüber ergrimmt, äußerte er sich u. a. öffentlich:D Hälfte vo de Gmeinde- röt send Narre." Das ließ sich natürlich die gestrenge Obrigkeit nicht gefallen, stellte den Sünder zur Rede und verlangte, daß er die bösen Worte zurücknehme. Er that es auch mit den Worten:D Hälfte vo de Gmeinderöt send keine Narre."

DerLokalanzeiger" berichtet aus Kattowitz: Auf einem Neubau ist die Berbindungswand eingestürzt. 6 Personen find tätlich verletzt, 1 Arbeiter war gleich tot.

Allerlei.

Behandlung von krankem Most. Auf verschiedene an mich gerichtete briefliche Anfragen bezüglich der Behandlung von schwerem Most er­widere ich in Kürze folgendes: Schwer oder zäh gewordenes Getränk, einerlei ob Obst- oder Zibeben- most bezw. Traubenwein, muß behufs Wiederher­stellung in Gärung versetzt werden. Dies kann in gegenwärtiger Herbstzeit auf zweierlei Weise geschehen:

I. der zähe Most wird abgelassen und in ein frisch gereinigtes Faß geschüttet; dazu gießt man neuen Most von Saueräpfeln oder herben Birnen im Ver­hältnis von 2 zu 1, d. h. zu 100 Liter zähem Obst­oder Rofinenmost nimmt man 200 Liter neuen Most. Nun geht bei genügender Luftwärme (1214 Grad Reaumur) die Gärung in richtiger Weise vor sich und die schleimigen Bestandteile des kranken Getränks setzen sich zu Boden und vereinigen sich mit der Hefe. Aus diese Weise erhält man ein gesundes, schmack­haftes Getränk, das keine Krankheitsspuren mehr aufweist. Wer sich jedoch zu diesem Verfahren nicht recht entschließen kann, der gehe 2. folgendermaßen zu Werk: den schweren Most überschüttet man über leicht auSgepreßten Obsttrester, je 20 bis 40 Liter über den Troß von einem Sack Obst. Zu 100 Liter zähem Most ist somit der Troß von 2 ^ 25 Säcken Obst erforderlich. Je mehr Trester, desto bessere .Gährung! Der ganzen Masse fügt man bei obigem Verhältnis ca. 40 Liter laukaltes Wasser bei und deckt die Bütte sorgfältig zu. Bei warmer Witterung geht die Gährung in 23 Tagen vor sich, während welcher Zeit der Troß einigemal täglich hinabge­drückt wird, damit er oben feucht bleibt. Sodann wird die Masse gepreßt und der Most, welcher nun hell und klar aus der Presse fließt, in ein frisch gereinigtes Faß gefüllt. Dabei empfiehlt es sich, dem Getränk etwas Tannin zuzusetzen, etwa 10 Gramm auf 100 Liter. Das aus der Apotheke zu beziehende Pulver wird in einer Taffe lauem Wasser aufgelöst und gleich mit dem ersten Kübel Most ins Faß gebracht. Der Spunden wird anfangs umge­kehrt auf das Spundloch gelegt, nach 810 Tagen leicht eingesetzt. Die aufgewendete Zeit und Mühe wird durch den Erfolg reichlich belohnt. (Schull. Weißhardt in Untersiilmingen.)

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Stuttgart, 16. Okt. (Korresp.) Durchschnitts­preise des hiesigen Schlacht- und Biehhofes per Pfund Schlachtgewicht: Farren und Stiere SO83 Rinder 6263 Z, Schweine 6769 -s, Kälber 70-76 -s.

Stuttgart, 18. Okt. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per 100 Kilogramm: Weizen, württ., ^ 19.S0 bis 20.50, nordd. 20.25 bis 20.50, Mka 20.75 bis 21.50, Saxonska 21.25 bis 21.75, Rumänier. bis., Amerikaner 22. bis 22.50, Walla-Walla., Kernen, Oberländer 22. bis., Unterländer 21.50 bis, Dinkel 13.40 bis 14., Roggen, russ. 16. bis 16.20, Gerste, württ. 19. bis 19.50, Pfälzer 20.50 bis, Tauber 20., ungar.. bis, Hafer, württ. 13.20 bis 14., ruff. 15.75 bis 16., Mais, Mixed 10.75 bis

II., La Plata, neu 11.25, alt. bis. (Mehlprerf e.) Wir notieren per 100 Kilogramm incl. Sack: Mehl Nr. 0: 34. bis 35., dto Nr. 1: 32. bis 33., dto. Nr. 2 : 30.50 bis 31.50, dto. Nr. 3: 28.50 bis 29.50, dto. Nr. 4 : 24.50 bis 25.50. Suppengries 34.50 bis 35.50 Kleie 8.-.

Zur Düngung der Wiese. Früher gab eS kein künstliches Düngemittel, das zur Düngung der Wiesen als besonders geeignet, als das beste hingestellt werde» konnte, und dir sog. Spezialwiesrndünger, dir allerdings recht gut wirken, stellten sich viel zu hoch im Preise; dadurch aber verbot sich die allgemeine Einführung derselben ganz von selbst. Heute sind wir dagegen hinsichtlich der Wiesen- düngung aller Sorgen ledig; denn wir besitzen jetzt Wiesen- düngungsmittel von so hervorragender Beschaffenheit, daß sie alle künstlichen Zusammensetzungen weit hinter fich I taffen; zudem haben sie noch den Vorzug großer Billigkeit.

Wenn eS sich um Düngung der Wiesen handelt, so kommen bekanntlich Phosphorsäure und Kainit hauptsächlich in Betracht. Die Phosphorsäure giebt «an am besten und billigsten in Form von ThomaSschlackenmehl, wovon bei der erste» Düngung etwa 500 kg pro da, bei der späteren JahreSdüngung aber 300 bis 400 lrg pro ba mit Vorteil gebraucht «erden. Das Kali wird durch Kainit zugeführt. Bezüglich der Stärke der Kalidüngung kann eine bestimmte Vorschrift nicht gemacht werden. Sind die Wiesen be- wäfferbar oder haben sie schweren Boden aufzuweisen, so tritt die Kalidüngung in den Hintergrund, wir werden daun, wenn überhaupt ein Kali-Ersatz angezeigt erscheint, höchstens bis zu 300 kg pro da verbrauchen. Haben wir es dagegen mit leichterem, sandigem Boden oder mit Moor­boden zu thun, so wird man das Quantum vorteilhaft auf 600 bis 700 kg Kainit pro da steigern. Die genannten Düngemittel können im Herbste direkt nach der Heuernte, und den Winter hindurch bis zum Frühjahr ausgestreut werden.

Konkurs - Eröffuuttge«.

K. Amtsgericht Stuttgart Stadt. Karl Simader, Schneidermeister in Stuttgart. K. Amtsgericht Nürtingen. Friedrich Feucht, Mittelmüllrr in Neuffen.

Unter den zur Ausgabe gelangten neuen Bolkskalendern nimmt Joh. Peter Hebels RheinlLndrscher Haus­freund 1888, Preis 30 Verlag von I. Lang in Tauber­bischofsheim, eine ganz hervorragende Stell« ein; er wahrt seinen alten Ruf, ein echtes und rechtes Volksbuch zu sein. Sein nur aus Originalarbeiten bestehender Inhalt enthält den Schluß der Erzählung: Der schwarze Florian, welche unter genauer historischer Unterlage die Hauptmomente des Bauernkrieges in interessanter Weise zur Darstellung bringt. Rosegger veröffentlicht drei Arbeiten in bekannter Meisterschaft erzählt. Barack bringt außer guten ernsten Erzählungen drei urfidele Humoresken. Es folgen: April­scherze von Prof. Mähly, das Bismarckdenkmal auf dem Feldberg, s- Prinz Wilhelm von Baden, si Karl Egon, Fürst zu Fürstenberg, das italienische Kronprinzenpaar u. a. viele gute Bilder zieren den Hausfreund, welcher als einer der besten deutschen Volkskalender hiermit bestens empfohlen sei.

Episode aus den Kaiser-Mauöver«. Am 7. Sept. dem Ehrentage der bayrischen Armee, waren wir, nach dem schwierigen Marsch, in der Nähe des Bahndammes Hanau-Windeken, Zeugen eines allerliebsten Zwischenfalles. Zum großen Leidwesen der blauen Jungen warDas ganze Halt" geblasen worden, bevor die Bayer» ihren Erfolg hatten ausnützen können. General Graf Häseler war bekanntlich durch die bayerische Infanterie auf die Höhen von Windeken zurückgedrängt worden. Das erste bayerisch« KorpS hatte fich noch nicht völlig entfalten können und man saß nun plaudernd da. Das Wetter war trüb, aber nicht regnerisch. Auf einem Markstein kauerte ein baumlanger Gefreiter vom Leibregiment; am Boden neben ihm stand ein kleiner, frisch gebrauchter Taschen- Kochapparat und in der Hand hielt er eine Schale mit dampfendem Inhalt. Diese improvisierte Feldküche interes­sierte uns, wir traten näher und sahen, wie er eben eines der bekannten Maggi-Fläschchen aus dem Brotbeutel zog und einige Tropfen in die Schale goß. Schmunzelnd be­merkte der Gefreite, die Schale an den Mund setzend: Warme Bouillon" und schlürfte den Inhalt mit Behagen. Im gleichen Augenblick reitet ein preußischer Schiedsrichter vorbei und in seinem Gefolge als Ordonnanz ein kleiner, prächtig zu Pferde sitzender Husar. Bei unserem Gefreiten angelangt, hält der Husar den Gaul an und neckt den trinkenden Riesen:Nanu! hat's warm jemacht Kamerad? Was?" Da richtete sich unser Bayer in seiner ganzen Länge auf und sagt:Jo! dös schon! Wenn ihr no a bisl länger gwart hält mit dem dummenHaltblosn", nach« hättr s'Fell sakrisch voll droschen kriagt, göll (gelt)!" Der preußische General lachte hellauf, wir alle mit und der Husar gab seinem Pferd die Sporen.

Ein gutes Hausmittel. Es dürste kaum eine Familie geben, ,n der nicht irgend ein Hausmittel vorrätig gehalten wird. Es kommen ja so häufig kleine Unpäßlich­keiten vor, derentwegen man nicht gleich zum Arzt schicken mag, sondern welche man durch ein Hausmittel zu bekämpfen pflegt. ES ist deshalb von größter Wichtigkeit, daß man ein wirklich gutes Hausmittel zur Hand hat. Als eines der besten verdient der Auker-Pain-Expeller be­zeichnet zu werden; in den meisten Fällen genügt eine einzige Einreibung, um beispielsweise die lästigen Folgen einer Erkältung beseitigt zu sehen. Diese Einreibungen haben sich bei Schmerzen aller Art als äußerst schmerz­lindernd bewiesen und glauben wir darum allen, die das Mittel noch nicht kennen, einen Versuch anraten zu sollen, umsomehr, als der Preis ein sehr niedriger ist, nämlich SO und 1 ^ die Flasche. _

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Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiserffchev Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.