Tuttlingen, 15. Juli. Gestern Abend hielt Gaudirigent Oberlehrer Fiese! von Oberndorf mit den hies. Vereinen in der Sängerhalle Probe ab, zu welcher auch das Publikum gegen ein Entree von 20 -ä Zutritt hatte. Die aufgeführten gemeinschaft­lichen Chöre fanden großen Beifall.

Aus München, 12. Juli schreibt man der Augsb. Abendztg.: In der Zettler'schen Hofglasmalerei war Sonntag und Montag über ein 15 in hohes Fenster ausgestellt, das siebente, das aus dieser Kunstanstalt für den Ulmer Dom hervorgegangen ist. Das Fenster ist gestiftet von den Kindern des verewigten Ulmer Oberbürgermeisters v. Heim, nämlich Hrn. Ferdinand Heim und den Frauen Marie Bürgten und Mathilde v. Herder und zeigt im Sockel einen Engel mit Spruchband, das die Namen der Stifter ausweist und deren Familienwappen. Das gotische Fenster hat zum unteren Hauptbilde die Gesetzgebung durch Esra. Unter dem zuhörenden Volke befindet sich auch der genannte Bürgermeister v. Heim mit Gattin und Tochter. Der Kopf des um Ulm viel verdienten Stadtoberhauptes tritt markant hervor. Das obere Bild hat den Wiederaufbau der Mauern Jerusalems unter Jeremias zum Vorwurf. Es soll damit das wesentliche Verdienst Heims um den Ausbau des Münsters symbolisiert werden. Auch hier sehen wir die Gestalt Heims und zwar im Ornat und mit der Amtskette als Bauherrn. Die Bauleute sind sämtlich gewaffnet, um anzuzeigen, daß der Bau zu Kriegszeiten ausgeführt worden und sie auch zur Abwehr der Feinde bereit sein mußten. Die Kostüme auf den Bildern sind durchweg mit absicht­lichem, den Darstellungen der alten Zrit entsprechenden Anarchronismus gotisch, Architektur und Bilder stimmen vorzüglich zusammen, die Farbentöne sind nach Art der alten Glasbilder satt und dabei doch milde in der Luftwirkung. Das ganze Werk be­stätigt in seiner Gesamtdurchführung aufs Neue den alten Ruf des Hauses Zeltler.

München, 15. Juli. Das diesjährige Distanz­reiten um den Kaiserpreis, welches von den Offizieren des Münchener 1. schweren Reiterregiments am 8. ds. abgehalten wurde, nahm ein von den Veranstaltern wohl kaum geahntes Ende. Die 6 forschen Reiter­offiziere. die sich mit ihren besten Pferden an dem Ritt beteiligten, erlitten zwar dabei keinen Schaden, doch die edlen Rösser scheinen den ihnen zugemuteten Leistungen doch noch nicht so gewachsen zu sein, wie es nach Ansicht gewisser Kreise im Interesse derSchlagfertigkeit der Armee" wünschenswert wäre, denn zwei davon sind bereits krepiert und ein drittes ist nahe am Verenden. Dafür wurde aber auch die Wegstrecke von München nach Augsburg und zurück (124 Kilometer) einschließlich einer halbstündigen Futterpause in 10V- Stunden durchritten. Zu solch' sportlichen Liebhabereien noch eine Bemerkung zu machen, ist wohl überflüssig, wäre aber auch einem freiheitsliebenden Menschen sicher nicht sehr zuträglich. DemBr. Hd." wird weiter über den Distanzritt berichtet:Eine widerliche Szene, welche den leb­haften Unwillen des Publikums herausforderte und beinahe unangenehme Folgen nach sich gezogen hätte, spielte sich in der Bayerstraße ab. Ein vom Distanz- ritt heimkehrender Offizier der Schweren Reiter, welcher sich selbst kaum mehr auf den Beinen halten konnte, führte in vollkommen apathischem Zustand fein Pferd, einen über und über mit Schweiß und Blut bedeckten Schimmel, durch die um diese Zeit sehr belebte Straße, was ihm nicht gerade schmeichel­hafte Zurufe seitens des sich rasch angesammelten Publikums eintrug. Als das Verhalten der Menge immer drohender wurde, nahm sich schließlich ein Kaufmann (selbst Reserveoffizier) des Reiters und Pferdes an und brachte letzteres in seine Stallung. Der Offizier selbst war derart erschöpft, daß er nicht einmal die Adresse des Kaufmanns niederzuschreiben vermochte.

In Wiesbaden hat sich, auf Veranlassung des Verlagsbuchhändlers und Buchdruckereibesitzers Karl Schnegelburger, ein Komite zur Unterstützung der Hagelbeschädigten im württemb. Unterland gebildet. Die erste Gabenliste verzeichnet an unter der Hand gesammelten Beiträgen ca. 720

Berlin, 15. Juli. Großfeuer brach gestern Abend 10'/- Uhr in dem Passementerielager von Bacher u. Leon am Hausvoigteiplatz aus. Das Feuer zerstörte das Lager von Bacher und Leon und das Confektionslager von Th. Fraekel. Der Feuer­wehr, die mit 4 Dampfspritzen angerückt war, gelang es binnen einer Stunde das Feuer zu dämpfen und die gefährdeten anstoßenden Magazine der Firmen Moritz Levy und Viktor Mannheimer zu schützen.

Berlin, 15. Juli. Die Blätter veröffentlichen einen Hilfeaufruf des Vereins der Württemberger, dessen Ehrenpräsident Frhr. von Varnbüler ist, zu Gunsten der durch Hagelschlag und Ueberschwem- mungen Geschädigten.

Hamburg, 14. Juli. Die Verhandlungen wegen Fortführung des Zirkus Renz durch eine Aktien­gesellschaft bezw. wegen Verkaufs des Unternehmens sind noch nicht abgeschlossen. Gegenwärtig weilt hier der Besitzer des Zirkus Salamonski aus Warschau, um mit dem Kommissionsrat Renz wegen etwaiger Uebernahme seines Zirkus zu verhandeln. Salamonski

wird, wie verlautet, auch den Zirkus Carrö in Amsterdam, der am 1. Sept. eingehen soll, übernehmen.

Hamburg, 15. Juli. DieHamb. Nachrichten" melden, daß für die deutsche Flotte als Kohlenstation Foutschau ausersehen fei. Dasselbe Blatt schreibt: Der Thron des Sultans sei gefährdet, die Erregung unter den Muselmanen im Wachsen. Nach der Magdeb. Ztg." werde der Sultan seinen Privat­sekretär Tiamil Pascha in besonderer Mission zu Kaiser Wilhelm senden.

Ausland.

Udne, 14. Juli. Das Befinden des Kaisers ist befriedigend. Die Nacht war gut. Um 10 Uhr vormittags wurde an Bord derHohenzollern" ein Trauergottesdienst für den verunglückten Lieutenant v. Hahnke abgehalten. Um halb 1 Uhr lichtete die Hohenzollern" die Anker und trat die Reise nach Bergen an.

Die stürmischen Vorgänge in Eger, wo sich die zusammengeströmten Deutschen brutaler Verge­waltigung seitens czechischer Polizisten und Gensdarmen ausgesetzt sahen, hat die Erbitterung in den deutschen Bevölkerungskreisen Oesterreichs gegen das Regime des Grafen Badem nur noch vermehrt. Die Stadt­vertretung von Eger hat einstimmig beschlossen, eine Kundgebung zu erlassen, welche die schärfste Verur­teilung des empörenden Vorgehens der berittenen Polizisten aus Prag ausdrücken soll, und zugleich eine Abordnung mit einer Denkschrift, in welcher ein genauer Bericht über das Auftreten der czechi- schen Polizisten und Gensdarmen in Eger enthalten ist, an den Kaiser abzusenden. Zeit wäre es aller­dings, daß der Monarch einmal die ungeschminkte Wahrheit über die Zustände, welche in Oesterreich die Regierung des Grafen Badeni bereits erzeugt hat, zu hören bekäme. Erfreulich aber ist der Ent­schluß des verfassungstreuen Großgrundbesitzes, das deutsche Volk Oesterreichs in seiner gegenwärtigen schweren Not nicht zu verlassen, wie die Resolution der in Wien stattgefundenen Vertrauensmänner-Ver- sammlung der Partei der verfassungstreuen Groß­grundbesitzer klar bekundet. Jedenfalls sticht dieses treue Festhalten der liberalen Großgrundbesitzer am deutschen Volkstum überaus vorteilhaft von dem ver­ächtlichen Kokettiren des feudalen Großgrundbesitzes Böhmens mit den Czechen, wie letzteres namentlich in der Budweiser Rede des deutschen Renegaten Prinzen Friedrich Schwarzenberg so widerlich hervor­trat, ab.

Paris, 15. Juli. Als der Präsident der Re­publik gestern von der Truppenschau nach dem Elysö zurückkehrte, gelang es einem Manne, trotz der außer­gewöhnlichen Polizeimaßregeln, an den Wagen des Präsidenten heranzudrängen und ein Bittgesuch hinein­zuwerfen. Der Mann wurde verhaftet und erklärte, er sei ein ausgedienter Soldat und befinde sich in der größten Not.

Aus Paris meldet dieVoss. Z.": Man hatte verbreitet, der Prinz Ludwig Napoleon, Befehlshaber eines Petersburger Garderegiments, habe Urlaub genommen, um sein Regiment nicht dem Präsidenten Faure vorführen zu müssen. Der Prinz läßt heute erklären, sein Urlaub habe den Zweck, sein Erscheinen an der Spitze des Regiments vor Kaiser Wilhelm zu vermeiden. Nach des Kaisers Abreise werde er nach Petersburg zurückkehren, um Faure zu begrüßen, der für ihn Frankreich selbst bedeute.

Warschau, 15. Juli. Auf Bahnhof Chelm der Linie Warschau-Grodno fuhr ein Personenzug infolge solcher Weichenstellung auf einige im Rangieren be­griffene Kohlenwagen. Zahlreiche Personen wurden verletzt, zwei getötet, einige schrecklich verstümmelt.

Stockholm, 14. Juli. Das BlattDagens- Nyheker" meldet von gestern aus Hammerfest: Der DampferLefoten" suchte am 10. d. M. den Nord­polluftschiffer Andres auf, welcher erklärte, er werde erst am 15. d. M. zum Aufstiege fertig sein. Ein Südsturm hätte am 2. d. M. den Ballon aufs äußerste gefährdet; seitdem hätte Nordwind geherrscht.

Konstantinopel, 15. Juli. DerStandard" meldet von hier, der Ministerrat habe mit Genehmi­gung des Sultans eingewilligt, die türkische Kriegs­entschädigungsforderung von 8,000,000 auf 6,000,000 Pfund zu ermäßigen. Ferner habe der Sultan auf Bericht des Ministerrats ein Jrade erlassen, worin es heißt, der Sultan fei überzeugt, daß die Bestre­bungen der Mächte lediglich auf Erhaltung des Friedens in Europa gerichtet seien. Er befehle daher den Ministern, die Friedensoerhandlungen wenn möglich abzuschließen und die Friedensprälimi­narien am Donnerstag zu unterzeichnen.

Kleinere Mitteilungen.

.-. Zuffenhausen, 15. Juli. Heute Nacht kurz nach 2 Uhr wurde die hiesige Einwohnerschaft schon wieder durch die Feuerglocke aus dem Schlafe aufgeschreckt. Im Kesselhaus« der Maschinenfabrik A. Blessing hatte das Dach Feuer gefangen, wurde jedoch rechtzeitig genug noch ent­deckt und konnte durch das rasche thatkräftige Einschreiten einiger Angestellter der Fabrik so lange auf seinen Herd beschränkt werden, bis die hiesige Feuerwehr zu Hilfe kam und den Brand vollends unterdrückte. Der entstandene Schaden wird auf ca. 8001000 ^ geschätzt. Der bei den Anfangslöscharbeiten hauptbeteiligte Beamte der Fabrik I. Müller, welcher von seiner Frau in sehr lobenswerter

Weise kräftig unterstützt wurde, erlitt an beiden Händen leichte Brandwunden.

Stuttgart, 15. Juli. In der heutigen ersten Sitzung der Ferienstrafkammer wurde der wegen Betrugs im Rückfalle von der Strafkammer Heilbronn im April d. Js. zu IVrjähr. Zuchthausstrafe verurteilte 28jähr. ledige Kellner Karl Ringle von Höpsigheim wegen eines weiteren versuchten Betrugs zu 3 Monaten Zuchthaus als Zu­satzstrafe auch 50 ^ Geldstrafe event. weiteren 10 Tagen Zuchthaus verurteilt, weil er am 31. Dez. v. Js. abends 7 Uhr in einem hiesigen Bäckerladen der Bäckersfrau, nach­dem sie ihm ein Zwanzigmarkstück gewechselt, noch eine wertlose Spielmarke zum.Wechseln vorlegte, in dem irrigen Glauben, diese werde die Marke für das ihm soeben ge­gebene Zehnmarkstück ansehen.

.-. Bon der württ.-badischen Grenze, 15. Juli. Vorgestern ereignete sich in dem Steinbruch des M. Diehm in Rassig ein großes Unglück. Der 24 Jahre alte Stein­brucharbeiter Georg Nik. Dosch arbeitete in genanntem Steinbruch, als plötzlich ein großer Sandsteinblock sich löste und im Fall dem Dosch den Kopf zerschmetterte. Der Unglückliche lebte noch eine halbe Stunde.

.-.Heilbronn, 16. Juli. Die Polizei hat gestern Nacht in der Gegend vom Pfühl und Köpferweg eine Razzia abgehalten, wobei 7 Personen, 4 männliche und 3 weibliche, in einem Häuschen bivakierend, angetroffen und festgenommen wurden. Da einer der Burschen sich sehr renitent zeigte und besondere Aufmerksamkeit beanspruchte, so gelang es einigen zu entkommen, welche zum Teil gestern Bormittag beigebracht werden konnten. Die übrigen sind bekannt.

Neckarsulm, 16. Juli. Vorgestern Mittag wurde in der Nähe der Fähre ein männlicher Leichnam gelandet. Es soll der in Neckargartach ansässige pensionierte Bahn­hofaufseher Hayd sein, der beim Baden verunglückte.

.-. Crailsheim, 14. Juli. Heute Morgen hat sich der Schlofsermeister Fr. Popp von Jagstheim, zwischen hier und Jagstheim, aus Jngersheimer Markung, auf die Schienen gelegt und sich von dem hier um 8 Uhr 51 Minuten von Ellrwangen kommenden Zug den Kopf abfahren lassen. De selbe war auf heute zu seiner Verhandlung vor das Schöffengericht hier geladen und hat die That jedenfalls aus Furcht vor Strafe gethan.

Vom Oberamt Künzelsau, 16. Juli. Herr Zimmermann und Schultheiß Jung von Ettenhausen hatte im Klopfhof geschäftlich zu thun. Unbewußt betrat er in einem Wohnhause einen Balken und fiel etwa 2 Meter hoch herab. Er erlitt schwere innerliche Verletzungen.

.-. Ulm, 14. Juli. Bor der Strafkammer standen gestern zwei sehr gefährliche Einbrecher, der Kellner Gummersbach von Dortmund und der Buchdrucker Wiszwiwesky von LandSberg an der Warte. Sie hatten seit April zahlreiche Einbrüche in Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Mannheim, Stuttgart und Cannstatt verübt und wurden am 23. April in Ulm festgenommen. Der erste wurde zu 8 Jahren Zucht­haus, der zweite zu 9 Jahren Gefängnis verurteilt.

.-. Vom Oderamt Biberach, 15. Juli. Von unserem Bezirke ist schon wieder ein Brandfall zu melden. In Gutenzell wurde in vorletzter Nacht ein großes Wohn- und Oekonomiegebäude, dem Bauern Benedikt Erhärt gehörig, ein Raub der Flammen. Das Feuer brach gegen Nacht aus, während der Besitzer bei einer Hochzeitsfeier war und dessen 5 Kinder sich allein zu Hause befanden, welche aber alle gerettet werden konnten. Von der beweglichen Habe ist mit Ausnahme des Viehes der größte Teil verbrannt. Brandstiftung ist sicher, doch hat man von dem Thäter noch nicht die geringste Spur. Möchte es doch den Sicher­heitsorganen endlich einmal gelingen, des Thäters habhaft zu werden. Bei den vielen in letzter Zeit in unserer Ge­gend vorgekommenen Bränden ist die Erregung der Be­völkerung eine begreifliche.

..Illingen, 14. Juli. Ein Unglücksfall, von dem man nicht geglaubt daß ex den Tod zur Folge hätte, er­eignete sich hier. Unterlehrer Scharr, ein in hiesigen Kreisen allgemein beliebter junger Mann, der neben seinem Vater, welcher als 1. Lehrer thätig ist, angestellt war, schoß sich vor 9 Tagen aus Versehen mit einer Zimmerbüchse in die rechte Hand. Der hiesige Arzt legte dem Verunglückten einen Verband an und die Wunde schien in den ersten Tagen nicht besonders bedenklich. Am Montag jedoch stellten sich die Anzeichen einer Blutvergiftung ein, an der der Bedauernswerte gestern Mittag ganz unerwartet schnell starb. Die Eltern, sowie die Braut des Verstorbenen, sind untröstlich.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Altstadt-Rottweil, 15. Juli. Ber der heute auf hiesigem Rathause vorgenommenen Ziehung der Kirchen­baulotterie wurden bis jetzt folgende Nummern gezogen: erster Gewinn mit 15000 ^ traf auf Nr. 53,146 (fiel nach Stuttgart, wurde ausgegeben in der Kollekte v. Lang); 2. Ge­winn mit 5000 ^ auf Nr. 91,427 ; 3. Gewinn mir 2000 ^ aus Nr. 27,682; 4. mit 1000 ^ aus Nr. 96,177; 5. mit 1000 ^ auf Nr. 20,447 ; 6 Gewinne ä 500 ^ auf fol­gende Nummern: 47,562. 42,027. 26,267. 32.880. 8817. 49,934; 10 Gewinne ä 200 ^ auf folgende Nummern: 24,352. 51,841. 46,737. 29,952. 79,372. 98,855. 70.098. 58.234. 35,205. 91,459 ; 20 Gewinne L 100 ^ auf Num­mern: 26,696. 31,458. 78.605. 27,398. 61,066. 36,447. 70,998. 13,737. 4408. 63,192 ; 20 Gewinne L 30 ,/A: 4144. 20,210. 33,903. 35,160. 39,029. 47,587. 49,103. 55.075. 56,117. 61,455. 69,993. 70,587. 74,996. 80,835. 81,152. 82,884. 82,895. 88,173. 97,566. 97,839.

Stuttgart, 13. Juli. Durchschnittspreise des hie­sigen Schlacht- und Biehhofes per Pfund Schlachtgewicht:. Farren und Stiere 50-52 ^s, Rinder 60-62 ^s, Schweine 5760 stf, Kälber 6070 -s.

st Der Getreide-Markt. (Berichtwoche vom bis 15. Juli.) Das Steigen der Getreidepreife, wie es sich in der ersten Hälfte der Berichtswoche mehrfach zeigte, ist nicht von Dauer gewesen, da den ungünstigen Ernte­berichten aus mehreren Provinzen Frankreichs, Oesterreich- Ungarns und Rußlands bessere Ernten aus anderen Gebiets­teilen gegenüberstanden. Auffälliger Weise blieb auch die Haltung des amerikanischen Marktes still, ja fast flau, welchen Umstand man mit einer guten Ernte in Amerika in Verbindung bringt. In Hamburg und Leipzig wurde in schwachen Umsätzen gekauft: Weizen dieTonne (20 Ztr.) 110 je nach Güte für 140 bis 183 Roggen 110 bis 130 Futtergerste 105 bis 125 Hafer 136 bis 147 Mais SO bis 93 ^

Der PostdampferB er lin" derRed Star Linie" in Antwerpen, ist laut Telegramm am 13. Juli wohlbe- halten in Newyork angekommen. __

Hiezu das Unterhaltungsblatt Nro. 29

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.