Ravensburg, 5. Juli. Das 33. Kreisturn­fest, welches vom besten Wetter begünstigt einen ausgezeichneten Verlauf nahm, zeigte eine ganz neue Art de? Einzel- und Wettturnens, die zunächst probeweise versucht wurde, vor allem mit dem Zweck, der Pflege des sogen, volkstümlichen Turnens noch mehr Eingang zu verschaffen. Außer dem üblichen SrchSkampf nämlich, d. h. dem Wettturnen an drei Geräten (Reck, Barren, Pferd) und in drei volks­tümlichen Uebungen (Weithochspringen, Steinstoßen, Schnellhangeln) war diesmal Fünfkampf in nur volkstümlichen Uebungen in den Festplan eingefügt (Schleuderballwerfen, Schnellhangeln, Weithochsprin­gen, Steinstoßen und Hürdenrennen, 100 Meter mit 4 Hürden, 1 Meter hoch). Beim Sechs- und beim Fünfkampf beteiligte sich eine recht ansehnliche Zahl von Wettturnern (48 im Sechskampf, 47 im Sechs- und Fünfkampf, 85 im Fünfkampf allein).

.-. Pforzheim, 7. Juli. Von Montag bis heute war hier der Verbandstag der unterbadischen Kreditgenossenschaften versammelt. Der Verband zählt 43 Vereine mit 34898 Mitgliedern. Die Mitgliederzahl hat gegenüber dem Vorjahre um 577 zugenommen, aber der Gesamtumsatz ist von 130 Mill. auf 27 zurückgegangen. In den Verhandlungen wurde lebhaft Klage geführt über die Konkurrenz der ländlichen Kreditvereine, die jetzt wie Pilse aus der Erde schießen. Die Verhältnisse seien den Schulze- Delitzschen Genossenschaften in Baden so wenig günstig, wie im Reiche. Früher seien diese Genossenschaften gewissermaßen das Schoßkind der badischen Regierung gewesen, während diese jetzt die ländlichen Kredit­vereine in jeder Weise begünstigen. Der badische Finanzminister habe auf die Übersendung des Jahres­berichts durch die Verbandsleitung entgegen früherer Gepflogenheit nicht einmal eine Antwort erteilt. Der Verband erzielte aber immerhin im Berichts­jahr den ansehnlichen Reingewinn von 718713 ,/(. Beschlossen wurde u. a., auch außerbadischen Vereinen künftighin den Anschluß zu gewähren, welcher Be­schluß durch ein Ansuchen des Maulbronner Vereins veranlaßt worden ist. Die Frage, ob der durch das jüngste Unwetter heimgesuchte Bezirk Eppingen durch den Verband unterstützt werden soll, wurde den einzelnen Vereinen zur alsbaldigen Beantwortung anheimgegeben. Ebenso soll sich jeder Verein dahin aussprechen, ob auch die verhagelten württ. Gemeinden Gaben erhalten sollen. Einer der Redner stellte den Antrag, daß die Mildthätigkeit nicht an der Landes­grenze Halt zu machen habe, sondern diesmal auf die Heilbronner Gegend auszudehnen sei. Die Württembergs hätten auch alle Zeit eine offene Hand für die Notleidenden anderer Staaten. Der Antrag fand mehrfache Befürwortung, ging aber nur in der obigen stark abgeschwächten Fassung durch. Bean­standet wurde in der Versammlung auch das Streben mancher Genossenschaften nach möglichst hohen Divi­denden. Solche zu erzielen, sei nicht der Zweck, sondern die Beschaffung eines billigen Kredits. Man solle daher auf eine Herabsetzung des Zinsfußes und aus Einführung längerer Darlehensfristen bedacht sein. Der Mensch soll, soweit dies im Rahmen der Statuten möglich ist, thunlichste Berücksichtigung erfahren. Die Versammlungsteilnehmer unter ihnen auch mehrere Landtagsabgeordnete unternahmen heute einen Ausflug nach Wildbad, woselbst ein gemein­schaftliches Mittagessen eingenommen wurde.

Nürnberg, 7. Juli. In einer heute stattge­habten Versammlung des Gesamtausschusses des deutschen Schützenbundes wurde Hauschild-Bremen zum Vorsitzenden wiedergewählt, zu seinem Stellver­treter Dall'Armi in München. Als Ort für das nächste Bundesschießen wurde Dresden bestimmt. Für den Fonds zur Errichtung eines Völkerschlacht­denkmals bei Leipzig wurden 80,000 ^ bewilligt.

-f Berlin. Kaiser Wilhelm traf auf seiner Ueberfahrt von Travemünde nach Norwegen an Bord derHohenzollern" am Dienstag Nachmittag gegen 2 Uhr in Gothenborg (Schweden) ein. Im Lause des Mittwoch sollte die Ankunst derHohen­zollern- in Hardanger erfolgen. Aie Kaiserin ist zur selben Zeit, in der ihr erlauchter Gemahl den skandinavischen Gestaden zueilte, im deutschen Süden zur Abhaltung ihrer Sommerfrische angekommen, begleite» von den kaiserlichen Kindern. Dm Diens­tag Vormittag trafen die hohen Herrschaften, zu Wagen von Eisenbahnstation Gmünd kommend, in dem durch seine prächtige Lage bekannten oberbaye­rischen Städtchen Tegernsee ein, von der Bevölke­rung lebhaft begrüßt. _

A v s l a s

Mailand, 6. Juli. Wie dieAbend-Zeitung" meldet, find zwei hohe Prälaten der päpstlichen Staats- kanzlei, welchen die Schuld an den kürzlich aufge­deckten Unterschlagungen zukommen soll, entflohen. Der Vatikan sucht die Angelegenheit zu vertuschen, um Aufsehen zu vermeiden.

-j- Der König von Siam ist in Fortsetzung girier europäischen Rundreise am Sonntag in Peters­burg, von Pest kommend, eingetroffen. Unterwegs war dem Siamesischen Herrscher besonders in War­schau ein glänzender Empfang bereitet worden. In

! Petersburg wird der König mit seinem Bruder Zu­sammentreffen, der von Hamburg kommt, wo der Siamesenprinz am Freitag (2. Juli) die Gartenbau- Ausstellung besichtigte.

In Madrid treffen neuerdings wieder ver­mehrte Nachrichten über die Thätigteit der Insur­genten auf Cuba ein. Nach einer privaten Meldung aus Havannah brachten die Aufständischen auf der Eisenbahnlinie bei Janico eine Bombe im Augenblick zur Explosion, als ein Zug die betreffende Stelle passierte. Der Lokomotivführer und der Heizer wur­den getötet, die Maschine erhielt arge Beschädigungen.

Kleinere Mitteilungen.

.'. Bietigheim, 8. Juli. Bei dem hiesigen Schreiner­meister Hermann wurde dieser Tage eingebrochen und demselben 70 ^ gestohlen. Vom Thäter hat man bis jetzt noch keine Spur.

.. Ludwig? burg, 8. Juli. Der verstorbene Fabrikant Gustav Franck hier hat nach seiner letzten Willensbestimmung neben verschiedenen namhaften Legaten für städtische und wohlthätige Zwecke, wofür er zu Lebzeiten im Stillen stets ein mildthätiges Herz hatte, auch der Angestellten und Arbeiter seiner Fabrik gedacht, welche vorgestern und gestern daS ausgeworfene Legat ausbezahlt erhallen haben und zwar erhielt jede der weiblichen Arbeiterinnen 20 und mehr Mark, die männlichen Arbeiter SO und mehr Mark und die Angestellten des kaufmännischen Bureaus von 100 bis 300 ^ und mehr.

.'. Hal l, 8. Juli. Vorgestern wurde von dem Land­jäger in Mainhardt ein verheirateter Holzhauer und Söldner von Bubenorbis wegen versuchten Sittlichkeitsverbrechens sestgenommen und an das K. Amtsgericht hierher eingeliefert, wo sich derselbe alsbald nach seiner Einlieferung in der Zelle erhängte.

Rudersberg, 8. Juli. Gestern früh ereignete sich in Unterschleppbach ein bedauerlicher Unglücksfall. Der ledige 20 Jahre alte Maurer Schwarz von da führte dem Gastwirt Bertanzel daselbst einen mit 20 Ztr. beladenen Sandwagen vor das Haus. Beim Absteigen glitt Schwarz plötzlich aus und brachte beide Füße unter das Hintere Wagenrad, während die Pferde noch anzogen, wodurch ihm beide Beine gequetscht wurden. Glücklicherweise waren sofort Leute zur Stelle, welche den Verunglückten von der schweren Last befreiten, sodaß erhebliche Folgen nicht zu befürchten sind.

Neckarsulm, 8. Juli. Ein an sich kleiner Brandfall im Hause des Salinenarbeiters Fischer in Offenau, der am 2. v. M. von einem 4jährigen Buben verursacht wurde, verdient wegen des braven Verhaltens eines Nachbars, des Salinenarbeiters Alois Reiser, noch erwähnt zu werden. AlS R. zum Mittagessen ging, sah er aus mehreren Keller­öffnungen des Fifcher'schen Hauses Rauch hervorqualmen. Rasch durch die Stallthüre eindringend, fand er zunächst im Stall ein Häufchen Stroh in Brand, das er sofort löschte, während der hinter der Thüre versteckte Knabe, noch einige Zündhölzer krampfhaft in der Hand haltend, ins Freie gebracht wurde. Gleich darauf vernahm Reiser aus dem angrenzenden Vorkeller eine weinende Kinderstimme und sah beim Oeffnen der Thüre ein 2jähriges Mädchen von Flammen umgeben und dem Ersticken nahe. Schnell brachte er das Kind, das schon mehrfach Brandwunden hatte, ebenfalls ins Freie. Jetzt hörte Reiser auch vom Schlafzimmmer eine Kinderstimme, und da das ganze Haus von Rauch erfüllt war, beeilte er sich, dort Hilfe zu bringen und rettete auch wirklich ein 3 Wochen altes Kind, indem er nach einem vergeblichen Versuch, die verschlossene Haus- thüre zu sprengen, mittelst einer Leiter einstieg und das Kind seiner Frau durch das Fenster hinaus zuwarf. Ohne diese thalkräftige Hilfe wären wohl alle 3 Kinder, da beide Eltern vom Hause abwesend waren, verloren gewe;en.

Göppingen, 7. Juli. Gestern Abend um 9 Uhr erschoß sich der 24jährige Küfergeselle Immanuel Geiger, gebürtig aus Durnau, hier auf dem Filsdamm.

.'. Saulgau, 7. Juli. Vorgestern Nachmittag 3^ Uhr ist in dem mir Strohdach versehenen Wohn- und Oekonomie- gebäude der Witwe Müller in Ebersbach Feuer ausgebrochen, wodurch dasselbe gänzlich zerstört wurde; dank dem raschen Eingreifen der Ortsfeuerwehr und der herrschenden Wind­stille blieb das Feuer auf seinen Herd beschränkt. Der Gebäudeschaden beträgt ca. 4000 der Mobiliarschaden ist nicht beträchtlich, lebendes Inventar war nicht vorhanden, auch waren die Futtervorräte noch nicht eingeheimst. Die Abgebrannten sind versichert.

Elberfeld, 6. Juli. Das in den Elberfelder Farben­fabriken, vormals Bayer, ausgebrochene Großfeuer war durch die Explosion eines Fasses Naphtion-Rot im Anilin­lager enftanden. Die gesamten Vorräte sind verbrannt. Der Schaden, der mehrere Millionen Mark beträgt, ist durch Versicherung gedeckt. Die Fabrik- und die städtische euerwehr konnte den Brand nur auf den Herd beschränken, n Elberfeld und Barmen ist sämtliche Bletchwäsche durch dir Farbstoffe, die der Regen mit sich führte, verderbt worden.

Berlin, 8. Juli. Das 2Sjährige Dienstjubiläum feierte am 1. d. M. der Kafsenbote des hiesigen zoologischen Gartens, F. Scheibe, der seiner Zeit mehrfach genannte wilde Reiter von Mars la Tour". Vor nunmehr 25 Jahren trat Sch. unter Direktor Dr. Bodinus in die Dienste der Gartenverwaltung und hat seitdem ohne Unter­brechung seines Amtes treu gewaltet. Von der Direktion des Gartens wurde, wie Berliner Blätter berichten, dem Jubilar mit Rücksicht auf die geleisteten treuen Dienste ein ansehnliches Geschenk überreicht, und zahlreiche Glück­wünsche aus Nah und Fern bewiesen dem alten Zwölfer Dragoner, der während der genannten Schlacht auf seinem FuchS in voller Carrwre drei französische Schützenlinien und eine Batterie durchbrochen hatte und unverletzt zu seinem Truppenteil zurückgrkehrt war, daß man sein echt preußisches Reitrrstücklein nicht vergessen. Scheibe, eine imStraßenleben Berlins wohlbekannte originelle Erscheinung, besitzt einen Sohn, der jetzt in Spandau dient.

Paris, 6. Juli. Gestern Abend wurde ein junger Mensch, der die Uniform der Fremdenlegion trug, in der Nähe der Solfrrinobrücke bewußtlos aufgefunden. Er wurde von Schutzleuten gelabt und dann nach dem nächsten Polizeikommissariat gebracht: Daselbst gab der Bedauerns­werte an, daß er Theodor Wolfs heiße und vor kurzem aus Algier eingelroffen sei, wo er drei Jahre in der Fremdenlegion gedient habe. Es sei ihm unmöglich gewesen, in Paris Arbeit zu finden und aller Subsistenzmittel bar, habe er seit 48 Stunden nichts gegessen. Der Polizeikommiffär gestaltete dem ehemaligen Fremdenlegionär, aus der Wach­stube zu übernachten, und versprach ihm, sich seiner annehmen ! I zu wollen. !

Die Kchreikensnacht im Hohenlohe'sche«.;

30. Juni /1. Juli 1897.

Vor wcenich Deech noch goldicher Seeche Uff Feld und Flur in Hohrloh,

Der raichste Ernl' sieht m'r entgeeche An Hai, an Wei, an Korn und Stroh.

kummt e schauerlich's Gewitter;

Wie schwarz des G'wölk se z'samme ballt!

Du slaißicher Bauersmou, jetz zitier!

Vorr Storrms und Wetters Allgewalt.

Der ganz wait Himmel isch aan Faier,

Jetz Blitz uff Blitz und Schlooch uff Schlooch Und Kieselstaan, wie d' Hüehneraier,

M'r maant, es käm' der jüngschte Dooch.

Ka Schaiwe ganz, ka Ziechelplatte 's ganz Fenschter raißt's in d' Stuwe nei. Dachfparre breche mit de Lattte Und iwerohl dringt 's Wasser 'rei.

Berzwaifelt stiert in d' Nacht der Bauer Verzwaifelnd ringt sa Fraa ihr Händ:

Der Srorm, der Blitz, der Hachelschauer,

Ach! nemme die denn gor ka End?

Im hintern Eck in ihrer Kammer sitzt dir alt Großmueter krank,

Und betet laut zu all dem Jammer,

's G'sangbuech leit uf der Oufebank:

Halt' über uns die starke Hand Und laß dir unsere Habe Auch alle Früchte auf dem Land Als deine Gnadengabe Empfohlen sein! Wir wollen dir,

Herr Gott, du Helfer für und für Mir Dank entgegen gehen."

Gesangbuch Nr. 539. Die arme Kinder sinn voll Schrecke Und schrate laut ba jedem Schlooch;

Die Mueter will s'e sorchlich decke Sou wait 's die Mueterlieb vermooch.

Doch immer ärcher teibt des G'witter Und immer lauter hailt der Storm;

Die stärkste Baam, sie geihn in Splitter,

Die Stormglock wimmert hoch vum Thorm.

O was sinn des forr schwere Stunde!

Heibt noch bis morche unser Haus?

Was werd der Morche uns bekunde?

Wie sieht's ärscht uff de Felder aus?

's Herz meecht aam bluete und breche.

Sieht m'r die kahle Felder ou,

Die vorr sechs Stund' noch raiche Seeche Verhaaße jedem Bauersmou.

Ka Blatt, ka Hälmle siehsch meih sprosse.

Die schönste Baam wir d' Hälmlich g'kaickt Und 's Feld bedeckt mit aisiche Schlöffe Sou wait des thrähnend Aach norr blickt.

Die Frucht, wu vorr der Sichel g'stande.

Die Trauwe, wu sou schei ärscht 'blüeht,

Obst, Reps, Erdbiere alles z'schande!

meecht verzwaifeln 's ruhichst G'müet!

Berzwaifelt Net, Ihr liewe Franke,

Denn mit Aich trauert 's ganze Land,

Des Mitgefühl des kennt ka Schranke Am Neckar, Rhei' und Donaustrand.

Ja! Geiht uns 's Mitgefühl was z' esse?

Und schafft uns 's Mitlaad 's tächlich Brot?

Wu Glück und Seeche gestern g'wese,

De isch hait schwere bitl're Noi."

Ihr said aa Airrn schwäbische Brüeder'

In Not baig'sprunge allezait Und so sinn alle Daitsche wieder Zu Airer Hilf g'wiß gern berait.

E jeder rhuet was 'em norr meechlich.

VielWenich" gewe aa eViel".

Verzweifelt net, werd erträchlich Aa 's Laad, wu 's Herz Aam breche will.

(Schw. M.) Gäwele.

Landwinschast, Handel und Verkehr.

Stuttgart, 6. Juli. Durchschnittspreise des hie­sigen Schlacht- und Viehhofes per Pfund Schlachtgewicht: Farren und Stiere 5052 Rinder 5862 ^j, Schweine 5760 -s, Kälber 6474 -s.

-j- Der Getreide-Markt. (Berichtwoche vom 2. biS 9. Juli.) Die Neigung zur Faulheit und zu Preis­rückgängen hat auf dem Getreidemarkte einer ziemlichen Festigkeit Platz machen müssen, da die Ernteergebnisse in Ungarn, Rumänien und Südrußland nur ungefähr zwei Drittel einer guten Ernte ergeben haben sollen. Namentlich ist man in Oesterreich und Ungarn mit der Weizen- und Roggenernte nicht zufrieden und die österreichischen und ungarischen Märkten zeigen eine sehr feste Haltung. Auf den deutschen Märkten wurde bezahlt: Für Weizen die Tonne (20 Ztr.) je nach Güte für 140 bis 183 Roggen 110 bis 130 Futtergerste 102 bis 125 Hafer 120 bis 147 Mais 88 bis 93

Uber Rückgratverkrümmungen. Die Rückgrats­verkrümmungen gehören zu jenen Krankheiten, deren Heilung stets eine sehr schwierige ja in vielen Fällen eine kaum mögliche ist, so daß man sich schon Glück wünschen kann, wenn es gelingt, während des Wachstums des Kranken die Steigerung des Uebels zu verhüten. In dieser Ansicht kommen wahrheitsliebende Aerzle überein, indem sie die Krümmung durch mech. Mittel auszugleichen und den Körper gleichzeitig durch Turnübungen zu stärken suchen. Die Geraderichtung der mehr oder weniger ausgewichenen Wirbelsäule erfordert eine sehr intensive Kraft und ist ohne zweckmäßige Anwendung mechanischer Mittel unmöglich. Man ist der Ueberzeugung, daß ebenso ein krummgewachfrner Baumstamm niemals allein durch Pflege wieder gerade wird, er muß durchaus eine Stütze haben, wodurch er wieder gerade gerichtet wird. Solche zweckmäßige mechanische Hilfsmittel für derartige und ähnliche Leiden erhält man am besten aus der vielgenannten mechanisch-orthopädischen Werkstätte von Kloos in Cannstatt, Christophstr. 31 und ist K. KlooS für alle derartige und ähnliche Leiden unent­geltlich zu sprechen. (Siehe Anzeigenteil.)

Aufkteöe-Adreffen

vorrätig bei 6. Laiser.

Hiezu das Unterhaltungsblatt Nro. 28

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.