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rechten Hand getrrgener Ring an einem Haken und durch die Wucht des fallenden schweren Mannes wurde der kleine Finger förmlich von der Hand gerissen. Trotz des starken Schmerzes besaß Herr Haas genug Willenskraft, sich selbst auf die Suche nach einem Arzte zu begeben, der die völlige Amputation des Stumpfe» vornahm.

Höchst a. M., 1. Febr. Die Lehrerin Fräulein Lin;, die an der hiesigen Volksschule mehrere Jahre thätig war und im Frühjahr 1896 nach Kamerun auswanderte, ist dem Kreisblatt zufolge, dortselbst vor kurzer Zeit gestorben. Basel, 2. Febr. Infolge der durch starke Regengüsse beschleunigten Schneeschmelze ist der Rhein bei Basel um I Meter gestiegen. In der ganzen Schweiz sind die Wasser­läufe stark angeschwollen. Die Lawinengefahr ist groß.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Alle können nicht Alles." Dieses Spruches werden wir inne, wenn wir die Tabelle aus Prof. Hickmanns Universal-Taschen-Atlas ansehen, (zu beziehen ourch die G. W. Zaiser'sche Buchhandlung) welche die jährliche Mengen­zahl einiger Haupterzeugnisse von natürlichen und künstlichen Produkten übersichtlich zusammenstellt. Da sehen wir denn sogleich, daß beispielsweise das Deutsche Reich gänzlich fehlest muß in der Reihe derjenigen Staaten, welche Mais provuzieren. Dieses Getreide wirb dort eben nur in seltenen Fällen vollkommen reif, und wenn es auch viel angebaut wird, so muß sich die edle Gabe der Ceres doch damit begnügen, von plumpen Wiederkäuern verständnislos als Grünfutter" verkonsumiert zu werden. Oesterreich-Ungarn baut diese Körnerfrucht am meisten an in Europa und sonderlich Ungarn ist ein rechtes Land für den Kukuruz. Deutschland ist nun aber allen Staaten Europas im Kar­toffelbau weitaus über, ja, in keinem Lande der Well werden so viel Erdäpfel verzehrt (vielleicht auch so viel Kartoffelschnaps und Spiritus gebraut) als dort. Dem seligen Franz Drake, der doch ein veritabler Engländer war, steht denn auch zu Offenburg im Lande Baden ein Denkmal errichtet. Auffällig erscheint, daß in dem Mutter­lande der Llaäams pomms äs tsrrs. in Amerika, ihr Kulttus' ein so schwacher ist. Produzieren doch die Vereinigten § Staaten noch nicht den dritten Teil der Kartoffeln, die, Deutschland zieht, obgleich sie um ein Drittel Bewohner mehr haben. 336 Millionen Hektoliter beträgt jetzt durch-l schnittlich die Kartoffelernte des Deutschen Reiches und das

dies Quantum im wesentlichen im Lands selbst verbrauch! wird, so ergeben sich für den Kops der Bevölkerung jährlich etwa 6^/2 Hekloliter oder annähernd 2 Liter aus den Tag.

Als Hauplkornland in Europa muß Rußland gelten; es produziert auch den meisten Hafer, ebenso den meisten Weizen und die meiste Gerste, aber während in den meisten Getreideartrn das Deutsche Reich der Ertragsmsnge Ruß­lands am nächsten kommt, steht es in Bezug auf die letzt­genannten Hälsenfrüchte in Europa erst i» vierter Linie und wird, wie von Rußland, so auch von Frankreich und Oesterreich-Ungarn übertroffen, welch' letzteres hingegen wieder in der Produktion von Roggen und Hafer bedeutend hinter ihm zuzücksteht. Großbrilanieu bringtverhältnisämßig sehr wenig Getreide hervor. Das erste Wsinland Europas bleibt trotz der Verhehrungen, die auch dort die Reblaus angerichter Kat, Frankreich. 27 Millionen Hektoliter erzeugt es jährlich, Italien 21, Spanien 20, Oesterreich-Ungarn und Deutschland iiiri M/, Mist. Hektöliie't, ungesäht das gleiche Quantum, welches Rubland heroorbringt, also etwa den achten Teil des französischen Ertrages, aber immer noch etwa viermal mehr als die Bereinigten Staaten, die doch mit dem kalifornischen Weinbau so dick thun. In der BierfÜbrikatiösi ist Deutschlvttd allen Ländern der Welt über. 81 Millionen Hektoliter, dreimal so viel als Frank­reich Wein erzeugt, braut es alljährlich, ein Biermeer, so groß,, daß, ein Regiment Walfische darin eine Polonaise aufführen könnte. Auch G oßbri.anien ist ein echtes Bict- land, hauptsächlich für schweres Getränk. Das cisleithamsche Oesterreich produzietk ebenfalls recht wacker und sein goldenes Pilsener" hat dem deutschenMünchener" schon manchen Abbruch gethan. An Güte sind sich beide wohl gleichwertig und an der Süfstgkeit nicht minder. Den bedeutendsten BierUinig hat das kleine Dänemark in seinem großen Brauer Jacobson, eineut Känstmäcen ersten Ranges, was ihn frei­lich nicht abhält, neberher noch ein etwas sonderbar ge­arteter dänischer Chauvinist zu sein, den die deutschen Spielfähnchen deutscher Kinder aus derContenance" zu bringen vermögen. Man steht, auch große Brauer können ihre kleinen Schwächen haben. Das größte Kohlenland i der Welt Großbricanien, in Europa folgt ihm hierin, sowie . in der Roheisenproüuklion das deutsche Reich. Die anderen j Staaten stehen wesentlich gegen diesen beiden zurück, doch ! dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, daß Rußland in > erster Linie seine großen Schätze, die bei ihm meist noch I verborgen liegen, erschließt; und auch in dem ungeheuren

Gebiete der Vereinigten sSiaarc-! wird der Bergmann nach und nach dafür sorgen, daß die Bergwerksprodukte mehr ans Licht geschafft werden. Dort werden noch hundert« und aberhunderltauseude von Meterzentnern Roheisen und Braunkohlen gehoben werden können, wenn in Deutschland und England der Reichtum an diesen uns heute noch so ungeheuer notwendig erscheinenden Dingen versiegt ist. Wer weiß, womit wir dann he-zen und welches Metall oder welches Kompositum unser gutes Eisen mehr oder weniger ersetzt. Am Ende gar das Papier.

^-nur ächt, wenn direkt ab 08» Uv meinen Fabriken bezogen schwarz, weiß und farbig, von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Meter, glatt gestreift, karriert, gemustert, Damaste etc. (ca. 240 versch. Qual, und 2000 versch. Farben, Dessins etc.), porto- um) stsosrkrei io^ilaus. Muster umgehend. Onrok- ssltnittl. 1-äxsr:. 2 Zlilliciiisn Netbb. 8<r1<I«utrr!»ieiIr«» <4. Heanebsv!; (k u. k Hoff jLitrivt».

Gesuudheitsregel: S.FLLui.'»";

sorHt, därs sich nicht beklagen, wenn Blähungen, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Schwindel, Angstgefühl und sonstige Erschei­nungen sich cinstelleu. Der Gebrauch der von 24 Professoren der Medizin geprüften und empfohlenen, seil Jahrzehnten rühmlichst bekannten Apotheker Rich. Brandt's Schweizer- pillin sdrgt ans sichere, angenehmste, der Gesundheit nicht schädliche Weise für tägliche Leibesöffnung und verhütet so weitere Unbequemlichkeiten, dabei kostet det tägliche Ge­brauch nur 5 Pfennig.

Erhältlich nur in Schachteln zu Mk. 1.in den Apotheken. Die Bestandtecke der ächten Avotheker Richard Brandt- schen Schweizerpillen sind Extrakte von Tilge 1,5 Gr., Moschusgarbe, Aloe, Absynth, je 1 Gr., Bitterklee, Gentian je 0,5 Gr., dazu Gentian- und Bitterkleepulper in gleichen Teilen und im Quantum, um daraus 50 Pillen im Gewicht von 0,12 herzustellen.

Der heutigen Nummer liegt ein Prospekt des bekannten Spezialisten Th. Konetzky in Säckingen bei."

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

Stadlgemeinde Wagold.

Verkauf

von Beugholz ««» Rcisich.

Im Distrikt Bühl Abt. Wäsle und Lettenlöcher ferner in Abt. Heerstraße, Bühlkopf und Staareneck kommen am

Dienstag den 9. Februar

zum Aufstreich:

220 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel, 4 Rm. eichene Prügel, 700 Stück tannenes und 310 Stück Laubreis nebst 15 Los Nadelholzstöcken

im Boden.

Zusammenkunft nachmittags 1 Uhr auf der neuen Straße nach Mötzingen bei der Bettler-Tanne.

Gemein-erat.

Glchaulen.

Straßen-Sperre.

Die Vicinalstraße von hier nach WohnhardL ist infolge eini­ger größeren Erdrutschungen aus die Dauer von 8 Tagen gesperrt.

Den 3. Februar 1897.

Schultheistenamt: Dengler.

Obrrfchwandarf.

Straßen-Sperre.

Infolge Erdrutschungen kann die Straße von hier nach Wehrdorf bis aus Weiteres nicht befahren werden.

Schultheißenamt.

traßburger Geld Lotterie.

Die Ziehung dieser Lotterie ik auf den 22. April verschoben worden.

Darlehenskaffen-Verem Gültlingen

e. G. m. u. H.

811NN2 nnr31.I)tzMiul>tzr1896.

Aktiva. ^

Kasfenbestand .... 1901.64

Einzahlung bei der Zentral­kasse . 4825.09

Darlehen. 83566.

Stück-Zinse.1861.76

Mobiliar. 75.

Davon ab Passiva

^ 92229.49 . 92036.78

Passiva. 6 -s

Anlehen. 88146.

Geschäftsguthaben der Mitgl. 1560.20 Reservefonds des Vorjahrs 659.50 Reingewinn des Vorjahrs . 350.38

Stückzinse. 1320.70

^ 92036.78

Reingewinn für Heuer 192.71

Umsatz pro 1896: 196940,18 ^

Ausgetreten 2, eingetreten 16, Mitgliederzahl 176. Gültlingen, den 1. Febr. 1897.

Für den Äufstchtsrat: Für die Vorstandschaft:

_ t. Maurer. _t, Holzinger.

Darlehenskaffen-Verem Schönbronn

e. G. m. u. H.

Mitcrnz

auf 31. Dezember 1896. (4. Geschäftsjahr.)

Aktiva. ^

Kassenbestand am 31. Dez. 1202.40

Ausstände bei Inhabern 1.

Rechnung. 8990.

Darlehen. 24249.38

Güterzieler.1871.

Stückzinse. 599.78

Wert des Mobiliars . . 23.

Sonstiges. 569.35

Passiva. ^ -s

Guthaben der Ausgleichstelle 1024.24

Anlehen . 35018.46

Sparkasseneinzahlungen . . 205.

Geschäftsguthaben der Mit­glieder . 686.50

Reseroefond des Vorjahrs . 159.90

Reingewinn des Vorjahrs . 204.55

Slück-Zmse. 1.24

^ 37504.91 Ab Passiva. 37299.89

37299.8S

Ergiebt Gewinn Heuer ^ 205.02

Gesamtumsatz 107 289,26 Mitgl.-Zahl am 31. Dez. 1896:80, ausgetreten durch Tod 2, eing tr en in1896: 8 Schönbronn, 2. Febr. 1897. Z. B.

Der Vorsteher: Rechner:

Schultheiß Stockinger. Fr. Stock,nger.