Amts- und Intelligenz-Blatt flir den Obrramts-Bezirk Nagold.
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18. Nagold, Mittwoch den 3. Februar 1897.
Amtliches.
Bekanntmachung,
betr. die Errichtung einer Schlächtereianlage.
Der Metzger Johann Leonhard Stieringer in Enzthal hat in einem Anbau zu seinem Wohnhaus Nr. 93 eine Schlächterei eingerichtet, um deren nachträgliche Genehmigung er nachgesucht hat.
Dies wird mit dem Ansügen bekannt gemacht, daß etwaige Einwendungen gegen die Anlage binnen 14 Tagen bei der Unterzeichneten Stelle anzubringen sind.
Nach Ablauf dieser Frist können Einwendungen in dem Verfahren nicht mehr angebracht werden.
Beschreibungen, Zeichnungen und Pläne sind auf der Oberamtskanzlei zur Einsicht aufgelegt.
Nagold, den 1. Febr. 1897.
_ K. Oberamt. Schüller, Amtmann.
Das K. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Abteilung für die Verkehrsanstalten, hat am 29. Januar d. I. auf die neu errichtete Stationskassierstelle in Nagold den Expedienten Schwarz in Eßlingen befördert.
Folge der schlechten Witterung des letzten Jahres nicht anders sein kann, so muß man zu Kraftfuttermitteln seine Zuflucht nehmen, wenn man seinen Viehstand nicht verringern oder den Ernährungszustand der Tiere nicht herunter kommen lassen will. Beim Ankauf solchen Kraftfutters hat man natürlich dasselbe auf seinen Gehalt an den verschiedenen notwendigen Nährstoffen zu prüfen, auch nicht außer Acht zu lassen, welchem Zweck dasselbe vorzugsweise dienen soll, ob der Milcherzeugung oder der Mästung oder der Aufzucht von Jungvieh. Beim Bezug dieser
hungsweise die Cirkulation von Vereinsschriften, ebenso die Abhaltung von Wanderkochkursen an, wie solche im Bezirk Aalen abgehalten wurden, dankt den Anwesenden für die rege Aufmerksamkeit und Teilnahme an den heutigen Verhandlungen und schließt mit dem Wunsche, das heute Gehörte nun auch in die Praxis umzusetzen und von demselben zu Hause Mitteilung zu machen.
Baisingen, 1. Febr. Am gestrigen Sonntag hat sich der längst geplante Darlehenskassenverein für die hiesige Gemeinde konstituiert. Der hochw.
Hages-WeurgLeiten.
Deutsches Leich.
Nagold, 2. Febr. Aus der Zusammenstellung, .. . .
in der Beilage des „Staats-Anzeigers" betreffend seicht wlro die ortsanwesende Bevölkerung Württembergs am S. Dezbr. 18SS nach den Ober- ^
amts-Bezirken und Kreisen entnehmen wir: Rücksicht auf den Magen Oberämter männl. weibl. überhaupt Iuna°!m°c')b°z^
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Balingen Calw
Freudenstadt Herrenberg Horb Nagold Neuenbürg Nürtingen Oberndorf Reutlingen Rottenburg Rottweil Spaichingen Sulz Tübingen Tuttlingen Urach
Schw.-Kreis231564 256867 488431
-s- Halte r-b ach, 1. Febr. Letzter Gegenstand der Tagesordnung war ein Vortrag des H. Landwirtschaftsinspektors Hornberger von Rottweil über die Fütterung der landwirtschaftlichen Nutztiere und die Konservierung des Stalldüngers. Da bei unfern gegenwärtigen mißlichen landwirtschaftlichen Verhältnissen die Viehzucht bereits der einzige Erwerbszweig ist, der dem Bauern noch ein Stück Geld zur Bestreitung seiner Ausgaben einbringt, so ist die Wartung und Pflege dieser Tiere von sehr großer Wichtigkeit. Soll namentlich die Fütterung rationell betrieben werden, so muß man vor allen Dingen die Nährstoffe kennen, die jeder einzelne Tier bedarf, um dem Zweck zu entsprechen, zu welchem es gehalten wird. Ferner ist nötig, die einzelnen Nährstoffe zu kennen, die in den verschiedenen Futtermitteln mehr oder weniger reichlich vorhanden sind. Sich hierüber genügend zu informieren, empfiehlt Redner das ausgezeichnete Buch von Prof. Wolff über die Fütterungslehre. Wenn unsere gewöhnlichen Futtermittel quantitativ (wie 1893) oder qualitativ nicht auSreichen, wie dies gegenwärtig in
Futtersurrogate ist Vorsicht nötig, da bei denselben Herr Pfarrer Reiter von Vollmaringen hatte die mannigfache, oft sehr schwer zu entdeckende Fälsch- Güte, hiebei durch Rat und That an die Hand zu ungen Vorkommen. Vor herumziehenden Händlern gehen, und seiner Fachkenntnis und reichen Ersah- muß nachdrücklich gewarnt werden, da diese viel rungen ist es vor allem zu danken, daß alles schnell Schwindel treiben; dagegen sind zu empfehlen leist- und sicher ins Geleise kam. Als Vereinsvorsteher ungsfähige als solid bekannte Häuser. Als Surrogate wurde durch Zuruf Lehrer Poll ich gewählt, ebenso sind zu empfehlen: Biertreber in getrocknetem und! zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates hochw. Hr. Pfarrer- nassem Zustande, in letzterem jedoch nur wenn man sie in looo haben kann; Malzkeime, Extraktionsund Preßrückstände der Oelsabrikation wie Sesam,
Raps, Baumwollsamen, Leinsamen; Rückstände von der Zuckerfabrikation und der Mühlenfabrikate rc. rc.—
Besonderes Augenmerk ist namentlich auch darauf zu richten, wie das entsprechende Futter den Tieren Vor allem ist eine pünktliche Einhaltung der Fütterungszeit notwendig. Ebenso ist eine geeignete Zubereitung des Futters schon mit
der meisten dieser Tiere (Wiederkäuer) geboten. Um namentlich schlechtes
zu dessen Stellvertreter Herr Schultheiß Nester. In den Vorstand wurden ferner 4 Herren, in den Aufsichtsrat 5 Herren berufen. Zum Rechner wurde Herr Kaufmann A. Teufel gewählt. Möge nun der Verein gedeihen und blühen und recht vielen zum Segen gereichen.
Calw, 1. Febr. Der hiesige homöopathische Verein hielt gestern im „Bad. Hof" seine erste Generalversammlung ab. Der Vorstand, Hr. Weberheinz, gab zuerst einen Ueberblick über die Thätigkeit des Vereins in seinem Gründungsjahre. 4 Vorträge und 2 botanische Ausflüge machten die
Futter gut auSzunützen, muß solches klein zu- Mitglieder mit dem Ziel und Wesen der Homöopathie sammengeschnitten werden, daß es auch mit bekannt. Der Verein hat in H. Reichel einen tüch- andern Futtermitteln besser vermengt werden kann, tigen, Homöopath. Arzt gefunden, der hies. Vereins- Ueberhaupt empfiehlt es sich, die verschiedenen zur Mitglieder zu ermäßigten Preisen behandelt. Eine Verwendung kommenden Futterstoffe zu vermengen, Bibliothek und in Aussicht stehende Vorlesungen handfeucht anzunetzen, festzutreten und die Masse über Arzneiwirkungen sollen die Freunde der Sache etwa 24 Stunden liegen zu lassen. Es entsteht hie- noch inniger mit der Homöopathie bekannt machen, durch eine schwache (weinsaure) Gärung, und die Dem Rechenschaftsbericht ist zu entnehmen, daß der Tiere fressen das so zubereitete Futte- mit großer Verein bis dato 80 Mitglieder zählt und in stetem Gier. — Im zweiten Teil seines Vortrages ver- Wachstum begriffen ist. An Hrn. Reichel soll vom breitet sich der Redner über die Konservierung des Verein aus das Ansuchen gestellt werden, sich hier Stalldüngers. Da dieser als „Seele der Landwirt- niederzulassen.
schüft" von großer Bedeutung ist, muß durch zweck-? A Tübingen, 1. Febr. Ueber den enormen dienliche Vorkehrungen dafür gesorgt werden, daß Umfang der chirurgischen Klinik ist wohl noch selten er voll und ganz zur Wirkung kommt und daß na- etwas bekannt geworden, aber diesmal ist es die merklich dem Ablaufen der Jauche von der Dünger- ungewöhnlich hohe Ziffer von annähernd 1000 Patien- stätte sowie dem Entweichen des Ammoniaks vorge- ten, welche allein schon dieses Jahr Hilfe suchten, beugt wird. Diesen Zweck erreicht man durch Ein- Nur der unermüdlichen Thätigkeit des Prof. Bruns streuen von Erde oder Gips, welch letzterer die Fähig- und der Assistenzärzte ist es zu verdanken, daß eine keit besitzt, die Gase festzuhalten. Das Bestreuen solche Zahl Leidender behandelt werden konnte, mit Kaimt und Torfmull empfiehlt sich nur für die Stuttgart, 30. Jan. Die Finanzkommission Düngerstätte, weil Kainit die Hufe der Tiere an- hat am 28. d. M. mit der Prüfung der Rechnungs
greift. Um die Einwirkung der Luft von der Dünger- stätle möglichst abzukalten, muß dieselbe festgetreten werden. Der auf die Felder geführte Dünger muß womöglich sofort gespreitet und untergepflügt werden, um das Auslaugen desselben durch Regen zu verhindern. Für das Wohlsein der Tiere und für das Vorhandensein einer guten Luft im Stalle empfiehlt es sich, den Dünger recht fleißig, womöglich täglich
ergebnisse und mit der Beratung des Hauptfinanzetats begonnen. Die Referate sind vergeben wie früher. An der Stelle ausgetretener Mitglieder sind als Berichterstatter gewählt worden die Abgeordneten Lang (Vp.) für Salinen, Berg- und Hüttenwerke, Bueble (Zt.) für die Staatsschuld und Bürk (Vp.) für Posten und Telegraphen.
Stuttgart, 1. Febr. Am Samstag Abend ver
aus dem Stalle zu entfernen. Nur in Laufställen, ^anstaltete der Gablenberger OctSoerein der Deut- bei Schafen oder Jungvieh, wo er festgetreten wird, Ich en Partei im großen Saal der Traube eine mag er längere Zeit liegen blechen. Reicher Beifall,! Versammlung, in der Rechtsanwalt Dr. Milczewsky
dem der Vereinsvorstand in Worten dankbarer An erkennung beredten Ausdruck verlieh, belohnte den Redner für seinen fast l'/rstündigen, allgemein verständlichen und belehrenden Vortrag. Der Vorsitzende teilte noch mit, daß Heuer die staatliche Rindvieh- schau am 1. Juli in Altensteig stattfinde ; giebt seiner Freude über das Florieren der landwirtschaftlichen Abendversammlungen, regt die Anschaffung, bezie
einen «inständigen, von lebhaftem Beifall begleiteten Vortrag über die derzeitig politische Lage in Württemberg, insbesondere über die Aufgaben deS Landtags im Jahr 1897 hielt. Bezüglich der Proportionalwahlen ging die einstimmige Meinung der Versammelten dahin, daß dieselben als umständlich und überflüssig zu verwerfen seien. Als das einzig erstrebenswerte Ziel der VerfassungSrevifion wurde die reine