Steinmasten herunterpollerien, stürzte der Ballon mit großer Geschwindigkeit in den Geniepark herab, wo er glücklicher Weise von den kräftigen Armen der herbeigeeilten Soldaten festgehalten werden konnte. Das gestattete den vor Schreck halb wahnsinnig gewordenen Passagieren endlich, den Ballon zu verlassen. Kaum war der letzte derselben herausgekrochen und in Sicherheit gebracht worden, als der Ballon sich wiederum losriß und mit rasender Schnelligkeit in die Höhe schoß. Bald erfolgte ein scharfer Knall und das Luftschiff schrumpfte herabfallend immer mehr zusammen, um in tausend Fetzen zerrissen, die Erde wieder zu erreichen.
Paris, 9. Juli. In Lyon kam es zwischen französischen und italienische» Arbeitern zu einer Schlägerei. Im Verlaufe derselben wurde ein Italiener Namens Lari in die Rhone gestoßen. Er konnte sich zwar ans Ufer reiten, wurde jedoch von seinen Gegnern mit Steinwürfen sehr schwer verletzt. Ein Franzose, Caudere wurde verhaftet; er erklärte vor dem Polizeikommissär, er habe die Italiener in der Thal ohne jeden Grund angefallen, da ihn deren Anblick allein zu maßloser Wut reize.
Das Geheimnis eines ungarischen Schlosses. Aus Miskolez schreibt man der N. Fr. Pr.: In der kaum eine Viertelstunde von hier entfernt liegenden Ortschaft Smirna-Besserö, wo sich das Fideikommißgut des Grafen Alfred Szirmay befindet, wurde gelegentlich der aus Veranlassung eines beim Grasen zu Gaste befindlichen Raritätensammlers vom Gut-Herrn angeordneten Ausgrabung in der im L-chloßparke gelegenen Ruine einer verfallenen Burgkapelle ein rätselhafter Fund zu Tage gefördert. Als die Erdarbeiter etwa zwei Meter tief unter die Grundmauer kamen, stießen sie auf eine festgemauerte Wölbung; dieselbe wurde geöffnet, ein penetranter Geruch entstieg der Höhle, und aus dem Boden derselben wurde eine eiserne Truhe von der Größe eines halben Quadratmeters sichtbar. Heraufgeholt, erschien sie vom Roste tief angefressen und zerbröckelte bei dem Oeffnungsversuche förmlich unter der Hand. Der zerfallenen Truhe entnahm der die Arbeiten persönlich überwachende Graf ein Bündel, das, vorsichtig entrollt, sich als ein golddurchwirktor Stoff in F rm eines Meßgewandes und als Umhüllung für drei antike Gefässe aus Metall von kunstvoller Filigranarbeit diente; in jedem derselben befanden sich mehrere Kupfer- und Silbermünzen.
Nebst diesem Bündel lagen in der Truhe noch einige kleinere Gefässe aus stark oxydiertem Silber. Bei fortgesetzter Ausgrabung zeigten sich alsbald zwei andere Höhlungen, deren Inhalt die Arbeiter mit Schaudern erfüllte. Es wurden nämlich aus denselben nacheinander Skelette von Erwachsenen und Kindern hervorgeholt. Da ließ der Graf sofort die weitere Ausgrabung einstellen, die Knochengerüste wurden wieder in die Höhlen gelegt, und nun läßt der Graf sein Familienarchiv von unterst zu oberst kehren, um init Hilfe seines Gastes und eines von Budapest zitierten Fachmanns in den vergilbten Urkunden irgendwelche Spur zur Aufklärung des rätselhaften Fundes zu erlagen.
Nutzen des Inserats. Die praktischen Engländer und Amerikaner verstehen am besten den ungeheuren Nutzen des Inserats zu würdigen, und sie wissen, daß die großen Summen, die sie für diese Zwecke verwenden, Zinsen aus Zinseszinseu tragen. Es giebt Unternehmungen, die nur durch die kollossalste Publizität die grösten Erfolge erzielt haben; überall findet man sie, überall findet man sie, überall stößt man auf ihre Namen. Vor einem Jahre wurde Pears Seifen-Unternehmen in eine, Aktiengesellschaft verwandelt, und diesem Umstande verdanken wir die Kenntnis über das Verhältnis zwischen den Auslagen für Ankündigungen und dem Reingewinn. Im Jahre 1885 hatte Pear für Ankündigungen den Betrag von 31159 Lst. ausgegeben, und der Gewinn stellle sich auf 95106 Lst. Im Jahre 1886 summierten sich die Kosten der Ankündigung mit 58884 Lst. und der Gewinn mit 117 565 Lst. Im Jahre 1887 wurden für Annoncierungen 82312 Lst. ausgegeben; der Gewinn bezifferte sich mit 128109 Lst. Im Jahre 1888 erforderten die Änkündigungskosten 86491 Lst., und der Gewinn stellte sich auf 133 706 Lst. Im Jahre 1889 stiegen die Ausgaben von Annoncierungskosten mit 103 596 Lst. und der Gewinn mit 175920 Lst. berechnet. Pear hat also im Laufe von 7 Jahren mehr als 12,2 Millionen Mark ausgegeben und mehr als 19,8 Millionen als Reingewinn erzielt. Im allgemeinen ist mit einzelnen Unterbrechungen der Gewinn im Verhältnisse zu den Auslagen für Ankündigungen gestiegen.
Petersburg, 9. Juni. Unweit der Statin Batraki aus der Samarabahn ist verbrecherischer Weise eine Zugentgleisung herbeigeführt worden. Bier Waggons wurden
zertrümmert und annähernd 40 Personen getötet oder verwundet die Verbrecher sind ent ko mmen. _ _
Die soeben zur Ausgabe gelangte Nummer 24 des „Reporter", illustriertes Weltblatt Berlin (Preis 10 Pfa., Postzeitungsliste No. 5899) hat folgenden Inhalt:
Die große Internationale Kunstausstellung zu Berlin 1896. Von Oskar Kresse (mit 3 Illustrationen: „Unser Wissen", von Karl Stockmeyer; „Pan", von Enrique Serra; „Ein Mord in Kairo", von Karl Ooms). — Der Geist des Kapitäns. Ein Garnison-Erlebnis von Dagobert von Gerhard-Amyntor (mit 2 Illustrationen). — Kardinal Agliardi (mir Portrait.) — Ludwig Martinelli (mit Portrait). — Ein Besuch des Kaiser Wilhelm-Denkmals auf dem Kyffhäuser. Von Theodor Hermann Lange.
— Fritz Friedmann und Gattin (mit 2 Illustrationen).
— Schauturnen in Hamburg (mit Illustration.) — Das Anzengruber-Denkmal (mit Illustration). — Bestrafte Neugier. — Der Gaisbockprozcß. — Ein großer Verbrecher. Bon O. v. Briefen. — Die 14ästige Armleuchterfichte (mit Illustration). — Neues auf dem Gebiete des Fahrrads (mit 2 Illustrationen.) — Abfahrt der Schutztruppe (mit Illustration). — Ernesto Rosst in Berlin. Von Francis Stahl (mit Portrait.) — Zwei sinnreiche Maschinen. — Vexierbild. — Kleine Erzählungen. — Humoristisches. — Gerhard Rohlfs (mit Portrait.) — 5. Preisrätsel. — 6. Preisrätsel. — Briefkasten. — Rebus.
1'uvli- und Kuxlilu-Ztotktz.
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Ib'eis von 28 I'kx. per Ustor au.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'fchen
Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.
Revier Simmersfeld.
Bremrholz-
Verkauf.
Am Donnerstag den 23. Juli d. fs., vormitt. 9 Uhr, auf dem Rathaus i Simmersfeld aus den Staatswal- -ungen Kohnhalde Abt. 2 u. 3, Eitele Abt. 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, Hagwald Abt. 4 und 9:
Rm. 13 Nadelholz-Scheiter, 39 dto. Prügel, 17 tannene Brennrinde, 55 buchen Anbruch und 441 tannen Anbruch.
Revier Simmersfeld.
Nadelholz-Stamm- Kolz-Werkaul.
Am Freitag den 24. Juli d. I., vormittags IIO 2 Uhr, auf dem Rathaus in Simmersfeld aus den Staatswaldungen Kohnhalde Abt. 2 und 3, Eitele Abt. 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, Hagwald Abt. 4 und 9:
Langholz: 1034 Stämme mitt Fm. 1040 I., 593 II., 239 III., 73 IV., 1 V. Kl.; Sägholz: 293 Stück mit Fstm. 238 I., 73 II., 9 III. Klaffe, ferner 5 Buchen mit 3 Fm.
Mötzingen,
Gerichtsbezirks Herrenberg.
Fahrnis-
Versteigerung.
7^ Aus der ts-HH Verlaffen- j fchaftsmaffe des
Hirschwirts Morlok dahier kommt die vorhandene Fahrnis am Mittwoch den 15., Donnerstag den 16. und Freitag den 17. d. Mts. von je vormittags 8 Uhr an im Hause
Amtliche Md Privat
des Erblassers zum Verkauf und zwar
am Mittwoch den 13. Irrli:
Sehr viele Betten und Bettgewand und ca. 600—700 Ellen gebleichte Leinwand;
am Donnerstag den 16. Anti:
Silber- u. Knchengeschir, vieles Schreinwerk, worunter 7 harthol zene Bettladen und 1 dto. Kleiderkasten u.
2 Sosiha, allerlei Hausrat, Feld- und Handgeschirr, 1 Obstmühle und Presse;
am Freitag den 17. Inli:
Getränke, darunter ca. 600 Ltr.
vorzügl. 1895 Wein und ca.
1200 Ltr. Obstmost, sehr viele Fässer, Früchte: Dinkel, Gerste, Haber und Bohnen, Fuhr- und Reitgeschirr und 1 Futterschneidmaschine.
Hiezu werden Liebhaber eingeladen.
Waisengericht.
KekMkttMilchMMN.
W i l d b e r g.
Eichen- u. Tannen-Langholz-, sowie ander Nutzholz-Verkauf.
Am Montag den 20. Juli d. Js. kommt aus den Staatswaldungen Gemeindsberg und Kengel folgendes Holz zum Verkauf:
144 Stück Eichen von 0,11 bis 1,66 Fstm.
175 Stück eichene und birkene Wagnerstangen T R 30 Stück rottannene Derbstangen 13—17 m lang, 1 Lindenstamm mit 1,08 Fstm.
1 Ahornstamm mit 0,25 Fstm.
16 Akazienabschnitte mit 2,49 Fstm.
5 Kirschbaumstämme mit 1,86 Fstm.
30 Stück Fichtenlangholz mit 12,60 Fstm. wozu Liebhaber eingeladen werden.
- Zusammenkunft vormittags S Uhr beim Schwanen.
——_ Waldmeisteramt.
Volksfest-Lose a 1 Mark,
Ziehung am 30. Lept. 1896; Hauptgelv. 15000 Mk.
find eingetroffen und empfiehlt solche E. U . Aaisei'.
8 l 6 l 1 uNK-iLxi 8 ttzN 2 .
Fast alle Berufszweige leiden an Ueberfüllung, nur die Stellungen als landwirtschaftl. Rechnungsbeamte, machen hiervon eine Ausnahme und sind solche stets vakant. Jungen Leuten ohne Vermögen bietet sich hier noch eine rentable Carriöre. Ausbildung dauert 3—5 Monate, erste Stellung wird gleich nach Absolvierung des Cursus kostenfrei nachgewiesen. Ausführlicher Prospekt u. Programm gegen 20 Z durch das Centralblatt Stettin, Kronprinzenstr. 16.
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