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62. Jahrgang.
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Erscheint Z»ie«»tag, Aounerstag L Kamrtag.
Die EinrückungSgebühr beträgt 9 ^ p. Zeile im Bezirk, sonst 12 H.
Donnerstag, äen 23. Juni 1887.
Abonnementspreis halbjährlich 1 80 H, durch
die Post bezogen im Bezirk 2 X. 80 H, sonst in ganz Württemberg 2 70 H.
Emkaäung zum Abonnement.
Wir bitten unsere bisherigen Abonnenten, höflich um Erneuerung ihrer Bestellungen für das mit dem 1. Juli beginnende Abonnement, halb- oder vierteljährlich.
Der vierteljährliche Abonnementpreis beträgt für die Stadt (ohne Trägerlohn) bei wöchentlich dreimaligem Erscheinen nur 90 L, durch die Post bezogen samt Lieferungsgebühr im Bezirk 1. 15., sonst in ganz Württemberg 1. 35.
Zu weiterer Beteiligung ladet freundlichst ein
öie Weöcrktion.
Amtliche Bekanntmachungen.
An -ie Ortsvorsteher.
Da nach einem Bericht des Oberamtsbaumwarts im Oberamtsbezirk Calw die Zwetschgenbäume von Raupen stark beschädigt werden und auf den Kernobstbäumen Blutläuse und Rußläuse in Masse sich finden, so werden die Ortsvorsteher angewiesen, die Baumbesitzer zur gründlichen Reinigung ihrer sämtlichen Obstbäume anzuhalten und über den Vollzug binnen 14 Tagen Anzeige hieher zu erstatten.
Calw, den 20. Juni 1887. K. Oberamt.
_ Supper.
politische Auchrrichten.
Deutsches Reich.
— Der „Reichsanzeiger" meldet: Die Fortschritte in der Genesung des Kaisers dauern an. Die Kräfte zeigen eine allmähliche Zunahme, so daß der Kaiser schon längere Zeit sich den Geschäften widmen konnte.
— Aus München läßt sich die „Frkf. Ztg." telegraphieren, der Sultan von Sansibar komme im Juli nach Frankfurt, um von dort aus den Kaiser Wilhelm in Wiesbaden oder Ems zu besuchen. Auch Berliner Blätter bringen die Nachricht.
Oesterreich-Ungar u.
— Bei den ungarischen Wahlen kamen sehr bedauerliche Ausschreitungen vor, namentlich auch seitens der Antisemiten. Von diesen wurde
Feuilleton. «Nachdruck v-rboten.>
Schloßzauöer.
Novelle von Kmil Seschkau.
(Fortsetzung.)
Ohne von Jemanden bemerkt zu werden, verließ sie den Park nach der Straße zu und schritt nun so rasch, als sie es vermochte, auf demselben weiter. Schon tauchte in der Ferne das Forsthaus auf, und dort hinter den Tannen mündete der Feldweg. Mit ein paar Sprüngen war sie an dem Kreuze, wo der Pfad abbog, und richtig — dort kam der Graf herab — es war noch nicht zu spät.
Sie schritt ihm entgegen und rief ihm schon von Weitem zu: „Fernegg, was haben Sie wieder gemacht!"
Er grüßte, und als er an sie herankam, sagte er mit kühler Zurückhaltnung: „Sie hier, Baronesse?"
„Ja, was thue ich nicht für Sie! Sehen sie nur, da Hab' ich mir die schöne Spitze vom Kleide gerissen — und wie bin ich gerannt! Ich glaube fast" — sie hüstelte ein wenig — „ich habe mir schon 'was zugezogen."
„Aber warum thun Sie es, Baronesse? Ich bin erstaunt. Sie hier — in diesem leichten Kostüm —"
„Was vergißt man nicht in der Aufregung! Unglücksmensch, was haben Sie wieder gemacht! Sprechen Sie doch um Gotteswillen was haben Sie ihr denn gesagt — ist denn wieder Alles aus?"
„Ja, Baronesse. Geben Sie ihr Spiel verloren. Die Gründe Ihrer Cousine sind derart, daß ich als Ehrenmann zurückweichen muß."
„Hören Sie auf mit Ihrer Ehre! Haben Sie denn gar kein Blut in den Adern? Zurückweichen — vor dem bischen Mädchenscheu! Stürmen Sie doch, Sie müssen gewinnen."
„Ich darf es nicht."
Tini sah ihn mit einem Blick an, der zu fragen schien: Giebt es denn wirklich
die Stadt Duna Szerdahöly an mehreren Stellen in Brand gesteckt. Der gewählte Antisemit Sander kniete auf der Straße nieder und schwur unter einer Fahne, die Juden zu vernichten. Das Volk hat mitgeschworen. Das ganze Judenviertel soll abgebrannt, viele Familien unterstandslos sein. Während der Nacht versuchte der Pöbel, die jüdischen Gewölbe zu plündern. Bewaffnete Strolche forderten Geld. Militär ist nach Duna abgegangen, ebenso nach dem H ay d a-Komitat, dort hat Geza Onody, der An» stifter der Eßlarer Affaire, kandidiert. — Das Kabinet Tisza hat eine über« wältigende Majorität bei den Wahlen erhalten, e
Frankreich.
Paris, 19. Juni. Man meldet der Fr. Ztg.: Die Patrioten- liga richtete ein öffentliches Gesuch an Grevy, damit derselbe die Freilassung des in Leipzig verurteilten Franzosen Köchlin-Claudon auswirke. Sie versichert in einer Zuschrift an alle Blätter, das in Leipzig produzierte Verzeichnis von 62 Mitgliedern der Liga sei ein Fabrikat der elsässischen Polizei; die Liga habe keine Organisation im Elsaß versucht, da es nicht nötig sei, die Elsäßer im Patriotismus zu unterweisen; es genüge, sie nachzuahmen.
England.
London, 19. Juni. Der deutsche Kronprinz und die Frau Kronprinzessin statteten gestern mit ihren Töchtern der Königin in Windsor einen Besuch ab. Dieselben wurden am Bahnhofe von dem Herzog und der Herzogin von Connaught, sowie den Prinzessinnen Christian von Holstein und Beatrice empfangen und von denselben nach dem Schlöffe geleitet. Das kronprinzliche Paar kehrte spät nachmittag nach London zurück.
London, 20. Juni. Die Königin ist um 12 Uhr im Palast eingezogen. Das Menschengewühl ist erdrückend.
London, 21. Juni. Die amtliche Zeitung veröffentlicht eine große Anzahl von Dekorationen und Beförderungen in der Armee und Marine anläßlich des Jubiläums. Der Kronprinz Rudolf ist zum Ritter des Hosenbandordens, Großfürst Sergius, der Erbgroßherzog von Hessen, der Erbgroßherzog von Sachsen-Meiningen und der Khedive zu Großkreuzen des Bath« ordens ernannt.
Gages-Weuigkeiten.
Stuttgart, 20. Juni. Nach dem St.-Anz. haben Se. Majestät der König dem Herrn Staatsminister Dr. v. Renner, Exzellenz,
solche Männer? Und dann sah sie nach rechts und links, als müßte ihr von irgend einer Seite Hilfe kommen.
Plötzlich raschelte es hinter dem Tannendickicht und Tini sprang erschreckt zurück. Ein leises Knurren wurde hörbar und dann streckte ein brauner Jagdhund seinen Kops durch das Grün.
„Ach, du bist es, Pluto! Wie hast Du mich erschreckt!"
Der Hund blieb stehen und wedelte mit dem Schweif. Dann kam er näher, beschnupperte den Grafen und schmiegte sich endlich zärtlich an die Baronesse.
Währenddessen war auch sein Herr aus den Tannen hervorgetreten, ein schlanker Jäger mit keckblitzenden Blauaugen, stark geröteten Wangen und einem kräftigen blonden Schnurrbart über den ein wenig aufgeworfenen Lippen. Er grüßte höflich und schritt dann den Pfad nach der Straße hinab.
Der Graf und die Baronesse sahen ihm nach, während ihm der Hund in großen Sätzen folgte.
„Wer ist das?"
„Ein Jägerbursche."
„Ich traf ihn früher. Er sah mir dafür zu gut aus. Ter Bursche trägt feine Kleider." ,
„Sie haben ihn für einen Inkognito-Aristokraten gehalten, wie? Ja, er hat so 'was Ritterliches. Es konnte ein Prinz sein, der einem Domröschen nachstellt."
In diesem Augenblick schoß es wie ein Blitz der Erleuchtung durch ihre Seele und sie sah den Grafen mit einem durchbohrenden Blicke an, während leiser Hohn um ihre Lippen spielte.
„Es kommt nur darauf an, daß es der richtige Prinz ist. Der weckt das Domröschen schon auf."
Fernegg erblaßte. „Was wollen Sie damit sagen?"
Sie trat an ihn heran und lachte ihm ins Gesicht. „Sind Sie eifersüchtig, Femegg?"
„Hüten Sie sich, Baronesse, Sie gehen zu weit."
„Zu weit — warum! Welches Recht haben Sie denn, so zu uns zu sprechen? Ich schreibe Ihnen, wie es mit Hanna steht, ich öffne Ihnen die Augen, ich zeige Ihnen den Weg und Sie — statt herzufliegen, lasten Sie sich eine Woche Zeit. Wenn fest-