Amts- und Intelligenz-Blatt pir den Obrrsmts-Benr!» aold.

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1896 .

Amtliches.

Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, be­treffend die Organisation des Arbeitsnachweises. Um die Thätigkeit der einzelnen, mit der Ver­mittlung des Arbeitsnachweises befaßten kommunalen Arbeitsämter, wie sie bis jetzt für die Städte Stutt­gart, Ulm, Heilbronn, Cannstatt, Eßlingen. Göppingen und Ravensburg bestehen, in Zusammenhang zu bringen und dadurch für Arbeitgeber und Arbeiter

demnach jedes vierte Jahr ein Schaltjahr sein mit Ausnahme der Säkularjahre 1700, 1800, 1900 und so fort, deren Einheiten 17, 18, 19 sich nicht durch 4 ohne Rest teilen lassen. Das Jahr 2000 wird dann wieder ein Schaltjahr sein, und weiter 2400 und 2800.

-j- Haiterbach, 1. Jan. Ueber die personal- statistischen Verhältnisse unserer Gemeinde wurden heute nachstehende Mitteilungen herkömmlicherweise

r n-ünit-n ist nolwn bekund gegeben. Auf Grund der neuesten Volkszäh- Anb achun qnnestelephonischen Verkehrs urster den! l»ng beträgt die Einwohnerzahl mit Einschluß von Arbeit "x. Geboren un getauft wurden 73

daß vom 1. Januar 1896 an Nachweise über dielender, ihren Taufbund haben öffentlich erneuert 24 bei den einzelnen Arbeitsämtern nicht befriedigten Knaben ^ und 28 Mädchen, zusammen 52 Kinder. Nachfragen nach Arbeitern am Mittwoch und Samstag ! Bestich der Sonntags-Christenlehre war seitens jeder Woche durch eine mit dem städtischen Arbeits-'der pflichtigen Töchter em regelmäßiger, wogegen

amt zu Stuttgart verbundene Zentralstelle an die Gemeindebehörden der Oberamtsstädte, der anderen Gemeinden mit mindestens 3000 Einwohnern und solcher Gemeinden, für welche dies noch weiter ge­wünscht wird, versandt werden. Diese Nachweise, welche jeweils die nicht gedeckten Nachfragen nach dem Stand des Tages ihrer Ausstellung enthalten,' sind dazu bestimmt, durch öffentlichen Anschlag zur Kenntnis der stellensuchenden Arbeiter gebracht zu werden, welche dadurch Gelegenheit erhalten, sich an

der der Söhne zu wünschen übrig ließ. Bürgerlich und kirchlich getraut wurden 13 Paare. Gestorben sind 25 Erwachsene und 46 Kinder, zusammen 71 Personen. Die Zahl der Kommunikanten betrug einschließlich der Privatkommunionen 808.

-ft Unterthalheim, 2. Jan. Der erste Tag des neuen Jahres sollte hier leider nicht ohne Messer- affaire zu Ende gehen. Am Abend dieses Tages gerieten in der Wirtschaft zumdeutschen Reiche" ledige Burschen, die dem Bier bereits stark zugespro-

das nächstgelegene Arbeitsamt um Vermittlung zu!K°n hatten, in Wortwechsel. Nach kurzer Dauer

wenden

Die Behörden der Gemeinden mit weniger als 3000 Einwohnern, welche die Zusendung der Nach­weise, und die Behörden der Oberamtsstädte und der größeren Gemeinden, welche die Zusendung meh­rerer Exemplare der Nachweise wünschen, werden beauftragt, dies umgehend dem städtischen Arbeits­amt Stuttgart mitzuteilen.

Stuttgart, 17. Dezember 1895.

Pischek.

Hages-AeuigLeiten.

Deutsches Reich.

N a gold, 4. Januar. Das Jahr 1896 ist be­kanntlich ein Schaltjahr, und da sich die Schalt­jahre alle 4 Jahre folgen, so müßte das nächste Schaltjahr das Jahr 1900 sein. Das ist aber nicht der Fall, obwohl die Zahl, der alten Schaltregel nach, sich durch 4 teilen läßt, ohne einen Bruchteil zu lassen. Unsere Erd- und Sonnenjahre rechnen sich wie man weiß, nach der Zeit des Umlaufs der Erde um die Sonne. Die Länge dieser Zeit wurde vor Julius Cäsar zu 365 Tagen angenommen, also um 5 Stunden 48 Minuten und 45 Sekunden zu kurz. Da dies beinahe 6 Stunden oder 'ft Tag ausmacht, so verordnete Julius Cäsar, daß auf je 3 gemeine Jahre von 365 Tagen ein Schaltjahr von 366 Tagen folgen, und in einem solchem dem Monat Februar ein Tag zugelegt werden soll, da­mit der bürgerlichen Ordnung wegen die Jahres­zeiten stets in dieselben Monate fielen. Den danach eingerichteten Kalender nennt man bekanntlich den Julianischen. Aber auch er stimmt nicht genau mit dem wirklichen Sonnenjahre überein. Denn da er 11 Minuten 15 Sekunden zu viel einschaltet, was in 400 Jahren etwa 3 Tage ausmacht, und im Jahre 1852 nach Christi Geburt schon 10 Tage betrug, so daß der Frühlingsanfang nicht auf den 21., sondern auf den 11. März fiel, so verordnete Papst GregorXIII. daß man nach dem 4. Oktober nicht den 5 ., sondern den 15. schreiben sollte, und daß in 400 Jahren drer Schalttage ausgelassen werden sollten. Es sollte

desselben erhielt plötzlich einer der Beteiligten einen Messerstich in den Hals. Der Verletzte liegt lebens­gefährlich darnieder; als mutmaßlicher Thäter ist der ledige ca. 20jährige Max Schlotter von dort verhaftet worden.

^ ' -^-t. Aus dem Calwer Wald, 1. Januar. Die Gesundheitsverhältnisse der Bewohner von Breitenbera sind gegenwärtig sehr mißliche. Seit etwa 6 Wochen herrscht dort in vielen Häusern der Typhus und sind schon etwa 10 Personen der tückischen Krankheit erlegen. Die Verstorbenen stan­den im besten Alter von 15 bis 45 Jahren. Wenn auch noch in manchen Häusern Kranke anzutreffen sind, so scheint doch eine Abnahme der Seuche ein­getreten zu sein. Nach längerer Einstellung wird am 2. Januar die Schule im Ort wieder beginnen.

Stuttgart, 3. Jan. Die Studentenschaft der" hiesigen K. Technischen Hochschule wird die 25jährige Wiederkehr des Tages der Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs durch einen Festkommers begehen, welcher am Samstag den 18. ds. im Festsaal der Liederhalle stattfindet. Zu der Feier sind alle früheren Studierenden der Hochschule, welche den Feldzug mitgemacht haben, als Ehrengäste eingeladen.

Von den 150 verurteilten Fuchsmühler Holzrechtlern haben bekanntlich 76 Revision an das Reichsgericht eingelegt und sind damit abgewiesen worden. Dieser Tage erhielten nun die Fuchsmühler die Kostenrechnung in ihrer Revisionssache zugestellt, welche sich auf 960 ^ 60 für 18 Angeklagte

Berlin, 2. Jan. In die Agitation zur Be­kämpfung des unlauteren Wettbewerbs sind nunmehr auch ärztliche Kreise eingetreten. Auf Veranlassung der in München erscheinendenAerztl. Rundschau" ergeht an den Reichstag eine Petition, welche die Einbeziehung derHeilmittel und Heil­methoden" unter den Begriff dergewerblichen Lei­stungen" im Sinne des Gesetzes anstrebt, daß viele Geheimmittelhändler und Kurpfuscher in einer den guten Sitten und dem ehrlichen Wettbewerb wider- streitenden Weise prahlerische und mit verächtlichen Bemerkungen über ärztliche Behandlung einhergehende Veröffentlichungen unter das Publikum werfen, welche großen Schaden stiften. Die Mehrheit der deutschen Aerzte erkenne gern an. daß manche erfolgreiche Heilmethoden auch von Nichtärzien verbreitet und ausgebildet seien. Stets aber seien dies Personen von tadellosem Charakter gewesen, welche die Ge­pflogenheiten eines ehrlichen Wettbewerbes nicht außer Acht gelassen hätten. Solche Männer würde das Gesetz nicht berühren. Dagegen müssen das Publi­kum und die Aerzte vor jenen oft schon wegen Ver­brechen bestraften katilinarischeu Existenzen geschützt werden, welche die Leiden ihrer Mitmenschen in wildester. Spekulation ausbeuten und trotz Mangels an der bescheidensteil Vorbildung in gehässiger Weise gegen die Aerzte agitieren. Die von einzelnen Be­hörden, z. B. von dem kgl. Polizeipräsidium in Berlin, in dankenswerter Weise erlassenen Warnungen hätten allzu lokalen Charakter und ließen auch die Meinung von Ausnahmeverfügungen auskommen, während ein Reichsgesetz die Frage allgemein und gerecht lösen würde.

Berlin, 2. Jan. Wie dieNat.-Ztg." hört, verweilte der Kaiser bei dem gestrigen Neujahrs­empfang der Generäle, eingehend bei der Frage der vierten Bataillone, deren Ausgestaltung ihm beson­ders am Herzen liege. Der Kaiser teilte außerdem mit, daß auch in diesem Jahre Kaisermanöver in größerem Stile abgehalten werden sollen.

Berlin, 2. Jan. DerReuchsanz." meldet: Auf Befehl des Kaisers nehmen an der Gedenkfeier am 18. Januar Abordnungen der Regimenter teil, deren Chef Kaiser Wilhelm l. gewesen ist, ebenso die, deren Chef der Kaiser ist. Die in Berlin ein­treffenden Fahnen und Standarten w-rden am 17. Januar auf dem Potsdamer Bahnhöfe gesammelt und nach dem Schlosse gebracht. Nach der Feier im Schlosse am 18. Januar nimmt der Kaiser die Parade über die Berliner Gardetruppen ab, falls das Wetter es zuläßt.

Berlin, 3. Jan. Gestern abend fand ein Gala­diner für die kommandierenden Gen.rale im Neuen Palais statt. Fürst Bismarck litt in den letzten Tagen viel an Gesichlsschmerzcm.

Berlin, 3. Januar. Ein Rekrut vom Kaiser Alexander-Regiment wurde weg.» grober Jnsubor-

beläuft. Es sind darunter Familien, welche über dination durch kriegsgcnchtliches Urteil zu schwerer 120 ^ zahlen müssen. Kenner der Verhältnisse Festungsstrafe verurteilt. Derselbe hatte am 23. fürchten, daß die Betreibung der Kosten mehrere > Sept. v. I. beim Griffc-Ueben ^em'Rn eiten plötzlich Familien von Haus und Hof bringen wird. jdas Gewehr vor die Fuße geworfea mir der Be- Berlin, 2. Januar. Wie die Morgenblätter merkung, er sei blödsinnig gemo,d Die ärztliche melden, wird Hammerstein voraussichtlich nicht vor UntersuchungergabdieHalllosigkeud eser Behauptung, der Strafkammer, sondern vor dem Schwurgericht! Berlin, 3. Jan. Der Kuser g nrhmigte das abgeurteilt werden. Unter den Urkunden, deren ^ Abschiedsgesuch des Kommandeurs des 14. Armee- Fälschung ihm zur Last gelegt wird, befindet sich korps, Generals der Infanterie ». St ichling, unter auch eine Bescheinigung, welche die Unterschrift eines gleichzeitiger Verleihung des Schwarz n Adlerordens. Mitgliedes des Kreuzzeitungs-Comites trägt. Ham- Ein seltenes Juan in ,i. D >s Fubiläum der merstein soll nicht nur diese Unterschrift, sondern Hundersten Rest'e üd>r den Ail-.nasä, a Ozean ist auch die Beglaubigung des Amtsvorstehers gefälscht selbst m Seefahrlsk eisen ein lelieues Ereignis; daß und diese mit einem gefälschten Siegel versehen haben, aber ein Fahrgast Hunden Reisen üd>r den Atlan-

Das nächste Blatt erscheint Mittwoch Nachmittag.