verbarrrtt,-Der frühere Militärattache bei der Bot- s^äi^LUljMersjburg, Major Aziz-Bey, wurde in /rAs^erichtlicyK,- Untersuchung gezogen. Zahlreiche /TPren, darunter.Höhere Beamte, sind unter der ? Beschuldigung, echem geheimen Komite anzugehören, »und iuß Exil geschickt worden. Die ^Drichomane der^Jsttxrventionsmächte erneuerten ihre »ei d»t vorigen Woche gestellte Anfrage

im Präsidium der Kontroll- komnnMm'Md des Beginnes der Thätigkeit dieser Kommission, sowie bezüglich der Anwendung der Reformen.

Budapest, 31. Dez. Wie nachträglich w") Stuhl­weißenburg gemeldet wird, kam es dk-? -4- iChrist- taze zu einem förmlichen StraßenkArt.pstitzwischen kroatischen Ulanen und Honveds. Starke Militär- Patrouillen mußten von der Waffe Gebrauch machen, um die Ruhe wieder herzustellen. Eine große Patrouille unter Führung eines Offiziers sollte die Excedenten verhaften. Letztere leisteten jedoch Widerstand, wo­rauf die Patrouille Feuer gab. 13 Soldaten wurden mehr oder weniger verletzt.

Italien.

Rom, 31. Dez. Der Kriegsminister ordnete die Bildung von zehn Bataillonen an, die eventuell nach Abeffynien abgehen sollen.

Spanien.

Wenn amerikanische Meldungen stimmen, so steht es mit den Spaniern auf Cuba herzlich schlecht. Nicht der spanische Marschall Marlinez-Campos hat den Jnsurgentensührer Gomez geschlagen, wie aus Madrid gemeldet war, im Gegenteil will Gomez den Marschall geschlagen haben, der sich mit seinen Truppen nach Torellanos zurückzog, wo er außerhalb der Stadt ein verschanztes Lager errichten ließ. Gomez marschiert nach Havannah, wo umfassende Verteidigungsmaß­nahmen getroffen wurden.

Amerika.

Zollerhöhung in den Vereinigten Staa­ten. Das Repräsentantenhaus in Washington hat der allgemeinen Erhöhung der Eingangszölle zuge­stimmt. Bei der Durchführung dieser Beschlüsse, die gefaßt worden sins, der Fmanznot der Union abzuhelfen, würde zweifellos auch der deutsche Handel stark in Mitleidenschaft gezogen. Es ist aber nach der Zusammensetzung des Senats nicht anzunehmen, daß auch dieser der Zollerhöhuug zustimmen werde, und schließlich bleibt dem Präsidenten Cteveland sein Vetorecht. Nach der Vergangenheit Clevelands wäre zu erwarten, daß er von diesem Rechte gegenüber den geplanten Zollsteigerungen Gebrauch machen würde.

Afrika.

Afrikanische Blätter warnen vor der Aus­wanderung nach Südafrika. Die Zahl der Einwanderer, welche jede Woche ankommr, ist so groß, daß in einigen Monaten die Arbeitslosigkeit furchtbar werden wird und die Lohne stark fallen müssen. Schon jetzt gehen die Löhne herab.

Schlosserei. Der Betrieb wird keine erheblichen Einschrän kungen erleiden.

Leutkirch, 29. Dez. Der Bericht über den Raubmord in Au möge noch durch eine Mitteilung ergänzt werden, die eines Interesses in psychologischer Hinsicht nicht ent­behren dürfte. Es fiel vielfach auf, daß der Mörder das Leben der Frau des ermordeten Bodenmiller, welche die einzige Zeugin seiner verruchten That war, geschont hatte. Bel seiner Vernehmung hierüber erklärte nun der Thäter, daß er nach dem Verlassen des Hauses noch über eine Stunde in dessen Nähe verweilt habe, überlegend und mit sich selbst im Kampfe darüber, ob er nicht zurückkehren und auch die Frau erstechen solle. Er sah, wie die letztere, welche mit einem schweren Fußleiden behaftet ist, sich müh­sam zum nächsten Hause schleppte und hatte bereits den Entschluß gefaßt, ihr nachzueilen und einen zweiten Mord zu begehen, doch der Gedanke, daß ihm die hilflose und kranke Frau erst am vorangegangenen Mittag eine Schüsse! Milch gespendet und ihm trotz ihres Leidens eigenhändig das Brot eingebrockt habe, hielt ihn wiederum von der Ausführung seines Planes zurück. So hat das gute Werk der Frau selbst noch in einem Mörderherzen seine Früchte getragen und der Spenderin das Leben gerettet. (Sch. B.)

Jsny, 29. Dez. Ueber den Raubmord wird bekannt: Am 26. fand die gerichtliche Sektion der Leiche statt, wobei gegen SO Stichwunden gezählt wurden, ein Beweis, daß der Ermordete nur nach furchtbarem Kampfe dem Mörder unterlegen ist. Dem Mörder wurde am Tage des Morts von den alleinwohnenden Bodenmiller'schen Eheleuten auf seine Bitte gespeist, wobei er den Plan zu seiner verbreche­rischen That gefaßt zu haben scheint.

Vom Bodensee, 28. Dez. Eine aufregende Scene spielte sich gestern abend in Ko nst anz ab. In der Unterm Laube kam ein reisender Scherenschleifer mit seiner Be­gleiterin in Streit und stach mit dem Messer auf sie ein. Auf den Lärm und das Hilferufen der am Kopf und Rücken Verwundeten eilte ein Schutzmann herbei. Jetzt zog der Scherenschleifer drohend ein mit Schrot geladenes Terzerol. Aber die Dirne rief dem Diener des Gesetzes zu:Haltet ihn fest, er ist ein Deserteur!" Der Verratene ergriff die Flucht und eine wilde Jagd begann, die schließlich damit endete, daß der verfolgende Schutzmann und ein Sergemt des Konstanzer Regiments den Flüchtling ergriffen. Zr entpuppte sich als ein gewisser Wilhelm Katzmaier >on Calw in Württemberg, welcher mit der von ihm verletzten Luise Kispi, geb. Duscher, von Eutingen zusammenlöte. Da er diese beschuldigte, ihn am 8. Juli d. I. zur Deser­tion vom Grenadierregiment Königin Olga Nr. 119 in Stuttgart verleitet und ihm die Mittel zur Flucht verschifft zu haben, so wurde das saubere Paar zusammen ins Ants- gefängnis gebracht.

Hamburg, 30. Dez. Seit heute Nachmittag steht in der Reichsstraße 911 ein Spaicher in Flammen. In > demselben lagern Droguen, Oele, Wein und andere Wiren.

! 7 Dampspritzen suchen das Feuer auf seinen Herd zr be­schränken. Der Hausverwalter und ein Arbeiter neiden vermißt, sie sind wahrscheinlich verbrannt, da die angestell- ten Rettungsversuche wegen der Eisdecke des Fleets miß­langen. Bisher warein Eindringen in den Spaicher unmöglich.

Jeisk, 29. Dez. Etwa 800 Fischer nebst ihren mit 100 Pferden bespannten Schlitten wurden auf einer Eis­scholle in das Asowische Meer getrieben. Von den Per­sonen ist bereits mehr als die Hälfte gerettet. Die Rettungs­arbeiten dauern fort.

Wor 25 Jahren.

Kurze Chronik des deutsch-französischen Krieges.

Monat Dezember 1870.

30. Am 28. hat Oberstlieutenant Pestel von den Ulanen mit einer fliegenden Kolonne von 3 Komp, und 3 Eskadrons bei Longprö 3 Bataillone Mobil­garden geschlagen und ihnen 3 Fahnen, 10 Offiziere, 230 Mann abgenommen. Diesseits 6 Mann verwundet. Vor Paris wurden am 30. aus dem eroberten

Kleinere Mitteilungen.

* Nagold, 30. Dez. Ein freundlicher Leser über­brachte uns heute einen lebenden Schmetterling; gewiß ein , .

fremver Gast um diese Jahreszeit, die sich heuer allerdings s Mont Uvron große Massen Artilleriemunition vor-

nicht sehr frostig anläßll i gefunden und 2 Vierundzwanzigpfünder vernagelt.

Stuttgart, 30. Dez. In der Weihnachtszeit vom 8 t-, . -

15. bis 24. Dez. 1895 sind bei den Postämtern in Stillt- 2 Kompagnien drangen bls Dorf Rosny vor. Dles- gart an Packereien eingeliefert worden: 96 607 Sendungen seits 1 Mann verwundet.

ohne Wertangabe, 6097 Sendungen mit Wertangabe, zus. § Zs. General Manteuffel meldet: 5 Bataillone 102 TOi Äendungem somit gegen das Vorjahr Mit 9t50i ^r 1. Division machten heute von Rouen einen Sendunden 8203 Sendungen mehr. Vom 1v. bis 2o. ^ ^

Dez. 1895 sind in Stuttgart angekommen und an die Adres- Vorstoß auf das linke Semeufer gegen stärkere, aus säten geliefert worden: 65 860 Sendungen ohne Wertangabe, der Gegend von Bnare bis Monlineaux und Grand 7171 Sendungen mit Wertangabe, zus. 73031 Sendungen, Couronne vorgegangene feindliche Streitkräfte. Diese somit gegen das Vorfahr) 69030 Sendungen) 4001 Sen-> wurden teils zersprengt, teils in das feste Schloß

^Eßlingen, 28. Dez. Reallehrer Gräter von hier! Robert le Diable geworfen, welches von unfern wurde dieser Tage, weil er sich aus religiösen Gründen! Truppen erstürmt wurde. Der Femd verlor zahl­weigerte, seine neun Kinder impfen zu lassen, von der Stukt-! reiche Tote und etwa 100 Gefangene, darunter an- garter Strafkammer zu 15 Mark Geldstrafe verurteilt. ! -MH den Chef der dortigen Franktireurs. Ein Gräter hat un Laufe von 18 Jahren schon etwa 600 M. ^ ^ -Vf. 81- N-kckO-S

Geldstrafe für Jmpsverweigerung b -zahlt. - offizieller Pariser Bericht ergiebt, daß die Beschretz

Ulm, 31. Dez. Gestern nachmittag wurde in einem ung des Mont Avron dem Fernde schwere Berichte Gewölbe in Neu-Ulm ein Selbstmörder gefunden, der zufügte. 17 bei dieser Gelegenheit getötete oder ver sich mit einem Rrvolv-r einen tötlichen Schuß in die Schläfe mundete Offiziers werden namentlich aufgeführt.

-I. R°ch»-m

Schriftliche Sachen ode. sonstige Effekten, aus denen seine pagmen und das erforderltche Material eingetroffen ersöntichkeit zu erkennen wäre, trug er nicht bei sich. j sind, hat heute die Beschießung von Mezißres be- HaU' 27. Dez. Ueb«r di- Eut,tehung und den Um-, ^ Fortwährend kleine Gefechte der Zernie-

des Brandes m der Groß'schen Beschlägfabrck oer- .._

iner bestimmten Aussage zufolge, daß abends um j rungstruppen des nördl. Abschnitts Mit Frankttereurs.

dem Gebäude, das die Holzvreherei enthält, Licht I Mnnnt AlNNNr 1871.

rde Da niemand dorr etwas zu schaffen hatte,! 2. Die Beschießung der feindlichen Positionen

iftung wahrscheinlich. Dank der energischen - ^ ^

r Feuerwehr wurde die Eißengießerei gerettet; vor der Nordostfront von Paris am 31. Dez. und ,t sind die Dreherei, sowie der Dachftuhl der 1. Jan. mit Erfolg fortgesetzt. Der Feind hat ferne

vorge,ryooenen Vieuungen vor dreier Front eilig geräumt. Das Feuer der Forts Nogent, Rosny unb Noisy ist am 1. Jan. verstummt. Die 20. Div. wurde am 31. Dez. bei Vendome von überlegenen Kräften angegriffen, wies, jedoch den Angriff zurück, wobei General v. Lüderitz 4 Geschütze nahm. Oberst Wittich mit einer fliegenden Kolonne nahm am 30. Dez. bei Souchez, zwischen Arras und Be- thune, 5 Offiziere, 170 Mann gefangen.

2. Meziöres hat kapituliert. Einmarsch der preußischen Truppen hente Mittag 12 Uhr.

Allerlei.

Die Deutschen Großstädte nach der Volks­zählung. Von 27 Deutschen Großstädten, d. h. Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern, liegen die vorläufigen Ergebnisse der jüngsten Volkszählung vor. Von besonderem Interesse dabei ist, daß Leipzig, bisher die dritte Stadt im Reich hinsichtlich der Bevölkerung, diesen Platz an München abgeben mußte. Die folgende Tabelle zeigt die relative Zunahme in den letzten 5 Jahren.

Zunahme In pCt. 6,21 8,65 15,66 11,56 11,17

15.25 13,62 15,13

5,99 19,87 21,60 6,17 12,81

10.25 12,79

3,88 12,92 20,60 10,86 9,56 72,36 8,92 4,45 14,54 13,49 24,10 1,79

Schlaue Frage. Baumeister: Denke Dir das Pech! Mr sind von meinem neuen vierstöckigen Hause drei Stockwecke eingestürzt! Freund: Welches Stockwerk steht denn noch?

Deutlicher Wink. Feldwebel (zu einem Rekruten, der schon einigemale von seinen Eltern einen Schinken ge­schickt bikam): Mir scheint, die Schweine, die man bei Euch schlachtet, haben immer nur einen Schinken!

2. Dezbr.

1. Dezbr.

1895

1890

1. Berlin

1676352

1578244

2. Hamburg

622 745

573198

3. München

405 521

350 294

4. Leipzig

398 448

357 147

5. Breslau

372 687

335 186

6. Dresden

334 066

289 844

7. Köln

320 056

281 68-1

8. Frankfurt

228 750

198 695

9. Magdeburg

214447

202 324

10. Hannover

209116

174 455

11. Düsseldorf

175 861

144 642

12. Königsberg

171 640

161666

13. Nürnberg

160 962

142 590

14. Chemnitz

160 243

145 352

15. Stuttgart

157 700

139 817

16. Altona

148 811

143 249

17. Bremen

141 937

125 684

18. Stettin

140 277

116 228

19. Elberfeld

139 569

125 899

20. Straßburg

135 313

123 500

21. Charlottenburg

132 446

76 859

22. Barmen

126 502

116 144

23. Danzig

125 700

110 338

24. Halle

117 207

101452

25. Braunschweig

114 686

101 047

26. Dortmund

111276

89 663

27. Krefeld

107 266

105 376

«Literarisches.

Häusliche Heizfragen. Im germanischen Museum zu Nürnberg sind unter vielen anderen Kunstschätzen ans vergangner Zeit auch einige altdeutsche Oefen ansgestellt, wahre Prachtwerks, und jedem Beschauer lacht das Herz dabei in Leibe. Heute werden diese Meisterwerke, wo sie noch st,Heu geblieben sind, für teures Geld aufgekauft und selbst i,s Ausland geschafft, denn diese alten Oefen sind nicht mr schön, sondern Heizen auch gut, und das ist nicht oft beiänander. Die Neuzeit beschäftigt sich viel lebhafter mit anderen Ofenfragen, die rein praktisch sind. Ist der Winter streng, dann werden von allen Seiten Klagen laut über die Unzulänglichkeit unserer Oefen. Sollen wir emen Kachelcfen wählen? Ist ein eiserner besser? Wre steht es mit derBentilation? Wie heiß soll man dir Zimmer machen ? Solche Fragen werden wieder und wieder aufgeworfen, aber wenige nur sind in der Lage, sie sachgemäß zu beantworten. Einen hochinteressanten Aussatz über dieseHMragen finden wir in Nr. 10 desHeimchen am Her- (Verlag des Uiiversum in Dresden), die nur 10 Pfeimge kostet. Diese Zeitschrift ist überhaup t sehr zu empfehlen. _

L2>11-LsiL6Q3toSs V. 60

bis 1865 p. Met. sowie schwarze, weiße und farbige Henneberg-Teide von 60 Psg. bis Mk. I8.60 p- Met. glatt, gestreift, kariert, gemustert, Damaste rc. (ca. 240 versch. Qual und 2000 versch. Farben, Dessins rc.), xorto- nnä stsneckrsi in» Hau». Muster umgehend. , . .

8«1Svi»N»>»r1Ir«i» t» (k. U. k. Hofl.) LUrtoN.

MM- Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt ein G ratis-Wandkalender bei.

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiserffchen

Aaiier^ Naaotd.