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Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.
ZU 1S4.
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Amtliches. j
Bekanntmachung der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft, betr. die Abhaltung von Unterrichtskurseu im Hufbeschlag.
Um Schmieden die Vorbereitung zu der durch das Gesetz vom 28. April 1885, betr. das Hufbeschlaggewerbe, vorgeschriebenen Prüfung behufs des Nachweises ihrer Befähigung zum Betrieb dieses Gewerbes zu ermöglichen, finden an den Lehrwerkstätten für Hufschmiede in
n. Hall, b. Heilbronn, o. Reutlingen, ä. Ravensburg und o. Ulm dreimonatliche Unterrichtskurse im Hufbeschlag statt, welche am Freitag den 3. Januar 1896 ihren Anfang nehmen.
Die Anmeldungen zur Aufnahme in einen dieser Kurse sind bis 4. Dezember d. I. bei dem Ober-
Amtsrichter Doderer in Horb wurde auf die Amtsrichterstelle in Neckarsulm versetzt.
Die erste Schulstelle in Simmozheim, Bez. Calw, wurde dem Schullehrer Ammann in Apfelstetten, Bez. Münsingen, die vierte Schulstelle in Herrenberg dem Schullehrer Kläger in Beihingen, Bez. Nagold übertragen.
Jages-Weuigketten.
Deutsches Reich.
Nagold. (Eingesendet.) Die Stunde der Entscheidung schlägt. Die Parole wird lauten: Hie nationale Partei, hie Demokratie! Der Wahlkreis war seit Gründung des deutschen Reichs durch einen nationalgesinnten Mann vertreten. Er ist der einzige ländliche Wahlkreis in Württemberg, der gegen den Ansturm der Demokratie in den letzten Jahren behauptet wurde. Soll diese Hochburg der natio- amt, in dessen Bezirk sich die betr. Leh rwerk-snalen Sache nun auch verloren gehen? Ganz Deutschstätte befindet, vorschriftsmäßig einzureichen. !land sieht auf den VII. Wahlkreis, und betrachtet den
zeugender Weise kritisierte Dr. Karl Elben aus Stuttgart das demokratische Programm sowie das was unser bisheriger Vertreter tatsächlich schon im Reichstag und Landtag Gutes geleistet habe. Die Demokratie habe gegen Einführung der zweijährigen Dienstzeit gestimmt, v. Gültlingen dafür. Die Demokratie habe für den russischen Handelsvertrag gestimmt und ihr letztes Ziel sei Wegfall aller Zölle, wogegen v. Gültlingen für einen mäßigen Schutz eintrete. Aus der Mitte der Versammlung wurde noch festgestellt, daß die im „Beobachter" erschienene „amtliche Fraktionsliste" der Mitglieder der Reichspartei einmal „amtlich" war, den gegenwärtigen Personalbestand aber in mehreren Punkten nachweislich falsch angiebt. Prof. Haubervon Stuttgart beleuchtete in packender Weise die Bedeutung der bevorstehenden Wahl vom nationalen Standpunkt aus. Zum Schluß appelierte Sem.-Oberlehrer Hegele in warmer, mit Begeisterung aufgenommener Weise an die altbewährte
Dem Zulassungsgesuch sind in Form urkundlicherAusfall der Wahl als einen Gradmesser für> reichstreue "Gesinnung der Nagolder. Möge sich
Belege anzuschließen: 1 ) ' " '
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die Stellung des süddeutschen Volkes zumi denn, das ist unser Wunsch, am entscheidenden Tag ein Geburtszeugnis; ! Reich. Und in der That, es sollte den Wählern durch fleißige Abstimmung zeigen, daß man bei uns
der Nachweis der mit Erfolg bestandenen Lehr-! nicht schwer werden , die richtige Entscheidung zu! nicht bloß nationale Feste feiert, sondern, wenn es zeit im Schmiedhandwerk und einer zweijäh-! treffen. Der Mann, der den Wahlkreis bisher ver-igilt, auch fest und treu steht zur nationalen Fahne! rigen Thätigkeit als Schmiedgeselle, wobei!treten hat und dessen Mandat eigentlich noch 3 Jahrei * Nagold, 10. Nov. Die am Samstag abend der Bewerber schon im Hufbeschlag beschäf- dauern sollte, hat durch fein würdiges, mannhaftes! jm Gasthof z. Hirsch abgehaltene Wahlversammlung tigt gewesen sein muß; die Zeugnisse hier-j Verhalten im Reichstag das Vertrauen seiner Wähler! der „Schwäbischen Reformpartei" für Kandidat über müssen von den betr. Meistern selbst aus -1 vollkommen gerechtfertigt. Seine Reden und Abstim-! Schmid aus Ludwigsburg war zahlreich besucht und gestellt und von der Ortsbehörde beglaubigt sein;; mungen beweisen, daß er ein Herz für das Volk hat, die! wurde von Hrn. Redakteur Bösenberg mit einigen wenn der Bewerber minderjährig ist, eine Einwil-! Bedürfnisse des Volkes kennt und redlich bemüht ist,! einleitenden Worten, aus welchen die Versammlung ligungserklärung des Vaters oder Vormunds;!in seinem Teil dazu beizutragen, daß die schweren j erfuhr, daß der Kandidat selbst am Erscheinen verein von der Gemeindebehörde des Wohnsitzes > Mißstände, unter denen hauptsächlich das schaffende! hindert sei, eröffnet. Das Wort wurde sodann Hr. des Bewerbers ausgestelltes Prädikatszeugnis, Volk leidet, beseitigt werden. Und diesem Mann; Verw.-Jng. Weng aus München erteilt, der sich in sowie eine Bescheinigung derselben darüber,! sollte man treulos den Laufpaß geben, um einen 2 ^ständiger Rede über das Wollen der „Antisemiten" daß dem Bewerber die erforderlichen Geldmittel! andern auf den Schild zu heben? Und wer ist dieser' zur Bestreitung feines Unterhalts während des! andere? Als Bürger ohne Zweifel ein ehrenwerter,
Unterrichtskurses zu Gebot stehen werden; achtbarer Mann, der den besten Willen hat. Aber
er ist Demokrat, und als solcher nicht geeignet, die
verbreitete. Den Ausführungen des Redners folgte die Versammlung mit sichtlichem Interesse und gab ihrem Beifall zu manchen Punkten Ausdruck. Nach kurzer Pause, welche dem Meinungsaustausch der Anwe-
Jnteressen eines Wahlkreises zu vertreten, dessen senden untereinander diente, erhob sich H.Sem.-Ober-
Eine von dem Bewerber, und wenn derselbe minderjährig ist, auch vom Vater oder Vormund Unterzeichnete Erklärung, durch welche! Bevölkerung vorzugsweise dem Bauern- und Gewerbe-! lehrer Schwarzmaier, um für eine gemäßigte Auf- die Verbindlichkeit übernommen wird, die der ; stand angehört. Der gefährdete Mittelstand unseres! fassung in politischen Dingen und damit für den Staatskasse erwachsenen Kosten zu ersetzen, wenn ^ Volkes braucht Schutz, die Demokratie will in wirt- Kandidaten der nationalen Partei Freih. v. Gültlingen von dem Schüler der Unterrichtskurs vor seiner ! schaftlicher Hinsicht Freiheit um jeden Preis. Darum! kräftig einzutreten. Nachdem Herr Ing. Weng sich
Beendigung ohne Genehmigung der K. Zentral-; ist sie nicht die Partei des gemeinen Mannes! wiederholt für seinen Kandidaten Herrn Schmid stelle für die Landwirtschaft verlassen oder durch! sondern die des spekulativen Großkapitals. Doch! verwendet hatte, war die Versammlung zu Ende, eigenes Verschulden die Enrsernung aus dem- ; kann sich der demokratische Kandidat als Mann aus dem Das Auftreten der Antisemiten bedeutet für die selben veranlaßt oder die Prüfung binnen einer! Volkein wirtschaftlichen Fragen vielleichtvonseinerPar-! bevorstehende Wahl die Gefahr einer Zersplitterung gesetzten Frist nicht erstanden wird (§ 4 Abs. j tei trennen? Wer das meint, ist gänzlich auf der Fehl-! der Stimmen, wodurch der unerquickliche Wahlkampf 2 der Verfügung des K. Ministeriums des; Halde. Die Parteidisziplin ist nirgends strenger als bei! in die Länge gezogen würde. Möge die Wähler-
Jnnern vom Stuttgart, den
11. Juni 1886).
1. November 1895.
v. Ow.
Bekanntmachung.
Vom Vorstand der Württ. Jnvaliditäts- und Altersversicherungsanstalt ist mit Erlaß vom 2. d. M. an Stelle des aus dem Versicherungsverhältnis ausgeschiedenen Bierbrauereigehilfen Adam Graf in Hai- terbach der Straßenwarl Johannes Helber daselbst zum Vertrauensmann aus dem Kreise der Versicherten für den dortigen Gemeindebezirk und zwar bis 30. September 1900 bestellt worden, was hiedurch veröffentlicht wird.
Nagold, den 8. November 1895.
K. Oberamt. Vogt.
Die K. Pfarrämter
werden ersucht die Ernte- und Herbstdankfestopfer unseren Hagelbeschädigten zuzuwenden.
Nagold, 11. Nov. 1895.
K. Dekanatamt. Dieterle A.-V.
den Demokraten. Wer der demokratischen Fahne-schaft dies bei der Abstimmung beherzigen!
! folgt, der ist auf das Parteiprogramm verpflichtet! * Nagold. Der „Reichspost" entnehmen wir: und als Reichstagsabgeordneter bei seinen Ab-! Nicht weniger als dreimal, nämlich am 28. Januar stimmungen an dasselbe gebunden. Das war; 1891, am 5. Februar 1892 und am 18. März 1892, bei dem seitherigen Abgeordneten ganz an-! hat v. Gültlingen im Reichstag Reden gehalten zu ders. In männlicher Selbständigkeit und! Gunsten der Kriegsinvaliden der Unterklasse, Reden, Pflichttreue prüfte er jede gesetzgeberische! in denen er warm eingetreten ist dafür, daß man Frage auf ihre Bedeutung für den Kreis,! den Männern, die für das Vaterland geblutet haben, dessen Mandat er trug. Einen Parteizwang!ihre Jnvalidenbezüge aufbessern und sie ihnen auch gab es für ihn nicht. Er war Abgeordneter des; dann nicht nehmen solle, wenn sie irgendwo eine VII. Wahlkreises und wollte als solcher ein wah-! Zivilversorgung erhalten, z. B. als Bahnwärter, als rer Volks,ertreter sein. Wer sich das als Mann, Schaffner oder als Polizeidiener. Und ein Mann, vorhält, dem kann die Wahl nicht schwer fallen.!der in solcher Weise auftritt, als Anwalt der ein- !Eine innere Stimme wird ihm zurufen: Halte fest,,fachen Söhne des Volkes, die dem Vaterland im !>vas sich bewährt hat! Treue um Treue, Vertrauen > Feld treu gedient haben, von dem sollte man glauben, um Vertrauen! ! daß er diejenigen vergesse, die bestimmt sind, dem Vater-
Nagold, 10. Nov. (Einges.) Wiederum waren; lande als Soldaten im Frieden ihre Kräfte zu leihen, die Räume des Gasthofs z. Rößle dicht besetzt.! Bei der Abstimmung über das Wuchergesetz sodann Es galt noch eine Wahlversammlung der Anhänger' haben die Volksparteiler größtenteils durch Abwesendes Kandidaten v. Gültlingen. Die wohlgelungene! heit geglänzt, soweit sie da waren aber haben sie und würdig verlaufene Versammlung leitete Fabrikant! gegen die wichtigsten und den vom Wucher bedrohten Schaible. In überaus sachkundiger, wirklich über-! Handwerker und Bauern nützlichsten Paragraphen