ist schauriger als jede Vorstellung". Der 12jährige Knabe des Vizepräsidenten Rothen wollte die Unglücksstätte ansehen, da wurde just sein Vater ausgegraben. Der Unglücksort befindet sich eine Viertelstunde herwärts Schwarenbach. Der Schaden an Vieh beträgt etwa 100 000 Fr., der an Grund und Boden auf der Spittelmattenalp etwa 400000 Fr.
Tr i e st, 13. Sept. Während eines heftigen Gewitters um Mitternacht schlug der Blitz in eine Papierfabrik, welche samt großen Papiervorräten total niedergebrannt ist. Ca. 1000 Arbeiter sind dadurch beschäftigungslos geworden.
In Lyon wollte sich ein Eisenbahnbediensteter namens Eyssette im Käfig einer Menagerie früh morgens ohne Wissen des Besitzers der Menagerie photographieren lassen. Der Käfig war leer, aber daneben war ein Käfig, in welchem der Löwe Romulus schlummerte. Eyssette hatte die Unvorsichtigkeit, das Gitter etwas zu öffnen, blitzschnell sprang das Tier auf ihn los und zerbiß ihm den Kopf, schleppte sein Opfer in eine Ecke u. machte sich daran, dasselbe zu verzehren.
Der Walfisch zu Zürich. Man schreibt aus Zürich, 9. Sept.: Passierte da letzthin in unserer ehrsamen Stadt ein ergötzliches Stückchen. Aus Hohem Norden kam ein Unternehmer hergereist, der einen angeblich frisch gefangenen Walfisch mitbrachte, von dem behauptet wurde, er sei vortrefflich konserviert, so daß er sich noch jahrelang im besten Zustande erhalten könne. Gut. Die Stadtbehörde giebt die Erlaubnis zur Ausstellung des Seeungeheuers, und bald erhebt sich am lieblichen Utoquai eine lange Bretterwandbude, in welcher der Freund Aegirs den Wissensdurstigen vorgeführt wird. Aber nach wenigen Tagen schon geht ein Jammerruf durch die Stadt: Der Walfisch riecht so entsetzlich, daß das ganze Viertel verpestet wird. Rekrimi- nationen erfolgen von allen Seiten. Endlich entschließt sich der Stadtrat, den Mann mit seinem duftenden Begleiter abzuschieben. Aber, o weh! Der Walfifchsänger hatte inzwischen mehrere Bären angebunden, und als er eines abends in aller Stille „verduften" wollte, fand sich der gestrenge Stadtamtmann bei ihm ein und pfändete den — Walfisch. Nun war guter Rat teuer. War der Mann boshaft, so ließ er ruhig den sauberen Fisch in der Obhut der Behörden zurück und die Stadt behielt ihren Geruch. Einige schlugen vor, man müsse den Wal auf das Rathaus schaffen, vielleicht daß dann die Stadtväter in ihrer Not einen Ausweg fänden. Nachdem schließlich die Sorge einen Tag und eine Nacht gedauert, entschloß sich der Herr des Wales zu bezahlen, und gleich darauf dampfte er mit seiner nun zum zweiten Male eroberten Beute ab, während die gerettete Stadt hoch aufatmete.
Wie Bismarck zu einem Kinde kam. Im Bette des Grafen Bismarck wurde, wie dem „P. L." berichtet wird, am 16. Sept. 1870 in Meaux ein etwa 4 Wochen altes Kind gefunden. Der König bewohnte die vorderen Zimmer des erzbischöflichen Palais, Graf Bismarck die rückwärtigen im Erdgeschosse. Die Fenster von Bismarcks
Zimmer führten in den weitläufigen Garten, und durch diesen muß es der Mutter gelungen sein, in das Zimmer des Grafen zu dringen und das Kind dort auszusetzen. Abends 10 Uhr wollte der Graf sich zu Ruhe begeben, da hörte er ein Geräusch beim Bette, und als er die Bettdecke zurückfchlug, lag da ein in grobes Linnen gewickeltes Kind. Man fand bei ihm einen Zettel, worauf geschrieben stand: „Mein Mann fiel bei Sedan, ich habe kein Brot und die Verzweiflung treibt mich zu diesem Schritte, mein einziges Kind von mir zu geben. Das Kind ist auf den Namen Vincent getauft." Die Mutter selbst wurde erhängt gefunden. Als man dem Grafen dies mitteilte, sagte er: „Nun komme ich gar in Meaux zu einem Kinde", und der König äußerte: „Im Kriege muß man manches hinnehmen, sogar kleine Kinder." Es wurde befohlen, das Kind nach Berlin zu bringen.
Von dem Geigerkönig Josef Joachim, der bekanntlich in London die nämliche Popularität genießt, wie in Berlin und Wien, macht eine artige Anekdote jetzt die Runde. Joachim ging hei seiner letzten Anwesenheit in London zu einem Friseur, um sich die Haare schneiden zu lassen. Der Künstler liebt es, den Hauptschmuck ziemlich lang zu tragen, und gebot deshalb dem eifrigen Scheeren- schwinger plötzlich Halt. Der aber wollte von dem Eingriff des ihm unbekannten Klienten nichts wissen und sagte in energischem Ton: „Aber mein Herr, das geht doch nicht, mit so langer Mähne sähen Sie ja aus wie ein überspannter Fiedelbogengeselle!"
Aus Sardinien, dem Dorado des italienischen Brigantentums, wird eine Reihe neuer Räuberthaten gemeldet: In Ortueri, Bezirk Lanusei, drangen 25 mit Gewehren bewaffnete Männer in die Wohnung eines gewissen Murru ein und beraubten ihn. - Zwischen Lodine und Fonni, Bezirk Nuori, griffen 16 bewaffnete Individuen die Karabinieri Sogos und Mazzone an, verwundeten sie und nahmen ihnen die Waffen, die Munition und die Pferde fort. — In dem Dorfe Milis, Bezirk Oristano, Provinz Cagliari, plünderte eine bewaffnete Bande den Grafen Angelo vollständig aus; Bianchi war bisher Sekretair der Präfektur von Rom und wurde erst vor einigen Tagen zum königl. Kommissar für die Gemeinde Onani ernannt.
Ein amerikanischer Münchhausen erzählt in einer Zeitung von Neu-Ulm, Minn, folgende wunderbare Geschichte: In dem Vorstädtchen Neuprag hatte kürzlich eine Hausfrau einen Topf mit Rahm im Keller aufgehängt. Eines schönen Morgens, als sie den Rahm in Butter verwandeln wollte, fand sie, daß ihr ein Frosch in dieser Arbeit zuvorgekommen war. Derselbe war nämlich während der Nacht auf irgend eine Art in den Rahmtopf gelangt und hatte, da er nicht wieder herauskommen konnte, so lange darin „herum getrappelt", bis Butter und Buttermilch sich geschieden hatten. Als die Frau in den Keller kam, saß der Frosch in bester Laune auf einem großen Klumpen
Butter und erfreute sich ersichtlich über die von ihm vollbrachte That.
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Neuenbürg, 14. Sept. (Schweinemarkr.) 30 Paar Milchschweine wurden bei lebhaftem Handel von 12',^ bis 18'., per Paar verkauft.
Eßlingen, 13.jSept. (Obstbericht.) 3 Wagen Hessisches per Zentner ^ 5.50—5.20.
Fellbach, 11. Sept. Dieser Tage wurde hier ein Kauf von neuem Wein abgeschlossen zu 150 ^ per 3 Hl.
Hessigheim, 12. Sept. Hier sind schon vier Wein- käufe am Stock (zus. ca. 20 Eimer) zu je 200 ^ per Eimer abgeschlossen worden.
Stockheim, 11. Sept. Etliche Weinkäufe zu 175 ^ per 3 Hl. nebst Kaufgeld. Ein Ausstich ist zu erwarten.
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K. Amtsgericht Nagold.
Eröffnung des Konkursverfahrens.
Ueber das Vermögen des
Friedrich Bolz, Holzmachers und Bauers iu Egenhausen,
wurde am 14. Septbr. 1895, mittags 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet, Herr Gerichtsnotar Den gl er in Alten steig zum Konkursverwalter ernannt und dessen Assistent Bühl als Stellvertreter bestellt.
Konkursforderungen sind bis zum 6. Oktober L8S5 bei dem Gerichte anzumelden.
Es wurde zur Beschlußfassung über die Wahl eines andern Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubiger-Ausschusses und eintretenden Falls über die in tz 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — und über den Verkauf der Liegenschaft aus freier Hand durch den Konkursverwalter - auch zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf
Samstag den 12. Oktober 1895, nachmittags 3 Uhr,
vor das K. Amtsgericht hier Termin anberaumt.
Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 1. Oktober 1895 Anzeige zu machen.
Den 14. September 1895.
Gerichtsschreiber Hetzer, stv.
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