verein Metz eine Gedenktafel mit entsprechender Inschrift anbringcn lassen. Unweit davon liegt das „Hotel Bismarck", eine mehr als bescheidene Herberge, in der Bismarck mit dem amerikanischen General Sheridan, nachdem sie in dem mit Verwundeten vollgepfropften Dorfe lange vergebens nach einem Quartier gesucht hatten, ein Unterkommen fand, Das Haus wird aus diesem Grunde viel von Fremden besucht und ist dadurch zu einer wahren Goldgrube für den Besitzer geworden.

Den Zigeunern ist ein Pferd mehr wert als ein paar Kinder. Dies bewies eine Bande dieses Normaden- volkes dieser Tage in Staaken (Provinz Brandenburg), wo die braunen Söhne der Pußta ein Lager aufgeschlagen hatten. Nachdem sie sich in der Nähe des Dorfes auf freiem Feld niedergelassen hatten, suchten sie die Einwohner heim; die Weiber durchzogen mit den Kindern bettelnd das Dorf und boten auch ihre Wahrsagekunst an. Während dessen spähten sie natürlich jede Gelegenheit zum Stehlen aus; die Männer faulenzten, lagen im Freien und in den Wagen und ließen die Pferde auf den Aeckern weiden, wodurch den Besitzern mancherlei Schaden bereitet wurde. Ein Eigentümer wollte sich dies nicht gefallen lassen und forderte eine Entschädigung von 5 Mk. Die Zigeuner weigerten sich hartnäckig, irgend etwas herauszugeben, und der Eigentümer holte daher den Ortsgendarmen zu seiner Unterstützung herbei. Dieser schritt nun zur Pfändung eines Pferdes. Jetzt erhob die ganze Bande ein großes Wehgeschrei; sie erbot sich nun, 2 Mark gleich zu bezahlen, den Rest wollten sie am Diens­tag Abend bringen, wenn sie auf dem Spandauer Pferde­markt etwas verdient hätten. Ein Pferd wollten sie unter keinen Umständen zurücklassen, dafür erklärten sie sich bereit, lieber zwei Kinder als Pfandobjekte hinzugeben. Aber hier­aus ging der Eigentümer nicht ein, und als oie Zigeuner sahen, daß es mit der Pfändung des Pferdes ernst werden sollte, bequemten sie sich dazu, die ganzen 5 Mark zu bezahlen.

Bern, 20. Aug. Wieder ein Touristenunglück mit tötlichem Ausgange zu verzeichnen. Herr Züllig, ein An­

gestellter des Postamts in Bern, wollte ganz allein, ohne Führer, das steile Morgenberghorn bei Jnterlaken ersteigen. Er stürzte ab; man fand in der Tiefe seine Leiche, durch den Sturz vollkommen zerschmettert.

Genua, 22. Aug. Die amtlich festgestellte Bilanz der Gebrüder Bingen wurde gestern der Gläubigerver­sammlung mitgeteilt. Die Aktiva betragen 3 418 655 Lire, die Passiva 14 061919 Lr. Eine Usberwachungskommrssion wurde ernannt und Viale als Verwalter bestätigt.

Marseille, 20. Aug. Das Journal de Marseille meldet, es seien Streitigkeiten zwischen französischen und italienischen Arbeitern in dem Salzwerke an der Berre vor­gekommen, wobei 5 Personen verwundet wurden; die Ord­nung ist jetzt wieder hergestellt. Die Behörden trafen Maßnahmen zur Verhinderung neuer Konflikte.

Tragisches Ende einer Hochzeitsreise. Wie man griechischen Blättern aus Smyrna meldet, wurde das auf seiner Hochzeitsreise befindliche englische Ehepaar Leeds während eines Spazierganges an der asiatischen Küste von Banditen überfallen und ausgeraubt. Dieselben banden hierauf den Gatten, befestigten einen Stein an seinen Hals und warfen ihn ins Meer, während sie die junge hübsche Frau mit sich ins Gebirge schleppten.

Newhaven, 21. Aug. Ter Dampfer „Lyon" kam gestern abend mit allen Passagieren und der Besatzung des englischen Dampfers „Seaford" — zusammen 297 Mann — hier an. Der „Seaford" von Dieppe nach Newhaven unterwegs, sank nach einem Zusammenstoß mit der „Lyon", welche ebenfalls Havrie erlitt.

Landwirtschaft, Handel L Verkehr.

Rottenburg, 21. Aug Die wiederholten Nieder­schläge der vorigen Woche lassen sehr wohl erkennen, daß die Hopfenpflanze hievon Min Auswachsen der Dolden großen Nutzen zieht. Allerdings hatten wir darauf sehr kühle Nächte mit Frühnebeln, welche bei jenen Anlagen, die in letzter Woche noch in Blüte standen, der raschen Entwicklung der Dolden hemmend entgegentritt. Die ge­

genwärtig herrschende sonnige Witterung läßt uns vorzüg­liches Produkt erwarten, mit dessen Pflücke zu Anfang nächsten Monats begonnen werden wird. Das Erträgnis wird immerhin um Hz gegen dem Vorjahre Zurückbleiben

Stuttgart, 22. Aug. Der erste diesjährige Hopfen­markt wird infolge der günstigen Witterung bereits am 26. ds. Mts, am städtischen Lagerhaus abgehalte n werden.

VsMIsclits 8siäö.

Man verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusam­men, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. — Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen die „SchlußfädAi" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegen­sätze zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zer­drückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie die der verfälschten nicht. Die Leiden-Fabrik <-i. »«,.»«- kvvA (k. u. k. Hoflief.) Aiii ltk» versendet gern Muster von ihren ächten Seidenstoffen an Jedermann und liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto- null siousi-krsi in clls IVobnnnA.

Hiezu das Unterhaltungsblatt Nr. 34 u. eine B eilage.

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiserffchen

_Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.

Bestellungen

auf den

für den Monat

nimmt jede Postanstalt und die Postboten entgegen.

K. Amtsgericht Nagold.

In dem

Konkursverfahren

über das Vermögen des

Georg Adam Burghard, Schuhmachers von Spielberg, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Ein­wendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigen­den Forderungen der Schlußtermin auf Freitag den IS. Septbr. 18SS, nachmitt. S Uhr, vor das Kgl. Amtsgericht hier bestimmt. Den 20. August 1895,

Gerichtsschreiber: Heckmann.

Der am Samstag den 24. August, mittags 1 Uhr,

stattzufindende, in letzter Nro. angezeigte

Zwangsverkauf 2er Kühe,

ist ansgehobe».

Rohrdorf, d. 22. Aug. 1895. Gerichtsvollzieher <,,»»88.

Nagold.

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Die Dampfstraßenwalze wird in der Woche vom

26. Ins 61. August d. Is.

folgende Straßen befahren und bearbeiten:

am 26., 27. und 28. vom Bahnhof bis zur Kaufhausbrücke in der Stadt Altensteig die Staatsstraße Nro. 99, und voraussichtlich am 29. von Altensteig nach Nagold und von da über Oberjettingen nach Herrenberg die­selbe Staatsstraße befahren.

Die Arbeitszeit dauert in der Regel von 6 Uhr morgens bis 6' Uhr abends.

Reitern, sowie den Lenkern von Fuhrwerken wird beim Vorübergehen an der Dampfwalze besondere Vorsicht empfohlen.

Gegenwärtige Bekanntmachung gick gleichzeitig Namens der Stadlgemeinde Altensteig für die Zeit der Benützung der Walze durch dieselbe.

Calw, den 21. August 1895.

L. Straktttbalk-Zilsliektillil: Fleischhauer.

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W Zum Sedan-Fest. W

Nagold.

Kalkausnahme

(weißen und schwarzen)

am Samstag 24. August

in Raufers Dampf-Ziegelei.

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Zu dem in diesem Jahre gewiß besonders auszuzeichnenden Sedantage machen wir verehr!. Schulbehörden, Krieger-Vereine und Private auf folgende empfehlenswerte Schriften aufmerksam:

Emil Rasche. Des deutschen Reiches große Heldenzeit. Ein Lieder-Cyklus mit verbindenden Textworten. Als Festgabe zur 25jähr. Jubelfeier des deutschen Nationalfesttages am 2. September 1895 den deutschen Schulen gewidmet. 24 Seiten. Preis 20 -fl, bei Bezug von mindestens 25 Exemplaren 15 -fl. P. Schulze nnd R. Posern. Durch Kampf zum Sieg. Bilder in Lied und Wort zur Erinnerung an die große Zeit des deutsch-französischen Krieges. 1870 und 1871. 28 Seiten. Preis 20 fl, in Partien 15 -Y.

»r. Bernhard Rogge. Sedan-Büchlein. Gedenk- u. Festgabe für das deutsche Volk. Zur Erinnerung an die 25. Wiederkehr des Tages von Sedan. Be­arbeitet von vr. B. Rogge. 160 Seiten. Preis 75 -fl, Vorzugspreis bei 50 Exemplaren 30 -fl.

Paul R. Lehnhard. Zur 25jähr. Jubelfeier des glorreichen Krieges 1870/71.

Nach 25 Jahren. Patriotisches Festspiel in 1 Akt. 23 Seiten. Preis 1, A Paul R. Lehnhard. Aus Deutschlands größter Zeit. Lebende Bilder aus dem Kriege 1870/71 mit begleitendem Text. 14 Seiten. Preis 2 ^

August Allgaier. Vor 25 Jahren! Erinnerungsschrift an den deutsch-französi­schen Krieg 1870/71. 82 Seiten. Preis 20 Z.

Karl Seitz. Patriotische Deklamation und Gesänge. Zum Gebrauche in Schulen und Vereinen bei der 25jähr. Feier des Gedenktages des Sieges bei Sedan. 36 Seiten. Preis 30 -fl.

Sämtliche zu beziehen durch die

G. W. Zaiser'sche Buchhdlg. in Nagold.

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