'in der Stille euch selbst und den Kameraden, daß ihr die Ehre der Kamerad­schaft so rein erhalten wollt, wie das weiße Fahnentuch, welches über euern Häuptern schwebt. Die alten Sagen erzählen von den Heerführern der nordischen Vorzeit, welche im Silberhaar den Ihrigen in allen Stücken als Vorbild vorangeleuchtet. So geht uns auch unser erster und ältester Krieger, unser Kaiser, voran, ein Muster treuester Pflichterfüllung. --Seine ganze Kraft hat er für Deutschland eingesetzt, in Not und Gefahr unerschütterlich auf seinem Posten gestanden und seine Truppen von Sieg zu Sieg geführt. Und wie er von ihnen Tüchtigkeit und ernste Ausbildung verlangt, so gönnt auch er sich keine Ruhe, trotz seiner 90 Jahre arbeitet er rastlos weiter. Solche Führer wie er, gieb uns Wodan mehr, und die Welt gehört den Germanen I Und so erschalle denn freudigst der jauchzende Hochruf:Unser oberster Kriegsherr, unser allverehrtester Kaiser Wilhelm von Deutschland lebe hoch!"

Nachdem der Beifallssturm und das brausende Hoch verhallt, trat Hr. Oberstlieutenant v. Heinrich auf die Tribüne, er ermahnte den Militär­verein in herzlichen warmen Worten wiederholt zum Zusammenhalten und zur Aufrechthaltung kameradschaftlicher Gesinnungen und brachte ein Hoch auf ihn aus, in welches mit Begeisterung eingestimmt wurde. Hieran schloß sich ein Gesang derConcordia".

Leider war das Wetter nicht geartet, daß man länger im Freien sein mochte und so war es auch erklärlich, daß viele Vereine sich in den Saal und die zahlreichen anstoßenden Räume im bad. Hof begaben. Während sowohl die beiden VereineCalwer Liederkranz" wie dieConcordia" dem Ganzen durch ihre gesanglichen Vorträge noch ein festlicheres Gepräge ver­liehen, brachte Hr. Ooerstlieutenant v. Heinrich noch einen Toast auf die Stadt Calw aus, dem noch weitere auf die beiden Gesangvereine, die Festjungfrauen, wie auch auf den Arrangeur des Festes, Hrn. Carl Zilling, folgten. Die Leutseligkeit und Liebenswürdigkeit dieses Herrn war dazu angethan, die Feststimmung zu erhöhen.

Pflichtschuldigst erwiderte Hr. Zilling sofort, indem er ein Hoch auf den verehrten Gast ausbrachte.

Ein bei der Mittagstafel im Waldhorn zur Absendung gelangtes Tele-^ gramm an den Präsidenten des Württ. Kriegerbundes Frhrn. v. Wöllwartß fand gegen Abend folgende Erwiderung:Mit bestem Dank für die freund­lichen Grüße sendet herzlichen Glückwunsch zum heutigen Feste im Namen des Präsidiums: Frhr. v. Wöllwarth."

Die neue Fahne ist aus dem Geschäft von Carl Neff in Biberach und kostet 370, sie trägt auf schwarz-weiß-roter Seide mit Querschrift Militärverein Calw" in goldenen Lettern, die übrige Ausstattung mit

Emblemen etc. ist geschmackvoll und mit anerkennenswerther Pünktlichkeit aus­geführt. Ohne Zweifel wird dieselbe sich bei dem demnächstigen Kriegertag in Wildbad jeder andern würdig an die Seite stellen können.

Allein Vereinen aber, den auswärtigen wie den hiesigen, welche zur Verschönerung des Festes durch ihre Teilnahme beigetragen haben, gebührt herzlicher Dank, welcher auch an dieser Stelle zum Ausdruck gebracht sein soll.

* Calw. Am letzten Freitag veranstaltete das Reallyceum einen feier­lichen Schlußakt des abgelaufenen Schuljahres im Georgenäum. Mit dieser Feier war zugleich die festliche Begehung des 100jährigen Geburtstages von L. Uhland verbunden. Die Festrede hielt Hr. Rektor 0r. Weizsäcker. Derselbe entwarf ein vortreffliches Lebensbild des berühmten Mannes als Dichter, Forscher und Vaterlandssänger. Dazwischen erklangen die schönen, fröhlichen Weisen Uhland'scher Dichtung, gesungen von dem gutgeschulten Schülerchor. Die eingestreuten Deklamationen waren ebenfalls Gedichte von Uhland, für Schüler der 7. Klaffe. Karl Schwarzmaier hielt die Ab­schiedsrede. Die Austeilung der Reifezeugnisse für den einjährigen freiwilligen Dienst im Heere, die Verabfolgung von Prämien und Belobungen an fleißige und wohlgeartete Schüler und der ChoralLobe den Herren, o meine Seele" schloß die schöne, durchaus gelungene Feier.

Calw, 9. Mai. Den hiesigen Musikfreunden teilen wir mit, daß uns am nächsten Freitag, den 13. ds. abermals ein Kunstgenuß bevorsteht, indem Herr und Frau Geleng vom Stadttheater zu Straßburg, welche sich bereits im vor. Jahre vor demMuseum" und derBürgergesellschaft" hören ließen, im Verein mit Kapellmeister Alfred Ernst vom Stadttheater in Leipzig, im Waldhornsaal ein Konzert zu geben beabsichtigen. Die beiden erstgenannten sind Künstler von Ruf und bedürfen einer weiteren Empfehlung nicht, umsoweniger als ihre Leistungen hier noch in frischem Andenken sind. Ueber Hrn. Kapellmeister Ernst aber liegen uns einige Berichte vor, in welchen dem hochbegabten Künstler eine begeisterte Bewunderung gezollt wird. Wir halten es für unsere Pflicht, darauf aufmerksam zu machen, daß das Konzert diesmal von Jedermann besucht werden kann, der Zutritt also nicht wiechamals nur den Mitgliedern der beiden Vereine gestattet ist.

§ Hirsau. Vor 2 Monaten hat der Gemeinderat auf Andringen des Bürgerausschusses durch Anbringen von 5 Straßenlaternen zur Dekoration des Ortes beigetragen, denn bei Tage nehmen sich dieselben sehr gut aus. Bei Nacht kann man sie leider nicht bewundern, da sie sich in tiefes Dunkel hüllen, nachdem sie zur allgemeinen Freude der Bürgerschaft ihre schöne Leucht­kraft in einer Nacht erwiesen hatten. Der Grund soll in unüberwindlichen Schwierigkeiten liegen, welche die Bedienung der Laternen in Hirsau mit sich bringe.

Amtliche 7' .

Revier Hirsau.

Fic^tengerörinöe

Die im Staatswald Schleichdorn anfallende Fichtenrinde, zu 400 Ctr. geschätzt, wird

Donnerstag, den 12. Mai, vormittags 11>/z Uhr, in Calw im Gasthof z. Adler im Auf­streich verkauft.

K. Revieramt.

Allbulach.

Solz-Vertiau^.

Die Gemeinde verkauft am Mitt­woch, den 11. Mai, von morgens 8 Uhr an 332Rm.forchene, tannene und buchene Prügel, 50 St. Birken und 5 Eschen. Zusammenkunft im Ort.

Schulrheißenamt.

R u p p s.

MM

Turmuhr- Ver^au^.

Die bis jetzt im Gang befindliche, noch brauchbare Uhr auf der hiesigen Kirche, mit >/. und 2 Stunden-Schlag- werken, wird wegen Abbruchs des Turmes entfernt und am

Donnerstag, den 12. ds., mittags 3 Uhr,

Verkauft.

Calw, 6. Mai 1887.

Stadtschultheißenamt.

H a f f n e r.

Jgelsloch.

Fang- un- Brennholz- Verkauf.

1 Am Sams­tag, den 14. Mai d. I., vor- lmittags von 10 Uhr an, werden auf hies. Rat- Haus aus dem Gemeindewald Steck- winkel sowie Scheidholz verkauft:

317 St. solchen Langholz mit 186 Fm. (angerückt), und 101 Rm. Nadelholzbrennholz.

De» 5. Mai 1887.

Schultheißenamt.

Bertsch.

Weltenschwann.

Wrennhotz-Mrkauf.

Am Mitt- lwoch, den 11. rMai, vormit- Itags 9 Uhr, 'werden aus hie- ' sigemGemeinde- wald

122 Rm. Brennholz und 75 Stück forchene Stangen von 1012 m Länge,

in hiesiger Wirtschaft zum Verkauf gebracht.

Liebhaber werden eingeladen.

Den 7. Mai 1887.

Gemeinderat.

Simmozheim.

Atammkwkz-Veekauf

aus dem Gerechtigkeitswald am

Donnerstag und Freitag, den 12. und 13. d. Mts., je von vormittags Ist Uhr au,

wobei Fichten, Forchen und Weißtannen von 0,30 bis 3,60 Fm. von sehr schöner Qualität und bi» zu 22 Meter Länge gegen Zahlung

vor der Abfuhr zur Versteigerung kommen. Verkaufsquantum im Ganzen 570 Fm.

Käufer sind freundl. eingeladen und wollen sich morgens 9 Uhr im Ort zusammenfinden.

Am 3. Mai 1887.

Schultheiß

Siegel.

Reparaturen

an landwirtschaftl. Maschinen, Mühl­werken, Sägewerken, Bierbrauereien, Pumpen, Hahnen, Waagen rc. rc. be­sorgt bestens und billigst die

mechanische Werkstätte von E. Schweizer in Kiebenzell.

Privat-Aryeigen.

Bitte.

Unter Bezugnahme auf die in Nr. 47 dieses Blattes ausgesprochene, erfolglos gebliebene Bitte bezüglich eines Fahrstuhls für im Kranken- und Armenhaus untergebrachte Gebrechliche und Kranke erlaubt sich die Unter­zeichnete, nachdem die aufstchtführende Krankenschwester neuerdings wieder das Verlangen nach einem solchen geäußert hat, nun um Geldbeiträge zur Anschaffung eines Fahrstuhls für genannte Kranke zu bitten.

Professor Staudenmayer.

Muktzit!

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Simmozheim.

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Johannes Pflu mm.

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He» und Oehmd

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800 Mark

find gegen gesetzliche Sicherheit aus­zuleihen.

Zu erfragen bei der Red. d. Bl.

Altburg.

Reine Miki^cklveine

hat nächsten Donnerstag zu ver­kaufen

I. F. Mohr.