"schlug um. Zwei der Jnsaßsn konnten noch lebend aus dem Wasser gezogen werden, während der dritte, der 19 Jahre alte Metallgießer Friedrich .Kreuzer aus Nürnberg, ertrank. Dessen Leichnam wurde erst heute, nahe der Unglücksstätte, aufgefunden.

Ulm, 29. April. Heute abend vergnügte sich ein Sergeant der Nsu- Ulmer Fußartillerie und zwei einem Neu-Ulmer Kaufmann gehörige Knaben mit Nachenfahren auf der Donau. Am Schmal fuhr der Kahn auf eine sogenannte Ulmer Schachtel a»f, schlug um und warf die Insassen in den Fluß. Der jüngere der beiden Knaben konnte gleich an der Unglücksstätte ans Land gezogen werden, während es den älteren bis gegen die Traßmühle trieb, wo er aber, ebenfalls noch lebend, herausgezogen werden konnte. Auch ber Sergeant selbst rettete sich durch Schwimmen.

Frankfurt a. M., 3. Mai. Das zweite diesjährige Gewitter, das während des ganzen Nachmittags drohend am Himmel gestanden, kam gestern abend in der neunten Stunde hier zum Ausbruch. Ein wohl zehn Minuten dauernder Hagelschauer begleitete dasselbe; wie ein Steinregen Prasselten die Schlossen von außergewöhnlicher Größe auf die Dächer herunter, eine bedenkliche Frühlingsgabe für die eben in voller Pracht stehende Obst­blüte. An diesen Ausbruch der elektrischen Spannung schlossen sich im Laufe der Nacht, die eine überaus stürmische gewesen ist, wohl noch ein halbes Dutzend weiterer Gewitter, so daß der Himmel unablässig von blauem flackerndem Flammenschein erleuchtet war und bedeutende Regengüsse herniedergegangen sind. Keines der Gewitter aber ist über unserer Stadt selbst zum Ausbruch gelangt._

WernnscHLes.

Vom »Osrbolinouin ^vsnsrius" hörte man schon geraume Zeit nichts mehr und fast konnte man glauben, daß diese Neuerung, wie alljährlich so viele Andere, den Weg zum Schuttplatz gewandert sei. Dem sit aber nicht so. Die vorzüglichen Eigenschaften und die Vorteile, die dieses Holzerhaltungsmittel bietet, werden heutzutage nirgends mehr unterschätzt und wenn dasselbe noch nicht in dem Maße die Verwendung gefunden hat, die es verdient, so trägt meist die Bequemlichkeit des Publikums, freilich auch Mangel an Zeit zu einer Imprägnierung der zu konservierenden Gegenstände mittelst Anstrichs, die Schuld, der Preis aber ganz gewiß nicht. Z. B. kostet Oelfarbanstrich sechsmal mehr, auch ist Teer um wesentliches teurer und keinenfalls besser. Wie viele Gegenstände aber können eines Oelfarbanstrichs vollständig entbehren, während ihre Konservierung gegen die Einflüsse der Witterung große Ersparnis zur Folge hätte. Was heute angeschafft und hergestellt wir§, als: Holzbrücken, Kähne, Wasserräder, landw. Inventar, wie Wagen, Karren, Pflüge, Eggen, Pfosten, Gültenfässer u. s. w., sollte alles damit bestrichen werden. Seit dieses Holzerhaltungsmittel in den Handel

kam, sind nun mehrere Jahre verflossen und was damals probeweise davon verwendet worden, hat bereits den Beweis der angegebenen Eigenschaft in deutlicher Weise geliefert. So stellt z. B. eine deutsche Eisenbahnoerwaltung demselben unlängst das folgende Zeugnis aus:

Von zwei durch Zerschneiden eines und desselben kiefernen Diele» erhaltenen Brettstücken, von welchen zur Anstellung eine» Versuchs, das eine in attgestrichenem Zustande, das andere ohne Anstrich im Boden ver­graben worden waren, zeigte das erster« nach drei Jahren keinerlei Merk­male von Fäulnis, während das letztere in angefaultem Zustande an­getroffen wurde".

Carboliniertes Holz bekommt ein hübsches nußbraunes Aussehen, das die Masern durchscheinen läßt. Der Konsum nimmt eine von Jahr zu Jahr immer größere Ausdehnung an.

Langdauernder Starrkrampf. In dem Orte Ober- Mörlen, in der Nähe von Bad Nauheim, liegt wie dem F. I. geschrieben wird seit nahezu einem halben Jahre eine 50 Jahre alte Frau in be­wußtlosem, starrkrampfartigem Zustande wie tot, ohne das geringste an Speisen oder Getränken zu sich zu nehmen. Von Zeit zu Zeit wird die Frau von Krämpfen befallen und gibt dann unartikulierte Töne von sich, ohne jedoch das Bewußtsein zu erlangen. Ein ähnlicher starrkrampfartiger Zustand hatte bei ihr früher schon einmal sieben Wochen gedauert; es trat dann Besserung ein. Jetzt ist der vorige apathische Zustand wieder eingetreten. Dieser Fall ist jedenfalls von hohem pathologischen Interesse.

Eine schauerliche Entdeckung. Eine in Karlsruhe wohnhafte bejahrte unverheiratete Frau erklärte zu Neujahr ihren Haus­leuten, daß sie auf längere Zeit verreisen wolle, und da dies bereits früher schon zeitweilig geschehen war, kümmerte man sich nicht weiter um ihren Verbleib. Da aber die sonst sehr pünktliche Mieterin am 1. April ihre Miete nicht bezahlte, und ein Schutzmann, der derselben den Steuerzettel bringen wollte, die Thüre verschlossen fand, und da auch die Hausbewohner seit einiger Zeit einen Leichengeruch verspürt hatten, schritt man zur gewaltsamen Oeffnung der Thüre. Hier fand man die bereits stark in Verwesung übergegangene Leiche des Frauenzimmers am Boden liegen. Die Frau hatte sich offenbar an der Thüre erhängt und die Leiche war bei fortschreitender Verwesung zu Boden gefallen. Dieselbe war ganz schwarz. Die Frau war bei Ausübung der That mit ihrem vollständigen Winteranzug, Mantel und Hut bekleidet und hat ihren Entschluß also sicher schon währenddes Winters ausgeführt; ihre Leiche hat demnach mehrere Monate, ohne daß Jemand eine Ahnung davon hatte, in der Wohnung gelegen.

In dem städtischen Brauhaus zu Pößneck mußte nach der Altenb. Ztg. ein ganzes Gebräu Märzenbier weggeschüttet werden, weil sich eine tote Katze darin befand. Den Schaden schätzt man auf 1000 oM

Amtliche Bekanntmachungen.

Lieferung von Hölzern und Schnittwaren.

Zum Betrieb des Welzbergsteinbruchs bei Hirsau bedürfen wir fol­gender Hölzer und Schnittwaren:

1) Ladehölzer, kantig, 15/15 cm stark,.100 m lfd.,

2) Gerüstholz, rund, von 1820 cm mittlerem Durchmesser 400 m lfd.,

3) Streckbalken, rund, von 30 cm mittlerem Durchmesser 200 m lfd.,

4) Bretter, 2830 cm breit, 45 m lang .... 100 Stück,

5) Dielen, 56 cm stark, 28 30 cm breit, 45 m lang 100 Stück. Liebhaber zu dieser Lieferung werden nun ersucht, ihre Offerte, in

welchen die Preise pr. lfdn. Meter bei den Hölzern und pr. Quadratmeter bei den Schnittwaren anzugeben sind, schriftlich, versiegelt und mit ent- -sprechender Aufschrift versehen bei der Unterzeichneten Stelle, bei welcher auch die Bedingungen eingesehen werden können, spätestens bis

Sonntag, den 8. Mar 1887, abends 6 Uhr,

einzureichen.

Calw, den 30. April 1887.

Kgt. M.-Maucrmt.

Gechingen.

Bei der Gemeindepflege sind

2««« Mark

in einem oder mehreren Posten gegen gesetzliche Sicherheit und 4>/z»/o Ver­zinsung sogleich auszuleihen.

Schultheißenamt.

F. Ziegler.

Revier Stammheim.

Die Fichten- nn) Tarmenrin-e

von dem bi» jetzt noch nicht numerierten und noch aufzubereitenden Schneedruck- Stammholz (Wulfen und Abbrüche) in den Distrikten Dickemerwald, Stamm- heimermark und Weiler, zus. ca. 200 Äm., wird am

Samstag, den 7. Mai, vormittags 9 Uhr,

im Rößle in Stammheim pr. Fest­meter Stammholz zur Selbstaufberei- tunq verkauft._

Weilderftadt.

Farrenmarkt.

Mit dem am Montag, den S. Mai 1887, hier stattfindenden Vieh­markt ist ein Farrenmarkt verbunden. ^

Besitzer schöner junger Farren find zur Ausstellung ihrer Tiere eingeladen.

Farrenhaltern bietet sich angesichts de» hier und in der Umgegend vor­handenen schönen Viehschlag» günstige Kaufsgelegenheit.

Am 1. Mat 1887.

Stadtschultheißenamt.

B eyerle.

Privat-Aryeigen.

Calw."3. Mai 1887.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die uns bei dem Tode unserer lieben unvergeßlichen

Emilie Barth

zuteil wurden, für die vielen Blumenspenden, den Ge­sang ihrer Altersgenossinnen und die Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte sage Allen, namentlich auch den Herren Ehrenträgern, den innigsten Dank.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

I. WeicHert, Bierbrauer.

Dan^agmtg.

Allen denen, welche unserer A». L, l- Mutter und Großmutter ZMW Friederike Angerbauer EW8^in ihrem schweren Leiden so viel Liebe erwiesen haben, sowie für die zahlreiche Leichenbegleitung, beson­ders auch den Herren Ehrenträgern, sagen wir unfern herzlichen Dank.

Die teaarraäea Lmterökiebcnra.

Sonntag, de« 8. Mai, vormittags 9 Uhr

kath. Hotlesdienst.

MM V.-'V.O. Infolge freund- Einladung de» Mili- - Vereins zu dessen Fahnenweihe am Sonn- tag, den 8. Mai, sammelt sich der Verein um 1 Uhr beim Vor­stand.

Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten.

In ein Bad wird ein tüchtiges, älteres

Mädchen

für die Bäder gesucht.

Zu erfragen bei der Red. d. Bl.

Militär-Verein.

erwartet wird. ^ ^ ^ ^

Drr Vorstand.

SchkafgSnger

«erden armenommen bei

I. Sattler, Schuhmacher.