Scheiben an der Eingangsthür zum Quartier des Leib­chirurg eu Hirsch ein. Die Gerüchte von bei den Exzessen vorgekommenen Verwundungen und Tötungen bezeichnet der Reg.-B." als durchaus unbegründet. In kein städtisches Hospital seien Verwundete gelangt. Der Minister des Innern verfügte das Verbot der Einzelnummern der Ztg. Kiewlianin" für einen Monat.

Asien.

Hiroshima, 2. März. Nach einem amtlichen Bericht des Marschalls Oyama wurden am 27. Febr. die Chinesen in der Nähe von Tapingshan geschla­gen. Am Nachmittag griffen 13000 Chinesen Hait- scheng an, wurden zurückgeworfen und zogen sich in der Richtung nach Jinkao zurück. Der Verlust der Japaner betrug 20 Tote und 250 Verwundete, die Chinesen verloren 200 Tote, die Zahl ihrer Ver­wundeten ist unbekannt.

Kleinere Mittei ln« gen.

Tübingen, 4. März. Unser Rathaus-Storch hat sich durch den unaufhörlichen Schnee nicht abhalten lassen, hier einzuziehen und sein altes Nest zu inspizieren. Am Samstag wurde er zum erstenmale hier gesehen.

Biber ach. In der Nacht vom Dienstag auf Mitt­woch wurde ein verheirateter Arbeiter dahier, während er im Bette lag, in den Kopf geschossen. Ob derselbe sich die Verwundung selbst beigebracht hat, oder ob ein Mordver­such vorliegt, wird die eingeleitete Untersuchung zeigen. Die Frau des Verletzten und eine weitere Person wurden als verdächtig in Haft genommen. Das Befinden des Verletzten, der sich im Spital befindet, ist den Umständen nach befriedigend.

Eine recht bedenkliche Art der Strafrechtspflege berTaub.- u. Frk.-B." Der Sohn einer armen Familie in Hottingen (Baden) hatte im Wald Tannenzapfen gebrochen. Hierbei wurde er vom Waldhüter überrascht; er ließ die Zapfen zurück und floh. Der Waldhüter er­mittelte den Knaben und trotz der Vermittlungsversuche des Vaters der Schaden betrug 10 wurden dem Jungen

2 Tage Haft zugesprochen, die er nachts in grimmiger Kälte absitzen mußte, während er am Tage mit Schneesegen be­schäftigt wurde. Nach Hause zurückgekehrt verfiel er in eine schwere Krankheit, der er nach ein paar Tagen erlag. Eine amtliche Aufklärung dieses Vorfalles wird voraussichtlich nicht auf sich warten lassen.

Kostbare Briefmarken. Ein Bankier in Frankfurt a./M. hat einen Agenten nach Kopenhagen geschickt, um mit einem dortigen Arzt über den Ankauf seiner einzig dastehen- >><>" Sammlung australischer Briefmarken zu verhandeln. Arzt fordert für seine Sammlung 100000 Kronen, ge- i sind ihm 75000.

Netz, 3. März. Auf dem Schlachtfelde von Grave­wird z. Z. der 30 m hohe Aussichtslurm in der Nähe

der berühniten Ferne St. Hubert errichtet. Der Standort des Turmes ist der höchste Punkt des Schlachtfeldes, so daß man von dort aus dasselbe in seiner ganzen Ausdehnung etwa 30 Irin Breite und 10 km Tiefe übersehen kann. Zur Feier der 25jährigen Wiederkehr der Schlachttage vom 14. bis 18. August werden bereits bedeutende Vorkehrungen getroffen. Zur Unterbringung der besuchenden Kriegervereine hat die Militärverwaltung die Ueberlassung von Wellblech­baracken zur Herrichtung von Massenquartieren zugesagt. In der sog. Schlucht wird eine militärische Feier veran­staltet werden.

Auf nach Peking! Aus Berlin schreibt man vom 26. Febr.: Von Berlin in ihre Ferne Heimat gedampft sind gestern sämtliche japanische Offiziere, die behufs ihrer militärischen Ausbildung im deutschen Heere dienten. Vor 14 Tagen erreichte die Herren ein Telegramm ihres Kriegs­ministers, des Marschalls Oyama, Führers der II. Armee, der sie anwies, ihre Truppenteile zu verlassen und sich in Berlin zu gemeinsamer Abfahrt zu sammeln. So kamen Sie aus den verschiedensten Teilen des Reiches, in denen sie in Garnison gelegen, herbei, 12 an der Zahl und alle Waffengattungen vertretend. Hauptmann Osawa diente beim Trainbataillon Nr. 11, Rittmeister Mitake hatte den Braunschweiger Husaren angehört; bei der Garde-Fuh-Ar- tillerie hatte Herr Sato, beim Regiment Göben Herr Aa- mamoto gestanden. Zur Telegraphenschule war Hauplmann Kitagawa, zu den Pionieren Premierlieutenant Hayaski kommandiert gewesen u. s. f. Die hiesige japanische Kolonie hatte es sich nicht nehmen lassen, den Vertretern ihrer tapferen Armee die nun im Begriffe standen, gegen den Feind zu ziehen, ein Abschiedsfest zu geben. Nach deutscher Art ward das Fest beim Gerstensaft gefeiert, zu welchem Zwecke man ein in der Karlsstraße gelegenes Restaurant gewählt hatte. Hier fanden sich außer den Offizieren die Herren der Gesandtschaft, der Gesandte Vicomte Aoki an der Spitze, nebst 34 Landsleuten, überwiegend Studierende unserer Hochschulen, ein. Die feierlich gehobene Stimmung, die anfangs herrschte, ging unter der Einwirkung des schäu­menden Gerstensaftes bald in eine siegestrunkene über, und die Fröhlichkeit triumphierte über den Ernst des Augen­blicks. Heute sind die Herren in See gegangen. Am 14. März werden sie sich in Vancouver einschiffen und hoffen am 28. in Jokohama zu landen.

Unter dem MerkwortEin Fall württembergischer Königstreue in Trier" wird demN. Tagbl." zugeschrieben: Ein bei dem dort garnisonierenden Jns.-Reg. v. Horn (3. Rhein.) Nro. 29 als Hauptmann stehender Württemberg,: beschenkte anläßlich des Geburtsfestes Se. M. des Königs die bei seiner Compagnie dienenden Württemberger mit einem Geldgeschenk, befreite selbige für diesen Tag vom Dienst und beurlaubte sie für den Abend.

Venedig, 4. März. In Porto Maurizio stürzte sich ein elegant gekleideter Fremder in einen Abgrund, wo er tot liegen blieb. Nach Vorgefundenen Papieren dürfte er ein russischer Graf sein, der wegen großer Spielverluste in Monte Carlo Selbstmord verübt hat.

Peter Rosegger veröffentlicht in seiner Monatsschrift Heimgarten eine längere Erklärung über sein Verhältnis zu seinem bisherigen Verleger A. Hartleben in Wien. Darin weist er nach, daß von 1880 bis 1893 dreißig Bände seiner Werke in dem genannten Verlage erschienen sind, von denen einzelne 5. 6, 7, seinMaldschulmeister" sogar sechzehn Auflagen erlebt haben. " Und obwohl die ersten Auflagen nie unter 5000 Exemplare stark waren, hat Ro­segger in den 13 Bertragsjahren alles in allem noch nicht 30000 Gulden Honorar von Hartleben erhalten. Der Autor hat jetzt, um von dem lebenslänglichen Vertrag befreit zu werden, gegen seinen Verleger einen Prozeß angestrengt, dessen Ausgang in der litterarischen Welt mit besonderem Interesse entgegengesehen wird.

Die Influenza tritt in Petersburg sehr heftig aus und es sollen augenblicklich, wie man uns mitteilt, nicht weniger als 50000 Personen an der Krankheit leiden; auch sind viele Todesfälle infolge von Influenza vorgekommen.

Ein Südsturm beschädigte die im Hafen von Mar­sala verankerten Schiffe beträchtlich. Das Denkmal für die Landung der Tausend wurde umgestürzt und viele Ge­bäude beschädigt.

Handel L Verkehr.

Stuttgart, 2. März. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per 100 Klg.: Weizen, La Plata ^ 14.80, Azima 14.90, Niederbayer. Ia. 16.50, Ungar. 17., Eupatoria 15.50, Kernen, Oberl. 1-r. 14.7515., Haber, Alb la. 13.10, Alb 11.80, Ackerbohnen 12.50.

Stuttgart, 2. März. (Mehlbörse.) Suppengries: Fklbis FL , Mehl Nr. 0: FL 26. bis FL 27., dto. Nr. 1: FL 24. bis ^ 25., dto. Nr. 2: FL 22.50 bis FL 23., dto. Nr. 3: FL 20. bis FL 20.50, dto. Nr. 4: FL 17. bis FL 17.50. Kleie mit Sack F( 5.50 pro 100 Kgl., je nach Qualität.

Ulm, 4. März. Der heutige Ledermarkt ist beson­ders in Schmalleder und Wildleder gut beschickt. Da­gegen ist die Zufuhr von Sohlleder und Lohgarenhäuten mäßig. Der Verkauf geht heute vormittag langsam von statten.

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- - ' Auster umAsbsnä krank». ' ' ^

Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt eine Bei­

lage, betr. Kundmachung von P. H. Jnhoffen's gebrann- tem Kaffee, bei. _

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.

Stadtgemeinde Nagold.

Brennholz-Verkauf.

Aus Distrikt Lemberg, Abt. unterer Teichelwald, DistriktKillberg Abt. Katzen­steig, Kreuztanne, Buch, Linsenweg, obe­res Buchschlägle, obere Lache, Slelles- buckel,untere Lache und Hinterer Dachs­bau kommen als Scheidholz am Samstag den 9. März zum Aufstreich:

4 Rm. eichene Scheiter und Prügel und 5 Rm. eichenes Stockholz (im Dachsbau); 130 Rm. Nadelholz- Scheiter und -Prügel; 150 St. ei­chene und 1800 Stück Nadelholz- Wellen.

Zusammenkunft zum Borzcigen am Samstag, morgens 8 Uhr, auf der Höhe der Freudenstädter Straße beim Kirschenbäumle, zum Verkauf nachm. 1 Uhr im Gasthaus zumSchwanen" dahier.

Gemeinderat.

Nothfelden.

Bau-Akkord.

Zu einem Scheuern-Anbau mit ca. 7800 Meter Bauholzbedarf werden für Holzlieferung und Verar­beitung, fertig an Ort und Stelle auf­gerichtet, auf lfd. Meter mittl. Holz­stärken, sowie auf vorkommende Mau­rerarbeit, bestehend in ca. 10 cdm Stock- und Sockelgemäuer, 150 gm Riegelgemäuer, p. cdm und gm Hand­arbeit und Taglohnarbeiten betreffende Offerte innerhalb 10 Tagen erbeten, um nach Ablauf dieser Frist das Weitere entsprechend einzuleiten.

Im. Gottl. M-lf.

Amtliche Md Mvat-ötkimntumchMgen.

Beschälstation Herrenberg.

Auf der hiesigen Station decken vom 4. März bis IS. Juni ds. Js. die K. Landbeschäler

1) schwaiMaun, von Faust, Änglo-Norrnänner.

2) , kastanienbraun, von Mac-Mahon, Anglo- Normäuner.

Das Deckgeld beträgt 6 FL, für Ausländer 8 FL, welche beim ersten Vorsühren der Stute vor dem Probieren zu bezahlen sind.

Probiert wird präzis zu den nachstehenden Hitunden:

Im März morgens 7 Uhr, im April, Mai und Juni morgens 6 Uhr, in allen 4 Monaten je mittags 11 Uhr und abends S Uhr.

Ist das Probieren vorbei, so darf auf Befehl des K. Land-Oberstall- meisteramts kein Pferd mehr angenommen werden, worauf man die Besitzer besonders aufmerksam macht.

Die Gebühr für den Beschälschein beträgt 40 -Z.

Herrenberg, den 3. März 1895.

K. Weschäkauffichlsaml:

Haas, Oberamtstierarzt.

LSLr. /FFF,

wAF/smH. LH/Ks/snrn/s/r

L«vI»nanKvi» fertigt schnell und billig 6. W. 2 .

Egenhausen.

Zagdverpachtung.

Am Samstag den 9. d. M., nachmittags um 1 Uhr, wird das Jagdrecht hiesiger Markung auf dem Rathaus dahier auf die Dauer von 3 Jahren verpachtet, wozu Lieb­haber, unbekannte mit Vermögenszeug­nissen versehen, eingeladen werden.

Gemeinderat.

E b h a u s e n.

Ein zum zweiten mal jetzt 13 Wochen trächtig.

Mutterschwein

verkauft Schiittle, Hechelmacher. Nagold.

Milch

ist zu haben bei

G. Hirth.

Die Ziehung der

ksutlikigei- kottoiis

ist bis zum 21. März 1895

Verschoben.

sM- Lose -ML

sind wieder vorrätig bei

kil. IV. L»L86».