beim Anblick dieses Häufleins, das heute in gemeinsamem Zusammenwirken den rechts vom Fluß stehenden sächsischen Waffenbrüdern zur Unterstützung dienen soll. Es ist etwa eine halbe Stunde verflossen, und schon benachrichtigt hef­tiger Kanonendonner den Harrenden, daß der Angriff be­reits begonnen. Allgemeine Aufmerksamkeit ist in die Reihe getreten, verbunden mit Sorge, wie wird es um die im Feuer stehenden Kameraden stehen, und jeden zieht's, die­selben bald unterstützen zu dürfen. In dieser Stimmung und Stellung ist ein Teil des Vormittags verflossen. Da kommt eine Ordonnanz angesprengt mit dem Befehl: Artillerie vorrücken!" Reiterei und Infanterie bleibt auf dem Platze. Es gilt Eile, denn der Feind will die Kämpfen­den auf ihrem Flügel (den die Brigade in zurückgezogener Reservestellung besetzt hält) in der Flanke angreifen. Keine Zeit ist zu verlieren. Die einzelnen Batterien rücken nach erfolgter Weisung auf ihre Positionen. Das Terrain dort­hin ist schon unsicher gemacht, denn die auf dem gegenüber­liegenden Hügel gut verschanzte Festungsartillerie hat diese schon bemerkt und Richtung auf sie genommen. Drüben steigt rin Dampsqualm über dem andern auf, und schon ist das unheimliche Schwirren der kommenden Granaten hörbar, noch einen Augenblick und diese schlagen an verschiedenen Punkten in die Erde ein. Die Explosion der Geschosse erfolgt, und die in Haushöhe geworfenen Erd­klöße bestätigen, daß dieselben schweren Kalibers sind. Doch sind sämtliche zu kurz gegangen und haben die vorrückende Batterie nicht erreicht. Verbesserte Richtungen stehen bevor, und schon blitzt es wieder auf; das verderbenbringende Sausen wird hörbar und mit jedem Augenblick heftiger, es scheint, als wolle dies Ungetüm alles durchbohren, die Pferde stutzen und fangen an unruhig zu werden; diejenigen, über deren Köpfe die Granaten wegfliegen, ducken sich un­willkürlich sie ist zu weit gegangen, mehrere nachkom­mende folgen ihr dorthin. Aber vorwärts muß es gehen, um die Mauer des vorwärts liegenden Orts, welche die Straße auf der dem Feinde zugekehrten Seite deckt, zu un­gesehenem Vorrücken zu benützen. Dies ist geschehen, wäh­rend der Gegner sein bewegliches Ziel verfolgt. Die Batterie, welche nach dem Schloß befehligt rst, bewegt sich im raschen Gange in der Mitte der Ortschaft, und die eisernen Grüße folgen ihr auch dorthin. Es erfolgtHalt!" Die Geschütze werden einzeln durch ein Thor in einen Garten gefahren, der dicht an der rechten Seite der Straße liegt. Das in demselben stehende Schloß bietet die nötige Deckung um vom Feinde unbeachtet die Geschütze an ihre Stelle zu bringen. Während die Munitionswagen in der Straße dicht an der Mauer placiert worden, sind die Kanoniere mit Vorschieben der Geschütze beschäftigt, dies selbst ist das Werk einiger Augenblicke. Die Position ermöglicht eine rasche Uebersicht, und ein Blick reicht für den Kano­nier hin, um sich an der im Thal vorrückenden feindlichen

Kolonne ein Ziel zu finden. Ein erfolgreicher Anfang er­mutigt jeden, bis der gegenüberliegende Berg durch das lebhafte Feuer die Stellung bemerkt hat, und dieser macht sich nun zur Aufgabe, ebenso zu erwidern, obwohl die Batterie nicht ihn, sondern seine Schutzbefohlenen zum Ziele hat. Ungünstiges Terrain macht der diesseitigen Infanterie ein Unternehmen unmöglich, und hat aus diesem Grund die Artillerie ihr möglichstes zu thun. Durch die Kano­nade werden die in der Nähe liegenden Forts und Re­douten aufmerksam und beschließen, uns in ein furchtbares Kreuzfeuer zu nehmen. Die diesseitigen Feldgeschütze können sich wegen zu großer Entfernung und Festigkeit dieser Ziele nicht einlassen, wirken aber um so kräftiger auf die im Thal noch aufgefahrene feindliche Feldartillerie, insbeson­dere auf den Punkt, welchen die französische Infanterie zu überschreiten beabsichtigt. Die Stellung der Batterie wird mit jedem Augenblick bedenklicher und gefahrvoller. Immer näher und präziser wirft der Gegner seine Geschosse. Vor den Mündungen der Geschütze rechts und links steigen gewaltige Erdsäulen empor, verursacht durch einschlagende platzende Granaten, welche die hartgefrorene Erde mit furchtbarer Gewalt in Haushöhe trichterförmig nach auf­wärts treiben. Mehrere der zischenden Ungetüme haben schon den Weg mitten in die Batterie gefunden, während zu weit gehende den Munitionswagen drohen. Das Feuer wird immer furchtbarer, so daß der Boden unter den Füßen zu weichen scheint; doch giebt es keine Zeit, an die Gefahr zu denken. Das Feuer wird lebhaft fortgesetzt, nur not­gedrungen werden kurze Pausen gemacht, um des massen­haften Pulverdampfes wegen wieder etwas freien Ueberblick zu gewinnen. Viele einschlagenden Granaten werden nimmer beachtet. Es bohrt sich eine solche neben einem Geschütz in die Erde ein, fügt aber bei der Explosion weder Mann­schaft noch Geschütz Schaden zu. Auf dem linken Flügel fliegt eine andere einem Offizier dicht am Hals über die Schulter weg und schlägt einige Schritte hinter demselben ein, ohne Schaden zu thun, obschon der Luftdruck derselben den Offizier mit gewaltiger Wucht zu Boden schleudert. Eine Geschützbespannung leidet Not; einem Pferd ist ein Hinterfuß abgerissen, ein anderes total in Stücke gerissen, ein drittes am Kopf schwer verwundet, einem vierten das Kummet zerrissen, ohne sonst beschädigt zu sein, und viele leichtere Verletzungen folgen. Eine Granate findet den Weg unter eine Protze ohne diese zu berühren und explo­diert zwischen beiden Stangenpferden, die wunderbarer Weise keinen Schaden leiden, aber der Stangenreiter ist im Rücken verwundet. Die Flugbahn derselben eine Hand hoch höher in die Geschoßkasten und eine Explosion mit den schauerlichsten Folgen wäre sicher gewesen. An den Geschützen geht alles gut, und nur wenige Kanoniere sind leichter verwundet, welche nach dem Verbände wieder an ihre Stelle treten. Dank des durch große Entfernung ent­

stehenden hohen Fallwinkels der feindlichen Geschosse, sowie des steil abfallenden Vorterrains, durch welch glücklichen Umstand die fast senkrecht tief in die Erde eindringenden Granaten schwersten Kalibers ihre Wirkung als Percussions­geschoß größtenteils verlieren, hat die Batterie hier im Zentrum verhältnismäßig geringe Verluste, während die im rechten und linken Flügel der Angriffsfront postierten 2 Batterieen auf flachem Felde unter schweren Verlusten ihre Stellung behaupten. Ein Augenblick der Ruhe tritt diesseits ein. Der Feind im Thal ist zum Weichen gebracht, und dem Zweck entsprechend werden die Geschütze hinter das Schloß in Deckung gebracht. Die Festungsartillerie setzt ihr Feuer in gleicher Pause fort, und ist nun wäh­rend dieser Zeit der größte Teil des Nachmittags verlaufen, ein nochmaliger Zusammenstoß für heute nicht mehr wahr­scheinlich. Die Mannschaft in Mäntel gehüllt, verschafft sich einige Bewegung, soweit es die Pflicht gestattet. Eine ernste Stimmung ist allgemein und werden gegenseitig die Wunder dieser Stunden besprochen. Der Roheste giebt dem Allerhöchsten die Ehre, der allein geholfen hat. Vor ein­brechender Dunkelheit erhält die Artillerie Befehl, in die alte Station einzurücken. Nach vollendeter Munitionser­gänzung geschieht dies, und jeder begiebt sich in sein am Morgen verlassenes Quartier mit der vollen Ueberzeugung und innigsten Dankesgefühlen, daß an diesem Tage nur Gott a llein Schutz und Hilfe war. _

Wer sich eine anzuschaffen

beabsichtigt, wende sich in seinem eigenen Interesse vertrauensvoll an das von v.

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Die Sammler von Cigarrenspitzen

zu Gunsten der Witwen und Waisen des Württ. Kriegerbundes werden sreundlichst gebeten, das Ge­sammelte baldmöglichst bei Unterzeichnetem abzugeben, da die Absendung nach den Feiertagen erfolgen sollte. Alle diejenigen, welche sich für die Sache interessieren, können das bis jetzt ersammelte Quantum einsehen bei Seminardiener Zsjfeltzardt.

Hiezu da s Unterhaltungsblatt Nro.51._

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaifer'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.

Amtliche und Privat-SekanntmuHlmgen.

Stadtgemeiude Nagold.

Stangen- u. sNrenn- Kol'z-Werkauf.

Distrikt

Galgenberg Abt.

Ländlesberg kommen am Samstag den 28. Dezbr. zum Aufstreich:

I. rottannene Derbstangcn in kleinen Losen und zwar:

55 Stück über 13 m, 71 St. 10 bis 13 in u. 21 St. 7 bis 10 in lang.

II. Brennholz; meist forchenes:

160 Rm. Nadelholz-Scheiter und -Prügel nebst 1200 St. Nadelreis.

Zusammenkunft und Beginn mit dem Staugcn-Berkauf' morgens 9 Uhr auf der Herrenbergerstraße beim Kneippbad.

Gemeinderat.

Stack?» Isrr bei G. W. Zaiser.

Emmingen.

Langholzverkauf.

Montag Iden 23. Dezbr. d.Js.,

^ ^mittags 10 Uhr, ».kommen aus hies. Rathaus zum Verkauf 171 St. Langholz mit ca. 70 Festm.

Gemeinderat.

MKW

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ist das beste Mittel, um Ratten und- Mäuse schnell und sicher zu vertilgen. Unschädlich für Menschen und Haustiere. Zu haben in Paketen ä 50 Pfg. bei

Nagold;

.4ctlolk S i Wildberg.

13 . Sammel-Liste für die Hagelbeschädigten.

Än Gaben sind eittgegangen:

Bei Stadtpfarrer Dieterle bezw. Dekan Römer von: Aichschieß, Dank­festopfer 8 Frickenhosen, Dankfestopfer 70 1 Packet Kleider und Garn

mit Poststempel Kleinbottwar, Sammlg. des Pfarrer Ströle in Warth 11 Erntedankfestopfer von Bretlach 23 Sammlg. in Dünsbach 25 Dankfest­opfer in Dapfen 16 Gottlob Hesser, G.-R. in Cleversulzbach 1.12, Daniel Schüler das. 1 Pfarramt Gschwend 1 Packet Kleider. Zus. -- 155.12.

Bei Oberamtmann Bogt von: Durch Kaufmann E. Breuninger zum Großfürsten. Manusakturwarengeschäst in Stuttgart 1118-vL, Gern. Amt Duß­lingen Hauskollekle 69 ^ Opfer 11 Pfarramt Unterlenningen 14,/^, durch das Pfarramt Oberislingen, OA. Freudenstadt, von Oberiflingen -/L 20.40, Schopslo.h 41.60, durch das Pfarramt Gaggstadt bezw. Oberamtssparkasse Gerabronn 1 K. Pfarramt Rente, OA. Biberach, Sammlg. ^ 23.10, K. Pfarramt Aldingen, OA. Ludwigsburg. Opfer 20 -, Oberamtmann Wendel­stein m Horb II. Gabe 10 Frau Privalier Stahl daselbst 10 durch Oberamlm.nin Schmidt in Geislingen von der Gemeinde Wiesensteig 50 .H, Amts­richter S. in Geislingen 3 Gemeindepfl. Kohn in Hofstett a. St. 3 Stadtpsarramt Owen, OA. Kirchheim 16 Schulth.-Amt Oberjesingen, OA. Herrenberg Hauskollekte 67 Stadtpfarramt Weilheim u. T. ^ 83.52, K. Kath. Dekanatamt Markelsheim, OA. Mergentheim 184.10, Schulth.-Amt Neuenhaus, OA. Nürtingen, Hauskollekte ^ 51.05, durch Oberamtmann Pommer in Saulgau ^ 41.50. Zus. 1837.27.

Bei Emil Zaiser in Nagold von: Hrn. Huber in Tuttlingen 3 L. F. Plouquet, Heidenheim 20 Zus. 23.

Gesamtbetrag der 13. Sammelliste 2015 ^ 39 -Z.

Allen Gebern herzlichen Dank.

Nagold, den 16. Dez. 1895. K. gemeinsch. Oberamt:

Vogt. Römer.

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In Nagold zu haben in der Lulsor'schen Buchhandlung u. ckAiollr. Kaufmann.

Kcrtenber 1896

empfiehlt