Spezialitäten-TheaterZum Stein" handhabt er zentnerschwere Eisenmafssn mit größter Eleganz. Emil Rauke ist 411 Pfund schwer und von mittlerer Oröße. Der Umfang seines Unterarms beträgt 45 Ctm., des Oberarms Ü8 Ctm., des Oberschenkels 103 Ctm., Brustweite 165 Ctm. und der Um­fang des Leibes 190 Ctm. Ec verrichtet mit einem 108pfündigen Gewehr echt preußische Griffe und Exerzitien; eine eiserne Hantel von 200 Pfund -wirbelt der Atlet in allen Stellungen über seinen Kopf. Die für die Zu­schauer anziehendste Nummer ist das Stemmen eines Eisenklumpens von 212 Pfund, ebenso das Spiel mit einer großen Eisenkugel, die Rauke an einer Kette im Kreise herumschwenkte, um plötzlich mit einem unheimlichen Krach auf das Genick des Künstlers niederzuschmettern. Gewöhnlich wird dieser kolossale Nackenschlag von dem weiblichen Teile des Publikums durch einen Angstschrei ausgezeichnet, während sich das stärkere Geschlecht unwill­kürlich bückt und instinktiv nach dem Rockkragen faßt. Das bekannte Allsten« lächeln verscheucht indes jede Besorgnis und die Kugel saust noch einige 'Dutzend Male in das Genick zurErholung", wie Rauke behauptet. Um die vollständige Beweglichkeit seines massiven Körpers in bestem Licht zu zeigen, erscheint der Artist schließlich alsTänzerin Pauline" und imitiert in kurzem Röckchen mit süßlicher Miene und erstaunlicher Elastizität alle Künste einer geschulten Balleteuse.

Berlin, 20. April. Im Jahre 1886 wanderten aus Deutsch­land nach überseeischen Ländern laut der dem Reichtage heute übergebenen Statistik 66,600 Personen aus, gegen 88,900 in 1885 und 126,500 in 1884.

Madrid, 19. April. Ueber das gegen Bazaine ausgeführte Attentat meldet man der Köln. Ztg.: Gestern nachmittag gegen 3>/, Uhr drang ein Franzose in die Wohnung des Marschalls Bazaine ein und ver­

setzte ihm nach einer kurzen Unterredung einen Dolchstich am Kopfe. Der Franzose wurde sofort festgenommsn; er nennt sich Louis Hillair and, will in La Rochelle geboren sein und erklärte, ec habe sein Vaterland rächen wollen. Hillairand focht als Freiwilliger während der Belagerung von Paris, die Uebergabe von Metz scheint einen tiefen Eindruck auf sein Gemüt gemacht zu haben, seitdem Habs er sich fortwährend, so behauptet er, mit dem Gedanken getragen, Bazaine zu ermorden. Schon im Jahr 1884 kam er zu dem Zwecke nach Madrid. Die Verwundung Bazaine« ist nicht schwer. Hillairand zeigt keinerlei Reue über seine Tzat und behauptet, sein Dolch sei vergiftet gewesen. Nach den neuesten Nachrichten macht die Verwundung den Asrzten keine Besorgnisse. Die Vergiftung des Dolches ist bis jetzt nicht erwiesen.

Gottesdienste am Sonntag, den 24. April 1887.

Vom Turme: Nr. 383. Vorm -Pred. Hr. Dekan Berg. Abendmahlsfeier der Ncu- konfirmicrten. Nachm.-Predi.,t um 2 Uhr in der Kirche, Hr. Helfer Braun.

Montag, den 25. April, morgens 8 Uhr in der Kirche: Gottesdienst zum Eintritt in das neue Schuljahr, Hr. Helfer Braun.

Gottesckieaste ia äer Metkioäiftenkapekke am Sonntag, den 24. April 1887. Morgens 9 Uhr, abends 8 Uhr.

Vom Schultheißenamt beglaubigt. Hirrlingen OA. Rvttenburg, Württemberg. Seit 4 Monaten brauche ich gegen mein schon jahrelanges Magcnleiden dre berühmten Apotheker R. Brandt'« Schweizerpillen, welche mir so gute Dienste leisten, daß ich nicht mehr ohne dieselben sein kann, und sie fortwährend gebrauchen werde, daher auch allen denjenigen, welche mit solchen »der auch ähnlichen Leiden behaftet sind, die SLweizerpillen aufs beste der Wahrheit gemäß empfehlen kann. Fr. Fechter, Geometer und Kaufmann. Die Aechtheit der Unterschrift beglaubigt. Schultheißenamt. (L. S.) Apotheker R. Brandt'« Schweizerpillen sind L Schachtel ^ 1 in den Apotheken erhältlich, doch achte man auf da« weiße Kreuz in rotem Grunde mit dem Namenszug R. Brandt'S.

Amtliche Bekanntmachungen.

Kgl. Amtsgericht Calw.

Oefferrtliche Ladung.

Carl Ruhl, Bäcker, geb. den 21. April 1858 in Althengstett und zuletzt dort wohnhaft, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubnis ausgewandert zu sein.

Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs.

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts Hierselbst auf Mittwoch, den 8. Juni 1887, vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht Calw zur Haupiverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach H 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehrbezirkskommando .zu Calw ausgestellten Erklärung verurteilt werden.

Calw, den 16. April 1887.

Amtsgerichtsschreiber Keller.

Forstamt Alten steig.

Die heurigen Jagderträge der Re­viere Enzklösterle, Hofstett, Pfalzgrafen­weiler und Simmersfeld an Rot-, Reh- und Auerwild im ganzen oder nach "Revieren werden unter den bisherigen Bedingungen im Submissionswege hie« mit ausgeboten.

Eröffnung der Offerte und sofortige Entscheidung über Zuschlagserteilung wird am Montag, den 2. Mai l. I., vormittags 11 Uhr, auf der Forstamts, kanzlei stattfinden.

Altensteig, den 20. April 1887.

K. Forstamt.

Frank.

Revier Hirsau.

Stamrrchoh°Verka«f.

Am Mittwoch, den 4. Mai, vormittags 9 Uhr, werden aus Bad­wald, Brandhalde, Kolberg, Kolstich, "Tränkwasen, Kutschenwald, Muckmiß, Stockhäule, Blindbachhalde und an "Scheidholz vom ganzen Revier verkauft:

1956 St. Langholz mit 330 Fm. I./H. Kl. und 1106 Fm. IU./IV. Kl., 35 Baustangen mit 6 Fm., 400 St. Sägholz mit 186 Fm. I./UI. Kl. und 1 Eiche mit 3 Fm.

Zusammenkunft auf dem Rathaus in Calw.

Revier Hofstett.

Weg- und Wiesenöau- Accord.

Die Korrektion des Kleinenzthal- weg« zwischen Rehmühle und Neubach- liube wird am

Montag, den 25. April, Vormiltaas 11 Uhr. im Gasthaus zur Rehmühle im Sub- miisstonsweg vergeben.

Der Voranschlag beträgt für Erdarbeiten .... 3700 Chaussierung . . . 3100 Maurer- u. Steinhauer­arbeiten .... 2000 Die Offerten sind bis spätestens 25. April, vormittags i/zll Uhr bei der K. Forstwächterstelle in Rehmühle, bei welcher die Pläne und der Kosten­voranschlag zur Einsicht aufliegen, ab­zugeben.

Mittags 12 Uhr findet ebendaselbst die Vergebung der Melioration der sogen. Bauerswiese im Kleinenzthal, Parz. Nr. 147 und 148 der Markung Agenbach, statt.

Der Voranschlag beträgt für Erdarbeiten .... 538 Maurerarbeiten ... 68

Emberg.

Verkauf

von forchen

Am Mitt- jwoch, den 27.

Mts., mit- Itags 1 Uhr, 'werden von der Gemeinde 35 Rm. Pfahlholz

zuni Verkauf gebracht.

Zusammenkunft auf dem Rathaus. Käufer stiid freundlichst eingeladen.

Gemeinderat.

Speßhardt.

Hah-Verkauf.

Am Montag, den 25. April, mit­tag« 1 Uhr. werden bei Speisewirt Lör- cher au« dem Ge­meindewald Allmand

an der Straße von Calw nach Zavelstein 55 Stück forchen Langholz mit 31,13 Fm., und 600 St. dto. zu Pfahlholz, mit 116,25 Fm., im Aufstreich verkauft.

Liebhaber sind eingeladen.

Anwaltamt.

P f r o m m e r.

Privat-Auzeigeu.

Sonntag, de« 24. April,

vormittags 9 Uhr

kath. Gottesdienst.

Calw, den 21. April 1887.

jeige.

Allen Freunden und Be- , kannten teilen wir mit, daß unsere liebe Schwester und ^ Tante,

Marie Schmid,

nach kurzem Krankenlager heute abend 5 Uhr sanft verschieden ist.

Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag um 4 Uhr statt.

Im Namen der Hinterbliebenen: der trauernde Bruder Heinrich Schmid.

Bitte.

Um Kranken und Gebrechlichen, welche im hiesigen Kranken- und Armen­hause untergebracht sind, unter anderen auch einem beider Füße beraubten Manne, den Genuß der frischen Luft im Freien zu ermöglichen, wäre ein Fahrstuhl für das Krankenhaus er­wünscht. Der Unterzeichnete erlaubt sich, falls ein entbehrlich gewordener zu diesem Zwecke, sei es als Geschenk für das Kranken- und Armenhaus, sei es gegen billige Anrechnung, abgegeben werden wollte, die Bitte, ihm hievon Mitteilung machen zu wollen mit der Bemerkung, daß die Verwaltung das Geschenk dankbar annehmen würde.

Professor Stoudenmeyrr.

Nächste Woche backt

Bäcker Enz.

Sonntag, den 24. April, gibts

Kiimmelkkichlein

bei I. Schaub z. Stern.

Zu vermieten:

eine größere Wohnung sowie ein Laden auf Jakobi, event. auch früher. _G. F. Würz.

Logis

z« vermiete».

In meinem Nebenhaus habe ich zwei Logis zu vermieten; das größere kann bis Jakobi, das kleinere sogleich bezogen werden.

Johs. Keller.

Eine kleinere freundliche

Wohn««-

hat zu vermieten

C. Serva.

M« Logis

ist bis Mitte Mai oder Jakobi zu ver­mieten bei

Friedr. Keller's Wwe.

Mein unteres

Logis

habe ich bis Jakobi zu vermieten I. Englert.

Ein freundliches

Logis

hat bi« Jakobi zu vermieten; wer? sagt die Red. ds. Bl.

Es wird ein ordentlicher

SchLccfgängerr

angenommen bei

Georg Köhler, Schneider.

Ein freundliches

Zimmer

wird von einem Herrn zu mieten ge­sucht.

Zu erfragen im Compt. d». Bl.

Hberarnts-

Wefchreibungen,

4 Seiten Oktav, find Pr. Exemplar t 3 H zu haben in der Druckerei d. Bl.